Saftporling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.584 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde,


    gestern bei einer Exkursion mit den APR (Arbeitskreis Pilzkunde Ruhr) fanden wir auf eine Fichte, ungefähr auf 2 Meter Höhe, ein Saftporling der war ziemlich groß und dick, viell. hat Jan-Arne ein Bild am Standort gemacht, ich habe leider keins. Da ja auf Nadelholz normalerweise der bittere Saftporling zu finden ist war das die allgemeine Richtung, ich probierte dann doch ein Stück zur Sicherheit und obwohl der Scheiße schmeckte war er aber nicht bitter, daher nahm ich ein Stück mit nach Hause und wie es so ist kann ich nirgends so richtig runter kriegen.


    Hier habe ich erstmal ein paar Bilder des Stück.





    Wie man aus dem Bilder sehen kann hat sich das Stück etwas verfärbt, auf den Bilder sieht es rot ist aber her gelblich. Die Poren sind sehr kurz obwohl der Fruchtkörper wirklich sehr dick war. Mikroskopisch haben wir eine monomitische Hyphenstruktur mit sehr großen Schnallen.





    Die Hyphen sind sehr fest zusammen, es ist schwer die auseinander zu trennen.




    Postia stiptica sollte am Hut Bereich dickwandige Hyphen haben, konnte ich hier nicht finden, die Hut Oberfläche scheint her leicht filzig zu sein was mikroskopisch sich mit viele hoch stehende leicht dickwandige Hyphen darstellt.



    Im hymenial Bereich sind zwischen den Basidien hin und wieder Hyphydien (?) zu sehen.





    Die Sporen sind tropfenformig und passen zu keiner der Arten die meiner Meinung nach in fragen kommen könnten.



    Für stipticus sind die definitiv zu breit, und die von tephroleucus/lacteus haben eine ganz andere Form.


    Was meinen die Experten.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Hast du mal geguckt, ob die Sporen zu Oligoporus guttulatus passen können? Der ist nicht immer tropfig, rötet aber und schmeckt nicht immer deutlich bitter, manchmal muss man da ziemlcih lange drauf rumkauen, bis sich eine herbe Note herausschmecken lässt.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    röten tut da nichts, leider finde ich in Netz keine Mikro Daten darüber und mir fehlt da geeignete Literatur, hast du viell Mikrodaten, wobei ich glaube da nicht wirklich daran.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    hier der besagte Porling vor Ort:



    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ja, also, das Standortbild sieht nun auch nicht gerade typisch für den Getropften aus.
    Eine Art, die ich ügrigens noch gar nicht schön untersucht habe. Irgendwann hatte ich mal welche, die waren steril, dann welche, die waren zu jung...
    Meistens ist Oligoporus guttulatus ja auch makroskopisch schon gut zu bestimmen. Wenn er denn tropft, rötet und bitter schmeckt. Wenn nicht: Fieser Pilz.
    Gloeozystiden oder inkrustierte Zystiden waren nicht zu finden? Die sind bei Oligoporus meist recht versteckelt, da muss man auch mal mehrere Präparate machen.
    Bei Tyromyces könnte man auch noch gucken, zumindest Tyromyces kmetii und Tyromyces fissilis hätten eine passende Sporenform.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    bei den ersten Bildern hatte ich noch Abortiporus biennis im Hinterkopf, aber mit dem Bild von Jan-Arne ist das auch auszuschließen. :(


    l.g.
    Stefan

  • Servus Mario,


    für mich sieht das sehr nach Tyromyces fissilis aus, der fremdgeht, wie Pablo bereits vermutet hat. Es gibt Funde von Nadelholz, wenn auch selten. Wie war denn die Fleischkonsistenz und wie fühlt sich das Fleisch nach dem Trocknen an? Hast du nach Chlamydosporen gesucht?


    LG
    Christoph

  • Hallo zusammen,


    zu erst ein paar Daten zu den Stück das noch bei mir liegt. Mittlerweile fühlt sich das Stück wie Radiergummi an, die Poren haben eine rosa/violette Verfärbung angenommen an den Ränder fast Schwarz, der Hut dagen hat zwar auch so ein auch rosa, gilbt aber sehr Stark an den Ränder. Geschrumpft ist das Stück zwar aber nicht so stark.


    Christoph: Chlamydosporen habe ich jetzt keine gesehen weder im Hut, ich gehe davon aus das die da sein sollten noch im unteren Bereich.


    Ich muss gestehen das T. fissilis wirklich dazu passen würde.


    Hier Spricht der Autor von eine Farbreaktion auf KOH ins violett, ich habe es getestet und einen violette Reaktion könnte ich nicht fest stellen, die Trama verfärbt sich gelb außer in den oberen Bereiche Richtung Hut und an den poren, da geht es ins Blaue. Interessant auch das von Chlamydosporen auch fast nirgends die Rede ist, nur in Mykobank ist ein Bild dazu.


    Pablo: Tyromyces kmetii schließe ich definitiv aus der wäre viel weicher gewesen und nicht so weiß.


    Ich hänge noch ein paar Bilder an.


    Hier ein bisschen KOH drauf getröpfelt in oberen Bereich ein leichtes blauen.






    Hier noch Stärker



    Und an den Poren


    Ihr das Wort jetzt. :)

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Tyromyces fissilis reagiert auch violett?
    Ich dachte, das wäre Oligoporus tephroleucus... Ach ne, das war ja mit Schwefelsäure.


    Blöd nur, daß ich T. fissilis noch gar nicht kenne. Die Art hält sich von mir fern.



    LG, Pablo.