Egal

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 14.271 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    EGAL, ob es April ist oder ob es Mai ist -
    EGAL, ob es trocken ist oder nass ist -
    EGAL, ob es warm ist oder kalt ist oder gar frostig ist ...
    hier gibt es NIE viele Pilze zu "besichtigen" ... aber das ist doch völlig EGAL.
    Und wenn es viele Pilze gäbe, dann "müsste" ich ja viel mehr "bunte Mischungen" hier einstellen, aber so reicht es völlig aus, alle 2 Monate die Ecken in meinen Fotoalben gründlich zu "entstauben" ... und siehe da, es gibt doch tatsächlich immer etwas, was ich zeigen könnte, sogar ein paar pilzige Erst- und Zweitfunde - wie immer aufgetischt und aufgemischt mit ein paar Bildern aus Flora und Fauna.




    Alle Bilder sind auf 1200 Pixel in der Breite vergrößerbar.


    APRIL 2017
    01
    Mal wieder scheint die Sonne so schön und lässt das Gelb vom Goldschopf-Hahnenfuß, Ranunculus auricomus agg. kräftig leuchten.
    ("Aggregat", weil da gibt es mehrere schwer zu unterscheidende Kleinarten)






    02-03
    Hatte ich in meiner letzten Zusammenstellung - kurz-kurz-lang - männliche Walnussblütenstände kurz vorm Aufbrechen gezeigt, so bot es sich an, auch noch mal die geöffneten Blüten zu fotografieren, sowohl die männlichen als auch eine Woche später die weiblichen Blüten - Juglans regia.






    04
    Endlich regnete es mal ein bisschen Mitte April, die ganzen Böden im Buchenwald waren von Buchenkeimlingen bedeckt, die nach den Keimblättern die Primärblätter entwickelten, es war ein schöner Kontrast zwischen zwei Grüntönen - Fagus sylvatica.





    05
    Doch frisches Grün sieht oft recht schnell ziemlich alt oder zumindest sonderbar aus, wenn es z.B. kleine Tierchen gibt, die am oder im Grün nagen.
    Hier Miniergänge von Phytomyza spec. - einer Minierfliegenart (mit Maden und "Kötteln") an den unteren Blättern (der inzwischen verblühten) Hahnenfußpflanzen im Wald.




    Besonders "alt" sah viel frisches Grün aus, nach den Frostnächten 20. und 21. April
    Alle Blüten der Walnussbäume und alle gerade ausgetriebenen Walnussblätter sind erfroren und schwarz und krümelig geworden - in der ganzen Region.
    Nur in sehr geschützten Lagen (an Hauswänden und tief im Wald versteckt oder direkt am Rhein) konnte man noch grüne Blätter sehen. Auch von manchen anderen Bäumen wie den Eschen, die in diesem Jahr sehr spät austrieben sind die kleinen Blättchen erfroren, auch die Buchenkeimlinge sahen nicht mehr so schön aus an manchen Stellen.
    Die Bäume treiben dann einige Wochen später nochmal aus, ab Ende Mai-Anfang Juni waren die Walnussbäume dann richtig belaubt.


    Die Obstblüte ist hier in der Region nicht so sehr betroffen gewesen, weil Mitte April schon alles verblüht ist - inwieweit die Fruchtansätze durchgehalten haben, weiß ich nicht - zumindest die Kirschbäume hängen voll mit Früchten.




    06
    Erfrorener Austrieb von Juglans regia




    07
    Da geht man dann in den Wald und schaut sich lieber Rostpilze an ...
    Melampsora rostrupii (Caeoma mercurialis) an Waldbingelkraut, Mercurialis biennis (pers. Erstfund).
    Die Art hatte Norbert ungefähr zeitgleich gefunden.
    Ein paar Tage später wollte ich noch mal schauen, ob der Pilz eigentlich an männlichen und weiblichen Pflanzen gleichermaßen verbreitet wäre - aber ich konnte nach Regen überhaupt keine Reste mehr davon finden, obwohl die Pflanzen alle noch da waren ... sehr seltsam, wäscht Regen Rostpilz ab ??? Oder sieht man den nur für so kurze Zeit ????





    08
    Fädige leuchtend gelbe "Fussel", es war auch ein bisschen "Belag mit Fusselrand" da (aber recht altersschwach und kaum definierbar, auf sehr morschem entrindeten cf. Laubholz).
    Kann man hier mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass es Xenasmatella vaga (Trechispora v., Phlebiella v.), Schwefelgelber Rindenpilz ist, oder gibt es da weitere Möglichkeiten (wäre ein pers. Zweitfund).





    09
    Es gab so wenig Pilziges, dass ich sogar noch mal Kohlenbeeren fotografiert habe, auf einem abgebrochenen Buchenstamm, der schräg und luftig ohne direkten Bodenkontakt hängt:
    Annulohypoxylon cohaerens, Zusammengedrängte Kohlenbeere und Hypoxylon fragiforme, Rötliche Kohlenbeere.




    Ach doch ein interessanter Fund im April:
    mein Erstfund, der Rötling ... Entoloma cf. araneosum (zu über 90 proz. Wahrscheinlichkeit), auf dem Postweg verschwunden.



    Ansonsten ... GÄHNENDE PILZLEERE, aber egal.




    10
    Da lacht da sogar dieser gruselige Gnolm hämisch, o.k. ist ja auch ein Pilz.
    Das ist immer noch Wurzelschwamm, Heterobasidion annosum an gelagertem Lärchenholz.
    An gleicher Stelle war schon mal so ein niedliches "Teddybärchen" (in der Gnolmengalerie)




    Auch Ende April gab es kühle Tage, so dass die Insekten sich kaum bewegt haben.
    Da fand ich z.B. einen "schlafenden" Wollschweber, an ein Zweiglein geklammert.
    Ich dachte, er sei tot, aber er hat sich bewegt - immer nur ein Bein hier, ein Bein da.



    11 -12
    Dieser Falter saß ebenso festgeklammert (ohne jegl. Bewegung) am Stängel von Wiesen-Bärenklau und ließ sich von allen Seiten fotografieren.
    Es ist Calliteara pudibunda - Buchen-Streckfuß, Rotschwanz
    Als ich den endlich identifiziert hatte, fiel mir ein, dass ich im letzten Jahr (September 2016) auch die Raupe fotografiert hatte.
    Jetzt weiß ich auch, warum er "Streckfuß" heißt.






