Denken wie ein Pilz

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.375 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Fories,


    dieser Beitrag hat mit Esoterik nix am Hut, ich pendle Gebiete nicht vorher aus; in eine Kristallkugel würde ich einen Blick riskieren, hab' aber keine, :D


    Mein Tour hat hier ihren Aussgangspunkt,


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    Eh nicht so schlimm, das Gestrüpp ist nicht so dicht. Und reicht nur bis auf Brusthöhe, das schiebt der Korb zur Seite. Die am Boden liegenden Äste nicht, da habe ich meinen ersten Stern gerissen. Mit leerem Pilzbehälter net wirklich ein Problem,


    2)



    Da ging's geradeaus nicht weiter, zu dicht. Blinker links raus, raufkraxln und abbiegen oder den Retourgang einlegen,


    3)



    Auch nix besser, mich zieht's trotzdem hoch,


    4)



    Flockenstielige Hexenröhrlinge waren die erhoffte Beute, die Mycelien haben sich offensichtlich vorher ausgetauscht. Der Pilzheini verdient was besseres, sei ihm gegönnt,



    5)



    Danke, der ist sicher selten, :/



    6)




    So selten wie ein Chaga,


    7)



    der keiner ist,


    8)



    Noch einmal zeigt die Kurve nach unten, daran bin ich selbst schuld, Mycena spec., die habe ich nicht von oben fotografiert,


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    10)



    Dazu habe ich an der Fundstelle diese makroskopischen Merkmale festgehalten,


    *Helmling an bemoosten Restholz, Fichte?
    *Hut ca. 2 cm, zwei drittel vom Hutrand zur Hutmitte gerieft. Am Hutrand Olivtöne, zur Mitte dunkler werdend. Deutliche Papille.
    *Geruch beim ersten schnuppern schwach nitrös, nach reiben/quetschen der Lamellen nicht weiter feststellbar.
    *Lamellen angeheftet bis angewachsen, Lamellenschneide heller als die Lamelle
    *Stiel ca. 6 cm, faserig, hohl, keinen Saft absondernd, Farbe Richtung olivbraun.


    An den kleinen Fruchtkörpern ist die Farbe der Hüte noch nicht ausgeprägt, mehr habe ich leider nicht. Abgesehen von den Exsikkaten, ;)


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    Jetzt ist ein Pause fällig, es geht bergab. Zigarette ins linke Nasenloch, das Feuerzeug ans rechte Ohr, die Augen rastern was das Zeug hält,


    schon da, die Belohnung,



    Knoblauchschwindlinge, mitgenommen. Eine handvoll,


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    Die Zigarette noch im linken, das Ohr schmerzt, endlich a richtiga Pilz,


    Kiefernbraunporling,



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    Im Jungstadium kommt dieser Pilz fast schöner daher,


    15)



    Der Maiporling, auch noch ein Jungspund,


    16)



    Samtiger Schichtpilz ?, gilbt nicht beim anreiben, ---> mitgenommen,


    17)


    18)




    Fast am Ende dieses Beitrages wollt ihr vielleicht wissen, ob ich Flockies einsacken konnte. Ja, einen,


    17)


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    Mich aber hat einen andere Gattung gerufen, "~denk' wie ein Pilz~, pfeif auf Pilzkalender, wir haben die Bühne bereits betreten",


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    21)


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    An diesem Fund bleibe ich dran, ca. 15 Fruchtkörper auf 4 m ². Ich denk mal voraus, die am Boden, an den Wurzeln wachsenden haben schlechte Karten zugeteilt bekommen. Die werden recht bald madig werden.


    Für morgen ist Badewetter angesagt, für mich ideales Pilzwetter, ;)


    Danke für's mitlesen, freue mich auch Eure Meinung,


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Griaß' Di!


    Du bist also an heißen Sommertagen auch lieber im Wald als im Freibad? ;)
    Mir jedenfalls geht das so, im Wald ist es auch ein paar Grad kühler, man hat seine Ruhe und vielleicht gibt's da auch irgendwo einen Bach, einen See oder einen Wasserfall zum Reinbaden.


    Echt kein Chaga? 8| Verfluchte Verwirrtaktik, da hätt ich doch sofort gedacht - mit der verkohlten Hülle und da drin die Glodernde Lut und so...


    Zu den Helmlingen weiß ich leider nichts, deinen Schichtpilz halte ich auch ohne gilbende Fruchtschicht (mach den mal ordentlich nass, daß der sich vollsaugt, und probier's dann noch mal) für einen Samtigen (Stereum subtomentosum) und die Kupferroten sind einfach eine Pracht! :thumbup:



    LG; Pablo.

