Was'n das für einer?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.666 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pete Longhorn.

  • Hallo Leuts,


    komme gerade aus dem Wald zurück. Ich habe dort neben dreier Zecken auf mir auch noch einen Pilz gefunden. In einem Waldstück wo im Herbst alles voll ist mit Fliegenpilzen und Maronenröhrlingen. Meine Frage: ist das ein junger Maronenröhrling? Sieht irgendwie nicht ganz wie erwartet aus...






    Gruß
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    erstmal ein herzliches Willkommen im Forum!


    Der Pilz, den du da gefunden hast, ist der Flockenstielige Hexenröhrling (Boletus erythropus).


    Die Merkmale dieses Pilzes sind der geflockte (und nicht genetzte, wie bei seinem Doppelgänger dem Netztstieligen Hexenröhrling [Boletus luridus]) Stiel, die roten Poren, die frühe Erscheinungszeit und vor allem das an der Luft sofort stark blauende Fleisch.


    Des weiteren ist der "Flocki" ein sehr guter Speisepilz (manche Leute ziehen in sogar dem Steinpilz vor) und sein unappetitliches, blaues Fleisch verfärbt sich bei Kochen wieder in ein appetitliches Gelb zurück.


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Zitat von Pete Longhorn


    Der Pilz, den du da gefunden hast, ist der Flockenstielige Hexenröhrling (Boletus erythropus).


    Die Merkmale dieses Pilzes sind der geflockte (und nicht genetzte, wie bei seinem Doppelgänger dem Netztstieligen Hexenröhrling [Boletus luridus]) Stiel, die roten Poren, die frühe Erscheinungszeit und vor allem das an der Luft sofort stark blauende Fleisch.


    boah, das war ja ne schnelle Antwort, danke! Ich habe die Merkmale nochmals überprüft, und auch nochmals rumgegoogelt. Und dann - hab ich ihn mit meiner Freundin gegessen :) War echt lecker. Nur hab ich leider gelesen, daß Alkohol nicht dazu paßt, so hab ich halt den Cognac weg gelassen :)


    Hier noch ein Link zu Fotos von Pilzen die ich letztes Jahr gemacht habe...
    SafariBears

  • Hallo Jürgen,


    ich habe mir deine Homepage mit deinen Pilzbildern angeschaut und will dir einige Bilder nachbestimmen:


    ---> Das 4. Bild ist kein Hallimasch (Armillaria spec.), denn dieser hat nie so dunkle Lamellen. Meiner Meinung nach ist das der Tränende Saumpilz (Lacrymaria lacrymabunda).


    ---> Das 5. und 6. Bild sind keine Riesenschirmlinge (Macrolepiota procera), denn die haben immer einen genatterten Stiel. Ich würde deshalb auf Rickens Riesenschirmling (Macrolepiota rickenii) tippen. Aber falls du den Pilz wieder finden solltest: Er steht dem Parasol im Geschmack um nichts nach!


    ---> Am 10. und 11. Bild ist auf keinen Fall eine Schmetterlingstramete (Trametes versicolor). Meiner Meinung nach handelt es sich um den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).


    ---> Am 22. Bild ist eine Koralle (Ramaria) zu sehen. Näheres kann man dazu nicht sagen.


    ---> Bild 24.: Ist ein Maronenröhrling (Xerocomus badius) (Steinpilz [Boletus edulis] hat einen weissen Stiel mit einem weissen Netz). Du kannst Maronenröhrlinge übrigens einfach bestimmen, in dem du die Poren drückst und wenn diese blauen, ist es einer.


    ---> Auf Bild 34 ist ein Perlpilz (Amanita rubescens) zu sehen.


    ---> Auf Bild 35 sind noch ein paar Flaschen-Stäublinge (Lycoperdon perlatum) zu sehen.


    ---> Auf den Bildern 40, 41, 44 und 45 sind Flockenstielige Hexenröhrlinge (Boletus erythropus) zu sehen.


    ---> Auf dem 54. Bild sind wieder Perlpilze (Amanita rubescens) zu sehen.



    Ich hoffe, ich habe dir mit meinen Bestimmungen etwas geholfen :).


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo UrsusBoletus


    auch von mir zunächst ein herzliches Willkommen im Forum.


