Meripilus giganteus = Riesenporling

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    • Offizieller Beitrag

    Meripilus giganteus (Pers.) P. Karst.
    Riesenporling
    Synonyme:
    - Boletus giganteus Pers.
    - Polyporus giganteus (Pers.) Fr.
    - Meripilus lentifrondosus (Murrill) M.J. Larsen & Lombard
    - Polyporus lentifrondosus (Murrill) Murrill
    - Polyporus frondosus Fr.


    Familie: Meripilaceae
    Ordnung: Polyporales
    Klasse: Agaricomycetes



    makroskopische Eigenschaften: Die Fruchtkörper beginnen als hell ockergelbe oder blassockerliche Knubbel von weicher, fast cremiger Konsistenz mit fein filziger bis samtiger Oberfläche; im Wachstumsverlauf strecken sich die Fruchtkörper, nehmen eine annähernd abgestutzt keulige Form an, bevor die Ausbildung der Hüte beginnt.
    Reif oft von stattlicher Größe mit Einzelhüten teils über 30cm im Durchmesser, meistens in großen Büscheln von übereinanderlappenden Einzelhüten, exzentrisch bis lateral gestielt, Stiele aus einem gemeinsamen Strunk entspringend, kurz und kräftig bis reduziert;
    ein einzelnes Büschel kann Gesamtdurchmesser von annähernd einem Meter erreichen;
    Hutoberseiten jung hellockerlich, bald in verschiedenen Brauntönen (ocker, kastanienbraun, rotbraun, graubraun, schwarzbraun), oft +/- zoniert; fein filzig, samtig bis fast glatt, im Alter gerne radialrinnig; Poren bei ganz jungen Fruchtkörpern noch nicht erkennbar, später cremefarben bis blass ockerlich; am Stiel herablaufend, ziemlich fein (3-5/mm); Fleisch cremefarben bis blass cremegelblich (generell heller als die Röhren und deutlich heller als die Hutoberfläche), anfangs weich und zart, bald aber von der Stielbasis her zähfaserig, schwer zerreißbar und ziemlich fest;
    Fleisch und Röhren bei Verletzung / Berührung nach einiger Zeit bräunend oder schwärzend; die Reaktion kann 2 Minuten dauern, aber auch mehr als 10 Minuten.
    Geruch unspezifisch, Geschmack mild (ebenfalls unspezifisch)


    mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur monomitisch; alle Septen ohne Schnallen; Hyphen hyalin; in der Röhrentrama vorwiegend dünnwandig und vielfach septiert, im Kontext überwiegend dickwandig, lang durchlaufend mit wenigen Septen (–žpseudodimitisch–œ); in Strängen parallel gebündelt, dazwischen mit mehr verzweigten, gewundenen Hyphen;
    Hymenium homogen; Basidien keulig, überw. 4-sporig, ohne Basalschnalle; Zystiden fehlen (Zystidiolen können vorkommen); Sporen subglobos bis verlängert, glatt, dünnwandig, inamyloid; vorwiegend um 6-7 x 5-6 µm


    Vorkommen: Schwächeparasit und Folgezersetzer an Laubbäumen, vorzugsweise Rotbuchen und Eichen, aber auch an diversen anderen Laubbäumen, sehr selten wohl auch an Nadelbäumen (Weißtanne). Der Weißfäuleerreger scheint die Bäume an der Stammbasis bzw. am Wurzelholz zu befallen, die Fruchtkörper erscheinen darum meistens am Stammfuß oder auch um einen Stamm herum auf dem Boden (über den Wurzeln). Wird der Baum gefällt, erscheinen die Fruchtkörper noch längere Zeit am befallenen Stumpf und um ihn herum (bis in die Finalphase der Vermorschung). Eine besondere Bevorzugung bestimmter Waldtypen ist nicht erkennbar; außerhalb geschlossener, naturnaher Wälder erscheint der Pilz auch in Parks und Gärten, an Straßenrändern und anderen anthropogenen Standorten.
    In ganz Mitteleuropa weit verbreitet und in den vielen Gebieten durchaus häufig.



