Hallo zusammen,
in den letzten Wochen habe ich öfter im NSG "Hühnerfeld" vorbeigeschaut, einem Komplex von Borstgrasrasen und Zwischenmoorbereichen im Kaufunger Wald (Betretungs- und Sammelgenehmigung liegt vor). Dabei fanden sich einige hübsche und recht seltene Saftlinge und Rötlinge, die ich kurz präsentieren möchte.
Ein Highlight ist sicherlich der Dunkelschuppige Moor-Saftling (Hygrocybe coccineocrenata), der zu Dutzenden in einem besonders nährstoffarmen Zwischenmoorbereich mit reichen Beständen des Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia) fruchtete. Typisch für H. coccineocrenata sind die dunkle Beschuppung des Hutes, die stark herablaufenden Lamellen und der Standort direkt in Sphagnum. Laut Boertmann (2010) sind solche Exemplare nicht mit den weiteren Arten mit ähnlichem Habitus (H. cantharellus, H. turunda) zu verwechseln. Wobei Boertmann eine Zusammenlegung der drei Arten zu einer einzigen, plastischen Spezies in Erwägung zieht - da scheint noch Forschungsbedarf zu bestehen.
Direkt mit H. coccineocrenata vergesellschaftet wuchs eine weitere Saftlingsart: Der Knoblauch-Saftling oder auch Gelbblättrige Filz-Saftling (Hygrocybe helobia). Typisch hier die in trockenem Zustand besonders auffälligen, abstehenden Hutschuppen und ein leichter Geruch nach Knoblauch, besonders gut wahrnehmbar nach kurzer Aufbewahrung in einem kleinen, geschlossenen Gefäß. In jungem Zustand tiefrot, die Lamellen waren tatsächlich markant gelb. Meist wächst diese Art an mehr oder weniger nassen Standorten.
Hier im direkten Vergleich mit H. coccineocrenata (links):
Und auch ein interessanter Rötling war direkt vergesellschaftet: Der Spitzhütige Rötling (Entoloma cuspidiferum), ebenfalls eine typische Moor-Art. Wie der deutsche Name schon sagt, weist die Art sehr oft einen spitzkegeligen, dunkel papillierten Hut auf. Markant ist überdies der starke Geruch und Geschmack nach Rettich, der auch an den abgebildeten Exemplaren überaus kräftig ausgeprägt war.
Man darf gespannt sein, was da noch so kommt
Liebe Grüße
Fionn