rotes Totholz und einige Fremdlinge

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein bisschen gesammelt. Die kleineren mir unbekannten Pilze habe ich vor ca 2-3 Wochen gefunden. Neben dem Giraffenholz habe ich beim Zersägen des Brennholzes rot gefärbte Hölzer gefunden. Die Farbe geht nicht auf menschliche Einwirkung zurück - ist das auch ein Pilz gewesen, ähnlich wie beim Giraffenholz?
    Seit Pfingsten gibt es hier am Thüringer Kältepol auch "richtige" Pilze. Etliche brauchbare Flockis, Schönfußröhrlinge, Porphyrbraune Wulstlinge?, Rotkappen und heute die ersten Täublinge. Die waren mild bzw. die Blätter hatten nur minimale Schärfe, Sporenfarbe hell (Abdrücke auf einem Hut). Sie standen am Südhang unmittelbar unter einer Buche. Über Namensvorschläge der Unbestimmten würde ich mich freuen.


    1. ganz kleiner Unbekannter




    2. etwas größerer Unbekannter




    3. Unbekannter oder vielleicht der Vorauseilende Ackerling




    4. Totholz (Rotholz==Gnolm5)



    5. Giraffenholz



    6. wunderschöner Schönfußröhrling



    7. ich denke an Amanita porphyria




    8. hübsche knubbelige Heide-Rotkappen



    9 Russula eventuell Papageien?





    Liebe Grüße Claudia

  • Hallo Claudia,



    Gratulation zu den schönen Funden. Ist der Knolli ein und der selbe Pilz? Ich sehe auf der Vergrößerung auf Bild 1 eine schöne geriefte Manschette und auf dem zweiten keine.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    dein kleiner 1. Wiesenpilz ist wahrscheinlich eine Conocybe. Rotes Holz verursachen einige Pilzarten; z.B. die Zinnobertramete Pycnoporus cinnabarinus.


    Deine Amanita porphyria ist eher Amanita excelsa; da Stielring gerieft ;)


    Voreilender Ackerling passt zumindest sehr gut vom Bild her.


    Bei deinen Russula gibt es mehrere Möglichkeiten. Ohne weitere Angaben sind die nicht zu knacken? Mildschmeckend? Lamellen brechen spröde ja/nein? Ökologie/Begleitbäume? ...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Jörg, jetzt wo du's sagst. Da standen mehrere und ich habe den einen von oben und den anderen von der Seite fotografiert. Oh oh, das sollte nicht passieren. Aber essen wollte ich die ohnehin nicht. Was sind das denn nun wahrscheinlich für Kandidaten. Der andere hatte auch so eine Basis wie der in der Seitenansicht.


    Liebe Grüße Claudia
    [hr]


    Danke Stefan,


    der Täubling war mildschmeckend, eine winzige Spur Schärfe in den Lamellen, brüchige Lamellen, unter Buche aber auch Birken in der Nähe


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Claudia,


    Glückwunsch zu den schönen Funden!
    Hast du von den Täublingen einen mitgenommen? Die Sporenfarbe kann schon mal ein erster Schritt zur Bestimmung sein. Und dann eben noch das, was auch Stefan schreibt.


    Ich habe die Pfifferlinge übrigens doch nicht gegossen. Sind ganz von alleine größer geworden und vorgestern in der Pfanne gelandet. War köstlich in einer Sahnesauce über Spätzle.


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen


  • Hallo Rotfüßchen, danke, und ja, im Eingangssatz hatte ich etwas zur Sporenfarbe und zum Geschmack geschrieben. Gratuliere, was die Pfifferlinge betrifft. Da muss ich noch 1-2 Wochen Geduld haben. Hier dauert alles etwas länger


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Jörg, jetzt wo du's sagst. Da standen mehrere und ich habe den einen von oben und den anderen von der Seite fotografiert. Oh oh, das sollte nicht passieren. Aber essen wollte ich die ohnehin nicht. Was sind das denn nun wahrscheinlich für Kandidaten. Der andere hatte auch so eine Basis wie der in der Seitenansicht.


    Hallo Claudia,


    Nr. 1 sollte, wie Stefan schon schrieb, der Graue Wulstling sein. Beim zweiten Bild ohne Riefung bin ich unsicher, da ich A. porphyria nicht aus eigener Erfahrung kenne.


    VG Jörg



  • Danke Jörg, dann werde ich die Ecke mal unter Dauerbeobachtung stellen. Vielleicht finde ich neben den Amanitas noch den Stein der Weisen.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    Oehrling hat mir neulich eine sehr hilfreiche Überersicht bezüglich der Sporenfarben bei Täublingen zusammengestellt. Vielleicht ja auch interessant für dich. Aber wenn du mit hell weiß meinst, hast du ja schon eine wichtige Info.


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen



    Hallo Rotfüßchen,


    wenn du Täublinge findest, schau, dass auch mindestens ein ausgewachsener dabei ist, der Sporenpulver abgibt. Dessen Farbe brauchst du unbedingt, sonst kommst du nicht in die richtige Sektion.
    Ganz grob vereinfacht gibt es folgende Möglichkeiten, die dich hin zur jeweiligen Sektion führen können:
    mild, weiße Sporen
    mild, buttergelbe Sporen
    mild, ockergelbe Sporen
    mild, dottergelbe Sporen
    scharf, weiße Sporen
    scharf, buttergelbe Sporen
    scharf, ockergelbe Sporen
    scharf, dottergelbe Sporen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    wenn du genau hinsiehst (Bild vergrößern) erkennst du eine leichte Ringriefung. A. excelsa passt schon. :)

  • Hallo Claudia,


    Amanita porphyria hätte auch eine ganz andere Knolle, von der Form wie der Gelbe Knollenblätterpilz. Der Stiel unterhalb der Ringzone wäre auch nicht weiß, sondern violettgräulich. A. porphyria ist sozusagen ein Gelber Knollenblätterpilz, der statt hellgelb halt violettgrau ist (ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt).


