Hallo,
EGAL, ob es April ist oder ob es Mai ist -
EGAL, ob es trocken ist oder nass ist -
EGAL, ob es warm ist oder kalt ist oder gar frostig ist ...
hier gibt es NIE viele Pilze zu "besichtigen" ... aber das ist doch völlig EGAL.
Und wenn es viele Pilze gäbe, dann "müsste" ich ja viel mehr "bunte Mischungen" hier einstellen, aber so reicht es völlig aus, alle 2 Monate die Ecken in meinen Fotoalben gründlich zu "entstauben" ... und siehe da, es gibt doch tatsächlich immer etwas, was ich zeigen könnte, sogar ein paar pilzige Erst- und Zweitfunde - wie immer aufgetischt und aufgemischt mit ein paar Bildern aus Flora und Fauna.
Alle Bilder sind auf 1200 Pixel in der Breite vergrößerbar.
APRIL 2017
01
Mal wieder scheint die Sonne so schön und lässt das Gelb vom Goldschopf-Hahnenfuß, Ranunculus auricomus agg. kräftig leuchten.
("Aggregat", weil da gibt es mehrere schwer zu unterscheidende Kleinarten)
02-03
Hatte ich in meiner letzten Zusammenstellung - kurz-kurz-lang - männliche Walnussblütenstände kurz vorm Aufbrechen gezeigt, so bot es sich an, auch noch mal die geöffneten Blüten zu fotografieren, sowohl die männlichen als auch eine Woche später die weiblichen Blüten - Juglans regia.
04
Endlich regnete es mal ein bisschen Mitte April, die ganzen Böden im Buchenwald waren von Buchenkeimlingen bedeckt, die nach den Keimblättern die Primärblätter entwickelten, es war ein schöner Kontrast zwischen zwei Grüntönen - Fagus sylvatica.
05
Doch frisches Grün sieht oft recht schnell ziemlich alt oder zumindest sonderbar aus, wenn es z.B. kleine Tierchen gibt, die am oder im Grün nagen.
Hier Miniergänge von Phytomyza spec. - einer Minierfliegenart (mit Maden und "Kötteln") an den unteren Blättern (der inzwischen verblühten) Hahnenfußpflanzen im Wald.
Besonders "alt" sah viel frisches Grün aus, nach den Frostnächten 20. und 21. April
Alle Blüten der Walnussbäume und alle gerade ausgetriebenen Walnussblätter sind erfroren und schwarz und krümelig geworden - in der ganzen Region.
Nur in sehr geschützten Lagen (an Hauswänden und tief im Wald versteckt oder direkt am Rhein) konnte man noch grüne Blätter sehen. Auch von manchen anderen Bäumen wie den Eschen, die in diesem Jahr sehr spät austrieben sind die kleinen Blättchen erfroren, auch die Buchenkeimlinge sahen nicht mehr so schön aus an manchen Stellen.
Die Bäume treiben dann einige Wochen später nochmal aus, ab Ende Mai-Anfang Juni waren die Walnussbäume dann richtig belaubt.
Die Obstblüte ist hier in der Region nicht so sehr betroffen gewesen, weil Mitte April schon alles verblüht ist - inwieweit die Fruchtansätze durchgehalten haben, weiß ich nicht - zumindest die Kirschbäume hängen voll mit Früchten.
06
Erfrorener Austrieb von Juglans regia
07
Da geht man dann in den Wald und schaut sich lieber Rostpilze an ...
Melampsora rostrupii (Caeoma mercurialis) an Waldbingelkraut, Mercurialis biennis (pers. Erstfund).
Die Art hatte Norbert ungefähr zeitgleich gefunden.
Ein paar Tage später wollte ich noch mal schauen, ob der Pilz eigentlich an männlichen und weiblichen Pflanzen gleichermaßen verbreitet wäre - aber ich konnte nach Regen überhaupt keine Reste mehr davon finden, obwohl die Pflanzen alle noch da waren ... sehr seltsam, wäscht Regen Rostpilz ab ??? Oder sieht man den nur für so kurze Zeit ????
08
Fädige leuchtend gelbe "Fussel", es war auch ein bisschen "Belag mit Fusselrand" da (aber recht altersschwach und kaum definierbar, auf sehr morschem entrindeten cf. Laubholz).
