Wenn der Vati mit der Mutti...

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 9.599 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • [quote pid='367038' dateline='1500279807']


    Warum ist denn bei Euch das "Abernten" von Pilzen so reklementiert? Nämlich, weil Vandalen früher Schindluder getrieben haben. Deshalb. Und weil man auf Grund dessen befürchtet, dass dann Eure Wälder irgendwann leer sein könnten.


    [/quote]


    Hallo, nein!


    Dieses Gesetz ist nur ein Mashalte-Gesetz und gleichzeitig eine Speisepilz-Hilfestellung.


    In der Positiv-Liste des Boletus Aereus findet sich u.a. auch Parasol. Austernpilze, Violetter Rötelritterling und Hallimasch.


    Gruss Georg
    [hr]
    Hallo noch einmal,


    die Reaktionen die sich hier in einigen Post zeigen sind überhaupt nicht nachvollziehbar.


    1. es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ordentlich-schonende Ernte von Pilzen in keiner Weise oekologisch relevant sind.


    2. ein grosser Teil der Forumsteilnehmer nutzen dieses Forum um auch mal stolz Ihre Funde zu zeigen, das ist doch völlig normal und nicht abzulehnen.


    3. was soll denn da schlimm sein: seltene und legal gesammelte Pilze zu posten führen vielzuoft zu Neid-Reaktionen. Wer an der Nordsee wohnt kann jeden Tag schwimmen gehen, wer in den Alpen wohnt kann jeden Tag Bergsteigen, und wer in der Region Saar-Lor-Lux wohnt findet die seltensten Pilze in hoher Konzentration. NUR KEIN NEID


    Wir sind doch keine Teenies die auf Facebook einen Shitstorm auf Andersdenkende entfachen wollen.


    Gruss Georg

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hallo Peer!
    So, nun habe ich den Paul Stamets mal gegoogelt... echt interessant! Habe von ihm schon gehört, ohne dass ich mit den Namen gemerkt hatte.


    Zu Euren Funden und dem Bericht: nun, ich habe manche Posts auch zweimal lesen müssen, um alles richtig zu verstehen... :shy: Einen Einblick in die Norditalienische Landschaft hätte mich auch interessiert, weil ich noch nie da war. Dann stelle ich es mir eben vor, es hatten ja schon andere Foris mal von Norditalien berichtet.


    Einige Eurer Funde habe ich noch nie mit eigenen Augen gesehen, es scheint dort wirklich ein tolles Gebiet zu sein.


    Ich denke, die Kritik die hier aufgekommen ist entstand hauptsächlich durch das Komplettfoto Eurer Ausbeute und den etwas unverständlich formulierten Text. Aber das machen auch andere so, alles in einme Korb zeigen oder alles auf dem Tisch. Also, was solls.


    Ich möchte gerne wieder von Dir und Jorge lesen, vielleicht dann mit einem "etwas aufgeräumteren" Text, der nicht so kontrovers ankommen wird.


    Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe und meine Worte richtig ankommen. :)


  • Hallo Tuppie


    Danke für die verständliche Antwort :)


    LG Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Moin Tuppie!


    Auch ich bedanke mich ausdrücklich für diese sehr differenzierte und menschliche Darlegung deiner Gedanken. Kritik darf und sollte immer möglich sein... Beleidigungen und Falschdarstellungen hingegen nicht; nicht mehr und nicht weniger.


    Ich mag Jorges Vergleiche mit den verschiedenen Wohnsituationen - nochmals: Der Schwarzhütige Steinpilz ist in unserer Großregion nicht wesentlich seltener, als der Fichtensteinpilz! Wir dürfen diese tollen Pilze so häufig antreffen, weil die HABITATE passen - SIE gilt es zu bewahren und zu schützen. Ich kann doch nichts dafür, dass in Bremen wärmebegünstigte Eichen-Buchenwälder auf Muschelkalk eher Mangelware sind... DESHALB ist dieser Pilz regional selten. Ich käme doch auch niemals nicht auf die Idee unserem Kärntner Peter die Hand abhacken zu wollen, wenn er mit einer 3er Gruppe, völlig legal und ökolisch verträglich, 3kg Eierschwammerln sammelt *g*.