    13
    Auch die relativ häufig zu sehende Skorpionsfliege, Panorpa communis, konnte ich in aller Ruhe aus mehreren Winkeln ablichten.





    MAI 2017


    14-15-16
    Es war jetzt nicht so, dass ich dachte "Was leuchtet da so BLAU" - nein, ich dachte eher an eingetrocknete schwarze Drüslings-Beläge, denn das BLAU wirkte etwas schwächer - aber mit Farbtemperatureinstellung "Automatischer Weißabgleich " springt es besser ins Auge ... ich lasse es mal so (ein "realistischeres" Bild habe ich aber auch).


    Pers. Zweitfund von Terana caerulea, Blauer Rindenpilz - auf sehr hartem, entrindeten Laubholz (ohne weiteren schwärzenden Pilzbefall), möglicherweise Eiche oder Esche.
    Der Erstfund war im Dezember 2012, damals konnte ich das Holz nicht wiederfinden.
    Also habe ich diesen Ast zu einem "Wiederfindort" getragen (ähnliches Umfeld) und dort abgelegt ...
    14 Tage später war KEIN Blauer Rindenpilz offensichtlich (nur noch "nacktes" Holz), jedoch im Inneren sah man feine blaue Linien.
    Nochmals 14 Tage später waren auf der Unterseite des Astes Blätter und Zweigansätze mit bläulichem Myzelgeflecht bewachsen.


    EDIT 28.03.2018

    Thorben wies darauf hin, dass Bild Nr. 16 Chromelosporium coerulescenszeigt.






    17
    Schöner Buchenaustrieb bei Jungpflanzen im Mai





    18
    Exidia plana, Warziger Drüsling, flächig gewachsen und eingetrocknet (wirkte dort wie eine Plastikplane) an gelagertem Laubholz.





    19
    Der Buchs (wo die großen Bäume im März so duftend geblüht haben, und wo ich später auch Buchsbaum-Rostpilz fand) ist dieses Jahr wieder verstärkt dem Buchsbaum-Zünsler zum Opfer gefallen. Jedes Jahr sieht man einige Zünsler-Raupen, der größte Befall war 2010.
    In diesem Frühjahr war der stärkste Fraßschaden seitdem. Aber die nun betroffenen Pflanzen sind nicht wie 2010 total entblättert und entrindet.
    Wie es weitergeht, weiß man allerdings nicht, denn der Zünsler hat mehrere Generationen pro Jahr, 2010 war der Hauptbefall erst im August.


    Jedenfalls hingen überall wieder Raupen, die sich von den Pflanzen abseilten.
    Cydalima perspectalis, Buchsbaum-Zünslerraupen




    20
    Mal was Geblitztes, offene frische Blüten der Teufelskralle, Phyteuma spicatum




    21-25
    In meinem "Fungi"-Balkonkastenbiotop (da, wo ich gesammelte Stöckchen ablege) wächst hin und wieder etwas nach Regen, zur Zeit ein noch sehr sehr kleiner Bienenwaben-Porling, aber im Mai die folgenden Sachen:


    21a
    Ein gestielter Schleimpilz, die Peridie platzt "grobschollig", vorher sind es hellgraune wie fein bereift aussehende Köpfchen, der Stiel ist mittelbraun und unten dicker.
    Die Schleimer müssen keinen Namen bekommen, ich weiß ja, dass man die mikroskopieren müsste, aber egal.
    Meine Vermutung wäre eine Physarum-Art (cf. Physarum leucophaeum ?)




    ZUM VERGLEICH 21b (Juni 2016)
    Da wuchsen da auch Schleimpilze an einem Stöckchen im Balkonkasten-Biotop (auf eingetrockneten Byssomerulius corium), da platzt die Peridie auch auf, man sieht aber keinen Stiel (eventuell ist ein extrem kurzer Stiel da) und die Form ist sehr unregelmäßig.
    Da vermute ich eine Didymium-Art (cf. Didymium squamulosum ?)





    22
    Zwei Schnecken waren eigentlich zwischen sehr dicht gewachsenem (geernteten!) Judasohren versteckt, dann habe ich sie ins Biotop gesetzt, dort fand ich sie wieder, unter Holz verkrochen.
    Trochulus hispidus, Gemeine Haarschnecke
    EDIT: zufällig bin ich darauf gestoßen, dass ich diese Schnecke falsch benannt hatte, es müsste sich um eine Riemenschnecke handeln, Helicodonta obvoluta (weil das Gehäuse ganz flach ist, fast schon konkav nach innen - bei der Haarschnecke ist die Mitte deutlich erhaben.)
    Riemenschnecke – Wikipedia




    23
    Käferlarve von (wahrscheinlich) dem Gemeinen Rosenkäfer, cf. Cetonia aurata, nagte sich durch dickeres morsches Holz.
    Das Holz bekam an der Unterseite große Löcher.





    24
    An diesem morschen Holz entwickelte sich dieser relativ grobporige rein-weiße Pilz (Poren nicht gemessen, aber mehr als 1 pro mm, unregelmäßig, Gesamtlänge des Belags einige Zentimeter).
    Der Rand wirkt relativ gleich gestaltet - ohne auffallenden glatten-sterilen Rand oder gelationösen Bereich, auch nicht sehr deutlich fädig oder wollig, manchmal erkennt man aber kleinste "Füsselchen" am Rand.
    Relativ weich, keinerlei Verfärbungen, inzwischen wieder komplett "unsichtbar"
    Der Pilz muss keinen Namen bekommen, Möglichkeiten wären Ceriporia, Ceriporiopsis, Trechispora und vielleicht noch ein paar andere Gattungen ... aber egal.
    Ich vermute trotzdem (kann es nicht lassen) am ehesten Ceriporia reticulata (dickes cf. ?) (--> makroskopisch gut passend)


    Oberhalb wächst rasig etwas, was ich NICHT für einen Schleimpilz halte, das sind noch viel kleinere Teilchen.
    Der Stiel ist extrem dünn, haarfein, erst hell, dann etwas dunkler werdend.
    Der "Kopf" ist immer so bleibend "fetzig" zerrissen, weiß bis grau und ca. 0,3 mm dick.
    Diese Gestalten sind relativ ausdauernd und immer noch zu sehen.
    Könnten das "Imperfekte Pilze" sein (fungi imperfecti)? (--> möglicherweise doch alte zerfallene Schleimpilze ?)



