Giftpilze im Rasen?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.407 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallo liebe Community,


    ich (m 29) sammle nun seit fast 10 Jahren Pilze, einfach ein grandioses Hobby!
    Da ich mich bisher nur auf essbare Pilze konzentriert habe und auch ausschließlich im Wald suche, bitte ich nun euch zu Hilfe.
    Ich habe heute von einem Bekannten ein paar (hoffentlich aussagekräftige) Bilder geschickt bekommen.
    Diese Pilze sprießen aus seinem anfang des Jahres neu gemachten Rasen im Garten.


    Ich habe die Vermutung geäußert, dass es sich um eine Art der Ddüngerlinge handeln könnte, allerdings kenne ich mich mit dieser Art kaum aus.
    Er fragte mich ob die Pilze giftig seien, da seine Kinder auf dem Rasen spielen und er sie nun dort nicht mehr spielen lassen will. Ich habe ihm gesagt dass, solange die Kinder im schlimmsten Fall nur kleine Pilzstückchen essen, nichts passieren kann (zumindest kein Todesfall). Liege ich damit richtig? Düngerlinge sind ja z.T. schon giftig bzw. halluzinogen


    Ich wäre sehr dankbar, wenn mir einer von euch Experten sagen kann um welche Art es sich genau handelt (soweit das möglich ist). Ich vermute, dass es sich bei den grauen Pilzen um die gleiche Art handelt, nur in "gammelig". :D


    Vielen Dank für eure Hilfe und Glück beim sammeln,
    Richi


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Richi,


    erst einmal ein herzliches Willkommen im Forum!


    Du zeigst hier (mindestens) zwei unterschiedliche Pilze. Oben ist ein Samthäubchen (Conocybe) zu sehen. Die Glockenform sowie die braune Farbe von Hut und Lamellen sind typisch für die Gattung. Düngerlinge hätten i. d. R. gescheckte und dunklere Lamellen. Bild 2 zeigt alte Tintlinge, die schon leicht zerflossen sind. Beide Pilze sind nicht ohne Weiteres auf Artebene bestimmbar. Dennoch sind beide nicht hochgiftig, sollten aber nicht unbedingt in größeren Mengen (roh) verzehrt werden. Die Entfernung der Fruchtkörper (die aber sicher wiederkommen werden!) musst du also selbst abschätzen.


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Richi,
    Bei der Gattungsbestimmung durch Jan-Arne kann ich nur zustimmen.
    Großartig giftig sind die wohl nicht , Erbrechen und Durchfall wird nach einem "Genuss" aber durchaus eintreten.
    Da es auf Wiesen und im Wald bei passendem Wetter immer Pilze geben wird , halte ich nichts davon , Kinder deshalb einzusperren.
    Die Gefahr von Vergiftungen durch Beeren oder Blätter von Zierpflanzen ist deutlich höher.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Vielen Dank Jan-Arne und Norbert für eure schnellen und guten Antworten!


    Ich halte auch nichts davon Kinder wegen ein paar Pilzchen aus dem Garten fernzuhalten. Dadurch geht nur deren Bezug zur Natur verloren.


    Ihr werdet hier nun öfters von mir hören,


    einen pilzreichen Tag wünscht euch Richi

  • Ich halte auch nichts davon Kinder wegen ein paar Pilzchen aus dem Garten fernzuhalten. Dadurch geht nur deren Bezug zur Natur verloren.


    Ihr werdet hier nun öfters von mir hören,


    Hoffentlich hören wir bald mehr.


    Ich verstehe die Leute echt nicht, die wegen ein paar Pilzen im Rasen (und seien sie hochgiftig- sind diese nicht) einen Aufstand machen. Solange Kinder noch alles in den Mund nehmen, darf man sie eh nicht unbeaufsichtigt lassen. Ganz nebenbei wachsen in einem normalen Garten meist mehr Giftpflanzen als Giftpilze- auch im Rasen als Unkraut. Aber irgendwie gibt es da kaum mal Anfragen.
    Kippen- auch durch andere hingeworfen (auch durch Passanten) scheinen auf Kleinkinder eine viel größere Faszination auszuüben als Pflanzen oder Pilze und sind tatsächlich hochgefährlich- ja das war mal der Grund, warum ich mit meinem Töchterchen ein Krankenhaus aufsuchte - mit Magenspülung- Fehlalarm- es war nichts in den Magen gekommen- aber ich war hat nicht 100% sicher, ob in der einen Sekunde, wo ich abgelenkt war (meine Schande), doch schon was passiert war.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Bei dem Samthäubchen könnte man angesichts von Form, Färbung und Ökologie schon auch an das >Milchweiße Samthäubchen< denken.
    Auch wenn das insgesamt eine ziemlich komplizierte Gattung ist, wäre das noch eine der relativ gut erkennbaren Arten.
    Der Tintling ist schwieriger, eine makroskopische Einschätzung sicherlich noch unsicherer, aber wenn der eine gewisse Größe hat, und junge Exemplare das passende Velum, dann kann dis sogar durchaus die klassische >Hasenpfote< sein, oder?



