Eichörnchen - durch invasive Arten bedroht?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.277 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BernaDe.

  • Eichhörnchen Sciurus vulgaris


    Verschiedene Leute hatten das schwarze Eichhörnchen hier im Wald für einen schädlichen eingewanderten amerikanischen Konkurrenten unseres heimischen Eichhörnchens gehalten. Sie äußerten die Sorge, dass dieses schwarze Tier unser rotbraunes einheimisches Hörnchen verdrängen würde.


    Die Leute waren dann überrascht, wenn ich ihnen erklärte, dass dieser schwarze Kobold ein waschechtes heimisches Eichhörnchen ist und dass es die amerikanischen Einwanderer im Gegensatz zur landläufigen Meinung noch gar nicht bis nach Deutschland geschafft haben.


    Ich denke, dass es einige unter euch vielleicht interessiert könnte, ob und welche Bedrohungen für unsere Eichhörnchen bestehten und so habe ich das einmal aufgeschrieben.


    Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) sind geschützte Tiere. Die gute Nachricht ist, sie sind nicht vom Aussterben bedroht. Unsere heimischen Eichhörnchen können verschiedene Färbungen aufweisen. Am bekanntesten sind die rotbraunen Hörnchen. Es gibt aber auch dunkelbraun bzw. fast schwarz gefärbte Tiere. Im Winter tragen die Eichhörnchen pinselförmige Haarbüschel auf den Ohren.


    Berlin: rotbraunes Eichhörnchen




    Thüringer Wald: schwarzes Eichhörnchen




    Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) ist in Nordamerika zu Hause. Es ist etwas größer und plumper als die heimischen Eichhörnchen. Es hat niemals Pinselohren und ist nicht so flink und wendig wie sein Europäischer Verwandter. Beide Hörnchen-Arten sind aufgrund ihres Körperbaus leicht voneinander zu unterscheiden.


    London: Grauhörnchen im St. Jame's Park in der Nähe vom Buckingham Palace



    Vor mehr als 100 Jahren wurden Grauhörnchen in England und später Italien ausgesetzt. In England haben sie große Teile der heimischen Eichhörnchenpopulation verdrängt. Das liegt daran, dass die Grauhörnchen im neuen Lebensraum erfolgreich mit den Eichhörnchen um Nahrung konkurrieren konnten. Zudem schleppten sie den Parapoxvirus ein, gegen den sie selbst immun sind, der aber bei den meisten infizierten heimischen Hörnchen tödlich wirkte. In einigen Regionen Englands hat die inzwischen auf mehrere Millionen Individuen angewachsene Grauhörnchenpopulation erhebliche Verbissschäden im Wald verursacht. Die Grauhörnchen durften in Folge bejagt und verspeist werden.
    Im Jahr 2016 wurden sie in die Liste der unerwünschten Spezies in Europa aufgenommen https://de.wikipedia.org/wiki/…on_unionsweiter_Bedeutung.


    Von Italien aus haben sich die Grauhörnchen bis zur Schweiz verbreitet. Im kühleren Klima und der Nadelwaldvegetation der Höhenlagen gab es jedoch die Verdrängungseffekte der heimischen Eichhörnchen nicht. Auch eine massenhafte Vermehrung konnte nicht beobachtet werden.
    die Wanderung der Grauhörnchen nach Norden wird durch die Alpen erst einmal gestoppt. Sollten sie dennoch doch den Weg über die Alpen finden, gibt es bis dahin vielleicht Erkenntnisse über Möglichkeiten der Immunisierung der heimischen Hörnchen gegen das Parapoxvirus.


    Feinde des Eichhörnchens


    Greifvögel, Krähen, Elstern und gelegentlich Eichelhäher und Baummarder können Eichhörnchen, insbesondere ihren Jungtieren gefährlich werden. Zahllose Hörnchen verlieren ihr Leben allerdings durch das Wirken von uns Menschen. Sie werden Opfer des Autoverkehrs, von Baumfällungen oder durch Ertrinken in nicht abgedeckten Regentonnen und Swimmingpools. Viele Eichhörnchen (wie auch Igel und Vögel) fallen dem sogenannten Schneckenkorn oder phosphathaltigem Blaudünger zum Opfer. Besonders tragisch ist es, wenn ein Muttertier ertrinkt oder getötet wird. Dann müssen die Jungen im Nest verhungern.



