Breitblättrige Glucke, Flockenhexe und Pfifferling?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 4.752 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo Liebe Pilzfreunde,


    Ich war vorhin im Wald (26.7.17), einem Tannen/Fichten/Birken/Buchenmischwald und habe nach ewiger Suche endlich ein paar Pilze gefunden. Ich habe diese als Breitblättrige Glucke, flockenstieligen Hexenröhrling, Pfifferlinge identifiziert, wollte aber euch darüber schauen lassen, da ich noch ein Grünschnabel bin. Ich habe noch einen weiteren Röhrling gefunden, doch der ist mir zu alt, sehr matschig und daher auch nicht mehr so gut zu bestimmen (Im Anhang zu finden).


    Breitblättrige Glucke:
    Fundort: An Kiefern/Tannenstumpf gefunden (konnte ich anhand der bemoosten Rinde nicht genau erkennen), zwischen zwei Wurzeln, sehr feucht, moosiger Boden.
    Geruch: Pilzig, erinnert aber an Waschmittel
    Größe: etwa 20cm im Durchmesser
    Gewicht: etwa 500g
    Farbe: an Strunk blassgelb, sonst weiß/gelblich




    Flockenstieliger Hexenröhrling:
    Fundort: Nadeliger Boden, Buchen und Fichten, sehr feucht, teilweise bemoost
    Hut: Dunkelbraune Kappe
    Röhren: Rot mit orangenem Rand, auf Druck stark blauend
    Stiel: gelb, nach unten hin braun, mit roten/braunen flocken
    Fleisch: gelb, nach Anschnitt stark blauend
    Geruch: leicht erdig/pilzig





    Pfifferlinge (genauere Art unbekannt):
    Fundort: zwischen Tannen/Fichten, sehr moosiger Boden, Jungholz (5-15cm Stieldurchmesser)
    Hut: unförmig, orange/gelblich mit leichtem Braunton, Bei alten Exemplaren trichterförmig, bei jungen Exemplaren gewölbt, unförmiger Rand
    Leisten: eindeutig Leisten, da fest mit Fleisch verwachsen, etwas heller als Stiel und Hut, etwas oranger und blasser als der REst, richtung Rand gabelnd
    Stiel: gleiche Farbe wie Hut, bricht fasrig
    Fleisch: fasrig, weiß
    Geruch: typischer "Pfifferlingsgeruch"






    Ich hoffe, ich habe alle richtig bestimmt. Falls nicht, freue ich mich darüber, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.


    Liebe Grüße, Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich sehe mich außer Stande zu deinem 1. gezeigten Pilz was gescheites/genaues/belastbares zu sagen; geputzt und "küchenfertig" zerteilt. Für mich ist das alles und nichts und ich rate zwingend von einem Verzehr ab. Es ist bestimmt ein interessanter Fund, aber in Zukunft bitte nur noch Bilder als Anfrage stellen, wo komplette Fruchtkörper zu sehen sind. So anhand von Fragmenten eine Bestimmung wagen; noch dazu von einem Foto, ist nicht möglich.


    2. Da sehe ich auch einen Flocki.


    3. Ähnliches wie oben gilt auch für die Pfifferlinge. Ja es sind welche und für eine Artbestimmung wäre es auch noch wichtig gewesen, wie die Hutoberseite aussieht.


    4. der kleine gelbliche Röhrling, sollte ein Pfefferröhrling sein.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,
    Vielen Dank für die schnelle Antwort.


    1). Der erste Pilz schaut genauso aus, wie ich ihn entnommen habe, er war an dem Stumpf zwischen zwei Wurzeln versteckt, daher war es auch etwas schwer ihn raus zu bekommen, habe ihn dort herausgeschnitten und vom Korb auf diesen Teller gelegt. Wenn du möchtest, kann ich noch weitere Bilder machen.


    3).


    4). Das war mein erster Gedanke, doch wie gesagt, er ist sehr alt.


    Liebe Grüße, Alex

    Das letzte Wort des Besserwissers:
    "Diese Pilze sind nicht giftig!"

  • Guten Abend,


    also der erste Pilz ist mir als Sparassis nicht so ganz koscher... Wenn ich die sammle halten die für gewöhnlich sehr fest zusammen, wie ein Badeschwamm und "zerfleddern" nicht so, wie das auf dem Bild scheint. Hast du die in einem Stück abgetrennt oder in Teilen? Auch der "Waschmittel" Geruch macht mich etwas stutzig ....


    Ich bin aber leider noch nicht ausreichend in der Materie, um dir mögliche Alternativen sagen zu können.


    Trotzdem schöne Funde! :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Robin hat recht. Eine Sparassis ist das nie und nimmer; erst recht nicht, wenn die "Hüte" einzeln an einem Stupf wuchsen. Such doch mal bitte nach Poren bei dem Fund; die können auch gerne mal ganz klein sein.