Kann man hier mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass es Xenasmatella vaga (Trechispora v., Phlebiella v.), Schwefelgelber Rindenpilz ist, oder gibt es da weitere Möglichkeiten (wäre ein pers. Zweitfund).
09
Es gab so wenig Pilziges, dass ich sogar noch mal Kohlenbeeren fotografiert habe, auf einem abgebrochenen Buchenstamm, der schräg und luftig ohne direkten Bodenkontakt hängt:
Annulohypoxylon cohaerens, Zusammengedrängte Kohlenbeere und Hypoxylon fragiforme, Rötliche Kohlenbeere.
Ach doch ein interessanter Fund im April:
mein Erstfund, der Rötling ... Entoloma cf. araneosum (zu über 90 proz. Wahrscheinlichkeit), auf dem Postweg verschwunden.
Ansonsten ... GÄHNENDE PILZLEERE, aber egal.
10
Da lacht da sogar dieser gruselige Gnolm hämisch, o.k. ist ja auch ein Pilz.
Das ist immer noch Wurzelschwamm, Heterobasidion annosum an gelagertem Lärchenholz.
An gleicher Stelle war schon mal so ein niedliches "Teddybärchen" (in der Gnolmengalerie)
Auch Ende April gab es kühle Tage, so dass die Insekten sich kaum bewegt haben.
Da fand ich z.B. einen "schlafenden" Wollschweber, an ein Zweiglein geklammert.
Ich dachte, er sei tot, aber er hat sich bewegt - immer nur ein Bein hier, ein Bein da.
11 -12
Dieser Falter saß ebenso festgeklammert (ohne jegl. Bewegung) am Stängel von Wiesen-Bärenklau und ließ sich von allen Seiten fotografieren.
Es ist Calliteara pudibunda - Buchen-Streckfuß, Rotschwanz
Als ich den endlich identifiziert hatte, fiel mir ein, dass ich im letzten Jahr (September 2016) auch die Raupe fotografiert hatte.
Jetzt weiß ich auch, warum er "Streckfuß" heißt.
13
Auch die relativ häufig zu sehende Skorpionsfliege, Panorpa communis, konnte ich in aller Ruhe aus mehreren Winkeln ablichten.
MAI 2017
14-15-16
Es war jetzt nicht so, dass ich dachte "Was leuchtet da so BLAU" - nein, ich dachte eher an eingetrocknete schwarze Drüslings-Beläge, denn das BLAU wirkte etwas schwächer - aber mit Farbtemperatureinstellung "Automatischer Weißabgleich " springt es besser ins Auge ... ich lasse es mal so (ein "realistischeres" Bild habe ich aber auch).
Pers. Zweitfund von Terana caerulea, Blauer Rindenpilz - auf sehr hartem, entrindeten Laubholz (ohne weiteren schwärzenden Pilzbefall), möglicherweise Eiche oder Esche.
Der Erstfund war im Dezember 2012, damals konnte ich das Holz nicht wiederfinden.
Also habe ich diesen Ast zu einem "Wiederfindort" getragen (ähnliches Umfeld) und dort abgelegt ...
14 Tage später war KEIN Blauer Rindenpilz offensichtlich (nur noch "nacktes" Holz), jedoch im Inneren sah man feine blaue Linien.
Nochmals 14 Tage später waren auf der Unterseite des Astes Blätter und Zweigansätze mit bläulichem Myzelgeflecht bewachsen.
EDIT 28.03.2018
Thorben wies darauf hin, dass Bild Nr. 16 Chromelosporium coerulescenszeigt.
17
Schöner Buchenaustrieb bei Jungpflanzen im Mai
18
Exidia plana, Warziger Drüsling, flächig gewachsen und eingetrocknet (wirkte dort wie eine Plastikplane) an gelagertem Laubholz.
19
Der Buchs (wo die großen Bäume im März so duftend geblüht haben, und wo ich später auch Buchsbaum-Rostpilz fand) ist dieses Jahr wieder verstärkt dem Buchsbaum-Zünsler zum Opfer gefallen. Jedes Jahr sieht man einige Zünsler-Raupen, der größte Befall war 2010.
