Ich hätte die Anfrage gerne schon früher eingestellt aber leider lag ich heute flach.
Ich habe nämlich zu den drei angefragten Pilzen auch Proben genommen die ich bei Bedarf dann gerne verschicke. Fragt sich nur ob sie lange genug durchhalten.
Eigentlich war ich an dieser Stelle wegen eines anderen Problempilzes den ihr unschwer erkennen könnt auf dem Übersichtsbild doch glücklicherweise sah ich dann auch einen Becherling und dann noch einen und viele weitere. Dann sogleich eine andere Art direkt im Verbund und zuletzt auch noch die kleinen Lorcheln. Bei genauem Hinsehen war es dort wirklich rappelvoll mit diesen drei Pilzarten.
Zunächst zwei Übersichtsbilder dieser Stelle.
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Links der zu sehenden Pilze ist die eigentliche Stelle.
Diese Lage ist bzgl. seiner Eigenschaften wirklich schwierig einzufangen.
Von einer Seite führt eine sandige, oft nasse Fahrbahn darauf zu welche quasi nie benutzt wird und biegt sogleich ab in eine etwas schottrige Strecke. Immer wieder mal werden an der Stelle Schnittreste von Gräsern und Kräutern abgelegt ebenso wie Astwerk. Der Grüne Knollenblätterpilz wächst drei, vier Meter weiter, ebenso wie das Eselsohr, was ich schon merkwürdig finde. Mit Wasser ist dieser Flecken stets gut versorgt, auch wegen eines Flüßchens. Die nahe Umgebung beherbergt tatsächlich einige kalkholde Pilzarten die ich sonst fast nirgends finden darf. Flankiert wird dieser Flecken von einem Laubwald mit Buchen vor allem und einer eingezäunten Fläche mit Nadelbäumen (Zuchtbäume, denke ich).
Ich schätze am besten lässt sich dieser Flecken als sehr nahrhaft beschreiben, den gesuchten Pilzen zum Gefallen.
Zunächst fiel mir ein Becher auf. Ein, zwei Fruchtkörper deuteten auch einen Öhrlingshabitus an aber alle anderen waren doch becherförmig oder gar platt.
Da bin ich völlig ahnungslos was das ist.
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Bei meiner Robberei auf dem Boden entdeckte ich im direkten Kontakt zu den Becherlingen jene Pilze.
Sie sehen für mich entweder überaltert, geschädigt oder befallen aus. Gesund schienen sie mir jedenfalls nicht.
Eine Möglichkeit für ihren Namen ist vielleicht der Woolhop'scher Borstling, Trichophaea woolhopeia ? Die Idee kam auf als ich bei der Recherche des noch folgenden Pilzes in den Westphälischen Pilzbriefen las daß man ihn zusammen mit diesem (möglichen Kandidaten) fand. Vielleicht ist es also kein Zufall.
Mit Borstling sollte ich wohl richtig liegen, denke ich.
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Der erwähnte Pilz in den Pilzbriefen ist die Grauweiße Lorchel, Helvella latispora die auch viele andere Namen trägt. Diese oder die Sattellorchel, Helvella ephippium oder gar die Rosabraune Sattellorchel, Helvella compressa kamen mir noch in den Sinn. Ich tu mich allerdings schwer den Beschreibungen die ich zu den Pilzen finde einwandfrei auf meinen Fund zu münzen. So 100%ig will das nicht passen.
Der Fund ist aber sehr erfreulich und ich würde natürlich gerne den richtigen Namen erfahren.
Selbst die kleinsten, noch milimetergroßen dieser Lorcheln sind vollständig weiß. Erst bei den älteren lässt sich mal eine Verfärbung der Hutlappen feststellen.
Das Bild Nummer 8 zeigt schon die dunkelste Verfärbung unter diesen Pilzen.
Alle drei Pilzarten wuchsen zahlreich auf diesem Flecken.
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Falls ihr also was beizutragen wißt oder gar die Proben haben wollt, sagt bescheid.
Ich habe noch weitere Bilder auf der anderen Kamera. Die sind aber noch nicht gesichtet. Falls die was taugen kann ich damit vielleicht noch nachliefern.
Und wenn nebenbei jemand den zunächst aufgesuchten Pilz erkennt dann raus damit.
Der stinkt auf zwei Metern schon nach Heringsfabrik und ist immer schnell hinüber. Seit drei Jahren versuch ich den zu überführen.