Servus Josef,
Schnallen hatten wir ja ohnehin erwartet, da Polyporus badius bereits makroskopisch auszuschließen ist. Polyporus tubaeformis kenne ich aus eigener Anschauung, wobei die reif wie gesagt unverwechselbar wären. Hier geht es aber um sehr junge Fruchtkörper, bei denen der Hut noch blass ist.
Polyporus hygrocybe kenne ich (natürlich) nicht aus eigener Anschauung, aber der hat nach Ryvarden & Melo weitere Poren als Polyporus varius und wächst an Salix.
Man kann die Arten aber auch steril trennen.
Polyporus tubaeformis hat Skeleto-Bindehyphen des Bovista-Typs (das heißt, sie verdünnen sich zu den Enden hin auffallend und deutlich) während Polyporus varius dies nicht oder nur sehr vereinzelt zeigt (die meisten Verzweigungen enden stumpf und relativ dick).
Einfacher ist es aber natürlich, die Fruchtkörper einfach weiterhin stehen zu lassen und ausreifen zu lassen. Dann würde bei Polyporus tubaeformis der Hut schön rotbraun werden, bei Polyporus varius löwengelb-ocker bleiben. Und man hätte Sporen.
Liebe Grüße,
Christoph
ZitatIch wusste gar nicht, dass du dich auch mit Porlingen intensiver beschäftigst.
Lieber Stefan,
woher sollst du das auch wissen? Ich habe über Porlinge bisher nur in der Mycologia Bavarica und was Porlinge und Cortis betrifft, in einer forstwissenschaftlichen Zeitschrift publiziert. Ich habe Cortis und Porlinge vor allem als Bioindikatoren für Waldzustand eingesetzt - und da ich in der Zeit mehr an Kartierungsprojekten als an Veröffentlichungen gearbeitet habe (also Berichte für Auftraggeber verfasst habe), ist das quasi kryptisch abgelaufen. Ich habe in den letzten Jahren eh recht wenig publiziert (da ich zu sehr mit Berufsumstieg und den Folgen zu tun hatte - neben ehrenamtlichem Engagement). Der Tag ist einfach zu kurz
Liebe Grüße,
Christoph