Schwarzwald-Ausflug: Cortinarien, Mehlräslinge und Mohrenköpfe

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alexander.

  • Einen schönen guten Abend liebe Pilzfreunde!


    Ich war gestern im Hochschwarzwald mit meinem Vater unterwegs. Wir haben mehrere Pilzarten gefunden, die ich gerne bestimmen lernen möchte. ==lamessbar
    Meine Frage zu allen Arten ist - wie so oft in letzter Zeit - Was kann es sonst noch sein als das, was ich bestimmt habe? Auf welche Merkmale soll ich besser bei der Bestimmung besser achten?
    Bitte um Bestätigung, Korrekturen oder Bestimmungstipps. Gegessen wird nichts davon. Es geht mir nur ums Lernen. Bis auf die Mohrenköpfe - sie wurden bereits gegessen. :)
    Vielen, vielen Dank im Voraus!


    Fundort: Hochschwarzwald, Hänge in höheren Lagen, Fichtenwald mit gelegentlich darin zerstreuten Tannen, Lärchen, Hainbuchen, seltener auch anderen Laubbäumen wie der Birke.
    Ich habe leider nicht von allen Arten Fotos vor Ort gemacht u. a. weil wir am Ende von einem heftigen Gewitter erwischt wurden. :lightning: Es hat uns trotzdem Spaß gemacht! ;)


    1) Das sind wohl Reifpilze (Cortinarius caperatus), 99% sicher.
    Der Reif ist auf manchen Hüten ganz gut zu sehen. Ringform, Stiel oberhalb und unterhalb des Ringes, sowie die Lamellenform und alle Farben sind hoffentlich auf den Bildern zu sehen.
    Gefunden an ca. 4-5 Stellen, in Gruppen von 5-15 Pilzen.


    2) Dunkelvioletter Schleierling (Cortinarius violaceus)? >90% sicher
    Mitgenommen nur weil er so schön ist. Der ganze Pilz ist lila. Braunes Sporenpulver bedeckt die lila Lamellen. Mit diesen Farben und seiner porösen, filzigen Hutoberfläche kann das eigentlich nur der sein, oder?
    Geruch: schwer zu beschreiben. Vielleicht harzig? Irgendwie nicht pilzig, stark aber nicht unangenehm. Ich weiß leider nicht genau wie Zederholz oder eine Zigarrenkiste riecht ;)


    3) Mehlräslinge (Clitopilus prunulus)? 99% sicher
    Lamellen leicht herablaufend mit rosa Schimmer, mehliger Geruch (etwas stechend), Hüte wie aus einem Pilzbuch. Bei jungen Pilzen bleiben Fingerabdrücke auf der leicht bereiften Oberfläche. Eine der zwei Gruppen wurde in der Nähe von Stein- und Fliegenpilzen gefunden.


    4) Ansonsten habe ich mich über die Mohrenköpfe (Lactarius lignyotus, 100% sicher) sehr gefreut. Zum 2. Mal gefunden und zum ersten mal probiert. Schmeckt lecker, irgendwie anders als die anderen Pilze.



    Die Gesamtausbeute an Speisepilzen von diesem Ausflug habe ich hier gezeigt.

  • Hallo Alexander,




    Pilz eins........der Reifpilz.........da bin ich bei dir. Ich hatte ihn, aber nur ein einziges Mal.
    Pilz zwei........ich kenne ihn unter Mitternachtspilz. Mein Hauswald........stand einmal in vollster Pracht mit diesen Pilzen. Das sah zu schön aus. Das ist jetzt etwa 21 Jahre her. Ich hatte da noch keine Kamera, sonst hätte ich ihn glatt fotografiert.
    Pilz drei solltest Du wohl auch recht haben...................was ich hier so sehen kann.
    Pilz vier..........ja den Mohrenkopf, den möchte ich auch zu gerne mal finden. Und dann Probieren.


    Gratulation zu den tollen Funden und sehr schön dokumentiert. Dann ist es eine freude, solche Bilder anzuschauen. Danke Dir dafür.




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Alexander,
    schöne Cortinarien. Bei denen hab ich gewaltigen Weiterbildungsbedarf. Der Mohrenkopf ist im Gegensatz zu den meisten Pilzen etwas trocken und mürbe. Ich mag ihn sehr gerne, weil er nicht so schmiert und schlabbert.


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Alexander,
    mMn ist alles korrekt bestimmt. Beim Mehlräsling bitte stets aufpassen von wegen Bleiweißem Trichterling, Laubfreundtrichterling, Tigerritterling und/oder Riesenrötling. In der Pfanne gebraten schmeckt er ja ganz ordentlich.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Guten Morgen Heidi, Claudia, Oehrling!
    Vielen Dank für Eure Kommentare und Bestätigungen! :thumbup:



    Pilz zwei........ich kenne ihn unter Mitternachtspilz. Mein Hauswald........stand einmal in vollster Pracht mit diesen Pilzen. Das sah zu schön aus. Das ist jetzt etwa 21 Jahre her. Ich hatte da noch keine Kamera, sonst hätte ich ihn glatt fotografiert.


    Mitternachtspilz! Ein sehr schöner und passender Name, den merke ich mir.
    Vielleicht standen gestern im Schwarzwald viel mehr Mitternachtpilze. Wir haben nur diese zwei Exemplare gefunden, diese standen zusammen. Es hat bereits angefangen zu regnen, deshalb haben wir leider die Gegend nicht genauer durchgesucht.



    Pilz vier..........ja den Mohrenkopf, den möchte ich auch zu gerne mal finden. Und dann Probieren.


    Er bevorzugt laut Wikipedia Gebirgsnadelwälder. In der Rheinebene habe ich ihn auch nie gefunden, sondern nur dort im Schwarzwald auf etwa 1000m Höhe.



    Gratulation zu den tollen Funden und sehr schön dokumentiert. Dann ist es eine freude, solche Bilder anzuschauen. Danke Dir dafür.


    Danke, gerne! :) Ein kleines Stativ und gute Lichtverhältnisse können Wunder verbringen wenn es um Pilzfotos geht.



    Hallo Alexander,
    schöne Cortinarien. Bei denen hab ich gewaltigen Weiterbildungsbedarf. Der Mohrenkopf ist im Gegensatz zu den meisten Pilzen etwas trocken und mürbe. Ich mag ihn sehr gerne, weil er nicht so schmiert und schlabbert.


    Mir Cortinarien kenne ich mich eigentlich nicht aus :shy: Diese zwei scheinen mir noch relativ leicht erkennbar zu sein.
    Ja, der Mohrenkopf ist sehr gut in der Pfanne. Beim Erhitzen behält er seine Farben. Gebraten sieht er dann genau so hübsch aus wie frisch - die wenigsten Pilze tun das.



    mMn ist alles korrekt bestimmt. Beim Mehlräsling bitte stets aufpassen von wegen Bleiweißem Trichterling, Laubfreundtrichterling, Tigerritterling und/oder Riesenrötling.


    Danke! Den Bleiweißen Trichterling und den Riesenrötling kannte ich bereits als Verwechslungsmöglichkeiten, die anderen zwei werden ich gleich googeln.

  • Beim Violetten Schleierling bin ich mir inzwischen 100% sicher. Kann nichts anders sein. Habe folgendes in einem von meinen Bücher gefunden:
    Zitat: "Dies ist der einzige einheitlich violett gefärbte Schleierling mit plüschig-feinschuppiger Hutoberfläche und daher unverwechselbar"
    ~Andreas Gminder "Handbuch für Pilzsammler"