    Zitat von UrsusBoletus

    War echt lecker. Nur hab ich leider gelesen, daß Alkohol nicht dazu paßt, so hab ich halt den Cognac weg gelassen :)


    Boletus erythropus ist in Verbindung mit Alkohol völlig unproblematisch. Bei einem nahen Verwandter, dem Netzstielige Hexenröhrling sieht es schon anders aus. Er hat schon in Verbindung mit Alkohol leichte Vergiftungserscheinungen ausgelöst. Er kann es, muss es aber nicht. Mir sind eine ganze Reihe von Fällen bekannt, wo auch der Alkoholgenuss zur Pilzmahlzeit nicht die geringste Wirkung gezeigt haben.


    Das soll jetzt aber nicht heisen, dass ich dich zu irgendwelchen Selbstversuchen verleiten will. :D


    Gruß
    Harry

  • Hallo Harry,


    Zitat von Harry

    Bei einem nahen Verwandter, dem Netzstielige Hexenröhrling sieht es schon anders aus. Er hat schon in Verbindung mit Alkohol leichte Vergiftungserscheinungen ausgelöst


    das ist auch nicht mehr ganz korrekt, den mittlerweile gilt der Ochsenröhrling
    (Boletus torosus) als einziger mit Alkohol giftiger Röhrling (so sagen es zumindest unsere Pilzsachverständiger). Es kann höchstens sein, dass der Netzstielige (aber auch der Flockenstielige) Hexenröhrling individuelle Vergiftungserscheiungen hervorruft.


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Jürgen


    Zitat von UrsusBoletus


    Hier noch ein Link zu Fotos von Pilzen die ich letztes Jahr gemacht habe...
    SafariBears


    Ich habe mir Deine Homepage mit den Pilzbildern angeschaut und versucht, die Dir unbekannte Pilzarten zu bestimmen oder zu kommentieren und überlasse es Dir meine Ergebnisse mit denen von Gernot zu vergleichen. Doch beachte, dass auch wenn Gernot und ich zu der gleichen Bewertung kommen, das dies nicht zwangsläufig die Bestimmung 100%ig absichert.


