Kleiner Saftling

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.411 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.

  • Hallo,
    Heute etwas mehr Zeit , also habe ich mir die kleinen Friedhof-Saftlinge von gestern mas vorgenommen.
    der "Große" von Gestern ist allerdings schon fast hin , dafür waren die Kleinen jetzt aufgeschirmt.
    Hut : 1 bis 2 cm breit , gelb , durchscheinend gerieft, klebrig.
    Lamellen : Weißlich gelb , da scheint aber die Farbe vom Hut durch. Am Stiel etwas herablaufend.
    Stiel : 4 X 0,2cm , gelb , sehr klebrig , fast durchsichtig.
    Geruch : schwach , angenehm.
    Geschmack : nicht probiert , zu wenig Material.
    Bei der Größe , dem klebrigen Stiel (bleibt jeder Dreck sofort hängen) und den herablaufenden Lamellen könnte ich mir Hygrocybe vitellina vorstellen , aber da ist sowohl in den Großpilzen BaWü als auch im Netz nicht viel zu finden , wegen seltenheit.
    Was sagt ihr dazu ? (Hat jemand den Boertmann ?)
    Grüße Norbert




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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert,


    wenn Du eine so seltene Art im Verdacht hast, sollte man unbedingt mikroskopisch nachprüfen.


    H. vitellina hat rundliche Sporen und eine sterile Lamellenschneide. Gelbe Formen von H. glutinipes hätten längliche, leicht eingeschnürte Sporen und eine fertile Schneide.


    Gruß


    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Wenn der Stiel wirklich so schlemig ist, wie du beschreibst, dann könnte ich mir hier H. glutinipes tatsächlich ganz gut vorstellen. Wenn der abtrocknet, muss der Schleim erstmal nicht so sichtbar sein. Der hätte zudem auch eine langzellige Lamellentrama... Was aber nicht so leicht zu beurteilen ist, wenn man SAftlinge zum ersten Mal mikroskopiert.
    Bei der Stielschleimigkeit ist aber nur die äußerste Schicht wichtig. Ob der Stiel darunter durchscheinend ist, spielt keine Rolle. ;)


    Hier mal ein Bildchen von H. glutinipes aus den Alpen:


    Aber auch Hygrocybe ceracea (Gebrechlicher Saftling) könnte ich mir noch vorstellen. Der hat zwar eine weitestgehend trockenen Stiel, aber bei genug Nässe kann der auch schon mal schwach schmierig sein. VoM Lamellenansatz würde das auch noch hinkommen, das hier kann man auch als "breit angewachsen bis kurz herablaufend" interpretieren. Da muss man auch mit berücksichtigen, wie weit der Hut aufgeschirmt ist. Weil bei weit aufgeschirmten Hüten werden die Lamellen hoch gezogen und wirken dann gerne mal kurz herablaufend, obwohl sie es bei einem jungen Pilz nicht wären.


    Hygrocybe ceracea:


    Und um das noch verwirrender zu machen, eine gelbe Form von Hygrocybe insipida:


    ...die dann richtig knifflig von H. ceracea zu trennen ist, auch mikroskopisch (dickere Ixocutis am Stiel von H. insipida, bei H. ceracea nahezu fehlend).



    LG; pablo.

  • Hallo Wolfgang und Pablo,
    Danke für die Hinweise.
    Bin aber gerade erst heimgekommen , heute pack ich das Mikro nicht mehr an....aber morgen früh gleich.
    Hygrocybe ceracea möcht ich aber schon ausschliessen , war heute als ich die Kleinen einpackte trocken, die klebten mir aber so an den Fingern und auch zusammen , dass diie Beschreibung : 'Stiel trocken' unmöglich passen kann.
    Grüße Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    OK, das passt wirklich nicht. Die oben gezeigten ceraceas standen halt satt im Regen, hatten darum etwas schmierige Stiele. Das war aber in null komma nichts abgetrocknet und ließ sich kaum wieder Herstellen beim Befeuchten - im Gegensatz zu den insipida - Stielen. Die für sich genommen auch wieder kein Vergleich zu den meist richtig dick verschleimten glutinipes - Stielen sind.



    LG, Pablo.

  • Hallo Wolfgang und Pablo,
    Die Lamellenschneiden sind eindeutig fertil , also fällt vitellina schonmal raus.
    Was ich sonst sah , sieht schon sehr nach Pablos Mikrobild aus - aber viel Ahnung habe ich ja nicht.
    Die Pilzchen sind jetzt schon langsam am Vergehen , also gebe ich jetzt auf.
    Grüße Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Es ist am Anfang wirklich schwer zu beurteilen, mit der Lamellentrama.
    Und auf meinem Bild oben ist es auch nicht so richtig schön zu erkennen, wie lang die Hyphen eigentlich durchlaufen. Zum vergleich hänge ichmal noch ein Mikrobild von einem Saftling mit kurzzelliger Lamellentrama (H. salicis-herbaceae, Lamellentrama im unteren Bildteil) an, im Unterschied zu oben sind da immer recht viele Septen im Bild, bei den Saftlingen mit langzelliger Lamellentrama muss man unter Umständen nach den Septen erstmal suchen, weil die eben weiter auseinander liegen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Danke für die Aufklärung , aber die Kandidaten sind entsorgt , Bilder der Lamellentrama habe ich leider nicht gespeichert.
    Nächstes Mal weiss ich Bescheid - hoffentlich , aber man lernt ja nie aus.
    Gruß Norbert

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  • Hallo Pablo,
    Saftlinge - hier ? genügend. Einige ungedüngte Wiesen , alter Friedhof , für einige fehlt nur Kalkhaltiger Boden. :nana:
    Nur mit der Bestimmung haperts immer wieder. :shy:
    Gruß Norbert

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