Anfänger im Unterholz finden Unbekanntes

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 16.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von minamietz.

  • Hallo,


    wir haben uns heute mal zwei drei Arten zur Bestimmung mitgenommen; alle drei Arten standen im Mischwald unter Linden und in der Nähe von Nadelholz.
    Der Boden ist stickstoffreich und mit Laub bedeckt.





    Bei dem folgenden Pilz ist der Hut dezent lila angelaufen, was man auf den Bildern nicht gut erkennen kann:





    Der nächste Pilz ist von der Hutfarbe her olivgrün bis bräunlich:






    WAS haben wir da gefunden?


    Salut und schönen Abend!

  • Hallo !


    Alle Arten sind Russula sp - Täubling , die schwierigste Pilzart zu bestimmen , manche nur mit Mikroskop bestimmbar ,


    Per Fotos und zu weniges Infos Bestimmung schwierig bis unmöglich !


    LG beli !


  • Hallo,


    wir haben uns heute mal zwei drei Arten zur Bestimmung mitgenommen;
    ...
    WAS haben wir da gefunden?


    Hallo minamietz,
    und was glaubt ihr, was das ist? Mach doch mal einen Vorschlag. Nicht immer die anderen machen lassen, so kommt man langfristig am weitesten.
    Schicke Fingernägel übrigens. :giggle:
    FG Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • He he, danke, damit kann man wunderbar graben, die sind herrlich stabil :D


    Ich weiß echt nicht, was wir da gefunden haben, daher frage ich.
    Ich geh ja auch zum Arzt, um mir da die Diagnose stellen zu lassen und mach keine Vorschläge, was es sein könnte; denn 1. Kennt sich der Arzt besser aus und 2. wird so die Meinungsbildung nicht beeinflusst.


    Salut und schönen Tag!

  • Hallo Oehrling,



    ich weiss nicht, was du alles aus der Beschreibung von minamietz herauslesen kannst um dann die Frage zu stellen
    "und was glaubt ihr, was das ist?"
    Du meinst, mit diesen Angaben schon zu wissen wie jeder von den Dreien heisst? Wie soll das gehen?


    Ich lese aus dieser mageren Beschreibung nur Mischwald, Linde, Nadelholz, Laub, lila und olivgrün bis bräunlich.
    Was kann ich damit anfangen? Nichts... absolut nichts...
    Was ich an zusätzlichen Informationen sehe ist ein einzelner rot behauchter Stiel, überall relativ helle Lamellen, das war ´s.
    Na gut, Richtung
    R. pal...
    R. ves...
    R. cya...
    würde ich mal mikroskopieren. Aber alles nur Spekulation von meiner Seite und bestimmt verkehrt.


    Grüsse
    claus


  • Hallo Oehrling,



    ich weiss nicht, was du alles aus der Beschreibung von minamietz herauslesen kannst um dann die Frage zu stellen
    "und was glaubt ihr, was das ist?"
    Du meinst, mit diesen Angaben schon zu wissen wie jeder von den Dreien heisst? Wie soll das gehen?


    Hallo Claus,


    ich habe ganz bewusst nicht gefragt: "und was glaubt ihr, welche Art das ist?", sondern: "und was glaubt ihr, was das ist?"
    Da kann jeder drauf antworten, egal wie hoch der Wissensstand ist.
    Im Extremfall könnte man sagen: "Ich glaube, dass das drei Pilze sind". Und damit hätte man ohne Zweifel recht. Oder man sagt. "Ich glaube, dass das drei Lamellenpilze sind." Auch damit hat man recht. Man kann sogar sagen: "Ich glaube, dass das drei verschiedene Täublinge sind". Und auch damit hat man recht, und diese Antwort wäre schon mal richtig gut. Und dann kann man noch sagen, welche Arten man vermutet. Letzteres hast z. B. du mit deinem sehr hohen Wissensstand getan, und soll ich dir was sagen - außer beim ersten hätte ich die gleichen Arten gesagt wie du, und auch beim dem könntest du richtig liegen, und ich falsch.