    Der Pfifferling ist C. amethysteus, wie ich das schon ahnte.


    l.g.
    Stefan

  • Hey,


    Danke für den Tip zu dem Pfifferling.


    Nun zu dem weißen Ding:
    Wie kann ich die Sporen überprüfen?
    [hr]
    Ups, verlesen.
    Du hast Poren geschrieben und ich hab Sporen gelesen.

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  • Hallo,


    Stefan meinte Poren, nicht Sporen.
    Schau die einzelnen "Blätter" mal von allen Seiten genau an (ggf. mit einer Lupe) und schaue ob du (wie bereits gesagt mitunter sehr kleine) Poren finden kannst.
    Es gibt Porlinge, die auch so schwammartig wachsen, da müssten aber eben irgendwo Poren erkennbar sein.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag


    Poren sind keine zu sehen


    Gut dann bin ich raus. Es wäre wirklich wichtig gewesen direkt zu sehen, wie Fund 1 genau wuchs (vom Wuchsverhalten her); in einer Gesamtaufnahme. Vielleicht haben unsere Holzpilzspezis dazu noch eine Idee; ich hab keine. Wie groß sind denn die "Hüte"?


    l.g.
    Stefan

  • Ich habe leider keine Aufnahme vom Wuchsort gemacht, das werde ich das nächste mal tun.


    Dann wird dieser schöne Pilz in die Biotonne wandern.
    Schade drum, aber ich bin froh, dass ich nicht in was unbekanntes biss.


    Flocki und Pfifferlinge ergaben eine sehr sehr leckere Pilzsahnesoße zu Macaroni!


    Liebe Grüße, Alex.

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    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    vielleicht hat noch jemand Interesse den unters Mikro zu packen. Pablo sieht bestimmt hier rein und kann vielleicht was dazu sagen. Wenn du genau wissen willst, was du da gefunden hast, dann warte noch mit dem Wegwerfen.


    l.g.
    Stefan

  • Hey,


    Hab ihn jedoch schon gewaschen und in kleine Stücke gerupft, .... Hätte ich gleich bleiben lassen können ^^


    Nun, werd ihn heut Abend weg werfen, also falls sich noch jemand findet..



    Liebe Grüße, Alex
    [hr]
    Werde ihn entsorgen, die weitere Bestimmung ginge mir dann doch schon ins Detail :)
    Danke an euch alle für die tolle Hilfe!!


    Liebe Grüße

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  • Hallo nochmal,


    also die Glucke würde ich jetzt auch nicht vollständig ausschließen (gerade, wenn du keine Poren findest). Auch die weiße Zonierung zum Ende der "Hüte" spricht tendentiell für ne S. brevipes (Breitblättrige Glucke).... Normalerweise sind Sparassis auch recht eindeutig durch ihre Wuchsform zu erkennen.
    Komische Wuchsformen kann es ja immer mal geben, aber - für mich - ist das keine typische Glucke.
    Da dann doch lieber auf Nummer sicher gehen.


    Hast du die Möglichkeit das unterm Mikroskop anzuschauen?


    Viele Grüße

  • Hey MorpheusDrake,
    Sollte ich das nächste mal solch einen Pilzen finden, werde ich mehrere Bilder machen und diese hier einstellen, ehe ich ihn ernte (zumal der viel Platz im Korbe benötigt).

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Tja...
    Die Pfifferlinge sind >Amethystschuppige<.


    Was das etwas zerpfückte Gestrubbel am Anfang betrifft:
    Wenn das eine Glucke (Gattung: Sparassis) ist, dann ist es definitiv die Breitblättrige (Sparassis brevipes). Berichten zufolge soll diese geschmacklich der Krausen Glucke nicht das Wasser reichen können. Was ganz gut ist, weil die Breitblättrige eh wesentlich seltener ist, und dann kann man sie ruhig am Standort belassen.
    Und ich will's mal so sagen: Wenn das Dingens als großer, zusammenhängender Büschel aus einem einzigen, groben Strunk entwuchs, dann ist es auch eine Glucke.
    Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was es sonst sein sollte, wenn es keinerlei Poren oder Lamellen hat und als verästelter Klumpen an einem Stammstumpf wuchs.


    Meine einzigen selbst gefundenen Breitblättrigen Glucken wuchsen übrigens an Eiche, aber Weißtanne sollte normalerweise das Lieblingssubstrat der Art sein.



    LG, Pablo.


  • Hey Pablo,
    Danke für die Antwort.


    Liebe grüße, Alex

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  • Hallo, die Nr.1 erinnert mich irgendwie an einen Klapperschwamm, aber den hatte ihr sicher auch schon aufm Schirm, also intressanter Fall, ich werde den Thread mit Spannung weiterverfolgen!