    Eichhörnchen unterstützen


    Ein wenig mehr Achtsamkeit kann Eichhörnchen vor Schaden bewahren. Die Tiere brauchen Wasser zum Trinken. Damit ihnen offene Wassertonnen oder Pools nicht zum Verhängnis werden, sollten diese eine Abdeckung oder aber wenigstens einen Kletterstamm bekommen, damit hineingefallene Tiere herausklettern klettern. Wer Hörnchen, Igel und Wildtiere unterstützen will, sollte auf Pestizide, Herbizide, Blaudünger etc. verzichten.
    Bevor ein Baum gefällt wird, muss sehr gewissenhaft überprüft werden, ob sich ein Eichhönchennest (Kobel) in seiner Krone befindet. Da Eichhörnchen bereits im Januar ihre Jungen bekommen, bieten die Baumschutzverordnungen, nach denen die Baumfällungen von November bis Februar erlaubt sind, den Hörnchenfamilien keinen Schutz.


    Welche Eichhörnchen brauchen Hilfe?


    Solltet ihr auf ein verletztes Hörnchen stoßen, dürft ihr es bei euch aufnehmen, bis es gesund gepflegt ist. Dann muss es wieder ausgewildert werden. Dasselbe gilt für ein Jungtier. Manchmal folgen Jungtiere einem Menschen bis zum Haus oder klettern an ihm hoch. Wenn das passiert, ist das kein Zeichen von Tollwut, sondern dass das Jungtier seine Mutter verloren hat und Hilfe braucht. die Auswilderung der gesunden Hörnchen sollte langsam, mit anfänglicher Zufütterung geschehen.


    Hier ist eine Anleitung, die zeigt, wie junge Eichhörnchen versorgen werden müssen.


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    Es gibt einige wenige Vereine, die sich um verletzte und kranke Hörnchen kümmern. Diese Vereine arbeiten ehrenamtlich und haben nicht die Möglichkeit, sich um jedes kranke Tier zu kümmern. Einen guten Rat bekommt man jedoch immer. Ich hatte vor ein paar Jahren Kontakt mit einem solchen Verein und war beeindruckt.


    Ein geheiltes Eichhörnchen kurz vor der Auswilderung auf Erkundungstour bei der Besucherin



    Liebe Grüße Claudia

  • Hallo Claudia!
    Wieeeeder was gelernt, Danke! Ein toller Bericht und eine Lanze gebrochen. für unsere wohl putzigsten Waldbewohner. :)
    Dass die schwarzen Hörnchen keine heimischen sind, habe ich bisher auch immer gedacht. Früher kannte ich nur rote Eichhörnchen, also in den 60ern und 70ern. Als ich dann in Gießen im Klinikumspark die ersten schwarzen Exemplare sah, war ich schon sehr erstaunt.


    Gibt es irgendwelche Aufzeichnungen dazu, welche Färbung in welchen Regionen oder Klimabedingunen häufiger vorkommt oder it das reiner Zufall?

  • Hallo Zuehli und Beli, Danke für den Zuspruch. Schön, dass Ihr die Kobolde auch mögt. Eichhörnchen fressen sogar Fliegenpilze. Wer hätte das gedacht.


    Hallo Tuppie,


    ja, ich liebe diese kleinen Kerle auch. Sie sind nur leider sehr flink und lassen sich schlecht fotografieren. Meine Beobachtung ist, dass es hier im Gebirge in Thüringen häufiger schwarze als rot gefärbte Hörnchen gibt. Beli zeigt auf seinen Fotos auch die dunklen, ich vermute, dass es auch in höheren Lagen aufgenommen worden ist. In Berlin habe ich fast nur rote gesehen. Es gab die dunklen aber auch. So ist das Tier auf dem letzten Foto, das mir den Kopf zerkratzt, auch ein schwarzes. Das Einzige, was ich aus seriöser Quelle zur Hörnchenverteilung weiß ist das:


    "Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris mit vielen Unterarten) variieren von hellrot bis braunschwarz, wobei es in Höhenlagen oft zu Melanismus (reine Schwarzfärbung) kommt (UV-Schutz und schnelleres Aufwärmen in der Sonne). Eine Gefährdung durch rezessive Vererbung ist nicht gegeben, da es ja auch bei rezessiven Genen immer wieder reinerbige Nachkommen gibt (Mendel ´sche Vererbungsgesetze)"
    Prof. Dr. Gerhard Haszprunar vom Lehrstuhl für systematische Zoologie an der LMU München


    Das macht Sinn, denn das dunkle Fell wärmt den kleinen Pelzträger in der Sonne besser als den roten.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hi Claudia,
    Feiner artikel über die kleinen kletterkünstler!
    Vor ca 25 jahren gabs in meiner gegend fast nur rote Hörnchen, dann sind die dunklen massiv aufgekommen-so vor ca 5 jahren sah man fast keine roten mehr- mittlerweile ist wieder gefühlt jedes 5 hörnchen rot.
    Hält statistisch natürlich nicht- ist rein mein empfinden...
    Danke für den beitrag!
    Lg joe

  • Hallo Claudia,


    danke für den Beitrag. Vor etwa fünf Jahren hat hier im Nachbarort Neuweiler ein böses Grauhörnchen sein Unwesen getrieben und einige Leute gebissen. Woher das Tier kam, ist nicht wirklich bekannt, da gibt es nur Theorien. Irgendwann hat man dann nichts mehr von dem Tierchen gehört (wahrscheinlich hat jemand zurückgebissen).