    Noch ein Tipp: Achte bitte in Zukunft darauf, dass Du insbesondere bei Blätterpilzen (Lamellenpilzen) mehr Details (Lamellenansatz/-abstand, Stielbasis etc.) zeigtst. Auch ein Schnitt durch den Fruchtkörper und Aussagen über den Geruch (sofern auffällig) wäre zur Beurteilung hilfreich.
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    Bilder 1 –“3: –žKahler Krempling, Empfindlicher Krempling (Paxillus involutus s.l.), gut zu erkennen an den engstehenden, herablaufenden, bei Druck bräunlich verfärbenden Lamellen. Bei diesem Artenkomplex (Sammelart) unterscheidet man seit wenigen Jahren mehrere Arten, die leider nach Bild nicht eindeutig zu bestimmen sind.
    ---> Da gebe ich anderen Mitgliedern noch die Chance etwas über den Speisewert zu sagen.
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    Bild 4.: Definitiv als Hallimasch (Armillaria mellea s.l.) fehlbestimmt, denn diese Sammelart hat weiße Sporenpulverfarbe und Du zeigst (beachte die Farbe des Ringrestes am Stiel einen –žDunkelsporer.
    Ich halte dieses Bild aufgrund des Hutbehangs, der Sporenpulverfarbe etc. für –žTränender Saumpilz–œ (Lacrymaria lacrymabunda = Psathyrella velitina), wobei der Hut eine etwas ausgebleichte Hutfarbe zeigt und auch die Stielschuppung etwas üppig ist.
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    Bilder 5. und 6.: zeigen keine –žParasole–œ (Macrolepiota procera), die immer einen deutlich genatterten Stiel haben sondern eine benachbarte Art aus der gattung –žRiesenschirmlinge–œ (Macrolepiota).
    ---> Der ausgeprägte, auffällige Buckel in der Hutmitte ist ein Hinweis darauf, dass es sich um einen –žZitzen-Riesenschirmling–œ (Macrolepiota mastoidea-Gruppe) handelt. Der schlanke, nicht gedrungene Habitus deutet darauf hin, dass es sich um den –žSchlanken Zitzen-Riesenschirmling–œ (Macrolepiota mastoidea var. rickeniii) handelt, den einige Autoren auf Artrang (M. rickenii) führen.
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    Bilder 10. und 11: Definitiv und m.E. völlig zweifelsfrei sogar sehr typische Fruchtkörper vom –žRotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicolor).
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    Bild 20: Zeigt wie auf bild 21 korrekt bestimmt den Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum)
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    Bild 22: Eindeutig eine –žKoralle–œ- (Ramaria)-Art, die ich nach Bild nicht bestimmen kann.
    ---> Übrigens, auf dem Bild sind rechts im Bild (untere Hälfte) noch 2 weitere Fruchtkörper einer anderen Art zu sehen, die mangels Details auch nicht bestimmbar sind.
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    Bild 23: Außer Milchling (Lactarius), vermutlich weißmilchend und auch im Alter nicht verfärbend, fällt mir nichts ein. Und jede weitere Einengung auf Artrang wäre reine Spekulation.
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    Bilder 24 –“ 26: Steinpilz kannst Du da m.E. streichen. Es gibt zwar –žSteinpilz-Arten–œ mit derartigen Hut-/Stielfarben (z.B. Kiefern-Steinpilz, Boletus pinophilus = B. pinicola), doch da sollte man am stiel eine Netzung erkennen können.
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    Bild 27: Ich halte dies für einen Braunsporer (beachte die Farbe der Schleierreste am Stiel) aus der Riesengattung –žHaarschleierlinge–œ (Cortinarius). ===> Nach diesem Bild m.E. nicht bestimmbar.
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    Bild 28: Klar dürfte sein, dass es sich um einen –žHellsporer–œ handelt, bei dem eine sichere Bestimmung nach –žkeine Details zeigenden Bild kaum bestimmen kann. In Frage für mich kommen vorrangig nur zwei Gattungen:
    (a) Rosaspor-Rüblinge (Gymnopus), eingeengt auf –ž–œGefleckter Rübling–œ (R. maculata = Collybia maculata), den man nach Bild mit Sicht auf den Lamellenansatz und Stiel einigermaßen sicher bestimmen kann.
    (b) –žRitterlinge–œ (Tricholoma), eingeengt auf +- weißliche Arten (lascivum, columbetta, u.s.w.), die nach Bild mit Detailangaben m.E. kaum sicher zu bestimmen sind.
    - Übrigens, hier würde ich mich vermutlich bereits über eine Geruchsangabe für eine der genannten Alternativen entscheiden. Auch ein Schnittbild würde schnell klären, welche Alternative hier in die engere Wahl kommt.
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    Bild 29: Für mich eindeutig ein Milchling (Lactarius) aus der Ecke um –žEichen-Milchling–œ (Lactarius quietus), wobei ich diese Art (obwohl Eicheln zu sehen sind) für unwahrscheinlich halte. Nicht bestimmbar, da es eine Reihe farblich ähnlicher Arten gibt, die meist nach –žBlattwanze–œ riechen.
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    Bild 30: Außer –žBreitblatt, Breitblatt-Rübling (Megacollybia platyphylla) fällt mir da überhaupt nichts ein. Und, mit diesem Namen dürfte sich der fruchtkörper auch korrekt angesprochen fühlen.
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    Bild 34: Zweifelsfrei und sicher ein Perlpilz (Amanita rubescens)sehen.
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    Bild 35: Diese Art hast du bereits auf Bild 21 korrekt bestimmt dargestellt. Hier zeigst du –žreife–œ Fruchtkörper, bei denen der obere –žkugelige Teil–œ mit Sporenpulver gefüllt ist.
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    Bild 36: –žessbar–œ ?
    ---> Diese Frage sollte man sich bei einem unbekannten Pilz nicht stellen. Es sei denn, man liebt Duelle, die gelegentlich fatal enden !!!
    - Ich habe zwar ein paar Vermutungen, verkneife mir aber mangels Details jede –žöffentliche–œ Spekulation.
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    Bild 37: Erneut und definitiv ein –žPerlpilz–œ (Amanita rubescens)
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    Bilder 38 –“ 39: Diese Bilder haben einen Rotstich, und da der Stiel nicht eindeutig bewertbar ist, halte ich mich mit einer –žMaronen–œ-Bestätigung zurück, zu mal die Fruchtkörper im Laubwald–œ wachsen.
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    Bilder 40-41: Da passt der Stiel überhaupt nicht zu –žMarone–œ. Da würde ich eher in der Ecke –žFlockenstieliger Hexenröhrling–œ (Boletus erythropus) mein Glück versuchen.
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    Bilder 42-43: Mit –žFichtensteinpilz–œ (Boletus edulis) dürftest Du richtig liegen. Da hättest Du daheim verm. Eine Überraschung erlebt. Die Fruchtkörper erscheinen mir doch schon ziemlich alt, wässerig und völlig von Maden zerfressen zu sein.
    Ein Tipp von mir:
    Bereits am Standort (ohne den Fruchtkörper zu entfernen) mit dem Finger auf den Hut drücken.
    ---> Wenn eine Delle im Hut bleibt, dann kannst Du davon ausgehen, dass dieser Fruchtkörper nicht mehr für die –žKüche–œ verwertbar ist.


