Russula risigallina ?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 877 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.

  • Hallo zusammen,
    Gestern im Buchenwald (hurra , es gibt Pilze) fand ich diese kleinen Täublinge.
    Nachdem ich jetzt 4 Stunden dran rumgerätselt habe stelle ich den mal hier ein.
    Wahrscheinlich liege ich mit risigallina nicht unbedingt richtig - die Beschreibungen im Netz weichen doch stark ab.....


    Hut : bis 4,5cm breit , ockergelb , zwischen Rand und Mitte konzentrisch etwas rötlicher Beiton. Huthaut komplett abziehbar , unter Huthaut weiß.Lamellen : Blassocker , sehr dicht , einige wenige zum Rand hin gegabelt , keine Lamelletten.
    Stiel : bis 5cm lang , 1,5cm dick , komplett weiß , gestopft bis fast hohl.
    Fleisch : weiß.
    Geruch : Schwach honigartig bis obstig.
    Geschmack : mild
    Ganzer Pilz recht brüchig.
    Sporenstaub Ocker,- bis Goldgelb.
    Sporen 7,7-9,0(10) X 6,4-7,5(8) µm , dicht isoliert warzig
    Mit FeSO4 deutlich rosa , Mit Phenol langsam braunviolett (mit deutlich violett)






    Huthaare :


    Ich bitte um sachdienliche Hinweise , möglicherweise kann man den Verdächtigen ja doch verhaften....
    Irgendwann lerne ich es auch noch :shy:


    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    wir haben gestern noch genau so aussehende milde Dottersporer im Buchenwald gefunden, die von Oehrling aus der Hand als R. risigallina angesprochen wurden. Er meinte es gäbe noch eine 2. Art, die genau so aussieht und sich auch nicht wirklich mikroskopisch unterscheidet. Allerdings habe ich den Namen vergessen.


    Er meinte dazu, dass der einzige Unterschied zwischen den beiden Arten darin bestünde, dass der eine nach 2 Tagen liegen lassen süßlich und der andere säuerlich riecht. Aus meiner Sicht ein ziemlich "dünnes" Unterscheidungsmerkmal, zumal der Geruchssinn eine individuelle Sache ist.


    Ich hoffe, dass Stephan hier noch was dazu schreibt. Mir fehlt die Spezial-Literatur und Erfahrung um da was genaueres sagen zu können.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,
    die andere Art heißt Russula acetolens.
    Bei mir kommen "die" auch vor - aber die ersten Funde waren vor meiner Chemikalienzeit, sehen jedenfalls genau so aus, Sporenfarbe und Hut und Stiel (Buchenwald, Kalk) ... ich hatte die nur nicht extra-lang liegen gelassen (alle) und nur beim letzten Fund den angenehmen Geruch notiert.
    Alles mehr oder weniger abgespeichert unter risigallina-acetolens :D


    Bei der Phenolreaktion ist es wohl nicht wichtig, wie "braun" die aussieht (rot-braun, lila-braun), ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass das bei den meisten Pilzen "irgendwie" dunkelbraun wird (von rot-braun herkommend).


    Eine Ausnahme ist wohl (nur ?, weiß ich jetzt nicht) Russula olivacea und die seltene sehr ähnliche Russula alutacea, da ist die Phenolrk. "leuchtend" heidelbeer-rot-violett (ohne jegliche Brauntöne).

  • Hallo Norbert,
    es kommt auch ein bisschen darauf an, nach welcher Literatur du gelb/orange/rothütige Chamaeleontinae bestimmst. Nach EINHELLINGER (1985) musst du dich zwischen R. chamaeleontina (= risigallina) und R. vitellina (= lutea, = acetolens) entscheiden, wobei nach EINHELLINGER tatsächlich der Geruch der vergehenden Exemplare die Hauptrolle spielt. Der SARNARI kennt neben der chromgelben R. vitellina und der dunkleren, mehr orangegelben risigallina (also den EINHELLINGERschen "Antipoden") noch die rosenrote R. roseicolor sowie zwei mediterran verbreitete, gelbhütige, deutlich stämmigere Arten, die aber wohl hierzulande nicht vorkommen.
    Übrigens: auf deinem Mikrofoto sieht man schön die eher stämmigen inkrustierten PH, aber du solltest auch noch die kurzen, keulenförmigen bis leicht capitaten Haare mit abbilden, weil diese Kombination der Huthautelemente für die Chamaeleontinae-Gruppe sehr typisch ist und du damit zumindest beweist, dass es eine Chamaeleontinae ist.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,
    Danke für eure Kommentare und Hilfen. Scheinbar habe ich es ja diesmal geschafft , so ungefähr zur Art hinzukommen - man lernt dazu.
    Ich mach jetzt einen auf faul - ich hole heut das Mikro nicht mehr raus sondern warte mal bis morgen oder übermorgen ab , wie die Kandidaten dann riechen.
    Auf jeden Fall wieder was gelernt.
    Dank und liebe Grüße
    Norbert


    EDIT : Süßlicher Geruch (Mirabelle ?) am nächsten Tag passt -> risigallina !

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    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    Einmal editiert, zuletzt von Norbert.S ()