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • Hallo Claudia,


    ich habe mit Interesse mitgelesen. Gedanklich habe ich mich noch nie so wirklich mit Eichhörnchen auseinandergesetzt,
    aber immer gefreut, wenn ich diese kleinen putzigen aktiven Nager und Baumkletterer gesehen habe.
    Vielleicht habe ich sie für eine zu große Selbstverständlichkeit gehalten.
    Mit solchen Posts wird sicher das Verständnis um unsere heimische Natur gestärkt, das ist prima.
    Unsere Forenmitglieder, die meisten jedenfalls, sind ja generell in Sachen Natur interessiert.


    Liebe Grüße,
    Markus


    (PS: Ich verschiebe deinen Beitrag jetzt in den Offtopic - Bereich..... ok ?, er bleibt deswegen nicht weniger lesenswert. :) )


  • Klar, Danke Markus. Ich wusste nur nicht genau, wo er hingehört. Ich habe über die Hörnchen erst nachgedacht und recherchiert, als ich mehrfach die Geschichte vom bösen Schwarzen gehört habe. Aber das gehörte letztlich wie viele andere Horrorgeschichten in den Bereich der Fake News.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Liebe Claudia,


    danke für den tollen Beitrag; auch ich dachte, die Roten seien einheimisch. Interessant das mit der Änderung der Fellfarbe ... Hm, wenn ich überlege, in Rumänien waren die Winter eigentlich strenger als hier, da kannte ich aber nur die rotbraunen Eichhörnchen. Hier in Deutschland habe ich in den nun bald 30 Jahren überwiegend die dunklen gesehen.


    In den Gärten unserer Siedlung sind viele alte hohe Nadelbäume (Tannen, Kiefern), so dass auch oft Eichhörnchen (dunkle) hier rumhüpfen. Vor einigen Jahren habe ich eines beobachtet, wie es ein Junges nach dem anderen, insgesamt vier, quer durch unseren Garten in Nachbars Garten transportiert hat. Da war wohl großer Umzug angesagt. :) Ich mag die niedlichen Flitzer auch sehr gern.


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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    Hier entlang gehts’ zu meinen Themen.

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  • Hallo Heide,
    der Umzug der Eichhörnchenmama mit dem Nachwuchs ist keine Seltenheit. Sie haben immer mehrere Kobel als Ersatz, wenn mal einer zerstört oder ungemütlich wird.


    Liebe Grüße Claudia
    [hr]


    Hallo Claudia,


    danke für den Beitrag. Vor etwa fünf Jahren hat hier im Nachbarort Neuweiler ein böses Grauhörnchen sein Unwesen getrieben und einige Leute gebissen. Woher das Tier kam, ist nicht wirklich bekannt, da gibt es nur Theorien. Irgendwann hat man dann nichts mehr von dem Tierchen gehört (wahrscheinlich hat jemand zurückgebissen).


    Hallo Wühlmull,
    da kann man in der Tat nur mutmaßen. Wenn es Leute gebissen hat, spricht aber eine Menge dafür, dass es recht zahm war. Ansonsten hätte es Menschen nicht auf Beißnähe herangelassen. Das wiederum spricht dafür, dass es eine Zeitlang bei Menschen gelebt hat und möglicherweise ausgesetzt wurde. Ob dieser schnöden Behandlung hätte ich wahrscheinlich auch gebissen. Schade, dass man nicht weiß, wie die Geschichte ausgegangen ist und gut, dass das Grauhörnchen offenbar nicht gemeinsam mit seinen Partner in Neuweiler ausgewildert wurde.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo zusammen,


    beim Waldspaziergang heute traf ich, wie schon so oft in diesem Winter, auf Ansammlungen von vorjährigen Fichtentrieben. Das sind nicht etwa die Überbleibsel vom Tannengrünschnitt. Wenn Ihr so ein kleines Stück Tannengrün genau betrachtet und feststellt, dass die daran befindlichen Knospen fehlen, habt Ihr es mit "Eichhörnchenspuren" zu tun. Sie beißen die Triebspitzen ab, um sie bequem in die Pfoten nehmen zu können und die Knospen abzunagen.


    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Interessant, die Damen und Herren Eichhörnchen sind eben Feinschmecker. Beobachtet habe ich so was noch nicht, oder es ist mir nur nicht aufgefallen und habe es fälschlicherweise für eine Art Sturmschaden gehalten.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • Interessant, die Damen und Herren Eichhörnchen sind eben Feinschmecker. Beobachtet habe ich so was noch nicht, oder es ist mir nur nicht aufgefallen und habe es fälschlicherweise für eine Art Sturmschaden gehalten.



