Am Hartinger Bach ...(jetzt in voller Länge)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • ... eigentlich wollten wir " nur schnell" unseren Maipilzstandort vom letzten Jahr besuchen
    - wohl wissend, dass die Zeit dafür schon vorüber ist.
    So war es dann auch.
    Wir fanden etliche Leichen, braun und vertrocknet.


    Was machen mit dem angebrochenen Nachmittag?


    Marion erinnerte sich an einen wunderbaren, pilzreichen Mischwald, den wir letztes Jahr entdeckt hatten.
    Am Hang gelegen, im unteren Teil von einem Bach durchzogen, von Buchen und Eichen fließend in Fichtenwald übergehend.


    Kaum aus dem Auto ausgestiegen vom Wanderparkplatz zehn Meter in's Gehölz gegangen,
    schon die erste große Gruppe von Blätterpilzen.


    Spontan als Breitblattrüblinge bestimmt, waren sie Marcus dafür zu fest- und dickfleischig:
    was meint ihr?

    Ein paar Schritte weiter der nächste Fund: wunderhübsche Dachpilze (rehbraune?):

    Stockschwammerl:

    flache Lackporlinge:

    An einem abgestorbenen Laubholzast dann folgende Gruppe:
    (da wir nicht mal beurteilen können, ob beides überhaupt der gleiche Pilz ist, werden wir die im Bestimmungsteil nochmal posten mit ausführlicher Beschreibung)

    Eine Tintlingskolonie:

    Dann fanden wir diesen armen kleinen Kerl. Der Räuber wurde wohl gestört und war noch nicht lange fort.

    Ein einsamer Mousseron im Waldklee:

    Zwei Stümpfe - hinten grünblättrige Schwefelköpfe - über vorne streiten wir uns noch.
    Marion meint: ganz junge Stockschwämmchen; Marcus ist für ziegelrote Schwefelköpfe ;)
    Da werden wir in ein paar Tagen nochmal kontrollieren.

    Die Zwei sind auch noch nicht bestimmt:

    Genau wie dieser Baumpilz:

    Geweihförmige Holzkeule?

    Giraffenholz:

    Und wie das Leben so spielt, schloss sich am Ende der Kreis.
    Wir fanden völlig unerwartet in dieser untypischen Umgebung dann doch noch
    HERRLICH FRISCHE MAIPILZE!

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
    100 Pilz-Chips (die vom Anfang) warten auf's Setzen

    Einmal editiert, zuletzt von Hukos ()

  • Hallo Hukos,


    Funde 1-4 würde ich auch so sehen wie du. Hast du eventuell am Dachpilz gerochen? Wenn er nach Rettich riecht, sollte es der rehbraune sein. Die Maserung auf dem Stiel spricht auch für den rehbraunen.


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr Beiden!


    Da ist ja schon einiges los, wo ihr unterwegs wart.
    beim Anblick eines frisch gerissenen Hasen bekommt man natürlich erstmal einen Schock, aber das ist ja auch der Lauf der Natur irgendwie. Nur stellt sich noch die Frage, welche Raubtiere es in den Wäldern dort geben mag, die einen Hasen überwältigen können. Ein Fuchs vielleicht? Das wäre schon beachtlich. Oder gibt es da womöglich Luchse?


    Das Breitblatt sollte schon eines sein, aber da ist so ein rosa Hauch in den Lamellen. Mir fällt zwar momentan kein Rötling ein, auf den das Aussehen passt, aber das muss nicht viel heißen. Da hätte sich vielleicht mal ein Abwurf gelohnt, der hätte vermutlich mal wieder bewiesen, daß man von der Lamellenfarbe (rosa) nicht immer auf die Sporenpulverfarbe (bei Breitblatt hier vermutlich weiß) schließen kann.
    Tintlingskolonie: Das sind Gesäte Tintlinge (Coprinellus disseminatus).
    Bei den zwei Stümpfen bin ich auf Marions Seite: Schwefelköpfe wären nicht so hygrophan. Aber noch mal nachkontrollieren ist das Beste.
    Die zwei Unbestimmten danach sind auf jeden Fall Rötlinge, aber da ist es ohne Mikroskop unmöglich zu einer Art zu kommen. Der Baumpilz scheint ein Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius s.l.) zu sein, wenn der Baum eine alte Wide ist, dann wohl sogar Phellinus igniarius s.str. (s.l. = sensu lato = im weiteren Sinne; s.str. = sensu stricto = im strengen Sinne).



    LG, Pablo.

  • Guten Abend,
    zunächst ein "Danke" an die Mitleser und Beiträgler.


    Rotfuß:
    ja, der Pilz roch (und riecht) rettichartig - so Richtung Rettichhelmling.
    Außerdem hinterließ er einen pluteuswürdigen, rosa Sporenabdruck.


    Uwe58:
    Danke für Deine Bestätigung und den Hinweis auf die große Veränderlichkeit des BB-Rüblings.
    Der Geruch war angenehm pilzig, der Geschmack eher wässrig fad
    (natürlich schluckte ich die Kostprobe nicht runter).


    @Pablo:
    Danke für Deine Bestimmungen!
    In der Tat war in dem Wald mächtig was geboten.
    Wir sind nur circa 100 Meter da rein, nach der zehnten Art beschlossen wir, doch zu fotografieren
    und mussten vor der Dämmerung in umgekehrter Richtung das Waldstück abgrasen ;) .


    Zum Hasen:
    das war ein Hasenkind ;( .
    Vielleicht war der Jäger doch ein Fuchs?


    Luchse wären wunderbar, dafür tummeln sich in dem Wald aber zu viel Erholungssuchende:
    -> gleich zu Beginn donnerten uns zwei Quads entgegen
    -> drei Radfahrer
    -> mehrere Läufer
    -> ein Reiter
    -> und zum Schluss: ein Haflinger mit Kutsche ... fast wie am Stachus :rolleyes:


    Leider verweigerte das "Breitblatt cf" den Sporenabwurf ->grummel.


    Jetzt warte ich gespannt darauf, dass aus den Babys Kuehneromyces werden :yumyum: .

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ach, das ist so ein nerviges Problem, wenn die Fruchtkörper zu alt, zu jung oder sonstwie nicht mehr fit sind. Dann funktioniert ein Sporenabwurf oft nicht. Darum nehme ich immer zwei oder drei Exemplare mit. Das macht auch Sinn, den Pilz zu hause noch mal in verschiedenen Altersstufen eingehend beobachten zu können.
    Voraussetzung natürlich: Es sind überhaupt genug Exemplare da. Ich will ja auch nicht die komplette Kollektion abräumen und gerade bei seltenerenArten muss auch ein oder zwei Fruchtkörper reichen.


    Bei einem jungen Hasen kann es gut ein Fuchs gewesen sein. Die meisten größeren Räuber sind ja echt scheu und bleiben lieber in Gebieten wo wenig Menschen hinkommen. Aber auch eine Option wäre vielleicht ein Raubvogel. Auch ein Bussard zum beispiel sollte mit einem kleinen bis mittleren Hasen fertig werden.



    LG; pablo.