Gelbe Lohblüte - Bewegung im Zeitraffer

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.440 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MorpheusDrake.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    als ich vorhin auf einer kurzen Waldrunde diese unreife Fuligo septica (Gelbe Lohblüte) sah, kam ich auf die Idee, einfach mal eine Zeit lang zu filmen und mithilfe des Zeitraffers zu prüfen, ob man mit diesen simplen Mitteln die Bewegung erkennen kann, die u. a. in der bekannten Schleimpilz-Dokumentation Der unmögliche Lebenswandel der Schleimpilze in beeindruckenden Bildern gezeigt wurde. Hier das wabernde Ergebnis.


    Schleimpilze sind schon faszinierende Kreaturen....


    (am besten im Vollbild öffnen [viereckiger Rahmen unten rechts] und die Qualität über das Zahnrad auf 1080p stellen. Gegebenenfalls kurz laden lassen.)


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    Liebe Grüße


    Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne,
    faszinierend ist genau der richtige Begriff. Es scheint, als würden sie pulsieren. Tolle Aufnahmen, Danke fürs Zeigen.


    Lieben Gruß claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Claudia!


    Pulsierend! Genau. Das trifft es viel besser als trembling = zittern. Hab's gleich mal geändert, auch wenn ich nicht sicher bin, ob das englische 'pulse' oder 'pulsate' richtiger ist.


    LG, Jan-Arne


  • Hallo Claudia!


    Pulsierend! Genau. Das trifft es viel besser als trembling = zittern. Hab's gleich mal geändert, auch wenn ich nicht sicher bin, ob das englische 'pulse' oder 'pulsate' richtiger ist.


    LG, Jan-Arne


    auf alle Fälle entsteht der Eindruck, dass das ein Lebewesen ist. Finde ich krass.


    LG

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Danke fürs einstellen jan-arne. Bin ja grad froh dass die sache in wirklichkeit so langsam abläuft/sonst wärs wirklich unheimlich...
    Lg joe

  • Hallo Jan Arne,
    das ist der Hammer. Wie lange hast du die Kamera laufen lassen?
    VG.
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    danke für die Kommentare. Ich find's auch so unheimlich genug. :D Bei der ersten Aufnahme lief die Kamera 10 Minuten lang, bei der zweiten Aufnahme (die dann zuhause) rund 30 Minuten. Auch wenn sich die Bewegung nur schwierig fassen lässt, weil auch Wellenbewegungen drin sind, würde ich das schon als Pulsieren bezeichnen. Das hat dann etwa einen Rhythmus von einer Minute pro Bewegung (also entweder nach außen oder nach innen). Falls sich die Chance noch einmal in näherer Zukunft ergibt, halte ich wohl noch einmal länger drauf. Gerade im zweiten Video kann man auch beim Vergleich vom Beginn und dem Ende des Clips erkennen, dass der Fruchtkörper insgesamt etwas nachgereift ist. So einen Reifeprozess zusätzlich zum Pulsieren einzufangen, ist dann natürlich doppelt reizvoll. :)


    LG, Jan-Arne

  • Das war eine gute Idee von dir! :thumbup:
    Vielleicht komme ich auch mal dazu das aufzunehmen. Die Schleimer faszinieren einfach.


    Ob pulsieren oder zittern passend wäre als Bezeichnung? Wer weiß das schon ?!
    Wie alt wird so Myxomycet denn überhaupt ? Durchlebt er nicht eigentlich auch immer wieder einen Kreislauf und ist dadurch sehr sehr alt, möglicher Weise ?
    Dann könnte ich das als Zittern gelten lassen denn es wären schnelle Bewegungen gemessen an seiner Lebenszeit. Wie bei den langsam sprechenden Bäumen.
    Bedenkt man hingegen die "ersichtliche" Kurzlebigkeit dann wäre mir das Pulsieren schon ein zu "schneller" Begriff, denn die Bewegung wäre augenscheinlich doch sehr langsam.
    Ich weiß auch nicht. Vielleicht das Tempo ganz aus der Begrifflichkeit nehmen ?
    Ist es vielleicht ein Atmen ? Verdauung ? Transportieren ? :/


    Ich glaube, du hast noch die freie Wahl ... bis jemand es genau erläutert. :evil:


    Sagte ich es schon ? Cooles Vid! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr beiden!


    Ja, was genau dort passiert, weiß ich tatsächlich nicht, wobei ich glaube, dass es eigentlich schon bekannt ist bzw. es plausible Theorien gibt. Es geht dabei wohl irgendwie um Verteilung von Stoffen innerhalb des Organismus. Aber das ist echt nicht mein Thema. Ich bestimme und bewundere die Objekte lieber. :)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Mausmann, Hallo Jan-Arne,
    ich weiß zwar auch nicht genau was die Wissenschaft zur Bewegung der Plasmodien sagt aber ich würde es als "Transportieren" bezeichnen. Ich habe schon öfters Plasmodien in der feuchten Kammer beobachtet wo man die Bewegung von Teilchenströmen in den Plasmodiensträngen sehen kann (auch ohne Zeitraffer!). Die dienen meine Meinung zur Fortbewegung des Plasmodiums auf der Suche nach geeignetem Fruktifikationsort. Wenn es den gefunden hat, ballt sich das Plasmodium zusammen, konglomeriert und bildet (vielleicht auch durch Wellenbewegungen) Fruchtkörper aus.
    LG Ulla

  • Klingt ja recht plausibel.
    Man müßte den Schleimi dauerhaft beobachten um festzustellen wann er diese Bewegung macht, ob generell oder nur zu bestimmten Zeiten/Anlässen, und ob sich die Intensität etc. verändert vor bestimmten Ereignissen oder Situationen. Sicherlich wird das auch schon jemand gemacht haben und gewisse Schlüsse gezogen. Fände ich ja schon interessant die Hintergründe kennenzulernen.

  • Hallo liebe Freunde,


    Das pulsieren dürfte hauptsächlich tatsächliche Bewegung zum erreichen neuer Nahrungsquellen/Fruktifikationsorte, die Verdauung bei Myxos läuft über Endozytose von löslichen Stoffen aus der Umwelt.
    - Wen's interessiert: Das sind Zellbewegungen durch Zytoskelett-Prozesse, hierbei dürfte hauptsächlich Aktin/Myosin (vgl. unsere Muskeln) beteiligt sein. Wenn sich dafür jemand genauer interessiert kann ich das nochmal erörtern. -
    Endozytose heißt, dass die Stoffe quasi von der Zellmembran umschlossen werden, diese sich einstülpt und dann in Bläschen (Vesikeln) abtransportiert/verdaut und ausgeschieden wird. Das ist meiner Ansicht nach jedoch Makroskopisch kaum zu sehen.
    Bedenkt, dass das eine einzige, gigantische Zelle ist, vergleicht es mit nem makroskopischen Makrophagen :D


    Zur Unsterblichkeit, das sei jetzt dahingestellt. Der Lebenszyklus einen einzigen Schleimis ist recht kurz. Die nächste Generation entsteht (in Ermangelung eines Geschlechtsaktes) asexuell, es sind also quasi "Klone", die genetische Variabilität kommt also hauptsächlich durch Mutation zustande. Ich würde das aber nicht als Unsterblich bezeichnen, hier kommt es für MICH darauf an, dass ein Individuum überlebt, nicht sein Genom.


    Viele Grüße