    Es geht mehr um was Grundsätzliches. Es wurde geschrieben, dass man die Pilze zum Bestimmen mitgenommen hat. Und dann hat man vermutlich bestimmt. Und bei der Bestimmung ist vielleicht irgendwas rausgekommen, genau das hat mich interessiert.
    Das Bestimmen von Pilzen geht ja nicht so, dass man sie mitnimmt, fotografiert, sie einstellt und anfragt, und zum Schluss den deutschen oder wissenschaftlichen Namen entgegennimmt. Und das alles, ohne sich jemals darum bemüht zu haben, selber - also sozusagen aus eigener Kraft - den korrekten Namen herauzufinden, und sei es nur der Gattungsname.


    FG
    Oehrling
    [hr]

    Ich weiß echt nicht, was wir da gefunden haben, daher frage ich.
    Ich geh ja auch zum Arzt, um mir da die Diagnose stellen zu lassen und mach keine Vorschläge, was es sein könnte; denn 1. Kennt sich der Arzt besser aus und 2. wird so die Meinungsbildung nicht beeinflusst.


    Hallo Minamietz,


    im Gegensatz zu einer Arztkonsultation liegt hier kein Problem vor, das unbedingt gelöst werden müsste. Du lebst fröhlich weiter, auch wenn du den richtigen Namen dieser Funde nicht kennst. Außerdem hat der Arzt eine gewisse Verpflichtung, dir zu helfen, alber niemand hat die Verpflichtung, dir den richtigen Namen für deine Pilzfunde zu nennen.


    Selbstverständlich kann deine Erwartung darin bestehen, für diese Funde die wissenschaftlichen oder auch deutschen Namen genannt zu bekommen. Dazu müsste die Anfrage freilich viel besser dokumentiert sein (das hat Claus ja auch schon anklingen lassen). Aber du könntest ja auch so sagen: "Ich weiß echt nicht, was wir da gefunden haben, aber ich versuche jetzt, das mal mithilfe eines Pilzbuchs herauszufinden".
    Ich versuche in meinen Antworten immer möglichst viel Hilfe zu Selbsthilfe zu geben, das landet dann meiner Erfahrung nach schon mal im falschen Hals, ist aber natürlich nicht böse gemeint, sondern soll helfen, das Wissen zu erweitern und (ganz wichtig!) die Vorgehensweise beim Bestimmen zu verbessern.


    Was ich sagen will: die von dir angesprochene Meinungsbildung hätte in diesem Fall eigentlich von dir auszugehen, nicht wir Antwortenden hätten die Vorschläge zu machen. Aber wie gesagt: das will nicht jeder, und das verstehe ich auch. Deswegen mein Vorschlag: Friede für uns alle, und das sind aus meiner Sicht Russula lepida, Russula vesca und Russula cyanoxantha.


    FG
    Oehrling

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  • Hallo,


    der Vergleich mit dem Arzt war etwas hoch gegriffen, aber ich denke mal, dass du trotzdm verstanden hast, was ich aussagen wollte, nämlich dass bei einer Antwortfindung die Meinung eben nicht beeinflusst wird.


    Aber da auch der andere Punkt, learning by doing, nicht so verkehrt ist, habe ich vorhin mal google angeworfen und vermute bei dem roten Pilz nun einen Zinnobertäubling; Papa meint es wäre eine Rotkappe und dürfte mit in die Pilzpfanne.
    Gerne hier auch die möglichst genaue Beschreibung, soweit ich es noch zusammenbekomme:


    - Größe der Fruchtkörper: leider keine Angabe, da ich nicht nachgemessen habe
    - Beschreibung Hut: nach oben gekrepmelt und rot gefärbt, keine Punkte (auf dem Bild zu sehen)
    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren): weiße Lamellen, weiter auseinander (auf dem Bild zu sehen)
    - Beschreibung Stiel: weiß, ohne Faserung, unten an der Basis rot verfärbt, lag aber dicht beiander zu dem zweiten Exemplat im Beutel, kein Ring (ebenfalls auf dem Bild zu sehen)
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: soweit ich das mitbekommen habe, keine (s. Bild)
    - Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt): war im Wald für mich typisch Pilz und nach Wald
    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze): Papa hat nichts geschmeckt, als er probiert hat
    - Begleitbäume, Substrat: stehen oben im Eingangstext
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): stickstoffreich (steht oben im Eingangstext)
    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): ich weiß nicht mal, wie ich die Sporen rausholen soll ;)


    Pilz 2 würde ich einen Champignon vermuten, aber mich irritiert diese helle Farbe der Lamellen und diese dezente Lilafärbung der Haut.