In diesem Frühjahr war der stärkste Fraßschaden seitdem. Aber die nun betroffenen Pflanzen sind nicht wie 2010 total entblättert und entrindet.
Wie es weitergeht, weiß man allerdings nicht, denn der Zünsler hat mehrere Generationen pro Jahr, 2010 war der Hauptbefall erst im August.
Jedenfalls hingen überall wieder Raupen, die sich von den Pflanzen abseilten.
Cydalima perspectalis, Buchsbaum-Zünslerraupen
20
Mal was Geblitztes, offene frische Blüten der Teufelskralle, Phyteuma spicatum
21-25
In meinem "Fungi"-Balkonkastenbiotop (da, wo ich gesammelte Stöckchen ablege) wächst hin und wieder etwas nach Regen, zur Zeit ein noch sehr sehr kleiner Bienenwaben-Porling, aber im Mai die folgenden Sachen:
21a
Ein gestielter Schleimpilz, die Peridie platzt "grobschollig", vorher sind es hellgraune wie fein bereift aussehende Köpfchen, der Stiel ist mittelbraun und unten dicker.
Die Schleimer müssen keinen Namen bekommen, ich weiß ja, dass man die mikroskopieren müsste, aber egal.
Meine Vermutung wäre eine Physarum-Art (cf. Physarum leucophaeum ?)
ZUM VERGLEICH 21b (Juni 2016)
Da wuchsen da auch Schleimpilze an einem Stöckchen im Balkonkasten-Biotop (auf eingetrockneten Byssomerulius corium), da platzt die Peridie auch auf, man sieht aber keinen Stiel (eventuell ist ein extrem kurzer Stiel da) und die Form ist sehr unregelmäßig.
Da vermute ich eine Didymium-Art (cf. Didymium squamulosum ?)
22
Zwei Schnecken waren eigentlich zwischen sehr dicht gewachsenem (geernteten!) Judasohren versteckt, dann habe ich sie ins Biotop gesetzt, dort fand ich sie wieder, unter Holz verkrochen.Trochulus hispidus, Gemeine HaarschneckeEDIT: zufällig bin ich darauf gestoßen, dass ich diese Schnecke falsch benannt hatte, es müsste sich um eine Riemenschnecke handeln, Helicodonta obvoluta (weil das Gehäuse ganz flach ist, fast schon konkav nach innen - bei der Haarschnecke ist die Mitte deutlich erhaben.)
Riemenschnecke – Wikipedia
23
Käferlarve von (wahrscheinlich) dem Gemeinen Rosenkäfer, cf. Cetonia aurata, nagte sich durch dickeres morsches Holz.
Das Holz bekam an der Unterseite große Löcher.
24
An diesem morschen Holz entwickelte sich dieser relativ grobporige rein-weiße Pilz (Poren nicht gemessen, aber mehr als 1 pro mm, unregelmäßig, Gesamtlänge des Belags einige Zentimeter).
Der Rand wirkt relativ gleich gestaltet - ohne auffallenden glatten-sterilen Rand oder gelationösen Bereich, auch nicht sehr deutlich fädig oder wollig, manchmal erkennt man aber kleinste "Füsselchen" am Rand.
Relativ weich, keinerlei Verfärbungen, inzwischen wieder komplett "unsichtbar"
Der Pilz muss keinen Namen bekommen, Möglichkeiten wären Ceriporia, Ceriporiopsis, Trechispora und vielleicht noch ein paar andere Gattungen ... aber egal.
Ich vermute trotzdem (kann es nicht lassen) am ehesten Ceriporia reticulata (dickes cf. ?) (--> makroskopisch gut passend)
Oberhalb wächst rasig etwas, was ich NICHT für einen Schleimpilz halte, das sind noch viel kleinere Teilchen.
Der Stiel ist extrem dünn, haarfein, erst hell, dann etwas dunkler werdend.
Der "Kopf" ist immer so bleibend "fetzig" zerrissen, weiß bis grau und ca. 0,3 mm dick.
Diese Gestalten sind relativ ausdauernd und immer noch zu sehen.
Könnten das "Imperfekte Pilze" sein (fungi imperfecti)? (--> möglicherweise doch alte zerfallene Schleimpilze ?)