    ---> Bilder 44-45: Bild 44 beurteile ich nicht, da ich die details am stiel nicht beurteilen kann. Bild 45 halte ich für –žFlockenstieliger Hexenröhrling–œ (Boletus erythropus).
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    Bild 46: Mit Sicherheit ein –žBraunsporer–œ (beachte die Farbe des Haarschleier am Stiel).
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    Bild 54: Der sieht nicht komisch, sondern sehr typisch aus: Zweifelsfrei ein –žPerlpilz–œ (Amanita rubescens).
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    Bild 55 –“ 58: Beim linken Fruchtkörper auf Bild 55 bin ich mir nicht sicher, der Rest sind –žFichten-Steinpilze–œ (Boletus edulis).


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Sichere Pilzbestimmung nach Bild ist oft nicht zweifelsfrei möglich und keineswegs eine Freigabe für den Kochtopf.


    - Bei meiner Bewertung bin ich übrigens davon ausgegangen, dass die Bilder in der BRD under angrenzenden Ländern aufgenommen wurden.

  • Hallo Gernot:

    Zitat von Pete Longhorn

    ,


    [quote=Harry]Bei einem nahen Verwandter, dem Netzstielige Hexenröhrling sieht es schon anders aus. Er hat schon in Verbindung mit Alkohol leichte Vergiftungserscheinungen ausgelöst[//quote]


    das ist auch nicht mehr ganz korrekt, den mittlerweile gilt der Ochsenröhrling
    (Boletus torosus) als einziger mit Alkohol giftiger Röhrling (so sagen es zumindest unsere Pilzsachverständiger). Es kann höchstens sein, dass der Netzstielige (aber auch der Flockenstielige) Hexenröhrling individuelle Vergiftungserscheiungen hervorruft.


    - Da kann ich Dir nur zustimmen. Auf den Copringehalt des "Ochsenröhrlings" und die Verwechslung mit dem "Netzstieligen Hexenröhrling" wurde erstmals hier (ID1954 meiner Artikelliste)aufmerksam gemacht:


    Kiwitt, U.; Laatsch, H. (1994): Coprin in Boletus torosus: Beruht die angebliche Alkoholunverträglichkeit durch den Verzehr des Netzstieligen Hexenröhrlings (Boletus luridus) auf einer Verwechslung?; Zeitschrift für Mykologie 60(2):423-430


    Grüße
    Gerd

  • Hallo, und vielen Dank für die vielen Kommentare und Bestimmungen. Ich habe den Text jetzt weitgehend geändert (und dabei gemerkt, daß meine Editierfunktion keine Umlaute mehr mag - seufz. Also wieder den Programmierhut aufsetzen).

  • Hallo Jürgen,


    nur noch eine Kleinigkeit zu Deinen Bildern.


    Bei Bild 55 verweist Du auf Bild 42 (korrekt mit "Steinpilz" beschriftet).


    Und genau diese Art zeigen die Bilder 55 -58.


    ---> Allerding bringst du bei Bild 58 einen Link auf ein "Maronen-Rezept" und zeigst keine Maronen sondern auch Steinpilze.