    25
    Irgendwelche sehr dicht/gedrängt gewachsene (mutmaßliche) Weichbecherchen, ziemlich grau = Mollisia spec. (cf. cinerea ?) haben sich auf einem rel. dünnen cf. Lindenast angesiedelt.




    26
    Judasohren konnte ich in der letzten Zeit mehrfach größere Mengen finden, wobei ich unter größerer Menge schon 100 gr. pro Fund verstehe. Auricularia auricula-judae
    Von den getrockneten Pilzen ca. 10 gr. befinden sich (in Soja-Sauce eingeweicht, in Streifen geschnitten und angebraten) hier in diesem asiatisch angehauchten Gericht (Mie-Nudeln) mit diversen Gemüsen plus gebratenem, in Soja-Sauce marinierten Tofu (später oben aufgelegt) und Gierschblüten.




    Mitte Mai war ich nochmal in Istein, Orchideen gucken.



    Ich spekulierte auf frühblühende Arten, die ich im letzten Jahr nicht bzw. verblüht sah.
    Es gab aber eigentlich nichts Neues, die meisten Orchideen waren noch unsichtbar, die Hummel-Ragwurz winzig klein, 10 cm hoch (möglicherweise habe ich andere Ophrys-Arten übersehen). Die Bocks-Riemenzunge war in Knospe, in Vollblüte fand ich nur das Knaben-Helmkraut :giggle: :giggle: :giggle: (ähhmmm Helm-Knabenkraut muss das natürlich heißen, wie ich auch drei Zeilen später schrieb) Orchis militaris.
    So sehr viele Fotos habe ich gar nicht gemacht, aber egal . ;)


    27 - 28
    Helm-Knabenkraut , Orchis militaris, Details - auch mal "nur von oben".
    Diese Art wuchs zu dem Zeitpunkt auch im angrenzenden Gelände (außerhalb des eigentlichen NSG).





    29a

    Im grasigen Bewuchs des angrenzenden Gebietes fand ich auch ein Pilzchen (Trockenrasen auf Kalk).
    Von oben sah er exakt aus wie Krönchen-Träuschling, Stropharia coronilla - vielleicht noch etwas leuchtender von der Farbe her, orange mit etwas hellerem Rand, ca. 17 mm Hut.
    Aber... kein Ring am Stiel, auch keine Velumreste, nirgends.
    Lamellen hell, Sporenpulver braun, Geruch frisch und angekratzt, verletzt: unauffällig pilzig (EINDEUTIG nicht Mehl),
    Stiel leicht rauh und hohl.
    Ich bin da auf Agrocybe vervacti, Hohlstieliger Ackerling gekommen. (Pers. Erstfund, Pilz ist getrocknet)
    --> Agrocybe vervacti stimmt (s.u. von Stefan/Climbingfreak überprüft)





    ZUM VERGLEICH 29b (jetzt im Juni gefunden)
    Im grasigen Bewuchs (eher Trockenrasen, auf Kalk),
    2 kleine Pilze, 13 und 17 mm Hut, Stiel 2 mm dick und 25-45 mm lang ohne Ring, kleine abstehende Fasern, Stiel auch schon hohl, unten leicht verdickt, mit Mycel, Velumreste an Hut oder Stiel nicht erkennbar,
    Hut trocken matt gleichförmig ocker-gelb, so wie der sichtbare Rand .... Hygrophanität nicht überprüft, Geruch frisch, angekratzt, verletzt: EINDEUTIG Mehl-Gurke.
    Diese Pilzchen halte ich für Agrocybe pediades (Syn. A. semiorbicularis), Raustieliger bzw. Halbkugeliger Ackerling (pers. Erstfund)



    Die sehen sich nur VERFLIXT ähnlich, makr. Unterschiede außer Geruch sollen leichte Unterschiede in der Hygrophanität und Farbgebung der Huthaut sein. Wesentlich sind natürlich die Mikromerkmale: u.a. A. vervacti mit kleineren Sporen ohne bzw. mit undeutlichem Keimporus, A. pediades mit größeren Sporen mit deutlichem Keimporus.



    30
    Als ich schaute, ob es noch mehr Exemplare vom o.g. ersteren Pilz (29 a , Istein) gibt, sah ich ein winziges "Knöpfchen":
    Raupen-Kernkeule, Cordyceps gracilis (pers. Erstfund).






    Im Mai fand ich ja auch Psathyrella vinosofulva (vorläufige Bezeichnung, da makr.+ mikr. nicht exakt übereinstimmend), die Pilze, die wahrscheinlich noch genetisch untersucht werden ... und vielleicht etwas bisher Unbeschriebenes sind ... und Agrocybe dura im gleichen Beitrag.


    Kurz darauf stellten sich mir auf ähnlichem Gelände (Wiese, Trockenrasen auf Kalk, aber in einer feuchteren Senke) wieder weiße Pilze in den Weg.
    Aufgeschirmt bis 8 cm groß, Oberfläche leicht aufspringend, Stiel manchmal etwas faserig, KEIN Mehlgeruch ...
    und was ich für wesentlich halte als makr. Unterschied zu Agrocybe praecox:
    ein wollig-fädiges Velum am Hutrand, wo man auch beim älteren Pilz noch einzelne, leicht krause Fasern (die dann gilben) sieht - Agrocybe praecox wäre da viel seidiger-glatter.
    Für mich sind die Neufunde eindeutige Agrocybe dura - und ich habe sie probiert.
    Leider waren meine Funde (mittelgroße u. kleine Pilze hatte ich mitgenommen) im Stiel und im mittleren Hutbereich madig (was ich vor Ort, weil nicht durchgeschnitten, nicht gesehen hatte).
    Trotzdem hatte ich ca. 50 gr. essbare Pilze, und ich fand die überraschend aromatisch.
    In Butter mit Salz nur angebraten, fein zerkleinert in Butter als Pilzbutter waren die sehr nett .
    Inzwischen habe ich an der gleichen Stelle noch mal einige unmadige Pilze gefunden und getrocknet, für Pilzpulver.