    ...........................:snail:

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  • Poren sind keine zu sehen


    Hallo zusammen,
    das wundert mich nicht, denn mMn ist das schon eine Glucke. Nur welche? Sparassis crispa (an Kiefer!) kann im Alter und/oder bei starkem Regen schon auch mal so blass werden. Sparassis brevipes (an Tanne!) wäre die andere Option. Im Alter "zerfleddern" Glucken auch recht stark und sehen dann freilich nicht mehr wie im Pilzbuch aus. Was "pilzig, erinnert aber an Waschmittel" konkret bedeutet, weiß wohl leider nur der Finder.
    Meiner Erfahrung nach kommt Sparassis crispa um einiges später im Jahr, wenn es schon richtig herbstlich ist, Sparassis brevipes habe ich dagegen schon im Sommer gefunden. Aufgrund der Fundzeit (ja, ich weiß, so soll man eigentlich nicht argumentieren!) tendiere ich zu S. brevipes.
    Zum Essen ist das auf jeden Fall nichts, denn der Pilz scheint erkennbar an seiner Labbrigkeit schon alt zu sein.
    FG
    Oehrling

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  • Hallo Oehrling,
    danke für deine Antwort.
    Interessant, dass es nun doch wieder die Glucke ist.
    Das mit der Fundzeit divergiert ja teilweise extrem bei den Pilzen.
    Danke für den Tipp mit der Labbrigkeit, dann werd ich die nächsten male darauf achten, bevor ich ne Glucke ernte.


    Liebe grüße, Alex
    [hr]
    Mit "Waschmittel" meinte ich den typischen Geruch, den Waschküchen oder Waschzimmer haben.
    [hr]


    Hallo, die Nr.1 erinnert mich irgendwie an einen Klapperschwamm, aber den hatte ihr sicher auch schon aufm Schirm, also intressanter Fall, ich werde den Thread mit Spannung weiterverfolgen!


    Hey,
    Klapperschwamm wäre auch ne Idee, aber der hat ja Poren.
    Wäre nur zu schön gewesen ;) Gilt ja anderswo als hervorragender Speisepilz.


    Liebe grüße

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  • Hallo Whysoscared,
    frische Glucken, die für den Verzehr geeignet sind, haben leicht abbröckelnde Ärmchen bzw. lassen sich leicht zerbrechen. Das kann man als Qualitätsmerkmal hernehmen.
    Eine junge Sparassis crispa sieht aus wie ein Blumenkohl, eine junge Sparassis brevipes dagegen wie ein Rosenküchle (falls dir das was sagt).
    FG
    Oehrling

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  • Hallo Whysoscared,
    frische Glucken, die für den Verzehr geeignet sind, haben leicht abbröckelnde Ärmchen bzw. lassen sich leicht zerbrechen. Das kann man als Qualitätsmerkmal hernehmen.
    FG
    Oehrling


    Vielen Dank,
    Das ist hier definitiv nicht der Fall. Alles ist sehr zäh und sehr gummiartig. ein paar Stellen waren brüchig, andere definitiv nicht.

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  • Hi Whysoscared,


    die Glucke ist für mich eine typische Breitblättrige Glucke, was ja bereits geschrieben wurde. Sie ist relativ selten und nur an bestimmten Regionen häufig wie im Nationalpark Bayerischer Wald.


    Ich hatte einmal das "Vergnügen", sie vorgesetzt zu bekommen (ich hätte sie nicht "verwertet"). Sie ist zäh und schmeckt nicht wirklich gut, ein reiner Notzeitenpilz und nicht mit der Krausen Glucke vergleichbar - die ich sehr gerne esse.


    Also sowohl naturschutzfachlich als auch kulinarisch kein Speisepilz.


    Unbekannte Pilze küchenfertig zu putzen... naja, da fällt das Bestimmen eben schwer...


    Why so Scared? Ich bin es jedenfalls, wenn ich mir unbekannte Pilze essen sollte. Da bin ich schon beunruhigt. Die französischen Pilzsammler, die essbare Röteltrichterlinge sammeln wollten und den Parfümierten Trichterling gegessen haben, hätten lieber auch vorher besorgt sein sollen. Es gab da mehrere Todesfälle unter elendigen Schmerzen (man stirbt bei dem Pilz an den Schmerzen wegen Kreislaufkollaps).


    LG
    Christoph


  • Hey,


    Haha :D
    Der Name rührt nicht daher, auch wenn man das meinen könnte, stammt aus der Videospielszene, benutze den nur hin und wieder mal in Foren.


    Danke für die Antwort,
    Liebe Grüße

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  • Hallo Christoph,


    eine Internetsuche brachte keine ausfürliche Beschreibung zu dem Fall mit dem Parfümierten Trichterling, hast du (oder irgendwer) einen Link, wo ich den Fall mal nachlesen kann?


    Grüße, Chris

    ...........................:snail:

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo Christoph,


    eine Internetsuche brachte keine ausfürliche Beschreibung zu dem Fall mit dem Parfümierten Trichterling, hast du (oder irgendwer) einen Link, wo ich den Fall mal nachlesen kann?


    Grüße, Chris


    Hi,


    steht im neuen "Flammer". Da ist das Vergiftungssyndrom ausführlich beschrieben.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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