    Den Blauenden Königsröhrling hat meine Frau schlichtweg nicht, als ebendiesen erkannt... Jorge und ich haben ihn bestimmt und ich fertige ein Exikat an - so bleibt er der interessierten Nachwelt erhalten; meines Wissens nach fehlen Fundnachweise aus verschiedenen europäischen Ländern, so auch für unsere Region.


    Um B. aereus letztmalig anzusprechen - wir sind jedes Jahr in Österreich, Italien, Slowenien, Frankreich, Luxemburg, Belgien und Kroatien unterwegs... ja, soll ich denn auch dem italienischen Bauersmann erklären, dass er keine Schwarzhütigen essen darf, weil der doch soooo super selten ist??! Er würde mir entgegnen, dass in seinem Sammelgebiet ausser B. aereus und A. caesarea halt nicht viel zu holen ist, diese beiden Arten allerdings sehr wohl.


    Ganz liebe Grüße


    Peer (für den wirklich keiner Teer und Federn bereitstellen muss)


  • Hallo zusammen,


    also ich muss sagen, dass mich hier gaanz andere Fragen beschäftigt haben; zu aller erst: Wer ist Vati & Mutti, WAS ist mit Ausland gemeint, deutet eine Begegnung mit Paul Stamets auf eine Drogenerfahrung (im Ausland) hin, welche Drogen hatte der Schreiber des kryptischen Reise-Berichtes intus? *g*


    Grühühüßle
    Jürgen


    Och, nee! Jürgen, diese Art des Kommentierens solltest du echt nicht nötig haben, ehrlich. Die schmunzelnden Unterstellungen lasse ich mal außen vor, was ich allerdings ergänzen möchte, ist die recht eindimensionale Darstellung Paul Stamets (da fehlen dann wohl doch Hintergründe) ----------- du weißt schon, dass er nicht nur Mykologe sondern auch Unternehmer ist? Er forscht, überwiegend mit eigenen finanziellen Mitteln, im Bereich symbiotischer Mykorrhizaverbindungen, sichert sich Patente... nur um sie postwendend z.B. der ärmsten Bevölkerung Südamerikas zukommen zu lassen! Dadurch ermöglicht er u.a. Feldwirtschaft in Trockenzonen - DAS interessiert MICH an Herrn Stamets wesentlich mehr; zudem passt es zu meiner menschlichen Haltung und meinem beruflichem Hintergrund deutlich besser...


    Nachdenkliche Grüße


    Peer

    Komm wir grillen, Opi! Satzzeichen können Leben retten :D

    Einmal editiert, zuletzt von Pemere ()

  • Ich kenne Herr Stamets nicht, aber ich stelle fest: auch er muss daran glauben; egal was Du tust immer wird was gesucht und scheinbar gefunden, oje hat sich denn gar nichts geändert.

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Hallo Peer & Jorge,


    mit kei_ner Silbe hatte ich mich zu Paul Stamets mykologischem Wirken wertend geäußert, dennoch finde ich es schlau, dass Ihr die Gelegenheit ergriffen habt, ihn zu Verteidigen ;-9 ... hätte ich so "unaufgefordert" auch gemacht. Mich hat - Ironie ist halt doch nicht immer detektierbar - der Bericht in seiner ihm eigenen "Insider-Kryptik" fasziniert ... und ich weiß immer noch nicht, wer Vati & Mutti ist. Hoffentlich kann ich heute abend einschlafen, und muss nicht zu sehr grübeln.


    Grüßle
    Jürgen


  • 1. es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ordentlich-schonende Ernte von Pilzen in keiner Weise oekologisch relevant sind.