    31-32
    Agrocybe dura, Weißer Ackerling






    Mal wieder im Wald ...


    33
    So eine frische Fichtengalle, hervorgerufen durch Fichtengall-Läuse - es gibt da mehrere Arten, die infrage kommen -   hatte ich noch nicht gesehen.




    Ach ja, Pilze ...
    die üblichen Schleimpilze gab es, jeweils mehrfach, aber nicht die besonders "hübschen" Exemplare:
    Tubifera, Lycogala und Ceratiomyxa,

    dazu gaaaaanz vereinzelt Waldfreund-Rüblinge, Dachpilze und Breitblättrige Rüblinge in unterschiedlichsten (meist angenagten, zerfallenen) Zuständen,
    ein Trupp riesig große Behangene Faserlinge, Psathyrella candolleana (die von oben auf den ersten Blick wie Maipilze aussahen),
    ein paar eingetrocknete Gelbstielige Nitrathelmlinge, Mycena renati
    eine große Gruppe von alten Grauen Faltentintlingen, Coprinopsis atramentarius
    Junge Schmetterlingstrameten, Trametes versicolor (die ersten im diesem Jahr)... alle völlig zerlöchert!
    Ein bisschen Schichtpilz-Neubildung, Stereum hirsutum - sonst wirklich nichts Auffallendes ... aber egal.



    34
    Hier das wäre vielleicht ein geeignetes Rätselbild:
    super-schöne weiße frische Lamellen von einem noch frischen Breitblatt, Megacollybia platyphylla.




    35
    Da wo ich am 1.April die ersten Stockschwämmchen fand, bildeten sich im Mai neue Pilzchen, Kuehneromyces mutabilis.
    Danach war es aber sehr warm, ich habe nicht nachgeschaut (ist nicht bei mir in der Nähe) ob sie größer geworden wären ... oder alle gefressen wurden, von "pacman" z.B. - den ich da zum Größenvergleich drapiert hatte.




    Auf dem Hörnli-Friedhof Riehen/Basel CH war ich auch wieder,
    eigentlich wg. ein paar Bäumchen dort, für mein Rätsel im Baumkundeforum:   Ostrya carpinifolia, Hopfenbuche


    Aber es gibt da ... meistens ... auch irgendwo Pilze.
    Direkt neben den Hopfenbuchen fand ich Grünblättrige Schwefelköpfe, was ja nicht Besonderes ist...



    36
    Auf einem schotterigen Grund wuchsen aber eine Vielzahl von diesen kleinen ungestielten Bovisten,
    ohne sterile Basis - Bovista plumbea, Bleigrauer Zwergbovist.
    Denn hatte ich bisher nur reifer - also habe ich die festesten Exemplare mal probiert, halbiert in Butter angebraten.
    O.k. essbar, nicht unangenehm, die Exoperidie (die äußere Haut, die bald grau wird und aufplatzt) wurde jedoch relativ zäh.




    37
    Eine große Überraschung war es - dort, wo ich noch nie Orchideen sah - am Rand einer oberen Trockenwiese im Friedhofsgelände, zwischen lauter Witwenblumen und Margeriten, eine einzige Pyramiden-Hundswurz, Anacamptis pyramidalis zu finden.



    Im unteren Friedhofsgelände gibt es Lindenalleen (auf Kalkboden), mit Grasbewuchs dazwischen
    ... und in einem einzigen Teilbereich fand ich zwei Pilzarten.


    38-39-40
    Diese hier gaben mir von oben Rätsel auf, aber die Lamellen, der Stiel, der Geruch nach Rettich und der in das Stielfleisch hereinragende Zapfen sagen Hebeloma sinapizans, Großer Rettichfälbling.
    Im Mai! Den kenne ich bisher nur aus dem Herbst, auch an der gleichen Stelle sah ich die Pilze schon.







    41-42-43
    Weniger Meter daneben leuchtete es orangefarben.
    Risspilz.
    Im ersten Versuch: Basis abgebrochen.
    Mit dem Messer zwei Pilze ausgegraben:
    einmal sehr schiefe Basis ohne gerandete Knolle, einmal sehr deutlich gerandete Basalknolle.
    Geruch süßlich mit leicht spermatischem Ton, die Lamellenschneide bleibt auch bei Alterung weiß, zumindest oben ist der Stiel bereift, möglicherweise auch komplett bereift, allerdings waren alle Pilze schon älter und leicht eingetrocknet, der Stiel nimmt langsam auch eine orange Färbung an (beim Trocknen)
    Der größte Pilz war knapp 5 cm, mit 0,8 cm Stiel, die anderen waren etwas schmächtiger (2-4 cm Hut)


    Wegen der Größe, der Färbung (orange, nicht ziegelrot), der Bereifung und BESONDERS wegen der Basalknolle komme ich auf Inocybe godeyi, Rötender Risspilz (und nicht auf Inocybe erubescens, Ziegelroter Risspilz).
    So oder so: pers. Erstfund.
    Getrocknete Proben sind vorhanden. (--> werden untersucht --> doch Inocybe erubescens, s.u. von Stefan/ Climbinfreak überprüft, makroskopisch müsste es auch eine deutlich(er) gerandete Stielknolle geben)






    44
    Mal ein Landschaftsbild, Blick auf Obereichsel, ein Dörfchen auf dem Dinkelberg, das zu Rheinfelden/Baden gehört.
    Die kahlen Bäume sind noch die frostgeschädigten Walnussbäume (Ende Mai!).




    45
    Noch was Tierisches:
    da wo ich Mitte März den Froschlaich fotografiert hatte,, waren im April ganz viele kleine "wuselige" Kaulquappen zu sehen.
    Jetzt Ende Mai sah ich ein einziges 5 cm Exemplar, das sich ganz ruhig verhalten hat ("nur nicht auffallen") - man konnte es kaum von den Blattresten unterscheiden, die da im Schlamm lagen.
    Mäßiges Foto, ziemlich bearbeitet ... nur zur Dokumentation - es ist ein starker Ausschnitt und natürlich hatte ich Probleme mit der Reflektion des Himmels im Wasser. --> Das ist ein Bergmolch Ichthyosaura alpestris :)



    46
    Der Mohn, Papaver rhoeas blüht ... in Feldern (Herbizide !) ... gar nicht mehr so häufig,
    doch ist er oft an den Rändern zu finden, hier an einem Weizenfeld.




