Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) von heute.
lg, Spaltblättling
Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 6.857 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.
Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) von heute.
lg, Spaltblättling
Hi,
hübsch. Hast du dir die Brandsporen mal unterm Mikro angesehen? Sehen interessant aus.
l.g.
Stefan
Nein, leider hab ich (noch) kein Mikroskop.
Nein, leider hab ich (noch) kein Mikroskop.
Schade, dann kannst du auch nicht beobachten, wie die Sporen auf Wasseragar auskeimen. Wenn du die Chance mal dazu hast; das sieht wirklich klasse aus; die Sporen und die Keimchläuche. Immerhin ein schöner Fund. Musstest du lange suchen. Wieviel Maisfelder hast du denn ruchkämmt, um den zu finden?
l.g.
Stefan
Das hört sich spannend an, werde ich mir bei gelegenheit anschauen.
Der Fund war eher zufällig. Ich bin, als ich von einem Waldstück zum nächsten gegangen bin an einem kleinen Maisfeld vorbeigekommen. Da hat es sich natürlich angeboten sich die Kolben genauer anzuschauen. Das war auch stark befallen das kleine Feld. Der Maisbeulenbrand war kaum zu übersehen.
Einen schönen, einen der noch nicht ganz ausgereift war, hab ich dann zum genaueren untersuchen und Fotografieren mitgenommen.
Ein interessanter und schöner Pilz wie ich finde.
Das hört sich spannend an, werde ich mir bei gelegenheit anschauen.
Der Fund war eher zufällig. Ich bin, als ich von einem Waldstück zum nächsten gegangen bin an einem kleinen Maisfeld vorbeigekommen. Da hat es sich natürlich angeboten sich die Kolben genauer anzuschauen. Das war auch stark befallen das kleine Feld. Der Maisbeulenbrand war kaum zu übersehen.
Einen schönen, einen der noch nicht ganz ausgereift war, hab ich dann zum genaueren untersuchen und Fotografieren mitgenommen.
Ein interessanter und schöner Pilz wie ich finde.
Hi,
den eigentlichen Pilz siehst du gar nicht. Der wächst in der Pflanze. Was du siehst, sind die sog. Brandbutten (Sporenlager), welcher der Pilz mittels Phytohormonen die Pflanze bilden lässt. Der ganze Entwicklungszyklus von Brandpilzen ist recht komplex und hat auch nicht sehr viel mit den Lebensabläufen von Großpilzen zu tun. Aber das nur mal am Rande; ich hoffe meine Anmerkungen schrecken dich nicht ab.
Wenn du mal wieder so einen hübschen Fund machst, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du den auch mal hier zeigst.
l.g.
Stefan
den eigentlichen Pilz siehst du gar nicht. Der wächst in der Pflanze. Was du siehst, sind die sog. Brandbutten (Sporenlager), welcher der Pilz mittels Phytohormonen die Pflanze bilden lässt. Der ganze Entwicklungszyklus von Brandpilzen ist recht komplex und hat auch nicht sehr viel mit den Lebensabläufen von Großpilzen zu tun. Aber das nur mal am Rande; ich hoffe meine Anmerkungen schrecken dich nicht ab.
Wenn du mal wieder so einen hübschen Fund machst, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du den auch mal hier zeigst.
l.g.
Stefan
Hi Stefan,
deine Anmerkungen schrecken mich nicht ab, ganz im Gegenteil. Ich bin ja hier um was zu lernen. Danke für die Infos.
Das mach ich wenn es mir die Zeit erlaubt.
LG, Spaltblättling
Guten Abend zusammen,
sososo.......das ist also Maisbeulenbrand. Jetzt weiß ich auch, was mein Zuckermais damals hatte. Was kann ich als Kleingärtnerin dagegen tun?
Ich hatte die Pflanzen damals beim Gärtner gekauft und habe mich sehr auf den Mais gefreut. Es war zum Glück nicht jede Pflanze befallen. Kann ich denn nächstes Jahr wieder welchen anbauen, oder braucht der Boden länger um sich des Pilzes zu entledigen?