    Hallo Jorge,


    wissenschaftlich bewiesen schließt sich begrifflich gegenseitig aus. In der Mathematik wird bewiesen, in den Naturwissenschaften werden Thesen aufgestellt und deren Plausibilität geprüft. Du beziehst dich bermutlich auf die Schweizer Studien? Die wurden nicht mit extrem seltenen, rückläufigen Arten betrieben.
    Wäre dem so, könnte man auch bedenkenlos Rote-Liste-1-Arten essen, da das diese nicht schaden würde. Aber das ist ein anderes Thema.


    Zitat

    2. ein grosser Teil der Forumsteilnehmer nutzen dieses Forum um auch mal stolz Ihre Funde zu zeigen, das ist doch völlig normal und nicht abzulehnen.


    Was für wen abzulehnen ist, bleibt Meinung des Einezelnen. Ich persönlich habe nichts gegen Mykophagie, solange maßvoll und nachhaltig gesammelt wird (ohne jetzt den konkreten Beitrag zu meinen). Zudem bin ich ein Pilzliebhaber (Amateur im Wortsinn) - und da ich Pilze liebe, tut mir ein Butyriboletus fuscoroseus, der abgeschnitten neben Speisepilzbergen herumliegt, ein bisserl weh. Und das Recht dazu nehme ich mir einfach.


    Zitat

    3. was soll denn da schlimm sein: seltene und legal gesammelte Pilze zu posten führen vielzuoft zu Neid-Reaktionen.


    Ich jedenfalls verspüre keinen Neid. Ich freue mich, wenn jemand einen tollen Fund macht. Warum ich aber emotional nicht begeistert war, habe ich ja beschrieben. Und ja, ich habe Butyriboletus fuscoroseus selbst mehr als einmal gefunden - in Deutschland. Und hätte ich ihn noch nie in Händen gehabt, wäre ich auch nicht negativ neidisch.


    Zitat

    Wir sind doch keine Teenies die auf Facebook einen Shitstorm auf Andersdenkende entfachen wollen.


    Ich sehe keinen Shitstorm, sondern eher eine sehr empfindliche Reaktion auf kritisches Nachfragen. Jeder rezipiert Texte eben anders.


    Servus Heidi...


    Zitat

    Du weißt was ein Frauenschuh (Paphiopedilum) ist?


    Ja, ich weiß, was ein Cypripedium ist. Jedenfalls kein Paphiopedilum, denn das ist die Gattung Venusschuh (macht aber nichts). Bei mir ist Cypripedium calceolus deutlich häufiger als Butyriboletus fuscoroseus und zudem weniger gefährdet, da es hier in der Nähe (zum Glück) Massenbestände in einem großen Naturschutzgebiet gibt, während die wenigen Fundpunkte von Butyriboletus fuscoroseus, die ich kenne, keinen Schutzstatus genießen - und wenn die Buchen geerntet werden, dann...


    Orchideen wurden früher wirklich gegessen. Ich hätte auch Knabenkräuter schreiben können. Deren Wurzelsystem ist stärkehaltig. Ich weiß nicht, ob es wirklich giftige Orchideen gibt, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren. Und meines Wissens ist der Frauenschuh nicht giftig - es sollte aber keine Aufforderung zum Verzehr sein, denn das war ein reines Bild.


    Frauenschuh ist bei mir häufiger - wie geschrieben - und kein normaler Mensch käme auf die Ideen, Frauenschuhblüten als Salatdeko zu nutzen. Die Parallele, die ich meinte, ist, warum dann manche auf die Idee kommen, stark gefährdete und extrem seltene Pilze essen zu müssen. Auch das Zupfen von Frauenschuhblüten gefährdet den Bestand nicht direkt, erschwert aber die Verbreitung - wie das Ernten der Fruchtkörper ( Jorge - die schweizer Studie bezieht sich nur auf die vorhandenen Myzelien und deren Fruktifikationsrate, nicht auf die Ausbreitung der betroffenen Arten - sie ist kein Freibreif zum Pilzesammeln).


