Moorpilze

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.669 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von GöPie.

  • Hallo zusammen,


    in den letzten Wochen habe ich öfter im NSG "Hühnerfeld" vorbeigeschaut, einem Komplex von Borstgrasrasen und Zwischenmoorbereichen im Kaufunger Wald (Betretungs- und Sammelgenehmigung liegt vor). Dabei fanden sich einige hübsche und recht seltene Saftlinge und Rötlinge, die ich kurz präsentieren möchte.


    Ein Highlight ist sicherlich der Dunkelschuppige Moor-Saftling (Hygrocybe coccineocrenata), der zu Dutzenden in einem besonders nährstoffarmen Zwischenmoorbereich mit reichen Beständen des Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia) fruchtete. Typisch für H. coccineocrenata sind die dunkle Beschuppung des Hutes, die stark herablaufenden Lamellen und der Standort direkt in Sphagnum. Laut Boertmann (2010) sind solche Exemplare nicht mit den weiteren Arten mit ähnlichem Habitus (H. cantharellus, H. turunda) zu verwechseln. Wobei Boertmann eine Zusammenlegung der drei Arten zu einer einzigen, plastischen Spezies in Erwägung zieht - da scheint noch Forschungsbedarf zu bestehen.



    Direkt mit H. coccineocrenata vergesellschaftet wuchs eine weitere Saftlingsart: Der Knoblauch-Saftling oder auch Gelbblättrige Filz-Saftling (Hygrocybe helobia). Typisch hier die in trockenem Zustand besonders auffälligen, abstehenden Hutschuppen und ein leichter Geruch nach Knoblauch, besonders gut wahrnehmbar nach kurzer Aufbewahrung in einem kleinen, geschlossenen Gefäß. In jungem Zustand tiefrot, die Lamellen waren tatsächlich markant gelb. Meist wächst diese Art an mehr oder weniger nassen Standorten.



    Hier im direkten Vergleich mit H. coccineocrenata (links):



    Und auch ein interessanter Rötling war direkt vergesellschaftet: Der Spitzhütige Rötling (Entoloma cuspidiferum), ebenfalls eine typische Moor-Art. Wie der deutsche Name schon sagt, weist die Art sehr oft einen spitzkegeligen, dunkel papillierten Hut auf. Markant ist überdies der starke Geruch und Geschmack nach Rettich, der auch an den abgebildeten Exemplaren überaus kräftig ausgeprägt war.




    Man darf gespannt sein, was da noch so kommt ^^


    Liebe Grüße
    Fionn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fionn!


    Großartiges Farbspektakel!
    Hygrocybe coccineocrenata habe ich noch nie gefunden, eine sehr hübsche Art und aufschlussreich auch der Vergleich mit dem Knoblauch-Saftling. :thumbup:


    Die Dauemen sind gedrückt für weitere, spannende Funde in dem gebiet (und sonst natürlich auch).



    LG; Pablo.

  • Hallo Fionn,




    wunderbar.......Saftlinge.......meine Lieblinge.


    Und wie toll Du sie präsentierst. Ich bin restlos begeistert. Und freu mich auf weitere Beiträge von Dir.



    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Ahoi, Fionn,


    Glückwunsch!
    Großartige Funde, fein präsentiert!
    Weiter so!


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Hallo Fion,


    danke für die sehr gute, informative Präsentation. Da vermute ich mal eine Uni im Hintergrund, allein schon wegen der Betretungs- und Sammelgenehmigung.


    Klar freue auch ich mich über weitere Beiträge von dir, bitte herbei damit, :)


    LG
    Peter
    p.s.
    eine Sammelgenehmigung für Kärnten habe ich, über ABOL. Hygrocybe müssen warten, heuer sind die terrestrischen Stachelpilze dran.

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • @alle: Danke für eure netten & positiven Rückmeldung! Das ist doch sehr ermutigend :thumbup:


    Tagedieb: Uni stimmt schon, die Kartierung auf dem Hühnerfeld mache ich aber für meinen Naturschutzverein (Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V.), am Ende wird eine Publikation zu den Wiesenpilzen in der Region Göttingen stehen.