Als wär's ein Stück von mir

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.625 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Die Zerstörung der Natur bei uns im ahrensburger Raum geht weiter.
    Bald gibt es fast gar keine Tiere mehr im Beimoorwald, die Situation ist dramatisch.
    Erschreckend der Rückgang bei den Fröschen und Kröten in diesem Jahr.
    Ging es im Frühjahr in den zahlreichen Tümpeln und Teichen immer noch recht lebhaft zu, kamen in diesem Jahr nur noch etwa 10 bis 20 Prozent der Tiere im Vergleich zu den früheren Jahren zum Laichen.
    Ebenso bedauerlich, daß jetzt noch einmal deutlich weniger Vögel bei der Brut in den Nistkästen zu beobachten sind, und auch der Bestand an Waldameisen ist in den letzten Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen. Nur noch 12 der 17 Kolonien von der Bestandsaufnahme vor zwei Jahren waren zu finden.
    Die Gründe für das Sterben der Tierwelt sind bekannt.



    Und es wird weiter gebaut. Nur etwa 500 Meter südlich des Beimoorwaldes werden große Gewerbeflächen erschlossen, das Gelände wird versiegelt, eine neue Staßenkreuzung entsteht. Vorteilhaft nur, daß das Gebiet nicht weiter von der Landwirtschaft vergiftet und überdüngt wird.








    Schweres Gerät am Gölm-Bach. Es wird bis an den kleinen Wald planiert. Von hier sind es dann nur noch 50 Meter bis an den Bach. Es ist hier jetzt nicht mehr einsam und abgelegen. Man hatte fast nie jemanden getroffen.




    Aber das ist ja noch längst nicht alles. Jeder liest und hört es fast täglich. Die globale Erwärmung und die damit verbundenen Veränderungen ist offenbar nicht mehr aufzuhalten. Die Reaktion läuft ab und beschleunigt sich.
    Viel früher als erwartet soll die Weltbevölkerung schon im Jahr 2050 auf 10 Milliarden angewachsen sein.
    In Afrika sollen dann drei mal so viel Menschen wie jetzt in China leben, und fast alle wollen natürlich nach Europa.
    Die Pariser Beschlüsse zur Rettung der Welt werden wohl nicht ausreichen. Man hält sich schon jetzt nicht an die abgemachten Mengen, die Amerikaner wollen nicht mehr mitmachen und haben dazu auch noch den offenbar dümmsten Präsidenten ihrer Geschichte gewählt.
    Von den Wissenschaftlern, die die Eismassen an den Polen untersuchen, hört man auch nur noch : "wenn das in drei bis vierhundert Jahren alles abgeschmolzen ist"
    Dann soll tatsächlich der Wasserspiegel der Meere um was weiss ich 60 bis 80 Meter angestiegen sein.
    Das bedeutet z.B. Holland und Schleswig-Holstein haben dann wohl 50 bis 60 Prozent ihrer Landfläche verloren.
    Man kann also schon jetzt daran denken Hamburg und Amsterdamm in vielleicht einhundert Jahren für immer zu verlassen. Das ist ja gar nicht mehr so lange hin.
    Und es fängt im Nordpolarmeer, wenn auch selten beobachtet, an zu blubbern. Die Eismassen um den Nordpol sollen in den Sommermonaten schon in wenigen Jahren gänzlich verschwunden sein, das Wasser wird sich weiter erwärmen. Die riesen Mengen Methanhydrat, die in wenigen hundert Metern Tiefe einigermaßen stabil lagern, werden durch zunehmende Temperaturen als Methan freigesetzt. Es löst sich auf dem Weg zur Oberfläche zum größten Teil als Kohlendixid im Wasser und versauert das Meer. Die Korallen werden absterben, die Fischbestände noch weiter abnehmen.
    Der Rest gelangt in die Atmoshäre und ist dort als Treibhausgas für etwa 12 Jahre 25 mal so wirksam wie Kohlendioxid.
    Und gerade kürzlich gelesen : jetzt soll in wenigen hundert Jahren auch noch der Golfstrom durch die riesigen Mengen an Schmelzwasser seine Richtung ändern.
    Von der Regierung ist offenbar für den Umweltschutz nichts zu erwarten. Man spielt wie gewohnt nur noch auf Zeit, die nicht mehr mehr vorhanden ist, und irgendwann werden dann womöglich auch noch Notstandsgesetze ausgerufen.
    Mal abwarten, wann es den Leuten endlich gesagt wird auf was man sich einstellen muß.
    (wir haben alles getan, aber das schaffen wir nicht mehr)
    Aber mir kann es ja eigentlich auch egal sein, das werde ich ja alles auch nicht mehr erleben.
    Der Jules Verne Roman, in dem man riesige Trockeneismaschinen an den Polen aufstellt, um die Welt, zu retten muß ja noch geschrieben werden.


