Zwei Unbekannte

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.149 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Ihr Lieben,


    auf meiner Heutigen Wanderung habe ich diese 2 Arten gefunden,
    die ich nicht genau oder gar nicht bestimmen kann.
    Ich würde mich freuen wenn Ihr mir Helfen könntet:


    1.
    Ein Filzröhrling, aber welcher? :/
    Gefunden im Buchenwald.
    Der Hut Filzig, fast ledrig. Die Röhren blauen auf Druck nicht.
    Am Stiel entlang zieht sich eine Rote Maserung hin zur Basis.
    Ein Netz konnte ich nicht entdecken. Der Stiel wird zur Basis
    hin immer schmaler. Die Stielbasis im Querschnitt knallrot.
    Das dürfte doch ein Merkmal sein um ihn eindeutig zu bestimmen.
    Aber ich komme nicht darauf:




    2.
    Diese Ansammlung fand ich am Wegesrand. Mischwald. Der Boden
    sehr hart und mit kleinem Kiesel gemischt. Stiel hohl.
    Geruch schwach nach Marzipan, Anis oder etwas in der Richtung:





    Gewandert bin ich zu einem Aussichtspunkt am Limes.
    Man hat von dort eine tolle Aussicht in die Hohenloher Ebene.



    Dort stand ein Sechseckturm, den man wohl auch zur Vermessung
    des Limes genutzt hat. Dazu habe ich noch weitere Bilder. Bei Interesse
    einfach Bescheid sagen.


    Bei diesem Bild war ich etwas verwirrt: In Gedanken von "sind die niedlich",
    bis "hmm... Hunger ...". :/;)



    Liebe Grüße,
    Armin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Armin,


    Nummer 1: Sicher, dass dort keine Eiche war? Für mich wäre das Xerocomus engelii (= Xerocomus communis), der Eichen-Filzröhrling. Rote Pünktchen in der Stielbasis sind ein typisches Merkmal der ziemlich häufigen Art. So ähnlich kann das auch noch der Blutrote Filzröhrling (Xerocomellus rubellus) aussehen, bei dem ich aber trotz des Alters noch mehr Rottöne am Hut erwarten würde.


    Nummer 2: Ist ein Rübling um den Waldfreundrübling (Gymnopus dryophilus), vielleicht auch genau der. Das ist eine ziemlich variable Art, die auch mal so büschelig wachsen kann. Möglich wäre eventuell noch der Rotstielige Rübling (Gymnopus erythropus).


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag


    Nummer 1: Sicher, dass dort keine Eiche war? Für mich wäre das Xerocomus engelii (= Xerocomus communis), der Eichen-Filzröhrling. Rote Pünktchen in der Stielbasis sind ein typisches Merkmal der ziemlich häufigen Art. So ähnlich kann das auch noch der Blutrote Filzröhrling (Xerocomellus rubellus) aussehen, bei dem ich aber trotz des Alters noch mehr Rottöne am Hut erwarten würde.


    Hi,


    ich bin mir nicht sicher, ob der wirklich auf Eiche beschränkt ist. :/ Buche ist, wie die Eiche auch, eine Fagaceae. Bin aber ansonsten auch deiner Ansicht. :thumbup:


    Bei Nummer 2 sehe ich auch irgendwas aus der Ecke "Waldfreundrübling"; dubioses Weißsporerzeugs halt. :evil: :saint: :giggle:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,


    der Eichen Filzröhrling passt perfekt. Super. Vielen Dank Euch. :thumbup:
    Der Blutrote weicht mir doch etwas zu arg ab, zumindest bei meinem kurzen
    Vergleich eben auf 123. (Hutfarbe vor allem).


    Auf 123 steht der Eichen Filzröhrling wäre sehr selten.
    Im Sichtbereich habe ich definitiv keine Eiche gesehen. 'Hatte extra gekukt. :)


    Grüßle

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    in Stadtparks und dergleichen ist der alles andere als selten; zumindest hier im Dresdner Raum. Das Problem bei der Art ist, dass die einfach verkannt wird. Wenn die Art keiner kennt, wird sie weniger kartiert und gitl demzufolge als selten. Ansonsten meine ich die Art auch schon unter Linden gefunden zu haben. Ich bin mir nicht sicher, ob der wirklich nur mit Eichen kann...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Das sehe ich auch so. Auch bei uns (Ruhrgebiet) ist die Art alles andere als selten.


    LG, Jan-Arne

  • Okay. In diesem Waldstück hätte ich Heute mindestens 50+ mitnehmen können. 8|
    Was mir gerade noch auffällt: Die Roten Pünktchen an der Basis zeigen sich jetzt, nach etwa
    einer Stunde sehr viel deutlicher.


    Liebe Grüße und einen schönen Abend,
    Armin

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    ich würde sogar behaupten, daß in Mitteleuropa in allen anthropogen beeinflussten Habitaten >Hortiboletus engelii< die mit Abstand Röhrlingsart ist. Seltener kommt sie auch in "normalen" Waldbiotopen vor, dann aber meist an offeneren Stellen wie Lichtungen und Wegränder.
    "Eichenfilzröhrling" ist ja nur ein Name (wie "Fichtensteinpilz" oder "Kiefernsteinpilz") und hat nichts mit dem tatsächlichen Mykorrhizaverhalten zu tun. Sicher zuordnen konnte ich neben Eiche schon Linde und Rotbuche als Mykorrhizapartner, bei einer weiteren Kollektion waren die einzigen möglichen Partner im Myceliarbereich Eibe und Hainbuche. Soll heißen: Der geht definitiv auch mit anderen Laubbäumen Symbiosen ein, eventuell auch mit einigen Nadelbäumen.



    LG, Pablo.