    - Größe der Fruchtkörper: nicht nachgemessen
    - Beschreibung Hut: kugelig, leicht bräunlich mit leichtem Stich ins Lila, leicht gelblich an Druchstellen (wie auf dem Bild zu sehen)
    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren): Lamellen sehr weiß bis cremefarben
    - Beschreibung Stiel: glatt und weiß, keine Besonderheiten (s. Bild)
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: nach längerem Druck am Hut gelbliche Verfärbungen
    - Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt): für mich typisch nach Pilz
    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze): nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: steht im Eingangstext
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): stickstoffreich
    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): keine Ahnung


    Pilz 3 ist meiner laienhaften Meinung nach ein Grüner Heringstäubling, auch wenn er nicht unter Birken stand.


    - Größe der Fruchtkörper: nicht gemessen
    - Beschreibung Hut: flach und grün-bräunlich, ins olivfarebene hinein (s. Bild)
    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren): weiß, weit auseinander stehend (s. Bild)
    - Beschreibung Stiel: weiß und glatt (s. Bild)
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: mir ist nichts aufgefallen
    - Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt): für mich typisch nach Pilz
    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze): nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: steht im Eingangstext
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): stickstoffreicher Boden, wie im Eingangstext beschrieben
    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): keine Angabe


    Salut und schönen Abend!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mina!


    Folgende Anmerkungen bitte nicht nicht persönlich nehmen, weil sie sind nicht persönlich gemeint. Sondern einfach nur als ein paar Infos, die hoffentlich hilfreich sind für den Einstieg in die Pilzkunde und den sicheren Umgang mit Wildpilzen als kulinaische Bereicherung.
    Denn es hat sich eben herausgestellt, daß dein Vater absolut keine Ahnung von Pilzen hat (siehe Beitrag eins obendrüber), darum am besten nicht mehr auf Aussagen zur Verzehrbarkeit von der Seite verlassen. Solange man Täublinge mit Rotkappen verwechseltz, sollte man gar keine Pilze zum Essen sammeln. Nicht einen einzigen. Solange man Täublinge nicht von Champignons unterscheiden kann, sollte man zumindest keine Lamellenpilze zum Essen sammeln, denn das wäre ziemlich lebensgefährlich.


    Am besten wäre es hier tatsächlich, sich ein paar Grundlagen der Pilzkunde anzueignen.
    Angefangen mit einigen wirklich einfachen Einteilungen. Da geht es erstmal noch gar nicht darum, einzelne Arten zu erkennen, sondern Pilze grob in Gattungen oder auch Gattungsgruppen einordnen zu können.
    Also der Unterschied Lamellenpilz vs. Röhrenpilz sollte klar sein.
    Wenn man soweit ist, kann man sich idealerweise zunächst mit den Röhlingen etwas mehr beschäftigen, damit kann man sich immerhin nicht lebensgefährlich vergiften.
    Bei den Lamellenpilzen muss man dann schon etwas mehr ausholen und zB Hellsporer von Dunkelsporern unterscheiden, einen Ring beurteilen können (und wissen was das bedeutet), die Sache mit dem Lamellenansatz verstehen...
    Und zB solche Kniffe kennen, wie was Täublinge und Milchlinge von allen anderen Lamellenpilzen unterscheidet (nämlich das krümelig brechende und dabei nie auffasernde Stielfleisch).