    Hallo Holger,
    das habe ich auch nicht gewusst, bis ich mich näher mit den Hörnchen befasst habe. Letztens habe ich mir erstmals so ein Zweiglein genauer angesehen und festgestellt, dass die kleinen Knospen daran sorgfältig herausgebrochen waren. Die Hörnchen sind zwar Räuber, aber ich mag sie trotzdem sehr.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,
    als Räuber kann man die Hörnchen nicht bezeichnen. Jedes Lebewesen entwickelt Lebensstrategien, die eine jeweilige Anpassung darstellen. Räuber ist außerdem ein rein menschlich juristischer Begriff, der dolus directus, also direkten Vorsatz voraussetzt. Zu direkten Vorsatz, zum Teil 1. Grades, ist nur ein Lebewesen fähig, nämlich das, welches genau aus diesem Grund, diesen Begriff geschaffen hat. Einzelne dieser Art wurden zu dem größten und schlimmsten Raubtier, das die Erde je gesehen hat.
    LG.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo Claudia,


    ich durfte auch einmal ein Nothilfe-Hörnchen kennen lernen. Extrem flauschig und anhänglich, erst quirlig, dann eingeschlafen ==10


    Der Pflegepapa ist jemand, der alles mögliche Getier durchbringt, das von Tierärzten schon für tot erklärt wurde. Problem nur, wenn sich die Viecher später nicht mehr auswildern lassen und am Bein kleben bleiben. Bei den Hörnchen (und Vögeln) hat's wohl immer geklappt, geblieben sind aber u.a. Findus der Waschbär und ein winziges Mauswiesel.






  • Hallo Claudia,
    als Räuber kann man die Hörnchen nicht bezeichnen. Jedes Lebewesen entwickelt Lebensstrategien, die eine jeweilige Anpassung darstellen. Räuber ist außerdem ein rein menschlich juristischer Begriff, der dolus directus, also direkten Vorsatz voraussetzt. Zu direkten Vorsatz, zum Teil 1. Grades, ist nur ein Lebewesen fähig, nämlich das, welches genau aus diesem Grund, diesen Begriff geschaffen hat. Einzelne dieser Art wurden zu dem größten und schlimmsten Raubtier, das die Erde je gesehen hat.
    LG.
    Thomas


    Hallo Thomas,
    klar, ich weiß. Du hast völlig Recht. Der Begriff Räuber für ein Tier, das andere Tiere frisst, ist eine völlig unangemessene Definition. Es gibt kein Gut und kein Böse unter Tieren. Moralische Kategorien sind im Tierreich völlig unpassend. Ich habe menschlich bewertet - und das Eichhörnchen aus der Sicht der Singvögel betrachtet. Das ist natürlich Quatsch aber gelegentlich neige schon mal zu irrationalen Betrachtungsweisen.
    [hr]


    Hallo Claudia,


    ich durfte auch einmal ein Nothilfe-Hörnchen kennen lernen. Extrem flauschig und anhänglich, erst quirlig, dann eingeschlafen ==10


    Der Pflegepapa ist jemand, der alles mögliche Getier durchbringt, das von Tierärzten schon für tot erklärt wurde. Problem nur, wenn sich die Viecher später nicht mehr auswildern lassen und am Bein kleben bleiben. Bei den Hörnchen (und Vögeln) hat's wohl immer geklappt, geblieben sind aber u.a. Findus der Waschbär und ein winziges Mauswiesel.


    Hallo Verena,


    das sind ganz wundervolle Fotos. Solche Begegnungen vergisst man nicht und es gehört wirklich viel Fingerspitzengefühl dazu, die Tiere durchzubringen. Das Auswildern von handzahmen Hörnchen ist eine Wissenschaft für sich. Du brauchst am besten eine Voliere an einem geeigneten Ort, wo das Tier zunächst Futter und eine Nest findet. Dann wird die Voliere geöffnet und Du musst Dich Schritt für Schritt zurückziehen, bis das Tier gelernt hat, sich selbständig zu versorgen.
    Ich habe großen Respekt vor Leuten wie Deinem Bekannten, die es schaffen, ein Hörnchen großzuziehen. Einmal muss rund um die Uhr gefüttert werden und dann sind's ja keine Haustiere, die stellen allerlei Schabernack an. Auch wenn Du keine Gardinen hast, ist das Inventar nicht sicher. Nüsse hinter Bilderrahmen ist noch harmloseste Unsinn. Und die Hörnchen haben nadelspitze Krallen. Mir ist mal so ein Nothilfehörnchen auf den Kopf gekrabbelt (unterbelichtetes Foto ziemlich weiter oben im Thread), das war regelrechte Folter ;).

    Lieben Gruß


    Claudia


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