Hallo,
in der letzten Woche fand ich zwar ein paar Leckerlis:
auf meinen üblichen Wegen - meine allerallerallerersten "wilden" Pfifferlinge , wenn auch nur eine Handvoll.
Und optisch kamen sie bis auf 2 schon der Supermarktware nah, am Rand leicht eingetrocknet, Fleisch aber o.k, sie waren jedoch sehr schön aromatisch.
Dazu eine Handvoll Sommeraustern (helle, aber dickfleischige Varietät, keine Lungenseitlinge, die da vom Frühjahr bis zum Herbst kommen an einer stehenden toten Buche, mehrfach pro Jahr. Inzwischen habe ich eine weitere solche Buche entdeckt, auch mit Pilzresten ... bis ganz ganz nach oben.) dazu 1 nichtmadigen kleinen Falschen Rotfuß und 3 im Hut nichtmadige winzige Falsche Rotfüße (die sind nicht säuerlich, die finde ich sonst nur super madig oder schimmelig, und so war es dann auch wieder 2 Tage später) und zwei noch relativ kleine Rotstielige Ledertäublinge.
(Alles zusammengeschmissen, nur 100 gr insgesamt, die Pfifferlinge haben geschmacklich "gewonnen")
Und dann hat es geregnet, man hofft auf mehr ... aber es tat sich absolut nichts, gestern Abend war ich kurz im Wald ... und dachte, vielleicht gibt es ja Stockschwämmchen (die waren an einem Holzstück ungefähr 1 mm groß), aber ich sah Dachpilze an einem großen Buchenholzstück ... eigentlich ja nichts Besonderes.
Diese Dachpilze waren aber GEBÜSCHELT und relativ hell, nur oben leicht schuppig.
Trotzdem hatte ich sie für eine helle Form von Pluteus cervinus gehalten.
Jetzt erst lese ich, dass so auch (oder besonders) der Seidige Dachpilz (Pluteus petasatus) aussehen könnte. Der soll vor allem (eher) büschelig wachsen, ABER nicht (oder nicht so deutlich ?) nach Rettich riechen.
Meine Pilze rochen aber nach Rettich, und zwar heftig - also bleibt es bei Pluteus spec. (oder ?)
Nun hatte ich schon mal Rehbraune Dachpilze probiert, einen ausgebreiteten (der war mir zu weich, zu schlabbrig und dann noch dieser Rettichgeschmack) und einmal 2 kleine sehr wulstige, feste, noch nicht ganz aufgeschirmte Rehbraune Dachpilze. Die waren von der Konsistenz ganz gut, Geschmack "ging so" (bin nicht so der Rettich-Fan.)
Aber jetzt stellte ich mir eine spezielle Geschmackskombination vor, und den Versuch möchte ich auch als gelungen bezeichnen.
Dachpilze (es waren ca. 70 gr.) in grobe Stücke (achtel Hüte, nur Hüte) zerteilt, in Olivenöl angebraten, mit Salz und Pfeffer gewürzt, mit feingeriebenem frischen Ingwer und fein geriebenen Knoblauch noch etwas weiter gegart, mit 1 Teelöffel Shoyu-Sojasauce abgelöscht und 1 Teelöffel hellen Balsamicoessig dazu.
Das hat wirklich gut geschmeckt (die Pilze sind relativ weich, aber nicht zu weich), die Würze passt gut zu dem noch leicht vorhanden Rettichgeschmack. Ein bisschen Chillie-Schärfe wäre auch noch vorstellbar, das habe ich jetzt nicht gemacht.
Die Pilze (mehr Aufnahmen habe ich nicht gemacht ... man sieht noch Regentropfen) _ 1200 Pixel in der Breite, beide Bilder vergrößerbar