    Bilder:











    Verwechslungen: Die großen, bunten und üppig büscheligen Fruchtkörper sind im Grunde kaum zu verwechseln. Am ehesten noch mit dem Bergporling (Bondarzewia mesenterica), der jedoch größere, weitere Poren bildet, insgesamt etwas heller gefärbt ist und dessen Fleisch niemals so bräunt oder schwärzt. Bei einer Kauprobe schmeckt das Fleisch des Bergporlings bisweilen leicht scharf.
    Üppige Fruchtkörper des Klapperschwamms (Grifola frondosa) können ähnlich aussehen, allerdings bildet der Klapperschwamm generell kleinere Hüte, dafür mehr Einzelhüte innerhalb eines Büschels; auch sein Fleisch verfärbt sich niemals braun oder schwarzbraun.
    Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) bilden am Substrat meist oberhalb des Stammfußes Fruchtkörper, sie sind leuchtender gefärbt und niemals gestielt; auch Schwefelporlinge schwärzen nicht; eher besteht noch eine Ähnlichkeit zum Persischen Schwefelporling (Laetiporus persinicus), der aber eine vorwiegend tropische Art ist und in Europa nur aus Spanien bekannt.
    Kiefern-Braunporlinge (Phaeolus schweinitzii) sind jung durch die striegelige, farbenfrohe Hutbehaarung gut zu unterscheiden, im Alter durch die deutlich dunkleren (ockergelb, olivgelb bis dunkelbraun), gröberen und oft labyrinthisch aufbrechenden Poren. Phaeolus schweinitzii verfärbt zwar, sollte aber kaum verwechselbar sein.
    Schillerporlinge wie Inonotus dryadeus verfärben zwar auch teilweise bei Verletzungen, wachsen aber nicht derart büschelig und sind nicht gestielt.
    Der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans) dürfte im Grunde nicht mit dem Riesenporling verwechselt werden, er sieht ganz anders aus. Wer aber Porlinge zu kulinarischen Zwecken sammelt, sollte Hapalopilus nidulans unbedingt kennen (siehe dort, Link unten).


    Vergleichsvorschläge:
    >Bondarzewia mesenterica = Bergporling<
    >Grifola frondosa = Klapperschwamm<
    >Laetiporus sulphureus = Schwefelporling<
    >Phaeolus schweinitzii = Nadelholz-Braunporling<
    >Inonotus dryadeus = Tropfiger Schillerporling<
    >Hapalopilus nidulans = Zimtfarbener Weichporling<



    Anmerkungen: junge, weiche Fruchtkörper sind durchaus gute Speisepilze! Ähnlich wie beim Schwefelporling sollte man darauf achten, daß das Fleisch noch zart und leicht zu schneiden ist, der Geschmack nicht bitter, dann ist der Riesenporling (nach meiner persönlichen Meinung) sogar ein wenig aromatischer und schmackhafter als der Schwefelporling. Gut durchgaren, versteht sich.

  • Ich habe heute ein Exemplar gefunden und möchte gerne zeigen wie sein Fruchtkörper sich nach wenigen Stunden an Druck- und Kratzstellen schwarz-braun verfärbt hat.
    Unterseite:


    Oberseite:


    Hier der ganze Fruchtkörper im Wald. Auf den Bildern oben ist ein Stück davon und zwar dasselbe das ganz vorne im 1. Bild zu sehen ist. Leider habe ich nur eine Handykamera dabei gehabt, deshalb sind die Bilder farblich etwas anders als oben (weniger gelb), aber man kann gut sehen wie jung dieses Exemplar noch war und wie sauber die Hutunterseite gewesen ist.

  • Ooooh, da habe ich auch noch einen. Ein wirklich stattliches Exemplar an einem Baum im Park. Das Dritte Bild nur zum Größenvergleich der Pilzmasse.

  • Naaa, dann brauch ich den ja nicht auch noch hier einzustellen, den "Familien-Riesenporling"! ;)

    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


    105 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC)


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