    Insofern ist das auch völlig richtig, was du machst: Du willst etwas kennenlernen, suchst einen Einstieg, also suchst du nach Informationsquellen.
    Da ist ein Forum schon mal eine gute Adresse, idealerweise kann man hier deine Funde auch ein wenig besprechen und Tips für eigene, zukünftige Bestimmungen geben.
    Was du aber auf jeden Fall brauchen wirst, ist das eine oder andere Büchlein zum Einstieg, oder auch eine App deiner Wahl (wenn dir das eher liegt).
    Dazu kann es sich lohnen, auch im Forum ein wenig herumzustöbern, auch bei anderen Anfragen mitzulesen. Da ist viel Kram dabei, der dich am Anfang nicht interessieren muss, aber das kannst du leicht aussortieren (also alles, wo nur noch lateinisches Zeugs und Mikrokrempel stehen erstmal wieder wegklicken).


    Also keine Scheu, anfangs sind die Dinge nie einfach und wirken oft unübersichtlich, aber man muss sich eben erstmal rantrauen und reinfinden. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Nabend Beorn,


    ich nehme die Aussage meines Vaters gegenüber absolut nicht krumm; er gibt ja selber zu, dass er nur ein sehr begrenztes Wissen bei Pilzen hat und die Angaben, die er macht, stammen aus seiner Kindheit und da galten ja noch andere Kriterien, als sie heute standart sind.


    Im Prinzip kennt er nur Champignons, weil das früher hier in der Gegend ausschließlich gesammelt wurde und das ist schade, er hat aber auch schon angefragt, ob er mal mit zu einer unserer Runden mitkommen kann und darauf freu ich mich schon; vor allem, da ich ihm auch Dinge schon zeigen kann, die er nicht kennt :)


    Salut und schönen Abend!

  • Hallo Oerling,


    das sollte von mir keinerlei Provokation sein, um himmels Willen.
    Mein blöder Sarkasmus bricht mir irgendwann mal das Genick, irgendwann... :saint:


    Natürlich hast du Recht wenn du schreibst...


    "Es geht mehr um was Grundsätzliches. Es wurde geschrieben, dass man die Pilze zum Bestimmen mitgenommen hat. Und dann hat man vermutlich bestimmt. Und bei der Bestimmung ist vielleicht irgendwas rausgekommen, genau das hat mich interessiert."


    Siehst du und genau da liegt mein Fehler im interpretieren. Ich dachte es wäre minamietz klar, dass das schon Täublinge sind. Dass du aber nur auf die Gattung hinaus wolltest, das habe ich nicht erkannt, Entschuldigung, Mea culpa.
    Da habe ich mal wieder zu kompliziert gedacht.


    minamietz, danke für deinen guten Beitrag, der hat mich wirklich tüchtig gefordert.
    Einen interessanten Link zu Täublingen findest du --> hier (bei Beitrag #2 von Uwe58)


    Grüsse
    claus


  • Hallo Mina, vertrau Deinem Vater auch nicht bei Champignons. Damit gibt es die häufigsten Verwechslungen, die oft tragisch enden. Champignons haben giftige Doppelgänger, die vielleicht dort nicht gewachsen sind, wo Dein Vater gesammelt hat. Ich habe viele Jahre gebraucht um den essbaren Anischampignon und den giftigen Karbolchampignon auseinanderzuhalten. Manchmal habe ich auch jetzt noch Probleme, dann bleibt der Pilz im Wald. Diese Entscheidung kannst Du nicht treffen, wenn Du die Doppelgänger nicht kennst. Nimm nur Pilze mit, wenn Du hundertprozentig sicher bist.
    Alles Andere ist russisches Roulette


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Claudia, ich schätze deinen Rat sehr, doch weiß ich zumindest bei Champignons, welchen ich da essen kann und welchen nicht; und das habe ich von Papa gelernt; auch, dass man den Carbol-Egerling meiden soll und generell nur Pilze mitnehmen soll, die man auch wirklich kennt.