    47
     
    Mohn ist also ALTMODISCH, wie auch durch diese mitgehörte Konversation unzweifelhaft bewiesen wurde:
    "Werter Herr Kollege, was meinen Sie - sollten wir heute auch noch aufblühen?"
    "Nein, nein, mein Lieber, lassen Sie uns das doch auf morgen verschieben - ich befürchte gar gräusliches gewittriges Unheil!"






    ==9 Durchgehalten ?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    schöner stimmungsvoller Bericht und schöne Funde.


    Zu deinen kleinen Ackerlingen: Für mich sind das auf den Fotos beides A. pediades. Der Geruch kann bie dem; gerade bei Trockenheit durchaus mal fehlen. A. vervacti kenne ich leider nicht. Der Bildvergleich in GPBW lässt aber eine Filzige Hutoberfläche vermuten; dein Fund hat aber eine speckige, glatte.


    Deine Inocybe ohne entsprechenden Geruch makroskopisch zu bestimmen, ist ein Ding der Unmöglichkeit; Entweder süßlich-obstartig, dann hat du I. erubescens; wenn nicht obstartig, dann kann das alles sein. Da muss dann das Mikro herhalten. Edit: Inziwschen habe ich nochmal mit Dittes Seite verglichen. Aufgrund des Geruchs und des Aussehens, bin ich doch eher bei I. erubescens. Die Art hat aber streng genommen keinen bereiften Stiel. ;)


    Übrigens: es gibt mehr rötende Arten als du ahnst. Viele stehen in den Standardpilzbüchern nicht drin. Auch sind einige Arten in der Synonomielisten verschwunden, die Ditte wieder reaktiviert. Ich denke jetzt insbesondere an I. pudica.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo Abeja,
    Schöner Bericht und wundervolle Bilder. Danach möchte man gleich wieder losziehen in die Natur , aber heute ist Garten angesagt - ist ja auch Natur (mehr oder weniger - bei mir mehr).
    Dass die Rostpilze relativ schnell wieder verschwanden , fiel mir auch auf.
    Gruß Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Hallo Abeja,
    ein ganz großes Lob für diesen und natürlich auch für Deine anderen Beiträge. Durch die Art der Erläuterungen zu den Fotos kann ich richtig viel und außerdem ganz leicht lernen. Außerdem ist die Qualität der Fotos erste Sahne. Gestochen scharfe Tieraufnahmen aus wenigen cm Entfernung sind schon was. Vielen Dank fürs Zeigen.


    Ja, das ist ein Bergmolch.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo mein liebes Brummsummselchen!
    Durchhalten war nicht schwer! Wieder mal ein toller Bericht mit vielen wunderschönen Fotos, Hintergrundgeschichten und so schön gestaltet... danke fürs Mitnehmen auf Deine Touren und für diesen kleinen Urlaubstag. <3

  • Hallo Abeja,
    von mir noch ein paar Anmerkungen zum Risspilz. Inocybe godeyi hat eigentlich keine striate Huthaut so wie die Pilze auf deinem Foto, und ist deutlich napfknollig (also knollig mit abgesetztem Rand), nicht bloß basal verdickt. Auch verfärbt I. godeyi ziemlich leuchtend feuerrot bzw. orange, nicht nur so trüb ockerorange wie hier zu sehen. Vielleicht ist das dann doch I. erubescens, deren Fruchtkörper wegen Trockenheit einfach nicht so groß wurden. Am zielführendsten wäre eine mikroskopische Untersuchung, denn I. godeyi (oder aber I. whitei?) hätte kristallbeschopfte Pleurozystiden, I. erubescens (oder eine andere Rimosae, möglicherweise I. obsoleta?) nicht.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Abeja,


    "Durchgehalten?" Was für eine Frage! Bei so einem wunderschönen Bericht ist es eher ein Hochgenuss die von dir entdeckte Pilz-, Tier- und Pflanzenwelt zu bestaunen.
    Besonders gefallen haben mir die grünen Raupen, die sich im Kollektiv abseilen. Ach, ich würde ja gerne bei dir Nachhilfestunden nehmen, was das Fotografieren betrifft. Welche Einstellung benutzt du denn bei deiner Lumix x7 um so tolle und gestochen scharfe Makros hinzugekommen. Vielleicht hast du den einen oder anderen Tipp für mich?


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo abeja!


    Ein genialer Beitrag - voll mit spannenden und schönen Natureindrücken. Danke!


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Abeja,
    von mir noch ein paar Anmerkungen zum Risspilz. Inocybe godeyi hat eigentlich keine striate Huthaut so wie die Pilze auf deinem Foto, und ist deutlich napfknollig (also knollig mit abgesetztem Rand), nicht bloß basal verdickt. Auch verfärbt I. godeyi ziemlich leuchtend feuerrot bzw. orange, nicht nur so trüb ockerorange wie hier zu sehen. Vielleicht ist das dann doch I. erubescens, deren Fruchtkörper wegen Trockenheit einfach nicht so groß wurden. Am zielführendsten wäre eine mikroskopische Untersuchung, denn I. godeyi (oder aber I. whitei?) hätte kristallbeschopfte Pleurozystiden, I. erubescens (oder eine andere Rimosae, möglicherweise I. obsoleta?) nicht.
    FG
    Oehrling


    Hallo,


    wenn es I. erubescens ist, dann ist die mikroskopische Bestimmung ganz einfach, denn bei den Rimosae gibts meines Wissens nur eine Art, die rötet und das wäre I. erubscens.


    Bei den rötenden Glattsporern gibts mehr als "nur" I. whitei und I. godeyi; z.B. I. pudica weche Ditte von der Synonymieliste von I. whitei wieder reaktiviert hat. Eine sichere Bestimmung von denen traue ich mir da definitiv nicht zu; zumindest nicht ohne bei Ditte mal nachgefragt zu haben. :shy:


    Will damit sagen abeja: Du kannst, wenn du magst, die Exsiccate mir gern schicken, auch auf die Gefahr hin, dass es sich nicht um I. erubscens handelt. ;) Meine schicke ich dir gerne per PN wenn du magst.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Tolle Sachen hier. :thumbup:
    Auch wenn es einige Bäume wirklich schwer haben zur Zeit...