    Mein Vorschlag:


    - Füge in Bild 55 "Steinpilz" hinzu


    - Ersetze im Rezept "Marone" durch "Steinpilz"


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    scho gmachd. :) Du hast natürlich recht. Hab gleich alles geändert und upgeloaded. Das ist ja wohl ein Skandal! Da esse ich meinen ersten Pilz, und dann ist es auch noch ein Steinpilz und ich weiß es nichtmal. Meine Berater haben mir gesagt 's ist ein Bay Boletus. Aber naja, wie auch immer er hat klasse geschmeckt.


    Ich geh jetzt Spargel kochen...


    Ade, Jürgen

  • Hallo Jürgen


    Zitat von UrsusBoletus


    Meine Berater haben mir gesagt 's ist ein Bay Boletus. Aber naja, wie auch immer er hat klasse geschmeckt.


    (a) Ich kann Dich nur vor Deinen Beratern warnen. Wenn die eine "Marone" nicht von einem "Steinpilz" unterscheiden können, dann solltest Du die gleich in die Wüste schicken.


    (b) Und warnen kann ich Dich auch noch vor Bestimmungen in einem Forum. Dies solltest Du (auch wenn selten mit eindeutig betont!!!) nicht als "Essensfreigabe" akzeptieren.
    - Das Problem dabei ist:
    (a) Du zeigst nicht alle gesammelten Fruchtkörper. Da könnten auch "giftige Doppelgänger" dabei sein, die man ohne genaue Merkmalskenntnis als "Laie" nicht unterscheiden kann.
    (b) Ja, sogar wenn Du alle Fruchtkörper zeigen würdest (und die nach Bild eindeutig zu beurteilen sind) ist höchste Vorsicht angebracht.
    ---> Pilze vergammel sehr schnell. Deshalb solltest Du auch dann in eigenem Interesse die Zeitspanne zwischen Aufnahme, Antwort und Verspeisung beachten.
    (c) Betrachte mehrfache Bestätigungen in einem Forum nach Bild (wenn Du den Pilz verspeisen möchtest) als keineswegs sicher bestimmt. Ich habe allerdings kein Problem damit, wenn Du ein derartiges Bild unter diesem Namen (Fehlbestimmungen im Internet sind eh häufig) veröffentlichst. Doch, auch da ist "etwas Vorsicht" geboten, wenn ein Teilnehmer zu einer "fast sicheren Bestimmung" einen Alternativvorschlag bringt und der nicht abschließend geklärt wurde.


    Fazit:


    - Essensfreigabe kann nur ein Pilzberater (werden neuerdings Pilzsachverständige genannt) vor Ort nach Beurteilung aller Fruchtkörper erteilen.
    ---> Alles andere ist purer Leichtsinn.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    Zitat von Gerd

    Da gebe ich anderen Mitgliedern noch die Chance etwas über den Speisewert zu sagen.


    Dann werde ich das mal tun:


    Der Kahle (auch Empfindliche) Krempling (Paxillus involutus [Batsch: Fr.] Fr.) gilt neuerdings als tödlich giftig, da es nach wiederholtem Genuss dieses Pilzes, auch wenn eine jahrelange Pause zwischen liegt, schon zu Todesfällen gekommen ist. Der Kahle Krempling enthält nämlich einen Wirkstoff, der sich im Blut anreichert und Antikörper bildet. Wird nach den wiederholten Mahlzeiten eine bestimmte Grenze überschritten, tritt eine plötzliche Vergiftung mit leukämieähnlichem Krankheitsbild auf.


    Auf die Giftigkeit dieses Pilzes kam man, indem in einem bestimmten Land (ich glaube Polen) plötzlich viele Todesfälle auftraten und man durch Nachforschungen draufkam, dass der Kahle Krempling diese verursacht hat.


    Der Kahle Krempling wurde früher als sehr guter Speisepilz (insbesondere als Würzpilz) oft gesammelt und gegessen. Daher rührt auch sein Name "Speckpilz".


    Schöne Grüsse
    Gernot


    Ps.: Entschuldigung für die späte Antwort, ich habe die "Aufforderung", dass andere Mitglieder etwas über den Speisewert schreiben können, schlichtweg überlesen :shy:.