Hexenröhrling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.285 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von eberhardS.

  • Hallo Leute


    Habe viele dieser Pilze gefunden. Ich vermute mal stark es ist ein Hexenröhrling. Bin mir aber jetzt nicht sicher was die die weitere Verwertung betrifft. Habe sie getrocknet. Kann ich ihn so verwerten oder lieber nicht. In verschiedenen Pilzbüchern sind dazu sehr unterschiedliche Meinungen vorhanden . Von wegwerfen (giftig ) bis sehr guter Speisepilz.

  • Hallo Pilzfreund326,



    das ist ein Netzstieliger Hexenröhrling. In der Tat gibt es bei dieser Art offenbar des öfteren Unverträglichkeiten. Hexenröhrlinge, egal ob der Flocken- oder Netzstielige gehören auf jeden Fall gut erhitzt. Manche kochen ihn erst ab und schütten das Kochwasser weg, bevor er weiter geschmort wird. Ob Du ihn zubereiten willst, ist aber letztendlich Deine Entscheidung, die nimmt Dir hier keiner ab :) .

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Hallo ,


    das sind "Netzstielige Hexenröhrlinge" und in der Tat stiften da die einschlägigen Bücher etwas Verwirrung. Alkohol sollte man wohl beim Verzehr vermeiden, wobei das in neueren Veröffentlichungen teilweise nicht mehr erwähnt wird. Du musst also selbst entscheiden, was du mit den Kerlen anstellst... :rolleyes:


    VG
    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

    Einmal editiert, zuletzt von lupus ()

  • Servus Pilzfreund,


    es gibt eine ganze Reihe von Hexenröhrlingen. Das abgebildete Exemplar zeigt einen typischen Netzstieligen Hexenröhrling. Was die anderen der "vielen Pilze" sind, weiß ich natürlich nicht.


    Ob du den hier gezeigten "verwerten" kannst, weiß ich auch nicht, da ich den aktuellen Zustand des Pilzes nicht kenne (Maden, andere Probleme damit, zu lange gewartet bis getrocknet wurde usw.). Auch deshalb ist es besser, zu einem Pilzberater zu gehen. In Foren geht es um Pilzbestimmung - anhand von Fotos allein kann man das aber kaum zu 100%.


    Ich empfehle, einen Pilz, den man essen will, erstmal sicher kennezulernen, indem man, wie du es hier ja machst, z.B. Bilder zeigst. Parallel kannst du versuchen, ihn mit einem Pilzbuch zu bestimmen. Die Antworten in dem Thread helfen dir dann, da du jetzt bezüglich der von den Foristen genannten Arten im Pilzbuch nachschlagen kannst und die Texte im Buch ausführlich liest und mit deinem Pilz vergleichst.
    Hast du den zukünftigen Speisepilz dann gut kennengelernt, mach einen letzten Test, indem du das, was du als solches erachtest, einem Pilzberater zeigst.


    Wenn du aber einen dir unbekannten Pilz bereits zur Verwertung getrocknet hast, bin ich persönlich sehr vorsichtig mit Bestimmungstipps.


    Falls du tatsächlich nur Netzhexen getrocknet haben solltest... in Norddeutschland wird der gerne als giftig bezeichnet, in Bayern hingegen vielfach gegessen. Die Bayern verdauen aber nicht besser als die Preißn, sie wissen nur eher, dass man Netzhexen sehr lange garen muss. Sonst sind sie wirklich unangenehm. Falls du die Netzhexe mal mit dem seltenen Imperator luteocupreus (sorry, habe keine deutschen Namen dafür parat) verwechseln solltest, darfst du drei Tage rund um die Mahlzeit keinen Alkohol trinken. Auch deshalb der Tipp des Abgleichs mit guten Pilzbüchern und der Gang zum Pilzberater.


    LG
    Christoph

  • Wir trocknen unsere Hexen meist . Ob Netzstieliger oder geflockter. Auch geschmort in der Pfanne frisch ein Genuss . Mit Alkohol habe ich die Pilze noch nie gegessen . Sicherheit gibt es beim Pilzberater. Ansonsten haben wir die Erfahrung gemacht , dass die Hexen jedes Jahr wieder zuverlässig an den gleichen Orten erscheinen

    -Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener-


  • Falls du die Netzhexe mal mit dem seltenen Imperator luteocupreus (sorry, habe keine deutschen Namen dafür parat) verwechseln solltest, darfst du drei Tage rund um die Mahlzeit keinen Alkohol trinken. Auch deshalb der Tipp des Abgleichs mit guten Pilzbüchern und der Gang zum Pilzberater.


    Hallo Christoph (und alle anderen natürlich auch!)
    - Ich hab in meiner Zeit an der Uni mal versucht, die Quelle der Thematik B. luridus und Alkohol in der Literatur ausfindig zu machen. Sprich, wer hat dies erstmals wie beschrieben/überprüft/übernommen.
    Schlussendlich war/bin (?) ich danach auf dem Stand von Kiwitt & Laatsch, 1993: https://www.dgfm-ev.de/publika…ner-verwechslung/download
    bzw. dem Artikel von Flammer, (2008 in der SZP) http://www.giftpilze.ch/litera…oletus_torosus_2008_4.pdf .