  • Hallo Peter,
    Nr.9 könnte Mycena renati sein.
    VG.
    Thomas
    [hr]
    Hallo Peter,
    Wächst dein "Chaga" nicht an Birke?
    LG.
    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

    Einmal editiert, zuletzt von Bergwald ()

  • Hallo Thomas!
    Für mich sieht das aus wie Birke. :)


    Hallo Habichterla!
    Mann, Mann, Mann! Da konnt ja man fast mitschnaufen, so gut hast Du Deinen Gang durch Unterholz beschrieben! Danke fürs Mitnehmen auf die Tour. Besonders toll sind ja nun wirklich die Lackporling!

  • Hallo Peter, auch von mir uneingeschränktes Lob für die illustre Beschreibung Deiner beschwerlichen Pilzsuche. Lackporlinge würde ich auch gern einmal finden.


    Ja, ja die Berge, da hab ich schon so manchen Fund mehrmals eingesammelt. Pilzkörbe mit Deckel wären nicht verkehrt.


    LG Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo peter,
    Feine tour, die kiefernbraunporlinge und die glänzenden lackporlinge sind ja schon besonders schöne schwammerl!
    Zum vermeintlichen chaga: warum is es jetzt doch keiner? Würd doch nicht so schlecht passen (in meiner sehr kleinen schwammerlwelt).
    Lg joe

  • Hallo Peter,


    der Helmling auf den Bildern 9-11 ist die sehr variable Mycena viridimarginata.
    Dazu passt perfekt der Standort auf Nadelholz, der von Dir beschriebene schwach nitröse Geruch und die oliven Farben, die kaum ein anderer heimischer Helmling hat.
    Die Lamellenschneiden sind sehr variabel und können auch so schwach gefärbt sein, dass man ohne Lupe oder ein stark vergrößertes Foto keine Chance hat sie zu sehen. Selten können sie auch völlig weiß sein, wobei man meist zum Hutrand hin farbige Stellen entecken kann.


    Mycena renati hat andere Farben, keine Olivtöne, auch jung hellere Hüte, wächst meist büscheliger und auf Laubholz.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Du bist also an heißen Sommertagen auch lieber im Wald als im Freibad? ;)


    Echt kein Chaga? 8|


    deinen Schichtpilz halte ich auch ohne gilbende Fruchtschicht (mach den mal ordentlich nass, daß der sich vollsaugt, und probier's dann noch mal) für einen Samtigen (Stereum subtomentosum)



    Servas!


    Bei uns ist es schwül und heiß, ca. 30 Grad mit ausreichend Niederschlägen.


    Heute bin ich zum dritten Mal raufgestiegen, die Ganoderma begleite ich, bis ich eine ordentliche Doku beisammen habe. Das Augenwasser, im Volksmund auch Tränen genannt, ist verdunstet und hat die Brille von innen beschlagen ;)


    Pilz an Birke ist kein Chaga, war mit'm Messer schnell feststellbar. Optisch schon vorher ... :cool:


    Der Samtiger Schichtpilz wäre ein Erstfund für mich, eh schon freufreu. Feucht war der genug, gilbt aber nicht. Auch eingesackt, den klopf ich auf Stereum insignitum ab.



    LG
    Peter





    Hallo Thomas,


    meine Anfrage zur Mycena wurde bereits von Matthias beantwortet. Birke stimmt, Chaga ist falsch, ist was in Richtung Baumkrebs.


    LG
    Peter




    Da konnt ja man fast mitschnaufen, so gut hast Du Deinen Gang durch Unterholz beschrieben! Danke fürs Mitnehmen auf die Tour. Besonders toll sind ja nun wirklich die Lackporling!



    Liabe Tuppie,


    bei dieser Tour hätte ich Dich gerne dabei gehabt. Zum Schnaufen wärst nicht gekommen, ich bevorzuge ein moderates Tempo.


    Die Lackporlinge, bisher haben sich ca. 20 gezeigt, sind einfach sehenswert, eine Aufnahme von gestern,






    Hallo Thomas, auch von mir uneingeschränktes Lob für die illustre Beschreibung Deiner beschwerlichen Pilzsuche. Lackporlinge würde ich auch gern einmal finden.


    Ja, ja die Berge, da hab ich schon so manchen Fund mehrmals eingesammelt. Pilzkörbe mit Deckel wären nicht verkehrt.


    LG Claudia



    Servus Claudia,


    einen Pilzkorb mit zwei Deckeln hab' ich. Drinnen sind ein paar Eierschwammerl und Steinpilze, oben auf schleppe ich Parasole damit ab.


