Bei Riesenbovisten freue ich mich schon seit Jahren über jedes junge Exemplar, das ich finde. Sie scheinen mir eigentlich sogar recht häufig zu sein hier in Berlin und Umgebung, aber man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Meistens kommen sie einfach in dicken Scheiben unpaniert, sondern nur etwas mariniert in die Pfanne (oder hoffentlich mal auf den Grill).
Der Eigengeschmack ist nicht extrem stark, aber m.E. vorhanden. Gut fand ich zum Marinieren Olivenöl und Kräuter der Provence. Knoblauch schon wieder eher zu dominant.
Im Ggs. zu Flaschenstäublingen finde ich auch nicht, dass sie muffig schmecken, allerdings ist da eine schwache Note, die ich am ehesten Richtung metallisch sortieren würde.
Die Konsistenz gefällt mir so zubereitet sehr gut. Weich, aber nicht zu weich, saftig, aber nicht wässrig.
Aktuell experimentiere ich, wie der Pilz das Einfrieren verkraftet. Gerade beim Grillen wähle ich eher das Grillgut nach dem Termin als umgekehrt. Man findet dazu alles mögliche von funktioniert prima über nur blanchiert bis geht gar nicht. Könnte jemand evtl. eigene Erfahrungen beisteuern?
Noch eine weitere offene Frage wäre die zum Rohgenuss bzw. Durchgaren. In der deutsche Wikipedia ist aktuell Rohgiftigkeit zu lesen, basierend auf einem Tierversuch mit dem (mutmaßlich hoch dosierten) Inhaltsstoff Calvacin, der aber auch als Krebsmedikament in Diskussion war, also wohl kaum in schwächerer Dosierung tödlich sein kann. Die englische Version vermerkt, dass Calvacin nur in äußerst geringer Konzentration enthalten sei, nur leider ganz ohne Quellenangabe. Beides nicht so befriedigend, v.a. was die Angabe von Nachweisen angeht.
Irgendwie abgedreht, aber doch interessant war außerdem dieser Fund:
http://nordicfoodlab.org/blog/2015/10/15/the-giant-puffball
Erstmal noch nicht so zum Nachmachen, aber wer weiß...
LG, Craterelle