25
Irgendwelche sehr dicht/gedrängt gewachsene (mutmaßliche) Weichbecherchen, ziemlich grau = Mollisia spec. (cf. cinerea ?) haben sich auf einem rel. dünnen cf. Lindenast angesiedelt.
26
Judasohren konnte ich in der letzten Zeit mehrfach größere Mengen finden, wobei ich unter größerer Menge schon 100 gr. pro Fund verstehe. Auricularia auricula-judae
Von den getrockneten Pilzen ca. 10 gr. befinden sich (in Soja-Sauce eingeweicht, in Streifen geschnitten und angebraten) hier in diesem asiatisch angehauchten Gericht (Mie-Nudeln) mit diversen Gemüsen plus gebratenem, in Soja-Sauce marinierten Tofu (später oben aufgelegt) und Gierschblüten.
Mitte Mai war ich nochmal in Istein, Orchideen gucken.
Ich spekulierte auf frühblühende Arten, die ich im letzten Jahr nicht bzw. verblüht sah.
Es gab aber eigentlich nichts Neues, die meisten Orchideen waren noch unsichtbar, die Hummel-Ragwurz winzig klein, 10 cm hoch (möglicherweise habe ich andere Ophrys-Arten übersehen). Die Bocks-Riemenzunge war in Knospe, in Vollblüte fand ich nur das Knaben-Helmkraut (ähhmmm Helm-Knabenkraut muss das natürlich heißen, wie ich auch drei Zeilen später schrieb) Orchis militaris.
So sehr viele Fotos habe ich gar nicht gemacht, aber egal .
27 - 28
Helm-Knabenkraut , Orchis militaris, Details - auch mal "nur von oben".
Diese Art wuchs zu dem Zeitpunkt auch im angrenzenden Gelände (außerhalb des eigentlichen NSG).
29a
Im grasigen Bewuchs des angrenzenden Gebietes fand ich auch ein Pilzchen (Trockenrasen auf Kalk).
Von oben sah er exakt aus wie Krönchen-Träuschling, Stropharia coronilla - vielleicht noch etwas leuchtender von der Farbe her, orange mit etwas hellerem Rand, ca. 17 mm Hut.
Aber... kein Ring am Stiel, auch keine Velumreste, nirgends.
Lamellen hell, Sporenpulver braun, Geruch frisch und angekratzt, verletzt: unauffällig pilzig (EINDEUTIG nicht Mehl),
Stiel leicht rauh und hohl.
Ich bin da auf Agrocybe vervacti, Hohlstieliger Ackerling gekommen. (Pers. Erstfund, Pilz ist getrocknet)
--> Agrocybe vervacti stimmt (s.u. von Stefan/Climbingfreak überprüft)
ZUM VERGLEICH 29b (jetzt im Juni gefunden)
Im grasigen Bewuchs (eher Trockenrasen, auf Kalk),
2 kleine Pilze, 13 und 17 mm Hut, Stiel 2 mm dick und 25-45 mm lang ohne Ring, kleine abstehende Fasern, Stiel auch schon hohl, unten leicht verdickt, mit Mycel, Velumreste an Hut oder Stiel nicht erkennbar,
Hut trocken matt gleichförmig ocker-gelb, so wie der sichtbare Rand .... Hygrophanität nicht überprüft, Geruch frisch, angekratzt, verletzt: EINDEUTIG Mehl-Gurke.
Diese Pilzchen halte ich für Agrocybe pediades (Syn. A. semiorbicularis), Raustieliger bzw. Halbkugeliger Ackerling (pers. Erstfund)
Die sehen sich nur VERFLIXT ähnlich, makr. Unterschiede außer Geruch sollen leichte Unterschiede in der Hygrophanität und Farbgebung der Huthaut sein. Wesentlich sind natürlich die Mikromerkmale: u.a. A. vervacti mit kleineren Sporen ohne bzw. mit undeutlichem Keimporus, A. pediades mit größeren Sporen mit deutlichem Keimporus.
30
Als ich schaute, ob es noch mehr Exemplare vom o.g. ersteren Pilz (29 a , Istein) gibt, sah ich ein winziges "Knöpfchen":
Raupen-Kernkeule, Cordyceps gracilis (pers. Erstfund).