Bei Kohlhernie..........sollte man nämlich mindestens 8 Jahre keinen Kohl mehr dort anbauen.
Liebe Grüße
Heidi
Guten Morgen,
Sehr interessant, dieser Kerl. Ein Bild möchte ich noch beisteuern:
Ja! Sehr Interessant und hat was von Mr Beaker
Aber Delikatesse, naja.
Mimimi
BEAKER! Ich lach mich kaputt! Himimi...
Also dieser Pilz ist echt interessant, und man soll ja gegenüber Erscheinungen der Natur keine Vorurteile haben...aber ich kann mir nicht helfen, beim Anblick der verkrüppelten Maiskörner, die der Pilz zu seinen Sporenträgen hormonell umfunktioniert, schüttelt's mich! Es hat sowas von "Die Körperfresser kommen"!
Seid ihr sicher, daß das von der Erde stammt? Ich persönlich würde es zumindest nicht essen...
BEAKER! Ich lach mich kaputt! Himimi....🤣
Also dieser Pilz ist echt interessant, und man soll ja gegenüber Erscheinungen der Natur keine Vorurteile haben...aber ich kann mir nicht helfen, beim Anblick der verkrüppelten Maiskörner, die der Pilz zu seinen Sporenträgen hormonell umfunktioniert, schüttelt's mich! Es hat sowas von "Die Körperfresser kommen"!
Seid ihr sicher, daß das von der Erde stammt? Ich persönlich würde es zumindest nicht essen...
Hallo Grüni,
aber wir haben's gestern getan: eine Testpfanne krankhaft entarteter Tumore zubereitet, Beulenpest halt. Das mexikanische Gericht daraus namens Cuitlacoche soll ja mit –žDer schlafende Kot–œ zu übersetzen sein.
Geschmack: nichts, was irgendwie herausstechend oder gewöhnungsbedürftig wäre. Schon nach Mais irgendwie...
Die Teleutosporen sind ganz hübsch, der Hans rendert gerade ein Video.
Aber wirklich beeindruckend war, dass fast jede Maispflanze im Feld diesen Befall hatte. Und jeder Geschwulst krasser als der andere, ich konnte mich gar nicht sattsehen
Hallo, Nachtrag.
Nachdem ich meinem Assistenten Mr Mais Beaker überreden konnte, sich mit Photonen beschießen zu lassen und die Sporenwolke durch gebogene Gläser auffangen konnte hier das Ergebnis:
Oder auch als kleines Video:
Mimimi
Uiiii! Mutig! Oder mußtet ihr euch nicht so überwinden?
Aber der Geschmack war jetzt nicht überwältigend, sagt ihr?
Auf jeden Fall interessant. Wenn ich sowas mal finde, werde ich es mir definitiv auch mit Interesse anschauen - nur nicht essen! :shy:
Ich weiß ja, daß man den in Mexico als Delikatesse betrachtet...Ich bin da irgendwie bißchen pienzig. Ich glaube, es ist der Gedanke, daß das so ne Art Tumore sind, ja.
Danke an alle für den Beitrag, habe neulich überhaupt erst zum 1. Mal von diesem Pilz gelesen und dann gleich gegoogelt, und nun euer ausführlicher Bericht!
aber wir haben's gestern getan: eine Testpfanne krankhaft entarteter Tumore zubereitet, Beulenpest halt.
Geschmack: nichts, was irgendwie herausstechend oder gewöhnungsbedürftig wäre. Schon nach Mais irgendwie...
Na, endlich mal jemand, der es probiert hat.
Wie hast du es zubereitet, Verena?
Die Mexikaner scheinen ja recht viel Knoblauch beizugeben, die werden schon wissen, warum!
Dass die Beulen "maislich" schmecken, muss wohl so sein, da sie wohl nichts anderes als vergrößerte Körner darstellen.