    Beim Täubling kommen farblich mehrere Arten in Betracht, aber du hast ja schon bemerkt, dass der Geschmack in den Lamellen leicht schärflich war, dass die Lamellen brüchig waren und eventuell, dass das Sporenpulver, das auf dem einen Täublingshut ja reichlich vorhanden ist, nicht weiß, sondern buttergelb war. Dann handelt es sich um eine Griseinae, bei der das Bestimmen der Art immer besonders viel "Spaß" ;( und Arbeit macht.


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Danke Oehrling, hätte mich ja auch gewundert, wenn ich zum Pilz-Saisonauftakt einen einfachen Täubling gefunden hätte. Nach buttergelb sahen die Sporen eigentlich nicht aus, aber vielleicht Sporen die Pilze noch ein wenig. Sie liegen in einer Glasschüssel.



    Liebe Grüße Claudia
    [hr]


    Ok, dann also doch nur eine Art- der Graue Wulstling, Danke.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo,


    bei Amanita porphyria kann die Manschette auch leicht gerieft sein aber die Knolle paßt wirklich überhaupt nicht. Also bleibt nur der A. excelsa.


    Danke für die Gedächtnisauffrischung.


    VG Jörg


  • Ich habe Dir zu danken für die Lektion in Sachen Amanita. :thumbup:
    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Zum Thema Rotholz ist hier noch ein interessanter Thread, der sehr schön die Vielfalt der holzrotfärbenden Pilze aufzeigt. :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Claudia!
    Thüringer Kältepol... soso. Immerhin gibt es bei Dir schon Rotkappen. ;) Danke fürs Mitnehmen!


    Ich finde es immer wieder spannend, was wo und wann gefunden wird, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wie unterschiedlich die Zeitpunkte sind, was hervorschaut. Man kann nicht einfach sagen, dass es von Süden nach Norden geht, o. ä. ein Statistiker könnte daraus bestimmt tolle Wolkendiagramme zaubern. :)


  • Danke Rotfüßchen, dann werde ich mich mal auf die Suche machen ;)


    Liebe Grüße Claudia
    [hr]


    Hallo Claudia!
    Thüringer Kältepol... soso. Immerhin gibt es bei Dir schon Rotkappen. ;) Danke fürs Mitnehmen!


    Ich finde es immer wieder spannend, was wo und wann gefunden wird, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wie unterschiedlich die Zeitpunkte sind, was hervorschaut. Man kann nicht einfach sagen, dass es von Süden nach Norden geht, o. ä. ein Statistiker könnte daraus bestimmt tolle Wolkendiagramme zaubern. :)


    Ach Tuppie, Du weißt ja, wie das mit dem Durchschnitt ist. Der Teich war nur 50 cm tief und dennoch ist die Kuh ersoffen. Es gibt einen Südhang, da ist die Natur viel weiter. Nur dort gibt es Pilze, also gehe ich nur in der Sonne spazieren. Wo auch sonst==2 .Wenn auf der Nordseite noch Schnee liegt, ist auf der südlichen schon alles grün.
    Aber nach den schönen Funden der letzten Tage ist jetzt erst mal wieder Sendepause. Der Regen hat aufgehört. Ich glaube, wir liegen im Regenschatten des Harz und irgendeines großen Berges dahinter. Jedenfalls sehe ich immer mal dicke Wolken, Regen ist auch angesagt und dann tröpfelt es nur ein bissi oder gar nicht.


    Ich dokumentiere jetzt wann ich welchen Pilz unter welchen Bedingungen das erste Mal oder ggf. auch in großen Mengen finde. Datum, Niederschlag, Temperatur, Mondphase. Vielleicht ergibt sich irgendwann eine Regelmäßigkeit.
    Die Niederschlagsstatistiken gibt es nur von Orten mit richtigen Wetterstationen. Dazu ist mein Dörfchen leider zu klein. Die Witterungsverhältnisse verändern sich von Ort zu Ort mit Höhenlage, Ausrichtung zur Hauptwindrichtung etc. jedoch erheblich. Bei den Dorfmenschen in den Nachbardörfern ist mein Ort als Kältepol berüchtigt. Die Daten, die ich gefunden habe, geben nicht viel her, aber sie sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie sich auf entfernte Wetterstationen beziehen. Im vorletzten Jahr gab es hier so gut wie keine Niederschläge im April, das erkennt man an den Diagrammen jedoch nicht. Auch wenn sich die Durchschnittswerte nicht sehr ändern, nehmen die Extremwetterereignisse wie Niederschlag, Trockenheit und Hitze nach meiner Beobachtung zu. Das bleibt leider nicht ohne Folgen. Auch auf dem Dorf ist die Welt nicht mehr heil.


    Liebe Grüße Claudia
    [hr]


    Hallo!


    Zum Thema Rotholz ist hier noch ein interessanter Thread, der sehr schön die Vielfalt der holzrotfärbenden Pilze aufzeigt. :)


    LG, Jan-Arne


    Danke Jan-Arne, beim Lesen ist mir wieder einmal bewußt geworden, dass es erhebliche kognitive Schluchten in meinem Denkapparat gibt. Ich weiß jetzt immerhin, dass ein Pilz (von mehreren) infrage kommt und dass das Ganze auf eine chemische Reaktion zurückzuführen ist. Das Holz ist zersägt und trocknet vor sich hin, bis der nächste Winter kommt.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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