NSG Hangquellen an der Tannenstraße 7.7.17

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.600 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    gestern Abend ging es für mich nach der Arbeit noch auf eine kleine Runde ins NSG Hangquellen an der Tannenstraße in Mülheim an der Ruhr. Dabei fanden sich die folgenden Pilze:


    1. Scleroderma citrinum


    2. Ich hatte hier erstmal Richtung Cytospora gedacht, aber Jan-Arne hat dann heute morgen auf Facebook Libertella faginea vorgeschlagen.



    3. Pycnoporus cinnabarinus


    4. Pleurotus cf. ostreatus


    5. Hier bin ich mir komplett unsicher um was es sich handelt. Auf den ersten Blick hat mich das erstmal an Phaeolus spadiceus erinnert, aber der Pilz wuchs zweifelsfrei auf Buche.






    6. Liege ich hier mit Pluteus leoninus richtig? Gefunden auf ziemlich morschem Laubholz.



    7. Russula violeipes


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    >Phaeolus< kann schon auch mal an Laubholz vorkommen. An Eiche hatte ich ihn einmal, Stefan an Birke.
    Aber: Besonders wahrscheinlich ist es nicht. Der Phaeolus, den ich mal dachte an Buche gefunden zu haben, stellte sich als Inonotus cuticularis (Flacher Schillerporling) raus.
    Und das könnte hier eher passen:

    Ein Blick durchs Mikro könnte das klären. Die Setae im Hutfilz von I. cuticularis sind ziemlich charakteristisch.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    P. spadiceus geht auch mal an Laubholz. Ich hatte den schon mal an Birke; kommt selten vor; ist aber möglich. Bei deinem Fund hab ich auch keine weitere Idee, was das sein kann (edit: Pablo hat einen Inonotus vorgeschlagen; das ist wahrscheinlich doch die bessere Alternative). Ein Schnittbild deines Fundes hast du nicht angefertigt?


    Dein P. leoninus ist gut möglich. Die rosa Lamellen kommen auf Fotos von dem meist nicht gut rüber, deswegen mit einer kleinen Einschränkung.


    Wenn das Substrat Buche war, bin ich auch bei Libertella faginea, obwohl ich die nicht so "fädig" kenne.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan.



    Ein Schnittbild deines Fundes hast du nicht angefertigt?


    Da waren deine Augen wohl zu schnell beim viel farbenfroheren Dachpilz. :)
    Direkt davor ist das Schnittbild. Dürfte aber kaum eine sichere Entscheidung zwischen Inonotus und Phaeolus ermöglichen, auch wenn Phaeolus theoretisch etwas schwammiger ist und mehr zum schwärzen tendiert.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    ja das kann gut sein. Ich musste gerade btw. von Düngerlingen auf Baumporlinge umschalten; da kann ein Bild mal schnell übersehen werden. :D Zumal so kurz vorm Dachpilz. :giggle:


    Übrigens für mich ist waren das bisher 2 tolle Tage; ich habe 6-7 Perserfunde; alles Phytos und Panaeolus cinctulus. :cool:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo ihr beiden,


    ich habe gerade gelesen, daß Inonotus cuticularis nur auf lebendigen Buchen zu finden ist. Mein Exemplar hier war aber auf einem abgesägtem Stumpf (natürlich weiß man nie, ob da nicht doch noch etwas Leben drinsteckt). Aber ich werde versuchen, den wiederzufinden und ihn dann an Mikroskopiker weiterleiten.


    Was den möglichen Pluteus angeht, waren die Lamellen eher weißlich wie auf dem Bild. Kann es sein, daß sich die Rosatöne erst mit dem Alter entwickeln? Ich hatte den Eindruck, daß mein Fund relativ jung war.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Was den möglichen Pluteus angeht, waren die Lamellen eher weißlich wie auf dem Bild. Kann es sein, daß sich die Rosatöne erst mit dem Alter entwickeln? Ich hatte den Eindruck, daß mein Fund relativ jung war.


    Hi,


    ja das ist bei fast allen Dachpilzen so; gerade bei den Orangenen ist die Rosafärbung der Lamellen (wohl auch durch die strahelnde Hutfärbung bedingt) erst spät sichtbar.


    Kannst ja gerne mal mit dem Portrait vergleichen.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Die Lamellen der meisten Dachpilze sind ja weiß. Wie übrigens bei vielen Dunkelsporern. Erst die Farbe des Sporenpulvers verdunkelt die Lamellen, und dazu müssen auch genug reife Sporen an den lamellen vorhanden sein.


    ich habe gerade gelesen, daß Inonotus cuticularis nur auf lebendigen Buchen zu finden ist.


    Wo auch immer das steht: Es ist falsch. Oder zumindest: Nur ein teil der Wahrheit.
    Inonotus cuticularis habe ich jedenfalls öfter auf Totholz (Liegende Stämme und Äste oder Stümpfe) gefunden als an Lebenden Bäumen. Und da halt auch an Stellen mit abgestorbenem Holz. Der Pilz ist ein Schwächeparasit und - wie eigentlich alle Arten der Gattung - ein Folgezersetzer, der bis in die Optimalphase (der zersetzung) noch Fruchtkörper bilden kann.


    Edit: Nu war Stefan schneller.



    LG, Pablo.

  • Hallo Björn!

    Zitat

    Auf den ersten Blick hat mich das erstmal an Phaeolus spadiceus erinnert, aber der Pilz wuchs zweifelsfrei auf Buche.


    Für so skeptische Menschen wie mich hast du wohl nicht zufällig ein Bild des Stumpfes oder Begleitpilze auf dem gleichen Substrat?



    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo,


    ein Foto des Stummpfes habe ich nicht gemacht. Kann ich aber gerne machen, wenn ich noch mal nach dem Pilz schaue - wobei ich mir hier ausnahmsweise hundertprozentig sicher bin, daß es tatsächlich eine Buche war ;)


    Björn

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für deinen Link. Das war tatsächlich auf deiner Seite, daß ich über die "Cytospora" gestolpert bin. Zum Glück scheint das Zeug auf dem Holzstapel sehr beständig zu sein. Vielleicht kann ich dann ja mal etwas einsammeln und an jemanden zum Mikroskopieren weiterreichen.


    Björn


  • Hallo Jürgen,


    wenn ich das nächste Mal dort vorbeikomme, halte ich wieder Ausschau nach den Tendrils und werde dann wenn möglich ein paar mitnehmen. Ich melde mich dann bei dir.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Ja, das ist sowas von Rotbuche. :thumbup:
    Am Sonntag erst ist mir wieder Inonotus cuticularis in die Hände gefallen, auch an einem Rotbuchenstumpf wachsend, und weil auf der Schnittfläche eben ganz schön verknubbelt, so daß ich erstmal an Inonotus nodulosus dachte.


    Inonotus cuticularis an Fagus:



    LG; Pablo.

  • Hi Pablo,


    das sind ja schöne Bilder :) Der Pilz an meinem Stumpf hat in der Zwischenzeit leider seine beste Zeit hinter sich gebracht und ist einfach nur noch braun und nicht mehr sehr ansehnlich. Schneckenfutter :D


    Björn