Rosaroter Schirmling (Lepiota subincarnata) ?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.822 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,
     
    auf Nachbars Wiese habe ich heute eine Handvoll kleiner brauner Pilze entdeckt, die mich völlig ratlos machen. Hat jemand eine Idee, was es für eine Gattung sein könnte?
     
    - Hutdurchmesser 3 cm, hellbraun schuppig, mit dunkelbrauner Hutmitte
    - Stiel 4 cm, glatt, sehr elastisch
    - Lamellen hell cremefarben, mit Zwischenlamellen, für meinen Blick fast "frei", vielleicht ein ganz klein wenig angewachsen
    - auffälliger Geruch, für drei Nasen zwischen "ranzig" bis "fischig", unangenehm
     





    Dann ein persönlicher Ertfund am Rande einer Pferdewiese neben einem Schotterweg: Ein netzstieliger Hexenröhrling. Ich bin hier im Ruhrgebiet mit sauren Wäldern unterwegs und finde sonst immer nur Flockies. Ein recht kapitaler Bursche.




    Beste Grüße
    Uwe

  • Danke, lieber Namensvetter. Wegen der freien Lamellen hätte ich allein schon nach Ausschlussprinzip (kein Wulstling/Dachpilz/Champignon/Streifling) bei der Gattung landen müssen. Ich tue mich nur immer schwer mit der Einschätzung, ob Lamellen frei sind oder doch noch ausgebuchtet/angeheftet angewachsen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!


    Bei diesem Schirmling sind die Lamellen frei: Da hat keine einzige Lamelle einen Kontakt zum Stiel / zur Stielspitze. Das ist nicht immer so gut zu sehen und manchmal muss man aufpassen, weil das als Merkmal auch nicht immer konstant ausgeprägt sein muss.
    Ich könnte mir gut den rosaroten Schirmling (Lepiota subincarnata) vorstellen, wobei ich den schon etwas weniger ockerlich und tatsächlih etwas mehr rosa auf dem Hut kenne. Das wäre übrigens dann auch eine der extrem giftigen Schirmlingsarten.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    danke. Ein Hauch von Rot ist auf dem Hut schon erkennbar. Die Bilder verfälschen ein klein wenig in Gelbliche. Mit meiner ollen 30x21 mm-Lupe erkenne ich keinerlei Rotton in den Lamellen. Die Schneiden haben keinerlei Farbabweichung. Habe mal mit 123pilze.de verglichen. "Aufreißende" Schuppen würde hinkommen, aber als Geruch steht dort "obstartig", das finde ich jetzt nicht. Der aasartige/süßliche/penetrante Geruch geht in Richtung des Grünen Knollis, den ich gut kenne, da er hier sehr häufig ist (ja, ich kann ihn vom Gelben unterscheiden).


    Auf jeden Fall schön, dass Ihr den kleinen Kerl einigermaßen eingegrenzt habt, auch wenn es bei der Art eine Unsicherheit gibt. Damit ist auch dies für mich ein Erstfund, schon der Zweite heute :)


    Beste Grüße und schönen Restsonntag
    Uwe

  • Hallo Uwe,
    mit Lepiota ist man schon mal in der richtigen Gattung. Richtig ist auch, dass es in dieser Gattung einige stark giftige Arten gibt und dass die auf dem Hut rosa oder weinbraun oder kastanienbraun sind. Um nun bestimmungsmäßig weiterzukommen, braucht man in der Tat den Geruch (es gibt da "fruchtig-obstig", "cristatoid" = chemisch-metallisch wie angeschnittener Kartoffelbovist, oder einfach "banal"), dann aber auch Sporenform und -größe, und das geht nur mit dem Mikroskop.
    Wenn der Geruch anders ist als fruchtig-obstig, fällt Lepiota subincarnata/josserandii bestimmungstechnlsch raus.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

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