    Ich hab zwar Anfangs gesagt, dass die Kritik meinem Papa gegenüber mich nicht stört, jedoch ist es für mich ein Unterschied, wenn gesagt wird "in dem Fall irrt er sich, weil xxx" oder "vertrau deinem Vater nicht, weil xxx".
    Vertrauen hat nämlich in unserer Familie einen hohen Stellenwert und da nehm ich es schon ein wenig krumm, wenn gesagt wird, auch in dem Fall als gut gemeinter Rat, vertrau ihm nicht.
    Sicher, im Fall der Rotkappe hat sich Papa geirrt, vllt weil er es damals einfach so gelernt hat, aber ihr kennt ihn nun mal nicht persönlich und da finde ich solche Aussagen halt ein wenig... verletzend.


    Salut und schönen Abend!
    [hr]


    Hallo Claus,


    wenn ich ehrlich sein darf, hat mich dein Beitrag, wenn auch sicher nicht böse gemeint, schon ein wenig getroffen, zum einen, weil ich den Ton unangemessen scharf fand und zum anderen, waren doch die Infos, die ich nochmal als Stichpunkte aufgeführt habe, auf den Bildern zu sehen, oder nicht?!
    Konnte man sich denn da nicht alle erforderlichen Infos raussuchen?


    Salut und schönen Abend!

  • Hallo Minamietz,
    möglicherweise hat dir dein Vater noch andere Sachen "beigebracht" als das, dass Pilze, die so aussehen wie Nr. 1, Rotkappen sind. Deswegen wäre es gut, wenn du hier mal schreiben könntest, welche Pilze du glaubst sicher zu kennen, und vielleicht davon je ein selbstgemachtes Foto einstellst. Z. B. von einem selbstgesammelten Champignon. Dann bekämst du hier vom Forum eine Rückmeldung über deinen tatsächlichen aktuellen Kenntnisstand. Den kann man dann als Grundlage nehmen und Schritt für Schritt aufbauen.
    Aber so wie es momentan bei euch zu Hause mit dem Pilzesammeln und -essen läuft, finde ich es ein wenig bedenklich. Vor allem isst man Pilze, die objektiv zweifelhaft sind, nicht aus Höflichkeit, wem gegenüber auch immer. Bei den meisten statistisch erfassten Familien-Pilzvergiftungen hatte der Vater die Pilze gesammelt, und gegessen haben sie sie alle...
    Aber nochmal zu den Pilzen:
    Mit dem Vorschlag Zinnobertäubling liegst du meiner Meinung nach richtig bzw. ganz nahe dran. Der Vorschlag Champignon für Nr. 2 ist dann schon ziemlich weit weg, denn ein Champignon hätte rosa Lamellen, kein Violett auf dem Hut und vor allem einen Ring am Stiel. Und das ist es, was die Leute so beunruhigt: dass du offensichtlich nicht weißt, dass Champignon-Lamellen rosa sind. Das ist sozusagen das "überlebenswichtigste" Wissen, wenn man Champignons zum Essen sammelt.
    Und die Nr. 3 hast du auch richtig als Täubling erkannt. Freilich gibt es keinen "Grünen Heringstäubling, der eigentlich unter Birke wächst", da musst du etwas durcheinandergebracht haben.
    FG
    Oehrling

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Klar ist in der Familie Vertrauen wichtig. :thumbup:
    Du hast ja auch oben geschrieben, daß ihr an einem Champignon zweifelt, wegen den zu hellen Lamellen. Das ist schon mal ein wichtiger Punkt, und manchmal haben Leute auch gewisse Erfahrungswerte, die zwar pilzkundlich nicht astrein sind, aber irgendwie eben doch funktionieren.
    Dennoch sind die Grundkenntnisse wichtig und geben Sicherheit, Vertrauen hin oder her. Es geht eben um die Gesundheit und es gibt auch >giftige Champignons<.
    Also: Wie Oehrling es schrieb, macht es Sinn, das bisherige Wissen zu hinterfragen, auszubauen und abzusichern.



    LG, Pablo.

  • In der Pfanne landen hier momentan tatsächlich nur die Champignons und Schirmpilze, die wir finden; die Steinpilze waren die erste Ausnahme.
    Champignons erkenne ich an den braunen bzw rosa (jedenfalls nicht weiß bis ganz hell :D ) Lamellen und den für mich angenehmen Geruch.
    Schirmpilze an der Größe und den geschuppten Stiel und Hut.