Im Mai fand ich ja auch Psathyrella vinosofulva (vorläufige Bezeichnung, da makr.+ mikr. nicht exakt übereinstimmend), die Pilze, die wahrscheinlich noch genetisch untersucht werden ... und vielleicht etwas bisher Unbeschriebenes sind ... und Agrocybe dura im gleichen Beitrag.
Kurz darauf stellten sich mir auf ähnlichem Gelände (Wiese, Trockenrasen auf Kalk, aber in einer feuchteren Senke) wieder weiße Pilze in den Weg.
Aufgeschirmt bis 8 cm groß, Oberfläche leicht aufspringend, Stiel manchmal etwas faserig, KEIN Mehlgeruch ...
und was ich für wesentlich halte als makr. Unterschied zu Agrocybe praecox:
ein wollig-fädiges Velum am Hutrand, wo man auch beim älteren Pilz noch einzelne, leicht krause Fasern (die dann gilben) sieht - Agrocybe praecox wäre da viel seidiger-glatter.
Für mich sind die Neufunde eindeutige Agrocybe dura - und ich habe sie probiert.
Leider waren meine Funde (mittelgroße u. kleine Pilze hatte ich mitgenommen) im Stiel und im mittleren Hutbereich madig (was ich vor Ort, weil nicht durchgeschnitten, nicht gesehen hatte).
Trotzdem hatte ich ca. 50 gr. essbare Pilze, und ich fand die überraschend aromatisch.
In Butter mit Salz nur angebraten, fein zerkleinert in Butter als Pilzbutter waren die sehr nett .
Inzwischen habe ich an der gleichen Stelle noch mal einige unmadige Pilze gefunden und getrocknet, für Pilzpulver.
31-32
Agrocybe dura, Weißer Ackerling
Mal wieder im Wald ...
33
So eine frische Fichtengalle, hervorgerufen durch Fichtengall-Läuse - es gibt da mehrere Arten, die infrage kommen - hatte ich noch nicht gesehen.
Ach ja, Pilze ...
die üblichen Schleimpilze gab es, jeweils mehrfach, aber nicht die besonders "hübschen" Exemplare:
Tubifera, Lycogala und Ceratiomyxa,
dazu gaaaaanz vereinzelt Waldfreund-Rüblinge, Dachpilze und Breitblättrige Rüblinge in unterschiedlichsten (meist angenagten, zerfallenen) Zuständen,
ein Trupp riesig große Behangene Faserlinge, Psathyrella candolleana (die von oben auf den ersten Blick wie Maipilze aussahen),
ein paar eingetrocknete Gelbstielige Nitrathelmlinge, Mycena renati
eine große Gruppe von alten Grauen Faltentintlingen, Coprinopsis atramentarius
Junge Schmetterlingstrameten, Trametes versicolor (die ersten im diesem Jahr)... alle völlig zerlöchert!
Ein bisschen Schichtpilz-Neubildung, Stereum hirsutum - sonst wirklich nichts Auffallendes ... aber egal.
34
Hier das wäre vielleicht ein geeignetes Rätselbild:
super-schöne weiße frische Lamellen von einem noch frischen Breitblatt, Megacollybia platyphylla.
35
Da wo ich am 1.April die ersten Stockschwämmchen fand, bildeten sich im Mai neue Pilzchen, Kuehneromyces mutabilis.
Danach war es aber sehr warm, ich habe nicht nachgeschaut (ist nicht bei mir in der Nähe) ob sie größer geworden wären ... oder alle gefressen wurden, von "pacman" z.B. - den ich da zum Größenvergleich drapiert hatte.
Auf dem Hörnli-Friedhof Riehen/Basel CH war ich auch wieder,
eigentlich wg. ein paar Bäumchen dort, für mein Rätsel im Baumkundeforum: Ostrya carpinifolia, Hopfenbuche
Aber es gibt da ... meistens ... auch irgendwo Pilze.
Direkt neben den Hopfenbuchen fand ich Grünblättrige Schwefelköpfe, was ja nicht Besonderes ist...
36
Auf einem schotterigen Grund wuchsen aber eine Vielzahl von diesen kleinen ungestielten Bovisten,
ohne sterile Basis - Bovista plumbea, Bleigrauer Zwergbovist.
