Phaeolus spadiceus = Kiefern Braunporlinng

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 5.031 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Phaeolus spadiceus ( PERS : FR ) RAUSCHERT


    Kiefern Braunporling



    Synonyme :


    Hydnum spadiceum
    Sistotrema spadiceum
    Daedalea spadicea
    Hydnellum spadiceum
    Calodon spadiceus
    Phaedon spadiceus


    Klasse : Agaricomycetes


    Ordnung : Polyporales - Stielporlingsartige


    Familie : Fomitopsidaceae - Baumschwammverwandte


    Gattung : Phaeolus - Braunporlinge



    Makroskopische Eingeschaft


    Fruchtkörper : Flach , unregelmäsig kreisel bis tellerförmig , 10 - 30 cm breit und bis 10 cm hoch . Sie können auch zu verwachsen
    oder sich Dachziegelig überdecken .


    Hut : Wellig - höckerig , filzig bis zottig und matt . Jung konzentrisch gezont . Randzone schwefelgelb bis grüngelb , Mitte dunkelbraun
    im Alter ganz rotbraun bis schwarzbraun .


    Stiel : Kurz , stämmig nach oben hin meist dick werdend . Er kann mitunter aber auch fast völlig fehlen .


    Poren - Röhren : Röhren sind 3 - 10 cm lang . Die Mündungen der Poren sind rundlich bis verlängert und etwas labyrintisch . Poren
    relativ fein 1 - 2 pro Millimeter und frisch gelblich bis olivgelblich , später rostbraun . Bei Berührung flecken sofort
    dunkelbraun .


    Fleisch : An Anfang rostgelblich rostgelblich bis 3cm dick , sehr weich und saftig , später trocken korkig und rostbraun .


    Geruch : Unauffalig .


    Geschmack : Leicht säuerlich .



    Mikroskopische Eingeschaft



    Sporenpulverfarbe : Cremegelblich .


    Sporen : Glatt , elliptisch und inamyloid 5 - 8 x 3,5 - 4,5 Zystidien dünnwandig .


    KOH Reaktion :


    Vorkommen : Frühlings bis Spätherbst , an flachen Wurzeln an Wurzelhälsen oder an der Stammbasis noch lebender oder bereits
    abgestorbener Bäume oder Stümpfe , gerne an Kiefern aber auch an Fichte , Lärche oder Douglasien in sehr seltene fall
    auch an Laubbäume .


    Verwechslungsgefahr : Dreieckiger Filzporling - Inonotus trigueter oder Gelber Korkstacheling - Hydnellum geogenium .


    Essbarkeit : Ungenießbar .


    Besonderheit : Holzzestörer , Baumwurzelparasit und Holzsaprobiont . Mit dem Braunporling können Seide und Wolle gefärbt werden
    je nach Färbeverfahren können mit gelbe bis braune Färbungen erzielt werden . Die wichtigste Farbstoff den der Pilz
    bildet , ist das gelbbraune Hispidin das der Pilz in großer Menge erzeugt .
    Elias Fries hat den Pilz erstmals 1821. J. beschreiben und zwar als Polyporus schweinitzii zu Ehren von Lewis David von
    Schweinitz . Schweinitz hatte den Pilz schon einmal beschreiben als Boletus sistotrema .




    Bilder



    Fruchtkörper :


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    Hut :


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    Stiel :


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    Rohren - Poren :


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    Schnittbild :


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    Alte Exemplar :


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    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Prima, das Portrait ist super, und erspart mir einiges an Arbeit. :thumbup: Aber ein ganz wichtiges Synonym fehlt: Phaeolus schweinitzii (Fr.) Pat., wird von etlichen Seiten momentan sogar wieder als aktueller Name geführt. Und ich mag diesen Namen. :)
    Die Bilder hatte ich schon vorbereitet, der Beschreibungstext fehlte noch. Also ideal, daß ich nur noch die Bilder dazugeben kann (Anklicken zum vergrößern):







    Ein Fund an Eiche (Quercus spec.), vergesellschaftet mit Hymenochaete rubiginosa und Ceriporia reticulata:

    Interessant dabei sind die kräftigen Rhizomorphen, die sich vom Fruchtkörper über den Eichenstamm ziehen und im Erdreich der Umgebung verschwinden.
    Man könnte vermuten, daß der Organismus (also das Individuum von Phaeolus schweinitzii) sein Mycel recht großflächig in dem Waldstück angesiedelt hat und sicher auch mit einigen Fichten- und Kiefernstümpfen in der Umgebung in Kontakt steht.


    noch ein paar weitere Vergleichsvorschläge:
    >Gloeophyllum odoratum = Fenchelporling<
    >Inonotus tomentosus (= Onnia tomentosa) = Gestielter Filzporling<
    >Inonotus triqueter (= Onnia triqueter) = Dreieckiger Kiefern-Filzporling<
    >Podofomes trogii = Tannen –“ Stielporling<
    >Phellinus pini = Kiefern –“ Feuerschwamm<
    >Inonotus hispidus = Zottiger Schillerporling<
    >Inonotus cuticularis = Flacher Schillerporling<
    >Meripilus giganteus = Riesenporling<
    >Bondarzewia mesenterica = Bergporling<
    >Laetiporus persinicus = Persischer Schwefelporling<
    >Laetiporus montanus = Lärchen –“ Schwefelporling<
    >Laetiporus sulphureus = Schwefelporling<
    >Albatrellus cristatus = Grünlicher Kammporling<



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Ceriporia reticulata kann ich auf dem Bild nicht finden. Oder ist der nicht mit drauf?
    LG.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!


    Auf der Collage, Bild links unten, die weißen Flecken rechts neben dem Braunporling und unter dem Mycelstrang am Holz.
    Wirklich zu erkennen ist er so nicht, aber da ich den halt auch untesucht hatte, wurde der halt als Begleitpilz zum Braunporling notiert. Wobei Ceriporia reticulata jetzt kein ausgewiesener Eichenbegleiter ist, wie Hymenochaete rubiginosa.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Danke!
    Ja, ich habe die Stelle die du angibst, jetzt gefunden. Ich wußte bei meiner Anfrage nur nicht, ob ich den schlicht übersehe. Es geht ja um den Kiefern Braunporling und der reticulata ist eben, wie du schreibst, hier als Begleitpilz angegeben. Hatte mich einfach interessiert. Sehr schönes Portrait.
    LG
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Neulich hat mir Florian einen recht speziellen Fund zugeschickt, der erstmal fragwürdig war, weil erstens an Wildkirsche (Prunus spec.) wachsend, und zweitens in einer nicht so ganz typischen Stammhöhe.
    Aber wie oben schon festgestellt kann Phaeolus schweinitzii in Ausnahmefällen so ziemlich jedes Substrat besiedeln und zumindest an Kiefern und Lärchen habe ich den auch schon in +/- zwei Metern höhe an noch stehenden aber abgestorbenen Stämmen entdeckt.


    Die Standortbilder sind von >Florian<:



    So ein Fund wird natürlich eingehender untersucht, alleine schon die auffälligen Zystiden schließen Arten der Gattung Inonotus aus.
    Vermutlich färben sich auch altersbedingt die zellulären Strukturen und geschädigte Sporen (mit platzenden oder geplatzten Innentropfen) in KOH 5% bräunlich.




    LG, Pablo.