Pilze der Schweiz

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.563 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    die Woche über war ich zum Wandern in der Schweiz und bin dort auch über den ein oder anderen Pilz gestolpert. Los ging es am 1.8.2017 mit einer Wanderung auf den Salève in Haute-Savoie, Frankreich. Hier stand der Wald stellenweise voll mit Täublingen und Milchlingen jeglicher Couleur. Leider hatte ich nicht schrecklich viel Gelegenheit zum Fotographieren (vom genaueren Untersuchen der Pilze ganz zu schweigen), deshalb gibt es entsprechend wenig Fotos (und leider keins vom Bilderbuch-Brätling)


    1. Lactarius sp.


    2. Ein Reizker, aber welcher?



    3. Irgendetwas Richtung Thelephora? Gefunden im Moos wachsend.


    Dann ging es am 3.8.2017 weiter in den Wäldern nördlich von Lausanne. Auch hier wieder jede Menge Täublinge, dazu auch Pfifferlinge und Kaventsmänner-Steinpilze...leider im Stiel so löcherig wie ein Schweizer Käse.


    4. Ist das Boletus aereus oder eher Boletus aestivalis?


    5. Die nicht splitternden Lamellen lassen mich hier auf Russula cyanoxantha tippen.


    6. Koralle an toter Buche


    7. Gyroporus castaneus


    8. Amanita rubescens


    9. Ich denke, daß es sich hier um Bispora antennata handelt.


    10. Russula sp.




    11. Russula violeipes


    12. Ceratiomyxa fruticulosa



    13. Cyathus striatus


    14. Russula sp.



    15. Tubifera ferruginosa


    16. Ist das Auriporia aurulenta? Liegt jetzt bei mir auf der Fensterbank und trocknet vor sich hin, kann also bei Bedarf mikroskopiert werden.




    17. Cantharellus sp.


    18. Calocera viscosa


    19. Boletus edulis




    20. Neoboletus luridiformis


    Björn

  • Hallo Björn,



    Nr. 6, die Koralle, ist mit ziemlicher Sicherheit Artomyces pyxidatus, die Becherkoralle, Pilz des Jahres 2015.


    https://www.dgfm-ev.de/presse-…jahres-2015-becherkoralle
    Hallo Björn,

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Klasse Funde. :thumbup:
    Nummer 1 ist ein toller Pilz, sowas hatte ich lieder noch nie in der Hand. Daher auch kein Hinweis, welcher der gelbmilchenden Milchlinge das nun sein mag.
    2: Gefühlsmäßig am ehesten der >Weißtannenbegleiter<.
    3: Ziemlich sicher Thelephora penicillata (deutscher Name vielleicht Fransiger Warzenpilz?)
    4: Bei den beiden ist es oft nicht leicht über Bilder und ohne Pilz in Hand. tendenziell aber eher >aestivalis<.
    6: siehe Karl-Heinz
    16: sieht fast eher nach >Rhodonia placenta< aus, aber das ist manchmal erst mikroskopisch klar zu erkennen.
    17: ziemlich eindeutiger >Amethysteus<.



    LG, Pablo.

  • Hallo Karl-Heinz und Pablo,


    vielen Dank für Eure Bestimmungen! Das mit der Koralle ist ja eine tolle Sache. Ich hätte da ja um ein Haar gar kein Foto von gemacht, nach dem Motto: Korallen gehen makroskopisch eh nicht und Material einsammeln will ich heute auch nicht...
    Nummer 16 ist seit gestern übrigens bei Mario, mal schauen, was er dazu rausfinden wird.


    Björn

  • Servus Björn,


    Nr. 1 sieht sehr nach Lactarius intermedius aus - das passt auch gut zum Lachsreizker.


    Die Thelephora wurde ja bereits berstimmt - sehr typishc für junge Exemplare, die alten liegen dann flach am Boden, als wäre jemand draufgetreten.
    Bei dem Boleten hätte ich gerne mehr gesehen - die Poren zumindest.
    Der Pifferling sieht sehr nach Cantharellus amthysteus aus.
    Zum Frauentäubling sage ich nix - die Lamellen müssen richtig schmierig weich sein.
    Rhodonia palecenta sehe ich auch als erste Wahl in dem Foto - super Fund!
    Dein Neoboletus ertyhropus ist ja arg zerfressen - da hat ein Mäuschen aber Hunger gehabt :)


    LG
    Christoph

  • Hallo Leute und hallo Björn,


    die Koralle ist ganz klar Klasse und der rosa Porling natürlich auch der Hammer, wie schon Vermutet von Pablo und Christoph hast du die schöne Rhodonia placenta gefunden.


    Das Hyphensystem war monomitisch, dünnwandig und mit fette Schnallen, dickwandige Subikulum Hyphen habe ich keine gesehen, ich habe aber auch nicht so genau geguckt. Basidien gab es 2 und 4 sporig und ich meine sogar einige einsporige Basidien gesehen zu haben, das war denke ich der Grund warum die Sporen sehr stark in die Größe unterscheiden.


    Hier noch ein Bild der Sporen.



    Und die Maße


    # Länge Breite Q. Fläche (L*B)


    [ µm] [ µm] [ µm ²]
    ---------------------------------------------------
    1 5,35 2,73 1,96 14,61
    2 5,76 3,03 1,9 17,45
    3 6,28 2,84 2,21 17,84
    4 5,71 2,55 2,24 14,56
    5 5,88 3 1,96 17,64
    6 6,23 3,37 1,85 21
    7 5,58 2,33 2,39 13
    8 4,91 2,12 2,32 10,41
    9 5,4 2,5 2,16 13,5
    10 7,73 2,87 2,69 22,19
    11 7,54 3,01 2,5 22,7
    12 4,73 2,68 1,76 12,68
    ---------------------------------------------------


    min 4,73 2,12 1,76 10,41
    max 7,73 3,37 2,69 22,7
    mittel 5,93 2,75 2,16 16,46

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Christoph und Mario,


    Christoph
    vielen Dank für deinen Kommentar, insbesondere den Hinweis zum Milchling.
    Inwiefern wären die Poren bei dem Boleten interessant gewesen?
    Die Maus weiß eben was schmeckt ;) Aber von innen waren die Reste des N. luridiformis noch astrein - ganz im Gegensatz zu den Steinpilzen, die von außen toll aussahen, aber innen voller Löcher waren :(


    Mario
    Super, vielen Dank fürs Mikroskopieren und das Festnageln auf Rh. palecenta :)


    Björn