    Ist Dir/Euch bekannt ist, ob es neuere Arbeiten zum Thema gibt?


    Gruß aus Innsbruck,
    eberhard

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) => 310. Minus 20 Teilnahme APR 2024 = 290.

    Einmal editiert, zuletzt von eberhardS ()

  • Hallo Eberhard,


    es wurde hier lediglich festgestellt, dass S. luridus kein Coprin enthält...und weiter:


    " Die Untersuchung schließt allerdings nicht aus, dass es weitere, den Alkoholabbau hemmende Inhaltsstoffe in diesem Pilz gibt, deren Indentität bzw. Wirkungsweise bislang nicht bekannt sind".

  • Servus Eberhard,


    ja, es gibt eine aktuelle Studie zu Suillellus luridus: Romanek (2015). Ich habe in meinem Pilzgiftartikel in der Mycologia Bavarica Bd. 17 die Ergebnisse dieser Studie (nebena nderen) zusammengefasst. Federführend war das Klinikum rechts der Isar München - Frau Romanek ist Teil der Abteilung für Toxkikologie. Sie hat in vitro die Hemmung der Acetaldehyddehydrogenase getestet. Ich zitiere einfach aus meinem Artikel:



    Zitat aus
    Hahn C, Grünert H (2016): Über neue und teils altbekannte Vergiftungssyndrome. Mycologia Bavarica 17: 69-96.


    darin zitierte Literatur:
    Bresinsky A, Besl H (1985): Giftpilze. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte und Biologen. 295 pp., Stuttgart.
    Hussong A (2016): Vergiftungen mit Lepiota aspera, Spitzschuppiger Schirmling. Mycologia Bavavarica 17: 97-99.
    Romanek K (2015): Hemmung der Aldehyddehydrogenase durch Extrakt des Pilzes Lepiota aspera in vitro. Vortrag am 12.12.2015, ToxInfo-Tag München, online abrufbar unter http://www.toxinfo.med.tum.de/inhalt/pilzfortbildung2015.


    (der Vortrag von Romanek ist wie im Literaturzitat ersichtlich, noch frei abrufbar)


    Ob Suillellus luridus auch gekocht die Wirkung zeigt, hat Romanek (2015) nicht geprüft - war alles Rohextrakt. Im Raum München wurde die Netzhexe aber mehrfach zusammen mit Alkohol gegessen und nichts ist passiert.


    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Hallo ihr alle.
    Bin jetzt zu dem Entschluss gekommen- ich werfe sie weg. Es waren 10 Stück Schade drum. Wollte sie in der Soße zu einem Braten tun und hinterher eine Glas Rotwein trinken. Nehme nun Champions.
    Danke für die Antworten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzfreund!


    Ich vertrage Netzhexen auch zusammen mit Alkohol, aber das kann halt auch ins Auge gehen bei dem Pilz.
    Deine Entscheidung ist dennoch richtig, übrigens noch aus einem weiteren Grund: Übers Internet bestimmte Pilze sind generell unsicher. Nutzt man einen solchen Bestimmungsvorschlag als Verzehrfreigabe, kann man auch Pech haben und mal ordentlich flach liegen anschließend. Vor allem beziehen sich sämzliche Bestimmungshilfen hier in der Diskussion ausschließlich auf den gezeigten fruchtkörper. Zu den anderen neun hat niemand was geschrieben - wie auch? Denn die sind ja nicht zu sehen. Kann also auch gut sein, daß da noch was ganz Anderes dabei ist.



    - ich werfe sie weg. Es waren 10 Stück Schade drum.


    Ein bisschen schon. Wenn du sie wegtun willst, dann leg die Fruchtkörper doch am besten im Garten aus, oder sonstwo in der Umgebung, wo ein potetntiell geeigneter Partnerbaum steht (zB Linde, Buche, Eiche, Hainbuche, Hasel, Weißtanne usw.).
    Bei Pilzen die man nicht sicher kennt, reicht es auch, wenn man nur zwei oder drei Exemplare zum Bestimmen mitnimmt. Dann kann man sich zB in einem Forum (oder noch besser: Beim PSV des vertrauens) noch ein paar Bestimmungstips abholen, und beim nächsten Fund, wenn man sie sicher erkennt, auch mehr sammeln zum verzehr.



    LG, Pablo.


  • Servus Eberhard,
    ja, es gibt eine aktuelle Studie zu Suillellus luridus: Romanek (2015). Ich habe in meinem Pilzgiftartikel in der Mycologia Bavarica Bd. 17 die Ergebnisse dieser Studie (nebena nderen) zusammengefasst.


    Hallo Christoph (du alle!)
    sorry dass ich jetzt erst etwas später zurückschreibe,
    Danke für Deine Rückmeldung und diese Hinweise, die mir sehr dabei helfen, meinen Wissensstand von anno 2007 endlich wieder "up-zu-Daten". Den Vortrag von Frau Romanek hab ich noch abrufen können.


    schöne Grüße und Abend, Eberhard

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) => 310. Minus 20 Teilnahme APR 2024 = 290.

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