Liebe Täublingsfreunde
Bei ca. 50 Arten an einem Tag dürfen natürlich die Weißtäublinge nicht fehlen. Der Schmalblättrige Weiß-Täubling (Russula chloroides) und der Gemeine Weiß-Täubling (Russula delica) werden über Blauschimmer in den Lamellen, Lamellenanzahl pro cm, Größe der Fruchtkörper und geringe mikroskopische Unterschiede getrennt. Von beiden Arten sind mehrere Varietäten beschrieben und es gibt fließende Übergänge, die eine sichere Bestimmung oft unmöglich machen.
Weiß-Täubling (Russula delica agg.)
Ein Bemerkenswerter Fund war jedoch ein Weißtäubling mit dotterfarbenem Sporenpulver, von dem bisher nur wenige deutsche Fundmeldungen bekannt sind. Ein echter Kracher, wie Felix bei seltenen Funden gerne betont.
Gelbsporiger Täubling (Russula flavispora)
Von den Schwärz-Täublingen bekamen wir gar fünf Arten zu sehen. Alle Arten der Gruppe schwärzen mehr oder weniger stark, wobei teilweise dem Schwärzen eine rosarote Verfärbung vorausgeht. Eine direkt schwärzende Art mit eigentümlichem Nachgeschmack ist der
Menthol-Schwärz-Taubling (Russula albonigra)
In allen Teilen sehr deutlich und direkt schwärzend, mit einem rosa Schimmer in den Lamellen und scharfem Geschmack ist der
Lachsblättrige Schwärz-Täubling (Russula anthracina)
Ein heller, milder Täubling im Buchenwald, der nur schwer von ähnlichen Arten zu trennen ist
Cremeweißer Täubling (Russula faustiana)
Ebenfalls hell, aber mit blassen Gelbtönen und sehr scharfem Geschmack
Blassgelber Täubling (Russula raoultii)
Unter der Schar von sehr scharfen, roten Täublingen mit fast weißem Sporenpulver entpuppte sich eine Gruppe mit erträglicher Schärfe unter Eiche, als Cremesporer.
Schwachfleckender Täubling (Russula persicina)
Am den nächsten Exemplaren wäre ich ohne die Aufmerksamkeit von Felix wohl vorbeigelaufen, da der Rotstielige Leder-Täubling (Russula olivacea) eine gewisse Ähnlichkeit und nicht immer deutliche rotviolette Töne am Stiel hat. Ein Kracher, aber das hatten wir ja schon
Wildleder-Täubling (Russula sericatula)
Sein Sporenpulver ist dotterfarben aber heller als bei R. olivacea, es fehlen die Röttöne am Stiel und die Phenolreaktion ist nicht rotviolett sondern braun.
Als Rarität (Kracher) entpuppte sich ein weitere Fund. Im Feld noch als möglicher Purpurbrauner Ledertäubling angesehen, wies das cremefarbene Sporenpulver in eine andere Richtung. Geschmacksprobe nachgeholt brrrr
Bitterster Täubling (Russula amarissima)
In typischer Ausprägung recht gut zu erkennen ist ein scharfer Dottersporer
Gefleckter Täubling (Russula maculata)
Bei jungen Exemplaren ist eine makroskopsche Bestimmung kaum sicher möglich
Gefleckter Täubling (Russula maculata)
Ebenfalls zu den Dottersporern jedoch mit mildem Geschmack zählt der
Hainbuchen -Täubling (Russula carpini)
Zum Abschluss ging es noch zu einem bekannten Standort wo wir einen Täubling zu finden hofften, den Felix noch nicht selbst gefunden hatte. Der Täublingswahnsinn fand ein unglaubliches Ende. Mehr als 100 Fruchtkörper an einer Böschung unter einer Birke, die selbst mit Weitwinkel nicht zu erfassen gewesen wären
Weicher Dotter-Täubling (Russula intermedia) Syn.: R. lundellii
LG Karl