    Und zum Schluß noch ein versöhnliches Bild aus dem Sarek-Nationalpark in Schweden, wo ich vor vielen Jahren oft meinen Urlaub verbracht habe. Der Gletscher ist jetzt allerdings auch dort kleiner geworden und der Schnee auf den Bergen ist im Sommer verschwunden. (kann man sich bei Google Earth ansehen) Das Land, noch ein gutes Stück größer als Deutschland, hatte damals, wenn auch klimatisch bedingt, nur 6 oder 7 Millionen Einwohner. Ein wie ich meine venünftiges Verhältnis zwischen Natur und Zivilisation. Man konnte tagelang wandern, traf nur wenige Leute und hatte das Jedermannsrecht. Dafür hat man dort auch nie seinen Müll liegen lassen.

  • Das tut weh, Magellan. Und das ist noch nicht alles. Wenn die Methanbänke schmelzen und sich das Meerwasser erwärmt, wird der Golfstrom aufhören, warmes Wasser in den Nordatlantik zu pumpen. Dann wird Europa nicht nur absaufen sondern auch -zumindest teilweise - unter einer neuen Eiszeit erstarren. Die Frage ist, ob bis dahin der größte Teil der Meereslebewesen im Plastikmüll umgekommen ist, die Bäume und Pflanzen gerodet oder von Pestiziden und Herbiziden vernichtet sind und die Tierwelt ihrer Grundlage beraubt wurde. Aber - und damit sind wir wieder hier beim Pilzforum - ein paar Pilze werden es wohl schaffen, zu überleben und ein paar andere Arten sicher auch. Der Kreislauf des Lebens beginnt aufs Neue, wenn auch ganz anders, als wir ihn kennen.
    Vielleicht gelingt es aber auch, das scheinbar Unvermeidliche abzuwenden. Dazu brauchte es aber den großen Schnitt. Und den wird es nur geben, wenn die Bedrohung unmittelbarer und für alle sichtbar wird. Für den Atomausstieg hat Tschernobyl nicht gereicht. Es bedurfte des Supergaus in Fukushima um wenigstens in Deutschland umzusteuern. Das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein und die Einsicht, dass wir alle, und ich meine damit wirklich ALLE unser Verhalten ändern müssen, um diesen wunderbaren Planeten für uns lebenswert zu erhalten, fehlt im Moment noch. Ich bin allerdings eher Optimistin als Pessimistin. Das Glas ist immer noch halbvoll.


    Liebe Grüße Claudia


  • Hey magellan,
    Da versteh ich dich dass der Weltschmerz über einen hereinbricht wenns vor der haustür so zugeht. Als mensch ist man ja meister im verdrängen, solche sachen rücken dann auch das große ganze wieder ins blickfeld.
    Hoffentlich kriegen wif die kurve noch rechtzeitig.
    Lg joe

  • Nein, wir werden die Kurve nicht nehmen. Die Menschheit rudert unaufhörlich in den eigenen Untergang. Und wir können es deshalb nicht stoppen oder aufhalten, weil wir uns weiterhin ungebremst vermehren. All das, was wir an Umweltschutz und Energiesparen zustande bringen, wird durch die zunahme der Weltbevölkerung mehr als kompensiert. Ich kann froh sein, den größten Teil meines Lebens schon hinter mich gebracht zu haben, mit sehr vielen schönen Erinnerungen. Die jungen von heute und die demnächst geborenen, die tun mir Leid.

  • ich gehe mit allem konform, nur die Bezeichnung "Supergau" ist immer ein Graus für mich.


    Hallo Pilzpic, das hat sich irgendwie so eingebürgert bei der Kernschmelze. Schön ist die Bezeichnung nicht, ebensowenig wie die Folgen einer Kernschmelze.


    [quote='Rada','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=363145#post363145']


    Die Menschheit rudert unaufhörlich in den eigenen Untergang. Und wir können es deshalb nicht stoppen oder aufhalten, weil wir uns weiterhin ungebremst vermehren. All das, was wir an Umweltschutz und Energiesparen zustande bringen, wird durch die zunahme der Weltbevölkerung mehr als kompensiert.


