Bitte um Hilfe bei Xerocomus.

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.440 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mollisia.

  • Hej liebe Pilzfreunde!


    Heute habe ich doch im Garten meiner Eltern einen langweiligen Filzröhrling gefunden. Klaro, die Rotfüße sprießen und schimmeln derzeit fast überall. Beim genauren Hinsehen war es dann aber gar nicht so trivial. Ein Rotfuß ist es definitiv nicht - der Hut ist wunderbar ledrig ohne jeden Riss und der Stiel ist bis an den Hut rot gefärbt - keine gelbe Zone. Also eine Ziegenlippe - passt aber auch nicht. Dazu ist m.E. der Stiel viel zu rot (kommt auf den Bilder nicht ganz so rüber) und außerdem blaut der Pilz beim drücken an den Röhren sehr stark und auch nach dem Schnitt strahlt er tief blau zurück...


    Aber seht selbst. Habt ihr eine Idee??







    Vielen Dank,
    Tom

  • Hallo!
    Nein, das ist weder der gemeine Rotfußröhrling noch eine Ziegenlippe.
    Es könnte stattdessen Xerocomellus bubalinus sein, denn er ist anscheinend unter der Huthaut rosa.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Es könnte stattdessen Xerocomellus bubalinus sein, denn er ist anscheinend unter der Huthaut rosa.


    :thumbup:


    Sieht übrigens ziemlich 1:1 aus wie der, den wir bei Verena auch gefunden hatten. Leider auf der Exkusion am Samstag, bevor du dabei warst, Stephan.



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    ja, könnte gut sein. Der scheint in der Marburger-Bad Laaspher Gegend schon mehrfach gefunden worden zu sein, ich habe ihn dort auch mal gesehen.


    coindigger: Was sind denn für Begleitbäume in der Nähe - zufällig ne Pappel dabei? (Also Hybridpappel, nicht Zitterpappel ....)


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    der einheitlich rot gerillte Stiel und die breite rosa Zone unterm Hut sprechen schon für bubalinus und dass der Hut so gar keine Risse aufweist spricht eher gegen cisalpinus.


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    mal ne Frage dazu. Wie sicher seid ihr euch? Ich meine wie sicher kann man das ohne den Sporenquotienten sagen? Ich würde mir so eine Bestimmung ohne das abgeglichen zu haben nicht zutrauen...


    l.g.
    Stefan


  • Hi,


    mal ne Frage dazu. Wie sicher seid ihr euch? Ich meine wie sicher kann man das ohne den Sporenquotienten sagen? Ich würde mir so eine Bestimmung ohne das abgeglichen zu haben nicht zutrauen...


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,


    ich schrieb ja deshalb "insoweit".


    Im Aggregat bubalinus/engelii/rubellus gibt es immer wieder Kollektionen, die sich ohne molekularbiologische Absicherung praktisch nicht eindeutig zuordnen lassen, was übrigens auch Gelardi (2009) in seiner Schlussbetrachtung exakt so formuliert hat.


    Die Originalbeschreibung von bubalinus gibt zwar mit Q ~2,7 einen deutlich höheren Wert als für rubellus/engelii an, doch wurde dieser im Zuge weiterer Beobachtungen (Lannoy & Estades 2001, Gelardi 2009, 2010) sukzessive auf unter 2,5 gedrückt. Ich habe früher auch alles in dieser Gruppe, was Q unter 2,5 hatte, für bubalinus ausgeschlossen, und muss jetzt auch eine erkleckliche Zahl eigener "communis"-Kollektionen revidieren, die in Wahrheit zu bubalinus gehören.


    Grüße, Jürgen


  • Hej,


    ganz lieben Dank für eure Hilfe.
    Unter Xerocomellus bubalinus finden sich zwar nur wenige Bilder, die meinem Fund sehr nahe sind, aber einige passen eben perfekt.


    Andreas: nach genauer Umfeldsuche - eine sehr große Weymouthskiefer, eine große Blaufichte, eine große Lärche, zwei große Buchsbäume und eine kleine Zierkirsche - das war ´s.
    (gib mir bitte mal einen Tipp, wenn Du die PSV-Kurse 2018 eingestellt hast... Danke!)


    Falls ich noch irgendwas makros- oder mikroskopisch machen kann, gebt bitte Bescheid. Übrigens: er bläut nach ca. 1 Minute stark und nach 20 Minuten ist das Blau wieder komplett weg.


    beste Grüße und vielen Dank noch mal,
    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Bei dem Treffen in Frankenau (Hessen, ist ja von marburg nicht so weit weg) war der Fund im Wurzelbereich von Hasel (Corylus) und Eiche (Quercus).
    Auf dem Monnemer Hauotfriedhof ist an einer Stelle ziemlich sicher Linde (Tilia) der Mykorrhizapartner, an anderer Stelle Linde, Eibe oder Kiefer.
    Ich glaube, der kann mit einer ganzen Reihe von Bäumen, mag aber sicherlich die anthropogen beeinflussten, parkähnlichen Standorte.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Bei meinen Eltern im Garten, wo der Pilz seit Jahren wächst, kommen diverse Rosaceaen (Amelanchier, Prunus), Carpinus betulus und Pinus silvestris als Baumpartner in Frage.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Herzlichen Dank für deine Erklärung Jürgen.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()


  • Hallo Tom,


    also nur Nadelbäume .... Das ist eher ungewöhnlich meiner Erfahrung nach, ich kenne die Art nur von Laubbäumen (Linde, Pappel, Eiche)


    Kirsche und andere Rosaceen machen keine Ektomykorrhiza, ebensowenig Buchs.


    beste Grüße,
    Andreas