Heinz Butin schrieb dazu 2006 (Pilzfotopage.de).
"Hier werden ja vor allem die Maiskörner vom Pilz in hoch organisierter Weise vergrößert und zu sporenhaltigen Brandbutten umgewandelt. Morphologisch handelt es sich hierbei um –žPilzgallen–œ (als Gegenstück zu den Zoocecidien)."
Zum Begriff "Tumore" äußerte er sich da übrigens ebenfalls.
"So möchte ich als Phytopathologe die Begriffe –žTumore–œ und –žGeschwülste–œ richtig stellen, denn derartige Bildungen sind Gewebewucherungen mit ungeordnetem und ungehemmtem Wachstum. Für den Beulenbrand sind diese Begriffe fehl am Platze."
Soviel Wissenschaft muss schon sein!
Ich will diese Pilze schon seit Jahren probieren, finde sie aber nur, wenn sie bereits relativ reif sind.
Essen würde ich die nur im ganz jungen, weißlichen Stadium.
Auch wenn es wohl keine gesicherten Aussagen zur Toxität der reifen Sporen gibt, hätte ich da schon Respekt.
So sollen Sporenextrakte zur Abtreibung eingesetzt worden sein.
Schönes Video auch, Hans!
Die Sporen pulsieren ja förmlich.
Liebe Grüße vom Nobi
Hallo Nobi,
ok, werde nicht mehr von "Tumoren" reden. (ich schrieb ja "so ne Art...")
Du hast recht, soviel Wissenschaft muß sein.
Ist dieser Brandbeulenpilz mit Mutterkorn verwandt? Ich frage wegen der Anwendung zur Abtreibung, die ihm nachgesagt wird. Hoffe, daß das niemand ernsthaft versucht!
Ist dieser Brandbeulenpilz mit Mutterkorn verwandt? Ich frage wegen der Anwendung zur Abtreibung, die ihm nachgesagt wird.
Verwandt ist er nicht.
Während das Mutterkorn (Claviceps purpurea) die Sklerotien eines Ascomyceten sind (kann ich jetzt nicht im Detail erklären, müsstest Du mal googeln), gehört der Beulenbrand im weitesten Sinne zu den Basidiomyceten und damit zu einer ganz anderen Klasse.
Die Wirkung kann aber nach folgenden Aussagen ähnlich sein. Ob diese Aussagen tatsächlich stimmen, ist eine andere Frage.
Wiki schreibt u.a.
"Die Sporen von Ustilago maydis können Allergien verursachen. Als –žUstilaginismus–œ werden Vergiftungen durch den Maisbeulenbrand genannt, die bei Menschen und Tieren auftreten können. Als Ursache werden ergotaminähnliche Alkaloide vermutet, wie sie auch bei einem Roggenparasit, dem Mutterkorn, zu finden sind. In den USA wurden Sporenextrakte unter der afroamerikanischen Bevölkerung zu Abtreibungen benutzt."
Detlef Emgenbroich schrieb im gleichen Thread wie Prof. Butin 2006:
"Die verfärbten Tumore mit den reifen schwarzen Sporen des Maisbrandes verunreinigen den Mais und können schwere Vergiftungen hervorrufen, die denen der Mutterkornkrankheit ähnelt, eines gefährlichen Getreidebefalls, der im Mittelalter zu unzähligen Todesfällen führte."
Detlef spricht übrigens auch von "Tumoren"!
Wenn ich mir allerdings die Bilder in diesem Beitrag ansehe, dann sieht es so aus, als ob die Beulen durchaus auch im reifen Zustand gehandelt und demnach gegessen werden können!
Wie auch immer.
Interessanter Pilz. Spannendes Thema!
Liebe Grüße vom Nobi
Hallo,
An Maiskolben habe ich den noch gar nicht gefunden , allerdings schon bodennah am Maisstengel.
Grüße Norbert