Sistotrema?(Botryobasidium subcoronatum)

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.828 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfrunde,


    hier habe ich wieder etwas der mir sein Namen nicht verraten will. So langsam glaub ich das ich einfach zu doof bin für diese Pilze :-(.



    Mit den Schlüssel von Corticiaceae s.l. komme ich an kein richtiges Ergebnis, es fängt ja schon mal damit an das ich das Hymenophor gar nicht richtig einordnen kann, so was wie Strigelig gibt es leider nicht, die Farbe ist mittlerweile schon fast Gelb der Fruchtköper ist sehr Fein und lässt sich gut abziehen. Die Sporen messen um die 7 x 3,5 und sind allantoid? Suballantoid? Ich weiß nicht wie man die nennen kann.





    Das Hyphalsystem ist Mm und besteht aus einige Breite Hyphen mit Schnallen die sind dünn bis etwas dickwandig. Leider sind die meisten Basidien sehr schwer zu sehen gewesen, das Hymenium hat sich sehr leicht zusammen gedrückt und gequetscht wobei ich auch nicht weiß ob an den Pilz lag oder an der sehr starke Trockenheit.
    Ein paar Basidien waren aber zu sehen sie sind 6 Sporig und haben eine fette Basalschnalle einige Basidiolen sind sehr stark eingeschnürt ist aber nicht häufig.



    Ich denke das Sistotrema schon richtig sein sollte auf einen Name komme ich aber nicht. Folge ich den Schlüssel vom CoNE komme ich an irgendwelche sp. also auch nicht weiter. Mache ich da wieder was falsch? Und wenn ja was?


    Danke für die Hilfe.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Das Hymenophor hat ja weder Poren, noch Warzen, noch Zähnchen. In einem Schlüssel müsste man da bei "Hmenophor glatt" weitergehen.
    Die Sporen sind elliptisch, mit einer abgeflachten Seite und am Apikulus etwas eingebogen. Apikal sogar etwas zugespitzt bzw. verschmälert.
    In Seitenansicht sind da einige dabei, die man schon fast als navicular (Schiffchenförmig) bezeichnen kann, schlüsseln würde man da aber wohl am ehesten bei "ellipsoid" "subfusiform".
    Wichtig wären hier in der Tat noch weitere Basidien: Die Basidiole auf dem letzten Bild könnte sieht schon urniform aus, wobei ganz junge Sistotrema - Basidiolen eigentlich mehr projektilförmig sind. Die reifen Basidien machen dagegen keinen wirklich urnenförmigen Eindruck. Da müsste man vermutlich noch mehr Elemente sehen, um beurteilen zu können, ob der Pilz wirklich zu Sistotrema gehört.


    Weil wenn ich den Bernicchia - Schlüssel da mal schnell durchgehe, dann lande ich bei den eher ausgefallenen Arten am Ende (34,35): Sistotrema athelioides (müsste aber irgendwie grünlich sein), Sistotrema biggsiae, Sistotrema octosporum und Sistotrema lagenosporum. Die Trennung nach Sporengrößen könnte da auch irreführend sein. Wenn man sich die Maße so anschaut, könnte es zwischen allen vier Arten einen Überschneidungsbereich geben, die normalerweise immer innerhalb einer einzelnen Art auftretende Variationsbreite der Sporengrößen vorausgesetzt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    wenn man die Sporen als navicular betrachten kann dann kommt auch Botryobasidium noch in frage, hatte ich mir zwar schon angeschaut dann aber wieder verworfen da mir die Sporen Form nicht wirklich zu sagte.


    Ist aber viell. ein Fehler gewesen.


    Wenn ich jetzt bei Botryobasidium schaue und wenn es sich hier bei viell. um Cystiden handelt dann komme ich auf B. sassofratinoense, glaube ich aber nicht wirklich da der Pilz wohl nur aus Italien bekannt ist und glaube ich auch nur einmal beschrieben worden ist.



    Ich weiß erstmal nicht weiter und werde ein paar mehr Untersuchungen machen müssen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    In der Tat sieht das von den Hyphen her (breit, +/- rechtwinklig verzweigt und sehr lose verknüft) jetzt schon eher nach Botryobasidium aus.
    Makroskopisch würde das auch passen und da gibt es sowohl einige Arten mit Schnallen, als auch einige mit passender Sporenform. Manchmal ist das etwas unbefriedigend, wenn man in einen Bereich kommt, wo die Artbestimmung nur mit der zugehörigen Anamorphe möglich ist.
    Aber schlüssel ruhig mal die Gattung durch, das könnte wirklich was sein. :thumbup:



    LG; Pablo.