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    das Wichtigste wurde ja bereits geschrieben. Ich hätte da noch einen pragmatischen Tipp:
    Mit dem Rasenmäher drüber, in den Fangkorb und in die Biotonne (falls vorhanden).

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    nur mal eine Einschätzung zu den Tintlingen; also ich sehe bei den Tintlingen kein Velum auf dem Foto, muss nix heißen, denn das ist leider wenig aussagekräftig. Wenn kein Velum da ist, dann sind das Parasolas und dann kommen mit dem Aussehen nur noch Parasola plicatilis oder Parasola lactea=P.leiocephala in Betracht.


    Den Fund als Hasenpfote anzusprechen (auch mit Velum), wäre ich vorsichtig; so ganz ohne Holzhäcksel auf nacktem Rasen habe ich die noch nie gefunden. Da gibts einige Arten, die denen ähnlich sehen können.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    nur mal eine Einschätzung zu den Tintlingen; also ich sehe bei den Tintlingen kein Velum auf dem Foto, muss nix heißen, denn das ist leider wenig aussagekräftig. Wenn kein Velum da ist, dann sind das Parasolas und dann kommen mit dem Aussehen nur noch Parasola plicatilis oder Parasola lactea=P.leiocephala in Betracht.


    Meinste? So struppige, nach oben gebogene und dabei die Struktur behaltende Parasola(e) mag ich nur schwer glauben.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag


    nur mal eine Einschätzung zu den Tintlingen; also ich sehe bei den Tintlingen kein Velum auf dem Foto, muss nix heißen, denn das ist leider wenig aussagekräftig. Wenn kein Velum da ist, dann sind das Parasolas und dann kommen mit dem Aussehen nur noch Parasola plicatilis oder Parasola lactea=P.leiocephala in Betracht.


    Meinste? So struppige, nach oben gebogene und dabei die Struktur behaltende Parasola(e) mag ich nur schwer glauben.


    LG, Jan-Arne


    Hi,


    ist nur ne spontane Idee von mir. Ich dachte zuerst an Parasolas beim Anblick des Bildes. Die Hasenpfote habt ihr ins Spiel gebracht. Ich will sie hier nicht ausschließen, halte sie aber für unwahrscheinlich. Schade, dass man auf dem Foto keine aussagehräftigen Details sieht...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    nee. Von mir war die Hasenpfote nicht, wobei sowohl der Vorschlag als auch dein Einwand plausibel sind. :)


    Aber da es hier gar nicht um eine Bestimmung auf Artebene geht und meines Wissens alle Tintline roh ähnlich giftig sein sollten, ist es ja auch nicht so schlimm, dass wir keinen exakten Namen rauskriegen, oder? :)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Nö, können wir ja auch nicht, ohne den Pilz dann auch richtig zu untersuchen. Aber ein wenig Spekulation muss schon sein.
    Das Wichtigste war ja bereits geklärt, also in welche Ecke die Pilze gehören und daß sie weitestgehend harmlos sind.



    LG, Pablo.

  • Guten Morgen liebe Leute,


    nochmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten, ihr seid die Besten!
    Ich konnte meinen Bekannten soweit beruhigen, er lässt nun seine Kinder unter Beaufsichtigung wieder im Garten spielen. :)


    Grüße,
    Richi

  • Hallo Richi!
    Wie alt sind denn die Kinder? Kinder ab einem gewissen Alter stecken sowieso nicht mehr alles ungefragt in den Mund, und die Pilzchen schmecken bestimmt auch nicht so gut, dass das unbedingt wiederholt wird. Man kann den Kleinen auch erklären, dass man Bauchweh bekommt und dann gaaanz lange keine Nutellabrot (oder was sonst zu den Leibspeisen gehört) mehr geht etc.