Denn hatte ich bisher nur reifer - also habe ich die festesten Exemplare mal probiert, halbiert in Butter angebraten.
O.k. essbar, nicht unangenehm, die Exoperidie (die äußere Haut, die bald grau wird und aufplatzt) wurde jedoch relativ zäh.
37
Eine große Überraschung war es - dort, wo ich noch nie Orchideen sah - am Rand einer oberen Trockenwiese im Friedhofsgelände, zwischen lauter Witwenblumen und Margeriten, eine einzige Pyramiden-Hundswurz, Anacamptis pyramidalis zu finden.
Im unteren Friedhofsgelände gibt es Lindenalleen (auf Kalkboden), mit Grasbewuchs dazwischen
... und in einem einzigen Teilbereich fand ich zwei Pilzarten.
38-39-40
Diese hier gaben mir von oben Rätsel auf, aber die Lamellen, der Stiel, der Geruch nach Rettich und der in das Stielfleisch hereinragende Zapfen sagen Hebeloma sinapizans, Großer Rettichfälbling.
Im Mai! Den kenne ich bisher nur aus dem Herbst, auch an der gleichen Stelle sah ich die Pilze schon.
41-42-43
Weniger Meter daneben leuchtete es orangefarben.
Risspilz.
Im ersten Versuch: Basis abgebrochen.
Mit dem Messer zwei Pilze ausgegraben:
einmal sehr schiefe Basis ohne gerandete Knolle, einmal sehr deutlich gerandete Basalknolle.
Geruch süßlich mit leicht spermatischem Ton, die Lamellenschneide bleibt auch bei Alterung weiß, zumindest oben ist der Stiel bereift, möglicherweise auch komplett bereift, allerdings waren alle Pilze schon älter und leicht eingetrocknet, der Stiel nimmt langsam auch eine orange Färbung an (beim Trocknen)
Der größte Pilz war knapp 5 cm, mit 0,8 cm Stiel, die anderen waren etwas schmächtiger (2-4 cm Hut)
Wegen der Größe, der Färbung (orange, nicht ziegelrot), der Bereifung und BESONDERS wegen der Basalknolle komme ich auf Inocybe godeyi, Rötender Risspilz (und nicht auf Inocybe erubescens, Ziegelroter Risspilz).
So oder so: pers. Erstfund.
Getrocknete Proben sind vorhanden. (--> werden untersucht --> doch Inocybe erubescens, s.u. von Stefan/ Climbinfreak überprüft, makroskopisch müsste es auch eine deutlich(er) gerandete Stielknolle geben)
44
Mal ein Landschaftsbild, Blick auf Obereichsel, ein Dörfchen auf dem Dinkelberg, das zu Rheinfelden/Baden gehört.
Die kahlen Bäume sind noch die frostgeschädigten Walnussbäume (Ende Mai!).
45
Noch was Tierisches:
da wo ich Mitte März den Froschlaich fotografiert hatte,, waren im April ganz viele kleine "wuselige" Kaulquappen zu sehen.
Jetzt Ende Mai sah ich ein einziges 5 cm Exemplar, das sich ganz ruhig verhalten hat ("nur nicht auffallen") - man konnte es kaum von den Blattresten unterscheiden, die da im Schlamm lagen.
Mäßiges Foto, ziemlich bearbeitet ... nur zur Dokumentation - es ist ein starker Ausschnitt und natürlich hatte ich Probleme mit der Reflektion des Himmels im Wasser. --> Das ist ein Bergmolch Ichthyosaura alpestris
46
Der Mohn, Papaver rhoeas blüht ... in Feldern (Herbizide !) ... gar nicht mehr so häufig,
doch ist er oft an den Rändern zu finden, hier an einem Weizenfeld.
47
Mohn ist also ALTMODISCH, wie auch durch diese mitgehörte Konversation unzweifelhaft bewiesen wurde:
"Werter Herr Kollege, was meinen Sie - sollten wir heute auch noch aufblühen?"
"Nein, nein, mein Lieber, lassen Sie uns das doch auf morgen verschieben - ich befürchte gar gräusliches gewittriges Unheil!"
Durchgehalten ?