    Jetzt hat sich zumindest geklärt, dass die Intention des Threadstarters eine nicht rein mykophagische ist. Ich finde/fand den Beitrag dennoch sehr zweideutig formuliert und es beruhigt mich, dass hier auch andere in Bezug auf schützenswerte Arten sensibilisiert sind.


    Man hätte das auch in aller Ruhe klären können. Beim Thema Pilzesammeln und Essen scheint aber Sachlichkeit leider oftmals zu fehlen.


    LG
    Christoph

  • Hallo Christoph!


    Genau so kann man doch auch über verschiedenste Themen diskutieren... eben sachlich. Dass 3kg Pilze für einige Leser nach "Bergen" (gesammelt von 3 Personen) aussehen, kann ich selbst durch das Weitewinkel des Handys nicht nachvollziehen. Der Blauende Königsröhrling liegt auch nicht neben den anderen Pilzen, sondern einige Zeit später auf demselben Tisch (ich habe nur einen Garten und erlaube mir somit die Mehrfachnutzung des Mobiliars *g*).


    Den Rest, auch meinen Umgang mit dem Fruchtkörper,... welcher selbstredend weder geputzt noch anderweitig seiner Fruchtschicht beraubt wurde, habe ich wohl ausreichend geschildert.


    Ich wünsche dir eine gute Zeit


    Peer

  • Hallo Peer, hallo Jorge, hallo zusammen,


    mit meinem Beitrag wollte keineswegs eine persönliche Beleidigung aussprechen und ich habe den Thread zwei, drei Mal gelesen und bin dann letztendlich zum Ergebnis gekommen, dass ich den Thread nicht unkommentiert stehen lassen kann.


    Mal gleich vorweg : Ich gönne allen Pilzfreunden einen jeglichen Fund und freue mich besonders, genau wie alle anderen Forenmitglieder auch, wenn ein solcher Fund virtuell geteilt wird. Unter anderem ist dafür ein Forum ja auch da.


    Ich kenne auch Jorges exzellente Beiträge, wenn sie auch seltener geworden sind.


    Gerade wenn man ein Funderlebnis schildert, dabei auf den Anlass abhebt, auf ein besonders tolles Erlebnis und einen ganz außergewöhnlich seltenen Fund, ja gerade dann, sollte doch der Anspruch bestehen dürfen, hier ein paar Aufnahmen der Fundsituation und der Fundumstände geliefert zu bekommen. Vielleicht auch bisschen mit fotografischer Ästhetik. Das fehlt hier aber alles.


    Ich habe mir natürlich auch überlegt, ob der Beitrag ein Stück weit provozieren soll. Und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob dem nicht so ist.


    Neidisch ist euch, oder dir Peer, niemand. Glückwunsch zum seltenen Fund !
     
    Vielleicht ist dir ja ein Wiederfund möglich und du hast die Zeit und die Muße daraus einen Beitrag zu gestalten der deiner Fotoausrüstung und zumindest deiner rhetorischen Wortgewandtheit gerecht wird und hier dann sicher helle Begeisterung auslösen wird. Vielleicht ist es dir die Mühe wert, nochmals darüber nachzudenken. Habe ich übrigens auch getan.
    Und darüber hinaus seid ihr ja eben keine Italiener und auch keine Schwarzwälder, auch wenn bei euch sicher grandiose Funde möglich sind. Genau deswegen war doch sicher bewusst, was hier und wie hier solche Funde präsentiert werden.


    Und alte Kamellen rollen wir hier nicht auf, das mal nebenbei.


    Ich wünsche allen einen schönen Abend,


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips


  • Ich war zwar mehrere Jahre an einer UniversitÄt als Wissenschafter angestellt, aber ich bin leider kein Deutschlehrer.