    Das Mycel und den blauen Filz von Terana caerulea hatte ich so auch noch nie beobachtet. Spannend!
    08: Ich denke eher nicht an Rhizomorphen von Xenasmatella vaga. Die kenne ich mehr oder weniger parallel bzw. strahlförmig und gerade angeordnet (wobei dann schon wieder ineinander verflochten, aber eben in den Hauptsträngen ziemlich regulär) und insgesamt etwas blasser, von einem nicht ganz so leuchtenden Gelb. Sicherlich gibt es noch eine ganze Reihe Arten, die einen so gefärbten Mycelfilz bilden können. Man wird wohl auf Fruchtkörper warten müssen.
    24: Das ist schon ziemlich typisch für Ceriporia reticulata. Die rein weißen Fruchtkörper ohne Rhizomorphen, mit den eher weiten, unregelmäßig geformten Poren, die eigentlich mehr einzelne, zusammenwachsende Becherchen sind: Das passt jedenfalls makroskopisch wunderbar.
    Die kleinen "Miniatur-Taschentücher am Stiel" könnten auch Schleimpilzchen sein, die sich ihrer Sporen bereits entledigt haben, und übrig blieb nur der Rest einer kalkhaltigen Hülle und eben die Stielchen. 29a: Bei ringlosen Ackerlingen ohne mehlgurkigen Geruch hat man kaum eine Chance makroskopisch. Ringlos, einigermaßen klein und mit mehlgurkigem geruch kommt in der Regel schon Agrocybe pediades raus.



    LG, Pablo.

  • Hallo abeja,
    Großes kino lieferst du hier ab! Pilze, pflanzen und tiere (da besonders die gemeine haarschnecke) in sehr sehr feine fotos präsentiert-danke dafür!
    Lg joe

  • Hallo, liebe Pilz-usw...-Freunde,


    danke für das Mitwandern und die vielen Rückmeldungen. :) :sun::sun::sun:




    Erst mal das "Unpilzige" beantworten:


    @ Rainer/ Schlesier und Wutzi-Claudia:
    Bergmolch (Ichthyosaura alpestris), ja klar ... da hätte ich mal richtig d.h. besser hinschauen sollen - wird oben noch ergänzt..
    Dabei habe ich so einen Molch mal Bekannten ohne Bild "diagnostiziert" X/
    ... "Wir haben so Tiere im Teich, mit Punkten und unten orange...... "
    Dann ist das hier noch ein ganz junger Kerl ... der sollte ja noch ein bisschen größer werden, der Kleine.
    Ich hatte mich schon etwas gewundert, wie daraus noch ein Frosch metamorphieren sollte ... :shy: :D


    @ Björn-Boccacio:
    Balkonkasten-Biotop sind zwei Balkonkästen mit "Biotop-Qualität". (Komplette Bilder habe ich davon nicht.)
    Da ich nicht so eine Freundin von Geranien bin und für Petunien es da oft zu sonnig ist (und bei längerer Abwesenheit im Sommer das mit der automatischen Bewässerung nicht ausreichend war und ich niemanden nerven will, da zweimal täglich zu gießen) ist das hauptsächlich "Naturbewuchs":
    eine Birke hat sich angesiedelt, 7 kleine Zwerge an Gleditsia triacanthos inermis (Samen hatte ich eingebracht) sind da schon seit Jahren, die Berberis-Hecke aus dem Garten hat da einfach so gesämt, eine Zwerg-Mispel-Frucht von mir eingebracht hat gekeimt, ein Bonsai-ähnlicher Zwergwacholder (Juniperus squamata, gekauft) wuchert vor sich hin, der Unterbewuchs ist teilweise von mir dort angesiedelter Feld-Thymian (Thymus pulegoides).
    Rechts und links hatte ich jeweils Freiräume gelassen (und dort auch häufiger die Erde erneuert) für diverse Blütenpflanzen oder Kräuter. Diese gedeihen oft aber nicht sehr gut, die Bäume sind zu "fordernd" (vor allem die Birke).
    Deshalb habe ich jetzt alle "nackte" Erde mit meinen gesammelten bepilzten Stöckchen aus dem Wald belegt (so 10 bis 30 cm lang, 1 bis 5 cm dick).
    Und die schau ich mir regelmäßig an, vor allem nach Regen.
    Im Prinzip ist es im Kasten zu sonnig (so groß ist der Bewuchs dann doch nicht) und oft nicht feucht genug (obwohl ich auch gieße). Und alle Stöckchen liegen direkt auf der Erde, was im Wald auch anders ist.
    Es bildet sich auf der Unterseite oft ein etwas undefinierbarer Belag, auch ein Pilz - könnte ich auch noch mal fotografieren.


    @ Rotfüßchen:
    Wie ich mit der Lumix LX 7 umgehe, hatte ich schon mal in einem längeren Beitrag geschrieben,
    https://www.pilzforum.eu/board…zoom?pid=296656#pid296656


    Im Prinzip mache ich das noch genau so, wie da 2015 beschrieben (Blendenpriorität und sonst alles selbst einstellen).
    Ich nutze immer noch kein Stativ (oft fotografiere ich einhändig-freihändig),
    bei Ton-in-Ton-Motiven benutze ich inzwischen auch häufiger den Manuellen Fokus
    (Ellenbogen aufgestützt oder auch nicht, jedenfalls einseitig hingekniet oder so ... im Stehen geht das nicht so gut.)
    Farbtemperatur, da verwende ich inzwischen fast nur noch die manuelle Form über die Kelvin-Angabe - normalerweise irgendwo zwischen Sonne und Wolken voreingestellt, dann Veränderung nach oben oder unten.
    Im richtigen Schatten, der NICHT durch gelb-grünes Blätterdach hervorgerufen wird, gehe ich bis auf 7000 Kelvin und darüber.
    Unter gelb-grünen Blätterdach ist es am schwierigsten, da gehe ich entweder sehr weiter herunter auf der Skala bis Glühlampe/Kerze und verändere das dann mit der Feineinstellung (rechte Wippe) etwas wieder in Richtung Gelb-Grün ODER ich mache Automatischen Weißabgl.( wird ohne echtes Weiß im Umfeld aber zu bläulich) und verändere diese Voreinstellung leicht in Richtung rot-gelb.
    Oder ich mache einen manuellen Weißabgleich mit einem Blatt Papier (eher selten).
    Jedenfalls versuche ich mich (meistens) so nah wie möglich schon beim Foto an den optischen Eindruck heranzutasten, und verändere per Bildbearbeitung nur noch wenig (etwa gelber, etwas blauer, oder ich nehme manchmal etwas Sättigung aus dem Gelb selektiv heraus.)
    Wenn die "Farbstimmung" vor Ort aber sehr "schräg" war - wie z.B. Sonnenuntergang, Nebel oder so ... und dadurch der tatsächliche Eindruck von Weiß vor Ort nicht Weiß gewesen war ... und es aber auf bestimmungsrelevante Farben ankommt - oder wenn man ein sehr neutrales Bild ohne diese spez. Stimmung haben möchte - dann verändere ich den andersartigen Natureindruck in Richtung neutraler.