    Hallo Ralf, ja und nein. Es ist ja so, dass die jetzt mehr als 7 Mrd. Menschen mit ihrer Lebensweise schon heute den Planeten überfordern. Aber es würde Lösungen geben. Die Zunahme der Weltbevölkerung geht ausschließlich auf das Konto der Menschen in Armut. An dieser Armut tragen wir eine Mitschuld. Wir konsumieren das, was diesen Menschen an Ressourcen genommen wird - von Bodenschätzen bis zum Wasser. Dass dabei auch noch die Umwelt gnadenlos vergiftet wird, mit dem was bei der Förderung der Ressourcen im Wege ist, nehmen wir hin. So lange der Reichtum der Erde weiter in die reichen Länder fließt, wird sich an der Zunahme der Weltbevölkerung wenig ändern. Aber wir hätten es in der Hand, das zu ändern.
     
    Wir könnten uns auch ressourcenschonender verhalten, indem wir unsere Gewohnheiten verändern. Die CO2-Emissionen aus dem Fleischkonsum sind noch höher als die aus dem gesamten Verkehrssektor. Die Erzeugung von einem kg Fleisch erfordert 7 kg pflanzliches Eiweiß und Unmengen Wasser. Damit genug Fleisch produziert werden kann, werden Wälder gerodet, um Flächen für den Anbau von Futtermitteln zu gewinnen. Wir müssen begreifen, dass es so nicht weitergehen kann, jeder Einzelne aber auch im politischen Raum. Es müssten Anreize geschaffen werden, damit sich Menschen umweltgerecht verhalten. Nur Systeme, die Belohnung versprechen, haben eine Chance auf Umsetzung. Da ist eine ganze Menge vorstellbar.


    Ach ja, und das mit dem Zitieren mache ich auch immer falsch.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.


  • Nein, wir werden die Kurve nicht nehmen. Die Menschheit rudert unaufhörlich in den eigenen Untergang. Und wir können es deshalb nicht stoppen oder aufhalten, weil wir uns weiterhin ungebremst vermehren. ...


    Na ja, ich würde in gewisser Weise zustimmen. Eigentlich sehe ich es genauso und der Mensch ist zu sehr Tier um sich der Vernunft zu beugen.
    Aber die Kurve wird er dennoch nehmen. Nur eben anders als wir es uns vorstellen mögen.
    Wir wissen aber eigentlich alle was "Mensch" macht wenn es heißt "Du oder Ich?"
    Da kennen wir keine Verwandten. Ob gezielt und rechtzeitig, das bleibt abzuwarten. Ich würde auf gezielt tippen.
    Jedenfalls, dem Bevölkerungsproblem wird Mensch sich schon rigoros widmen (und ganz nebenher lösen sich viele andere Probleme auch in Luft auf, vor allem Geldsorgen).
    Ein böser Wicht genügt um das zu initiieren. Oder auch ein gutwilliger Bösewicht. Eine Frage der Definition und der Perspektive.
    Wir werden das womöglich auch noch miterleben. Öl müßte ja nun auch bald mal verbraucht sein. Und dann geht es sowieso gleich mal ab in sehr finstere Zeiten.
    Also meine Prognose geht von einem Fortbestand der Menschheit aus. Unsere Erde allerdings könnte bei diesem Akt noch gewaltig was auf die Mütze bekommen.
    Hängt davon ab wie es passieren wird.


  • hallo Mausmann!
    ja sicherlich wird die Menschheit überleben, fragt sich nur wie viele und wie lange - bei der steilen Bevölkerungskurve ist man natürlich geneigt anzunehmen, daß es auf der anderen Seite genauso steil heruntergehen könnte - aber das muß natürlich nicht sein - man sollte das nicht gleich mit einer Bakterienkultur in einer Petrischale vergleichen, obwohl Ähnlichkeiten durchaus vorhanden sind - wir haben ja auch nur eine Erde, und wenn ich mir meinen etwa basketballgroßen Globus anschaue, dann ist die Lufthülle nur wenige Millimeter stark, verdammt wenig und daher sehr empfindlich - offensichtlich ist aber, daß es zunächst in Afrika sehr schlimm werden wird - wir haben ja wohl noch ein wenig Zeit - auch wenn der Hamburger Fischmarkt schon jetzt bei jeder schweren Sturmflut unter Wasser steht, ist das ja nur ein kleiner Vorgeschmack und man hat genügend Zeit später woanders hinzuziehen, wenn der Wasserspiegel tatsächlich um mehrere Meter gestiegen ist -
    mfg magellan

  • Hallo Ihr,


    so ein Zufall. Gerade eben habe ich über fb das nachfolgende Video gepostet und ich glaube, dass dies hier auch ganz gut passen würde. Überschrieben hatte ich dieses Video in fb mit:


    "1992 - 2017 ... und aktueller den je!"


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    Keine Ahnung warum das hier nicht funktioniert ??? :(
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    (Sollte dieses Video nicht passen, dann bitte ich um Entschuldigung :) )


    Liebe Grüße


    Maria