    Sorry, für mich ist halt der Ausdruck "wissenschaftlich bewiesen" ein Totschlagargument, das zudem eben rein sachlich nicht einmal stimmt. Deshalb wollte ich nur klarstellen, dass Naturwissenschaften Thesen aufstellen, die - selbst wenn sie sehr plausibel sind - nur Thesen sind. Diese Sichtweise erspart oftmals Streit. In Diskussionen geht es - so mein Eidruck - oft um "Wahrheiten". Nach dem Motto "so ist es und damit basta!". Würde man statt Wahrheiten über Thesen diskutieren, wäre viel Sprengkraft aus der Diskussion draußen, finde ich.
    Die Schweizer Studien (um bei dem Beispiel zu bleiben) werden m.E. leider oft als Totschlagargument verwendet. Deshalb mein Einwurf, ob man dem (Totschlag)Argument folgend auch bedenkenlos Rote-Liste-1-Arten verspeisen "darf". Das würde aber diesen Thread sprengen, fürchte ich.


    Zitat

    Dazu kann ich nur knapp sagen: Die UmstÄnde und Voraussetzungen zur ZerstÖreung oder NichtzerstÖrung eines Mycels können nicht abhÄngig von dem Aussmass der Seltenheit festgemacht werden.


    Und genau darum ging es mir nicht. Ich beziehe mich auf die Verbreitung einer Art, also um die Begründung neuer Populationen, was bei rückläufigen Arten m.E. nicht noch erschwert werden sollte. Gerade diese sollten auch neue Myzelien bilden können. Jedenfalls meiner Meinung nach - kannst du auch gerne anders sehen.


    Zitat

    Jetzt hingegen empfinde ich mit der Wortwahl "Mykophagie" das ganze schon bedenklicher.


    Was bitte sehr ist an Mykophagie bedenklich? Ich bin im Frühjahr selber Mykophage - ich liebe Morcheln und sammel die auch. Falls du erklären würdest, was daran bedenklich sein soll, könnte ich deine Aussagen besser verstehen. So erscheint mir deine Reaktion nur ziemlich aggressiv zu sein.


    Zitat

    Ja mann kann sich das Recht nehmen alles auszusprechen was man sagen will, aber derjenige der immer sagt was er denkt ist kein Diplomat, und nur Diplomaten sind in der Lage Kriege zu vermeiden. Na so weit sind wir ja nicht.


    Sorry, aber Kriegsrhetorik in einem normalen Forum rund um Pilze finde ich ehrlich gesagt daneben. Herrscht hier Krieg und muss man den vermeiden, indem man immer diplomatisch ist? Das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht lebe ich da in einer anderen Welt. Für mich ist die Mykologie ein tolles Hobby und ich verbinde das durchaus auch mit Naturschutzgedanken und Gedanken zur Nachhaltigkeit. Mache ich eben. Was das aber mit Krieg und Kriegsvermeidung zu tun hat? Verstehe ich einfach nicht.


    Zitat

    Ich wÜrde aber generell noch einen persÖnlichen Kommentar abgeben.


    Ich bin nicht davon Überzeugt, dass es ein guter Entschluss ist als Veretreter einer mykologischen KÖrperschaft (wenn ich mich nicht irre) sich so eindeutig gegen eine erlaubte AusÜbungung folgend einer naturrechlichen Rechtsvorschrift eines Landes zu wenden welche ausdrÜcklich den Genuss von Boletus Aereus erlaubt und das Sammeln eines jeden anderen Pilz bis zu drei Exemplaren erlaubt.


    Und erneut verstehe ich dich nicht. Ich stehe einem Verein vor, ja (kei8ner Körperschaft) - und dieser Verein setzt sich auch für Naturschutz ein - sonst wäre ich nicht Teil dieses Vereins. Nur schreibe ich hier als Privatperson.


    Ich verstehe auch nicht, warum du dich auf Boletus aereus beziehst. Ich habe mich jedenfalls nicht ein einziges Mal auf diesen Steinpilz bezogen. Und gegen welche erlaubte Ausübung einer naturschutzrechtlichen Rechtsvorschrift habe ich mich denn ausdrücklich gewendet?


    Verwechselst du irgendwelche Beiträge?