    Die beste Freistellung (wenn man welche haben will, je nach Motiv - was ja mit einer Kompaktkamera nicht so gut geht) gelingt, wenn ich (auch bei Nahaufnahmen, also Makro) die Brennweite nicht auf 24 oder 28 mm (entspr. Kleinbildformat) lasse, sondern auf 35 oder 50 mm (Kleinbildformat) gehe (obwohl man dann mit der Kamera nicht so nah ran kann) , Blende dann je nach "erforderlicher" Tiefenschärfe manchmal 2,8 - oft 4 - manchmal 5,6.



    Zu den Pilzen, danke für eure Hinweise und Überlegungen dazu


    @ Stefan-Climbingfreak und Oehrling

    betr. Risspilz

    Ich sehe die "Problematik" und komme gern auf dein Mikroskopierangebot zurück, Stefan. :) :thumbup:


    Mein erster Gedanke war: Inocybe erubescens (ohne ihn zu kennen),
    der Geruch WAR SEHR ANGENEHM SÜSS (ob jetzt obstig oder nicht, ist fraglich) aber eine sperm. Note war auch da und wurde beim Trocknen etwas stärker.
    Ich dachte nur, dass die zumindest bei einem Pilz GERANDETE KNOLLE (sah man im Schnitt deutlich, eine Kante war da, habe ich versäumt zu fotografieren, am nächsten Morgen war es zu spät) ein KILL-Merkmal gegen I. erubescens sei.


    Wenn man sich die Bilder anschaut, dann ist I. godeyi (wie ihr auch sagt) bei Ditte und in manchen anderen Seiten deutlich feuriger als mein Pilz (auch am Stiel).
    Auf anderen Seiten, sieht das aber wieder sehr ähnlich zu meinen Pilzen aus (auch von der Oberfläche her wie "rimos")- vielleicht sind diese Pilze falsch bestimmt oder werden neuerdings anders zu geordnet.


    So eine Rundumschau:
    https://www.inocybe.org/unterg…ocybe-glattsporer/godeyi/


    http://www.pilzbestimmer.de/Detailed/11430.html
    https://upload.wikimedia.org/w…/Inocybe_godeyi_71610.jpg
    http://www.mycodb.fr/fiche.php?genre=Inocybe&espece=godeyi



    Zu den Ackerlingen, da hatte ich mich am Bon und im Gröger orientiert, und diesen Tintling-Artikel gefunden:
    tintling.com/inhalt/1998/agrocybe_vervacti.pdf.
    Lt. 123 darf die Huthaut auch glänzend sein.
    Auch wg. Standort Trockenrasen auf Kalk fand ich den A. v. passend und wg. des Vergleichs mit Stropharia coronilla im Tintling.


    Na ja, so wichtig ist das nicht ... oder darf ich dir den auch zuschicken, Stefan ... obwohl das ja nicht deine Baustelle ist ... also nur, wenn es nicht zu ungelegen kommt. ==3


    @ Pablo


    zum gelben Mycel: ich sehe jetzt im Bildvergleich bei Xenasmatella das "Gerichtete" der Strahlen ... mmmh.
    Ich hänge noch mal das Bild an, was den eigentlichen Pilz zeigt (den ich für halb verfallen hielt - am gleichen Holz).
    Das Holzstück werde ich wohl nicht wiederfinden.



    Zum Vergleich der Fund von APRIL 2013, wäre da Xenasmatella sicher?



    Ceriporia reticulata, gute Option ... Klasse!


    Die fetzköpfigen Winzlinge eventuell doch auch Schleimer ... für möglich halte ich es auch.
    Nur die halten ganz schön viel aus - es sind immer dieselben , das wundert mich ... Sonne Regen Sonne Regen, da waren bisherige Schleimpilze dort (die meist größer waren) schon längst unsichtbar.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo abeja,


    bekommst Pn. ;)


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Nuja, "sicher" ist man bei Xenasmatella dann, wenn man die warzigen Sporen und die Pleurobasidien in den Randbereichen sieht. ;)
    Aber die beiden Bilder aus dem letzten Beitrag wären für meinen Geschmack schon wieder deutlich näher dran an dem, wie ich die Art bisher so beobachtet habe.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke noch mal für deine Einschätzung!
    cf. bleibt dran :)
    Das obere Bild war ja vom gleichen Holz wie das komische kreuz-und-quer-Myzel.
    Ich denke schon, dass die was "miteinander zu tun haben" und dass da nicht noch was ganz anderes mit gelbem Fasern wächst, auf engstem Raum.

  • Hallo Abeba,


    vielen Dank für den link und deine ausführlichen Erläuterungen. Ich probieren zwar immer wieder alleine mit meiner Lumix rum, hab bis jetzt aber noch nicht so das tolle Ergebnis erzielt. Bestimmt macht es Sinn einen Kurs zu belegen, damit ich die Funktionen kennenlernen und vor allem auch mal umsetzen kann. Nur über Bücher ist das alles nicht so einfach.
    Na ja, dann muss halt erstmal weiterhin die iA helfen. Auch nicht so schlimm...


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Vielen Dank für diesen gemischten Beitrag aus Wald und Feld, abeja!


    Spielend hältst Du das hohe Niveau Deiner beiden bunten Vorgängerbeiträge. (Rückwärts durch die Zeit und kurz kurz lang)
    Beeindruckend!