  • Eigentlich habe ich das durch geschlüsselt nur das Ergebnis war nicht zu Frieden stellend.


    Hallo Mario,


    in der Gattung Botryobasidium kommt in unseren Breiten bei Schnallen an fast allen Hyphen meist nur B. subcoronatum in Frage. (Sporen 6-8 x 2,5-3 µm). Das ist neben der schnallenlosen B. vagum die häufigste Art der Gattung.
    B. medium hat vereinzelte Schnallen und breitere Sporen (9-12 x 5-6 µm). B. intertextum (=B. angustisporum) hat Schnallen an den Basidien und ist schnallenlos im subhymenialen Bereich und hat sehr schlanke Sporen (7-10 x 1,5- 2,5 µm).
    B. sassofratinoense soll Zystiden haben! Wenn das allerdings nur auswachsende Hyphen gewesen sind, zweifle ich sehr an dieser Art. Bis jetzt hat sie noch niemand anderes gefunden.


    Beste Grüße
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    N'Abend!


    Frank: :thumbup:
    Wo ist nur mein Kopf heute Abend. Vermutlich haben Joes Pilze den als Substrat übernommen.


    Schade, daß du nicht beim Bensheim - Treffen dabei warst, Mario:





    Bei den Sporen waren ein paar ziemlich schmale dabei, ich hatte trotzdem Botryobasidium subcoronatum drangeschrieben. Und mich auch gefragt, ob diese "Hyphodien" und vereinzelten kopfigen Elemente nicht als Zystiden zu interpretieren wären. Aber das, was Bernicchia bei B. sassofratiense Zystiden nennt, müsste größer und länger sein.
    Was für mich auch der erste Fund der Art.



    LG, Pablo.

  • Hallo Frank und Pablo,


    so gesehen ist die Beschreibung von B. sassofratinoense sehr ähnlich der von subcoronatum und trotzdem bin ich irgendwo falsch abgebogen, B. subcoronatum passt sehr gut und werde es auch so nennen.
    Dein Fund Pablo ist fast gleich aufgebaut wie meins also bist du bei den selbe Art, hattest du die schon bestimmen können?


    Jeden Falls danke dir Frank für deine Hilfe, du hast mir wieder den H..... gerettet. :)

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Mario!


    Den hatte ich als Botryobasidium subcoronatum bestimmt. Nur gestern vergessen gehabt, sowas erst kürzlich untersucht zu haben.
    Und ich hatte das gleiche Problem wie du und was Frank auch anspricht: Das was A. Bernicchia als Botryobasidium sassofratinoense beschreibt, wirkt sehr ähnlich, nur glaube ich bei den Elementen in meinem Fund echt nicht an Zystiden. Dafür sind mir die Unterschiede in Form, Inhalt und Größe gegenüber Basidien, Basidiolen bzw. normalen Hymenialhyphen zu gering. Ich denke bei den meisten Porlingen würde man bei solchen Gestalten in einem Hymenium von Zystidiolen sprechen.



    LG; Pablo.

  • Morgen Pablo,


    meine angeblichen Cystiden sind auch nicht wirklich lang gewesen aber sie spricht ja von 45 mü, keiner Ahnung.


    Eins ist sicher, ich weiß nicht ob es wirklich Sinn macht aus einen einzigen Fund, der sich minimal von einen bestehende Art unterscheidet, eine neue Art zu beschreiben.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Auch mit guten Bildern und / oder Zeichnungen ist es manchmal schwer, sich ein gutes Bild von einer beschriebenen Art zu machen. Finde ich jedenfalls. Wenn man eine Art dagegen selbst in der Hand hat (und unter der Linse), erst dann werden für mich die Unterschiede und Merkmale oft verständlich.
    Wenn es zu "B. sassofratinoense" zB abweichende Sequenzen gibt und Annarosa Bernicchia im Vergleich zu B. subcoronatum noch morphologische Unterschiede erkennt, dann ist eine Trennung ja schon nachvollziehbar.
    So eine Art müsste dann idealerweise noch ein paar mal mehr und auch an anderen Standorten gefunden, beobachtet und sorgfältig dokumentiert werden (inclusive Sequenzen, versteht sich), damit sich ein klareres Bild dieses Pilzes herauskristallisiert.



    LG, Pablo.