könnt ihr Simocybe coniophora bestätigen?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 6.489 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Markus Wilhelm.

  • Hallo ihr lieben,


    auf der gestrigen APR-Exkursion ins Grutholz in Castrop-Rauxel stieß Jan-Arne beim Baumstammdrehen auf einen LBM.
    Erster Gedanke war Simocybe spec. was ich auch bestätigen kann.
    Heute habe ich die dann mal unters scharfe Glas gehalten und bin mir recht sicher, dass es sich um Simocybe coniophora handelt.
    Da es bei Pilze Deutschlands erst 4 Datensätze, allesamt von Hans Bender, gibt wäre das natürlich ein Sensationeller Fund. :D


    Die kleinen Pilze (3-8mm Hutdurchmesser) wuchsen auf einem optimalmorschen Laubholzstamm(etwa 40cm Durchmesser ) nicht mehr bestimmbarer Art. In Frage kommen Buche, Ahorn, Pappel oder unwahrscheinlich Eiche.


    Hier die Bilder:


    ganze Pilze:
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    unterm Bino, 20x


    Cheilos deutlich kopfig, teils büschelig zusammenstehend, reichlich vorhanden
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    Schnallen vorhanden und seltsame rechteckige Kristalle überall im Pilzgewebe:
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    Pileozystiden:
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    Sporen glatt, mangoförmig, ohne KP, Im Schnitt etwa (5,2) 5,5 (6,1) x (3,17) 3,8 (4,2)
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    Die Basidien waren schon reichlich ramponiert und schwer zu finden. Ich bilde mir ein sowohl zweisporige als auch viersporige gesehen zu haben.
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    Abgeglichen habe ich den Fund mit dieser Dokumentation:
    http://www.bender-biotop.de/pi…_simocybe_coniophora.html


    Wäre natürlich affengeil wenn das alles so passt :thumbup:


    Danke euch


  • Toller Fund Björn, den ich dir gerne bestätige. Ich hatte schon selber Material davon unterm scharfen Glas.


    LG Karl


    Dankeschön, :thumbup:
    Finder ist aber Jan-Arne. <3



    Und ausgerechnet bei dem Pilz sind alle meine Bilder total verwackelt ;)


    Schade, schade.
    Such mal das beste raus und stells hier bei. Unseren Ansprüchen genügt es ja vielleicht :evil:
    [hr]
    Weiß eigentlich jemand was es mit diesen Kristallen auf sich hat? Die sind nirgendwo erwähnt.


    Ich dachte zuerst mein Kongo müsste mal wieder gefiltert werden,
    aber mit Phloxin und in Wasser waren die auch zu sehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi,


    bei seltenen Funden bin ich immer gerne mal etwas überskeptisch. Vor allem wenn es Gattungen sind, bei denen eine vermeintliche Seltenheit nicht nur auf Unterkartierung zu schieben ist. Mal wieder zeigt sich, dass es unbegründet war. Natürlich lag Björn richtig. Sehr cool! :)


    LG, Jan-Arne

  • Herzlichen Glückwunsch, liebe Leute, zum Fund und zur genialen Bestimmungsarbeit!


    Jan-Arne, ich glaube, eine Nebenerscheinung beim Myxomycetenfieber ist der superscharfe Pilzfindblick - bin gespannt, was als nächstes kommt!
    Björn, ich steh vielleicht grade auf der Leitung, aber was meinst du mit LBM?


    LG Irmtraud


  • Herzlichen Glückwunsch, liebe Leute, zum Fund und zur genialen Bestimmungsarbeit!


    Jan-Arne, ich glaube, eine Nebenerscheinung beim Myxomycetenfieber ist der superscharfe Pilzfindblick - bin gespannt, was als nächstes kommt!
    Björn, ich steh vielleicht grade auf der Leitung, aber was meinst du mit LBM?


    LG Irmtraud


    Hallo Irmtraud,
    LBM steht für Little  Brown Mushroom,
    kleine braune Pilze die gerne mal kompliziert oder gar nicht bestimmbar sind. :evil:

  • Hallo zusammen,


    weiter oben hatte ich noch eine kleine Frage die wohl untergegangen ist.


    In meinen Präparaten waren ja überall diese rechteckigen Kristalle zu finden, sowohl in Kongo, Wasser und auch mit Phloxin gefärbt. In meiner spärlichen Literatur kann ich dazu nichts finden.


    Weiß jemand was es damit auf sich hat?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Mit Kristallen ist das oft so eine Sache. In der Tat sind manchmal kristallansammlungen mit bestimmten Formen, oder kristalline Inkrustierungen an bestimmten Hyphen und Strukturen relevant. Daneben lagern diverse Pilze aber auch recht unspezifisch irgendwo irgendwie Kristalle ein. Manchmal sind das Stoffwechselprodukte der Zellen, manchmal aber auch nur irgendein Kruscht, den ein fruchtkörper beim Wachstum aufgenommen hat. Soll heißen: Nicht immer ist das Vorkommen von Kristallen relevant, und wenn bei einer Art nicht explizit als Schlüsselmerkmal "nie mit kristallinem Material im Gewebe" ausgerufen wird, dann kann man gefundene Kristalle meistens einfach ignorieren.



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    am Oberrhein ist die Art nicht allzu selten. Hier ein Fund vom 14.10.2012 aus Grissheim, ein weiterer auf der Gegenseite im Elsass, auf Schwarzpappel. In diesem Raum findet man auch nicht allzu selten Pluteus aurantiorugosus oder Omphalina discorosea.


    Viele Grüsse, Markus