    Von unseren Parasol hatte ich ihn einem anderen Thread ein Foto eingestellt, von den Champingons mache ich eines, wenn wir wieder unterwegs sind :)


    Andere Pilze, die auch mein Papa bestimmt, kommen nicht in die Pfanne bis ich nicht aus mehreren Quellen die Art bestätig bekommen habe.


    Warum findest du es bedenklich?

  • So wie du es ab jetzt vorhast, finde ich es überhaupt nicht mehr bedenklich.
    In den kommenden Wochen wird es Steinpilze und Maronen geben - deren Merkmale könntest du dir z. B. aneignen. Es wird sich lohnen.
    Hast du eigentlich ein Pilzbuch?
    FG
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • So mache ich es immer? Wahrscheinlich bin ich naiver rübergekommen, als ich bin :D


    Wir handhaben das so: was wir wirklich kennen, kommt in die Pfanne; findet die Pilzapp auch nur einen einzigen zusätzlichen Pilz, der als ungenießbar gilt, wird er entweder stehen gelassen oder mitgenommen zur genaueren Bestimmung, das entscheiden wir nach Lust und Laune.
    Stimmt die Beschreibung in der Pilzapp auch nicht zu 100%, gehen wir genauso vor, schon immer :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Klar, Claus. Auf dem Niveau, auf dem du mit Täublingen arbeites, macht eine App keinen Sinn mehr. ;)
    Genauso wenig wie mir eine App zur Bestimmung von meinen Holzpilzchen helfen würde.


    Aber zum Einstieg spielt es im Grunde kaum eine Rolle, ob man sich einer App bedient oder eines Einsteiger - Pilzbuches. Es geht ja erstmal um die Grundlagen.
    Wichtig ist dabei, daß man sich weder auf die App noch auf ein Buch zu 100% verlassen darf. Alle Bestimmungen sidn fehlerbehaftet, weil sowohl in Buch als auch in der App nur jeweils eine kleine Anzahl aller vorkommenden Pilze gespeichert sind und geschlüsselt werden können. Insbeosondere bei hochkomplexen Gattungen wie Täublingen sollte man von einer App keine zuverlässigen Artbestimmungen erwarten. Ist aber in dem Bereich auch nicht wichtig, wichtig ist eben, daß man Täublinge als Täublinge erkennt (siehe Beitrag oben: Wie ein Täublings - Stiel im Unterschied zu allen anderen Lamellenpilzstielen zu brechen hat).
    Alles andere kommt so mit der Zeit und irgendwann wird man eh merken, daß die App oder das 1000 - Arten - Pilzbuch nicht der Weisheit letzter Schluss sind.
    Man muss nichts überstürzen, und irgendwas braucht man ja um erstmal reinzukommen in die Thematik.
    Klar übrigens, daß es bei Apps ebensolche Qualitätsunterschiede gibt wie bei Einsteigerbüchern. Bei Apps von "einigermaßen ok" bis "katastrophal"; bei Büchern immerhin dank größerem Angebot und mehr erfahrenen Autoren von "sehr gut" bis "katastrophal".


    Ich finde nach wie vor, daß (gute) Bücher am Anfang das Beste sind, und zwar auch gerne mehrere.
    Empfehlen würde ich nach wie vor drei Bücher, die sich meiner Ansicht nach ganz gut ergänzen:
    "Der Pilzberater für unterwegs" von Björn Wergen
    "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüder (geht etwas mehr in die Tiefe, hilft aber enorm beim Rausfinden, wie man Pilze untersucht und beobachtet)
    und ein "Artenbuch", in dem ein möglichst gut beschriebener und bebilderter Überblick enthalten ist. Da gibt es einige Möglichkeiten, der "BLV - Pilzführer" ist so ein Klassiker, da sollte man nach der aktuellsten Ausgabe gucken und das Buch ist jedenfalls solide.



    LG; Pablo.