    Dass mir persönlich dokumentarische Fotos von Pilzen besser gefallen als Trophäenbilder reichhaltiger Pilzbeute ist meine private Einstellung. Andere mögen das anders sehen.


    Dass mir "das Herz blutet", wenn ich einen an der Stielbasis abgeschnittenen und im Hut quergeschnittenen (Madentest?) Blauenden Königsröhrling auf einem Tisch sehe - und das im Kontext mit Trophäenfotos, ist ebenfalls mein gutes Recht. Das lasse ich mir von dir auch nicht ausreden.
    Dass ich kritisch angemerkt habe, wie selten diese Art ist, mag dich stören - dennoch finde ich, solche Fragen stellen und solche Anmerkungen machen zu wollen.


    Deine Aggression bestätigt mir eher, dass ich einen wunden Punkt getroffen habe. Ich sehe mich, um auf dein "nettes" Argument des Verinesvoristzes zurückzukommen, eher in der Pflicht, dass beispielsweise Pilzberater dieses Vereins auch auf Nachhaltgkeitbeim Pilzsammeln achten sollten. Insofern sehe ich nicht einmal eine Kollision meiner Privatmeinung mit der "Politik", die ich innerhalb des Präsidiums der BMG vertrete.


    Zudem hat es sich ja geklärt - die Frau des Threaderstellers hat versehentlich diesen extrem seltenen Röhrling gesammelt, die Stielbasis weggeschnitten (usw.) - und danach hat sich erst der Wert des Fundes gezeigt. Kann passieren, kein Problem - trotzdem eine Fundmeldung und ein Beleg.


    Wäre der Eröffnungsbeitrag nicht so zweideutig/missverständlich geschrieben worden, hätte ich wohl gar nichts dazu geschrieben (bis auf Anmerkungen zur Bestimmung).


    Deine Reaktion bestätigt mich aber darin, dass ich einen Kommentar gesetzt habe. Ich sehe nicht nur Biotopschutz, sondern durchaus auch Artenschutz als werttvoll an. Das kann man diskutieren - pro und kontra - und sachlich. Aber im Moment scheint das nicht zu gehen. Schade eigentlich.


    Pilzsammeln und Naturschutz müssen sich nicht ausschließen. Wenn aber Pilzsammler aggressiv auf Gedanken des Arten- und Naturschutz reagieren, dann wird leider dieser Eindruck erweckt. Und das fände ich schade.


    LG
    Christoph

  • Christoph: Deine Aggression bestätigt mir eher, dass ich einen wunden Punkt getroffen habe.


    Nein, lies doch mal Deinen und meinen Text nocheinmal.


    Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips


  • Nein, lies doch mal Deinen und meinen Text nocheinmal.


    Hab ich gemacht. Und jetzt?


    Das hilft mir nicht über meine Verständnisprobleme hinweg, die ich erläutert habe. Ist aber auch nicht weiter schlimm. Dann haben wir eben eine unterschiedliche Auffassung, was Artenschutz bei Pilzen bedeutet und was das Pilzesammeln an sich betrifft. Das ist legitim, wir leben in einer Demokratie. Ich mag Pilze <3 auch (oder besonders) jenseits der Pfanne und das lasse ich mir auch nicht nehmen ;)


    LG
    Christoph

  • Hallo zusammen,


    in dem Thread hier wurde Einiges diskutiert. Es haben sich mittlerweile zahlreiche Unterthemen ergeben, wenn man es genau betrachtet.


    Scheinbar gibt es Ärgernisse aus anderen Foren, die hier rüberschwenken, aus alten Zeiten. Die alten Ärgernisse dürfen dort bleiben Freunde. Die müssen nicht hierher übertragen sein. ;)


    Zwischenzeitlich habe ich mit Christoph und mit Jorge geschrieben, da sehe ich absolute Harmonie. Auch mit allen anderen Schreibern, wenn ich die vorgenannten Punkte ausklammere ....