    Die wunderbaren Motive und teils ausgefallenen Perspektiven laden zum Nachmachen ein.
    Ob Buchenkeimling, Lamellendetail, Teufelskrallenblüten oder gar Orchidee von oben - jedes Bild ein Treffer. :thumbup:


    Ich freue mich bereits auf den nächsten Beitrag dieser Serie, der dann wohl im August kommen sollte. ;)


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo


    @ Nobi,
    danke für dein positives Feedback :) ... nächster Bericht im August ... oweiowei, da müssen aber auch die Pilze ein bisschen "mitspielen", das tun sie im Moment überhaupt nicht.



    @ Rotfüßchen:
    ja klar, lass dir Zeit mit der Kamera. Aber es lohnt sich wirklich, die Handhabung im Modus Blendenpriorität auszuprobieren.
    Am besten ganz in Ruhe zu Hause mit irgendeinem Objekt auf dem Tisch und dann alles (auch ganz krause Sachen) durchprobieren.
    Vor allem aber, unterschiedliche Blenden (wie sich die Tiefenschärfe verändert und sich die Belichtungszeit dadurch verändert ), unterschiedliche ISO-Zahlen (welche Belichtungszeiten resultieren, ab wann Bildrauschen auftritt), den Autofokus mal auf das kleinste Quadrat verkleinern und damit ganz ganz kleine Objekte anvisieren, das Ganze bei unterschiedlichen Zoomfaktoren - einfach mal herumspielen.


    Ich habe auch noch mal ein bisschen herumprobiert, und zwar umgekehrt:
    ich versuchte, eine schwierige Situation mit Intelligenter Automatik Plus ( iA Plus)in den Griff zu bekommen, es hat aber nicht gut funktioniert.



    Alle Bilder auf 1200 Pixel in der Breite vergrößerbar.
    Die mutmaßliche Ceriporia reticulata (s.o.) ist inzwischen noch mal wiedergekommen,
    ein kleiner 1 cm Fleck in einer inneren Höhlung des morschen Holzes (auf der Unterseite)
    Erstmal eine Übersicht, das Holz ist umgedreht




    Nur so als Test habe ich mal mehrfach probiert, den kleinen weißen Pilzbelag mit Intelligenter Automatik Plus meiner Kamera (Lumix LX7) zu fotografieren, das ergab kein vernünftiges Ergebnis ("diffuser weißer Fleck mit kaum erkennbaren Poren" - habe ich nicht aufbewahrt), das größte Problem ist der Fokus in dem extra-nah-Bereich - und die nur sehr grob zu beeinflussende Tiefenschärfe und Belichtung.


    mit
    Blende 5,6 (weg. Unebenheit des Grundes, wg. der Höhlung, ISO 400 (weil es darin recht dunkel war ),
    Belichtungskorrektur -1 (etwas zu dunkel belichtet, damit eine längere Belichtungszeit entsteht und das Weiße nicht ausfrisst) ergab 1/50 sec.,
    relativ nah heran mit 24 mm entspr. Kleinbildkamera (nicht gezoomt) verringerte die Lichtmenge, die auf das Objekt fiel noch deutlich, trotzdem war es gut machbar.
    Das Bild dann per Bildbearbeitung (GIMP) minimal aufgehellt, sah fast ebenso aus wie



    das folgende Bild, wo ich versuchsweise mal wieder geblitzt habe:
    Blende 5,6, ISO 80 (weil damit eine kurze Verschlusszeit entsteht trotz Blitz), Blitzintensität ganz heruntergeregelt (-2 Stufen), Belichtungskorrektur -1 (relativ dunkel belichtet) ergab 1/125 sec.,
    sehr nah heran mit 24 mm s.o, dabei den Fokuspunkt in die linke obere Ecke im Kameradisplay gelegt.
    Bei diesem kleinen Motiv, nah ran mit Blitz, da wird nur die linke obere Ecke richtig belichtet, der Rest ist zu dunkel, weil bei der sehr kleinen Entfernung zum Objekt (eigentlich zum Blitzen überhaupt nicht geeignet) das Objektiv Schatten wirft.
    Bild dann beschnitten und minimal per Bildbearbeitung aufgehellt


    Rechts im Bild das Gebilde ist übrigens eine Insekten-Exuvie (aber von was ... es war klein, noch hell, hatte Flügel, guckte erstaunt und "stolperte weg" - vor ein paar Tagen schon
    in 1200 x 900 Pixel (unverkleinerte 100 Prozent-Ansicht)








    Dann sind mir diese Wesen noch vor die Kamera gekommen, in einer parkähnlichen Friedhofsanlage
    (Pilze? Nur ein Ackerling, Agrocybe dura, total groß, total verwachsen ... habe ich zuerst für einen Chamignon gehalten ....)


    Knotenwespen, Cerceris spec. (cf. rybyensis), im Schatten, relativ dunkle Ecke
    Blende 4, ISO 400, Belichtungsmesser Multisegment (lasse ich meistens so) , -33/100 Belichtungskorrektur ergab 1/160 sec,


    relativ nah heran mit 24 mm entspr. Kleinbildkamera (nicht gezoomt)
    Ausschnitt aus der 100 Prozent-Ansicht (1200x900 Pixel), völlig unbearbeitet (Helligkeit, Farbe, Schärfe unverändert)
    (Das geht natürlich mit Systemkameras und entsprechenden Objektiven noch mal deutlich besser).



    @ PPC-ler ... hier gibt es keinen Quickie ! :giggle:


    ... ist das das Vorspiel noch ?
    ... jedenfalls unzertrennlich die beiden, die flogen zusammen erst weg und landeten schließlich sogar auf meiner Hand! :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    die Sendung ist bei mir wohlbehalten angekommen. Leider komme ich erst nächste Woche dazu mir das anzusehen.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    der Risspilz ist sicher bestimmt. :cool: Will jemand wetten? Inocybe erubescens gegen Inocybe godeyi. Wenn nein, würde ich gerne das Ergebnis bekannt geben.


    edit: den Ackerling habe ich auch raus. War zum Glück leicht. Es musste in dem Falle nur die Sporengröße zur Bestimmung herhalten.
    Also auch hier eine Wettmöglichkeit: A. vivicta gegen A. pediades. :cool:



    l.g.
    Stefan