Liebe Täublingsfreunde und solche, die es werden wollen
Nach den Täublingen von Niederrhein https://www.pilzforum.eu/board…aeublinge-vom-niederrhein ist jetzt die Eifel an der Reihe.
Wieder mit Rainer in der Eifel. In den letzten Tagen brach eine wahre Täublingsflut über uns herein, die kaum zu bewältigen war. Doch diesmal hat sich Russulaspezialist Felix Hampe zur Verstärkung angeschlossen. Ergebnis des Tages waren ca. 50 Täublingsarten fast ausschließlich aus Laubwäldern. Zum Glück war vieles schon aus der Vergangenheit bekannt jedoch mussten etliche Exemplare zur mikroskopischen Überprüfung eingesammelt werden. Beeindruckend war nicht nur die Anzahl, sondern auch die Häufigkeit zahlreicher Arten und so wurde auch uns gut bekanntes immer wieder mal abgelichtet.
Zahlreich vertreten waren die auffälligen Goldtäublinge (Russula aurea)
Ebenfalls an mehreren Stellen faden wir einen sehr scharfen, Täubling mit ockerfarbenem Sporenpulver. Bei trockener Witterung sieht man seine bereifte Hutoberfläche besonders schön.
Scharfer Zinnober-Täubling (Russula rubra)
Hier sieht man sehr schön seine starke Reaktion auf Guajaklösung
Blassere Hutfarben besonders im Zentrum, weicheres zerbrechliches Fleisch, milden oder allenfalls schwach bitteren Geschmack und blass cremefarbenes Sporenpulver hat der
Netzflockige Rosa-Täubling (Russula velutipes) inzwischen oft als R. aurora bezeichnet
Hier sieht die feine flockige Stieloberfläche und eine charakteristische Farbreaktion
Allgegenwärtig war ein großer Täubling mit mildem Geschmack und dotterfarbenem Sporenpulver. Trocken ist seine Hutoberfläche matt und die Hutfarben variieren von olivbraun bis weinrot in vielen Übergängen. Meistens weist sein Stiel mehr oder weniger weinrote Töne auf.
Rotstieliger Leder-Täubling (Russula olivacea)
Die Beschreibung jung oliv und später weinrot sehe ich mit dem nächsten Bild als widerlegt an. Bei der Art geht es kreuz und quer durcheinander. Charakteristisch ist jedoch die Reaktion des Fleisches
Sehr ähnlich kann ein weiterer, ebenfalls milder Dottersporer aussehen. Auch diese Art ist extrem farbvariabel jedoch fehlt die Stielfärbung und die weinrote Phenolreaktion.
Weißstieliger Leder-Täubling (Russula romellii)
Immer wieder sahen wir den bekannten Frauentäubling, der überwiegend in seiner grünen Form zu finden war. Seine nicht brüchigen, speckigen Lamellen machen ihn jedoch leicht kenntlich. Augenscheinlich waren die Roten Wegschnecken in Urlaub und hatten nur einige kleinere Verwandte zurückgelassen
Frauentäubling (Russula cyanoxantha fa.)
Weitverbreitet waren kräftige, mehr oder weniger ockerfarbige Täublinge mit stark gerieften Huträndern. Neben zwei Arten mit starkem Mandel- bis Anisgeruch gibt es Vertreter mit unangenehmem bis fast widerlichem Geruch. Der bekannteste Vertreter stand in einer Wiese unter einer alten Eiche und war durch seine windexponierte Position angetrocknet und dunkler als gewöhnlich.
Stinktäubling (Russula foetens)
Eine Kollektion mit ähnlichem Geruch jedoch wesentlich kleineren Fruchtkörpern wäre ohne das wache Auge von Felix wohl unbeachtet geblieben. Möglicherweise handelt es sich um eine aus Spanien beschriebene Art, die jedoch noch einer weiteren Überprüfung bedarf. Jedenfalls lohnt es sich zukünftig solche Kollektionen näher zu untersuchen.
Arbeitsname ist vorerst noch Mini foetens
Einen komplexen Geruch hat die nächste Art. Anfangs leicht anisartig jedoch spätestens bei Verletzung deutlich unangenehm. Beachtet man die braunen Punkte und Striche auf der Lamellenschneide ist der Name sofort klar.
Morsetäubling (Russula illota)
Den Abschluss von Teil 1 bildet eine in typischer Erscheinungsform unverwechselbare Art, die ich nur selten so schön gesehen habe.
Grüngefelderer Täubling (Russula virescens)
LG Karl