Gelber Flockenstieliger Hexenröhrling - Boletus erythropus var. junquilleus?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.411 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von TheWrestler.

  • Wir sind uns eigentlich sicher, dass es nicht blos "ausgewaschene Hexenröhrlinge" sein können. Aus der Entfernung war der Stiel nicht zu sehen und wir haben sie rein von der Hutfarbe für Goldröhrlinge gehalten. Auch die Farbe des Stiels passt für uns überhaupt nicht zu Neoboletus Luridiformis. Ein bisschen Googlen brachte uns realtiv kurzfristig zu Boletus erythropus var. junquilleus - aber wenn wir uns Vergleichsfotos anschauen, finden wir nicht das dass zu 100% passt. Eure Meinungen würden uns interessieren. Vom Standort, Geruch, Fruchtkörper usw. wären es perfekte Flockenstielige Hexenröhrlinge gewesen. Nur farblich (siehe Bilder) passt das für uns überhaupt nicht.
















    Wir würden uns über Hilfe bei der genauen Bestimmung freuen.


    Viele Grüße


    Melanie, Leon und Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Michael!


    Interessanter "Grenzfall".
    Im Grunde ist das ein Flocki mit einer weitreichenden, aber nicht vollständigen Pigmentstörung.
    Solchen Farbformen hat man bereits diverse Namen gegeben, unter anderem Boletus discolor, Boletus luridiformis var. dicolor, Boletus erythropus var. junquilleus...
    Das Problem ist, daß Boletus junquilleus eigentlich einen Pilz komplett ohne rotes und braunes Pigment beschreibt. Also mit rein gelben (und niemals rötlichen!) Poren, feinerer Stielbeflockung ohne jeden Rotton, braune Stellen am Hut ausschließlich entstanden durch vorangegangene Berührungen (dadurch blauend, anschließend braun), ansonsten rein gelb und ohne jedes braune oder sonstwie andere Pigment.
    "junquilleus" hat zudem noch das Problem, daß es nicht ganz klar ist, ob es sich nicht auf gelbe Formen eines ähnlichen Röhrlings mit weicherem Fleisch sowie weinrot verfärbendem und amyloidem Stielfleisch beziehen muss.
    Darum nenne ich die ganz gelben (und immer komplett gelb bleibenden) gerne mal >Boletus pseudosulphureus<.
    Wenn die Poren und Stielflocken aber mit Rottönen, ist das für mich erstmal nur ein Farbspiel vom >Flocki<.
    Ob die komplett gelben Formen aber wirklich eine eigene Art sind und nicht einfach nur ein "Albino" vom Flocki, das müsste man aus meiner Sicht auch mal noch untersuchen. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß das alles zusammen gehört. Euer Fund stellt da sozusagen einen Übergang da, nicht komplett gelb, aber eben doch schon mit massivem Pigmentverlust auch noch im Alter.



    LG; Pablo.

  • Hallo Ihr drei,


    ich sehe bei diesem sehr schÖnen Fund Flocken-Hexen in einer farblichen Variation.


    Da es sich hier nur um ein abweichendes Merkmal handelt kann ich hier auch keine VarietÄt im herkÖmmlichen Sinn sehen.


    Aber wer weiss? :)


    LG Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

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    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Servus ihr drei,


    für mich auch ein fast normaler Neoboletus erythropus. Ich habe mal am Fellhorn (Allgäu) einen halben Hexenring des Flockis gesehen, bei dem am einen Ende normal gefärbte standen, am anderen Ende solche, wie du sie zeigst - liegt für mich in der normalen Variationsbreite des Flockis.


    LG
    Christoph