    Man kann auch nicht alles ausdiskutieren. Zumindest oft nicht im Moment der Hitze. Deswegen bleiben Themen aber nicht indiskutabel.


    Liebe Grüße und weiterhin auf ein frohes Miteinander,


    Markus


    Edit : Geändert, 18.07.2017 20:04 Uhr

  • Hallo Miteinander!


    Dieser Beitrag verfolgt mich irgendwie schon den ganzen Tag über. Damit ich nicht noch irgendwie von dem Thema träume möchte ich noch meine Meinung dazu loswerden. Da war also am Wochenende der Peer samt Frau und Hund im Kalk-Eichen-Buchenwald unterwegs und hatte auch noch seinen guten Bekannten Jorge dabei. Ein paar Steinpilze in der schwarzhütigen Ausführung, Pfifferlinge und Täublinge waren die Ausbeute. Nichts Besonderes, in diesen Zeiten und in der betreffenden Region, möchte man meinen. Achja - die Gattin vom Peer hatte auch noch versehentlich einen blauenden Königsröhrling gepflückt. Der sah von oben sicher auch erstmal wie einer der banalen Speisepilze aus. Kann passieren! Der Verfasser des Beitrages scheint unglücklicherweise keine seiner wertvollen Optiken bei der Pirsch dabei gehabt zu haben. Somit blieben uns hier die sicherlich beeindruckenden Standortbilder erspart. Das macht aber nicht soviel aus, da man Bilder von den genannten Arten massenhaft im Netz finden kann.
    immerhin wurde ein Handybild von der Ausbeute gezeigt.


    Was nun daran so diskussionswürdig ist, erschließt sich mir nicht ganz. Selbst wenn die Pilze irgendwo in Deutschland gesammelt wurden. Warum sollte man nicht geschützte Arten für den Eigengebrauch nutzen dürfen. In früheren Zeiten (mit Nahrungsmittelknappheit) war das sicher Gang und Gäbe!
    Irgendwann regulieren wir uns hier in Deutschland noch tot. Immer mehr Arten erhalten Schutzstatus. Wenn Lieschen Müller im Wald nach Steinpilzen Ausschau hält, wird sicher auch B. aureus im Korb landen. Allien weil Lieschen den Unterschied zwischen B.edulis-aestivalis-pinophilus & Co. nicht kennt.
    Wie ich in den kommenden Jahren noch an Trocholoma joachimii-focale-stans gelangen soll, dürfte sich für mich viel schwieriger gestalten, alldieweil die tollen Kiefernwälder nach und nach abgeholzt werden.


    Nachdenkliche Grüße Ingo

  • Hallo Jungs,


    ich habe den Text jetzt zwei mal gelesen und ich finde, hier hat sich die Stimmung völlig ohne Not hochgeschaukelt. Schade um die Zeit. Ihr alle gehört zu den wenigen Promille der Bevölkerung, die Spaß haben an der Natur und an Pilzen. Meinungsverschiedenheiten ok, aber doch nicht so verbiestert. Der Eingangsbeitrag war vielleicht etwas kryptisch und nicht jeder bis hierher geschriebene Satz lag vorherauf der Goldwaage. Aber es lohnt sich wirklich nicht, verbal so aufzurüsten. Macht mit der Zeit etwas Schönes: Fotos von der letzten Pilzsafari gucken. Die /den Liebste/n in den Arm nehmen, den Hund krabbeln oder einen Schoppen Wein oder ein Hefe genießen. Ist alles besser als schlechte Stimmung und es ist jetzt auch alles gesagt.


    Lieben Gruß


    Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()


  • Meinen letzten Beitrag habe ich jetzt auch geändert. Stimmt Claudia !


    Lasst uns gerne diskutieren, aber dabei sachlich bleiben und keinen Streit entfachen. Es kommt sonst nur zu einer sinnlosen
    langwierigen Diskussion bei der niemand mehr wirklich durchblickt und Emotionen noch mehr hochschaukelt.
    Das muss nicht sein.


    Viele Grüße,
    Markus