    LG "Thomas", ähhh Peter


    ;)




    Zum vermeintlichen chaga: warum is es jetzt doch keiner? Würd doch nicht so schlecht passen


    Hi joe,


    einige Informationen findest du hier, vor allem in den Links, ;)


    https://www.pilzforum.eu/board/thema-kohle-glut-chaga


    LG
    Peter



    der Helmling auf den Bildern 9-11 ist die sehr variable Mycena viridimarginata.
    Dazu passt perfekt der Standort auf Nadelholz, der von Dir beschriebene schwach nitröse Geruch und die oliven Farben, die kaum ein anderer heimischer Helmling hat.
    Die Lamellenschneiden sind sehr variabel und können auch so schwach gefärbt sein, dass man ohne Lupe oder ein stark vergrößertes Foto keine Chance hat sie zu sehen. Selten können sie auch völlig weiß sein, wobei man meist zum Hutrand hin farbige Stellen entecken kann.


    Mycena renati hat andere Farben, keine Olivtöne, auch jung hellere Hüte, wächst meist büscheliger und auf Laubholz.



    Hallo Matthias,


    passt perfekt. Grünschneidiger Helmling hatte ich im Visier, - verworfen, - weil gar nichts grünes vorhanden war.


    Danke für Deine Bestimmung,


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

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    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Dann klopf den Schichtpilz mal windelweich.
    Aber such dich nicht zu tode, diese Acanthohyphidien sind erzschwer zu sehen, allerdings wirkt dein Fund schon makroskopisch nicht wie ein Prächtiger (Stereum insignitum): Zu wenig warme Braun- Rostocker- und Rottöne + Substrat sieht nicht gerade nach Rotbuche aus.


    Stereum insignitum ist hier in der Rheinebene wesentlich häufiger als Stereum subtomentosum, besiedelt fast ausschließlich Rotbuche und hat ein Faible für dickes, liegendes Holz.
    Die Acanthohyphidien sehen so aus:



    relevant sind diese winzigen, fingerartigen Auswüchse an den Spitzen. Die hat Stereum subtomentosum nicht.



    LG, Pablo.

  • He!


    wow, super Mikros, :thumbup:


    Über Farbtöne geht da keine Bestimmung, die Pilze sind frisch, nach einem Gewitter aufgenommen. Rotbuchen sind vertreten.


    Was Bücher nicht liefern nasere ich im Internet nach,


    http://aphyllopower.blogspot.c…rchtiger-schichtpilz.html


    Acanthohphysen jagen, sicher keine einfache Übung. Aber eine eingeschränkte, auf dieses Mikro-Merkmal.


    Wenn ich welche dokumentieren kann ist der Aff' frisiert, wenn nicht wandert der Fund zu dir,


    :evil:


    LG
    Peter

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  • Hihi, alias Peterthomas, wenn Du garantierst, dass ich dann nix mehr verschussele und der Korb immer voll wird, strick ich mir auch nen Deckel-Pilzkorb😜


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hi, Peter!


    Es ist schwer in Worte zu fassen, vor allem, wenn man die Grenzen irgendwie definieren soll. Aber Stereum insignitum kenne ich halt als einen ziemlich großen, üppigen Pilz mit einem satten und warmen Farbspiel. Stereum subtomentosum tendenziell etwas kleiner und farblich etwas "trüber", nicht so leuchtend, wenn auch eben nicht blass sondern nur dunkler, wie als hätte jemand die Farben mit einem leichten Grauschleier abgeschwächt.


    Aber du hast in der Sache recht und machst das ganz richtig: Mikroskopisch wird eine Bestimmung draus. :thumbup:
    Ich haue die auch immer unters Glas, wenn ich einen sicheren namen für eine Kollektion will.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    allein schon mit deiner makroskopischen Ansicht liegst du richtig, des ist ein Stereum subtomentosum.


    Ein fast genau so hartes Kriterium liefert die Pilzdatenbank, S. insignitum wurde in Österreich noch nicht nachgewiesen.


    Das schwächste Glied in der Bestimmungskette spricht auch für den Samtigen, ich habe ihn mikroskopiert, :D


    Danke für deine Begleitung,


    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Na, wenn du dann keine Acanthohyphidien gefunden hast, dann ist das woihl in trockenen Tüchern.
    Ich denke aber, daß zumindest in den wärmebegünstigten Lagen der Stromtäler, und dort insbesondere in Buchenwäldern, durchaus mit Stereum insignitum zu rechnen ist.
    Also Augen auf, irgendwann gelingt jemand der Erstnachweis für diese Art in Österreich. :thumbup:



    LG, Pablo.