  • Ein Pilzbuch hatten wir mal, aber das ist verschollen; mein Mann hat eine App, die nennt sich Pilzbestimmung Ultra oder so und mit der kommen wir im Wald sehr gut zurecht.
    Zeitgleich habe ich auch im Netz eine Seite zur Bestimmungshilfe gefunden, denn es ist für uns schlicht einfacher, die Merkmale des Fundes einzugeben und dann daraus das Ergebnis ermitteln zu lassen.


    Es werden bedacht der Standort, der Boden (wenn wir das erschließen können), Lamellen oder Röhrling, Geruch usw. Halt die Angaben, nach denen auch hier im Forum zB. bewertet wird.


    Und wie gesagt, sind Merkmale der unbekannten für uns nicht 100%ig bestimmbar oder gibt es nur einen Doppelgänger, der nicht genießbar ist, dann wird der Pilz stehen gelassen, wenn wir ihn noch nicht kennen.

  • Heute haben wir zwei Pilze gefunden, die ich gerne näher erläutert haben möchte, wenn möglich :)


    Den hier vermute ich einen Rotfußröhrling.





    - Größe der Fruchtkörper: leider keine Angabe, da ich nicht nachgemessen habe
    - Beschreibung Hut: Rot, samtig von der Haptik her, angefressen mit gelben Stellen
    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren): gelbe Röhren, eng liegend, nicht verfärbend (glaube ich)
    - Beschreibung Stiel: hell, mit roten Zapfen, eine blaue Stelle
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: soweit ich das mitbekommen habe, keine (s. Bild)
    - Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt): war im Wald für mich typisch Pilz und nach Wald
    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze): ich hab nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: Buchen
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): stickstoffreich



    Den hier vermuten wir als Lärchenröhrling (hatte den jemand schon mal in der Pfanne?)



    - Größe der Fruchtkörper: leider keine Angabe, da ich nicht nachgemessen habe
    - Beschreibung Hut: Gelb bis Gelb-braun, schleimig, stark abfärbend und farbecht
    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren): gelbe Röhren, eng liegend, nicht verfärbend (glaube ich)
    - Beschreibung Stiel: gelb bis gelbbraun mit rotbraun drin (quasi wie ein Tattoo ^^), von unten her eine Art Manschette, in der der Reststiel mit Hut steckt (leider hab ich da meinen fetten Daumen drauf)
    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt: soweit ich das mitbekommen habe, keine (s. Bild)
    - Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt): war im Wald für mich typisch Pilz und nach Wald
    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze): ich hab nicht probiert
    - Begleitbäume, Substrat: Eichen
    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch): keine Angabe möglich


    Ich weiß, gerade beim Zweiten sind das wenige Angaben und vor allem Bilder, aber ich fass das Teil erst wieder an, wenn er in die Pfanne kommt oder Biotonne :D

  • Grüß Dich Mina,





    hast Du gesehen? Die Röhren bei Deinem rothütigen Pilz laufen so ein klein wenig am Stiel runter. Der Hut ist ins rostbraune gehend, was die Farbe angeht. Daher vermute ich hier einen rostbraunen Lärchenröhrling. Ich meine auch......eher sehr unscharf, Nadeln auf dem Boden zu sehen. Kann es sein, dass da auch Lärchen in der Nähe waren?
    Und ja......mit dem Bescheiben.......das machst Du schon sehr gut. Das gefällt mir sehr.


    Weißt Du......mein Papa........beschreibt einen Pilz etwa so: Braunkappe, Filzkappe, Samtkappe usw. Früher hat man das so gesagt, wenns um das Unterscheiden von Pilzen ging. Für mich ein Zeichen von großer Unwissenheit bei meinem Papa. Ich weiß aber auch: die Liebe zu den Pilzen, zum Wald, zur Natur........das habe ich von mitbekommen. Und dafür bin ich meinem Papa sehr dankbar.


    Ich sehe bei...........trotz einiger Kritik.......Du fragst weiter. Zeigst Dein Interesse weiterhin. Und das ist es, was das Hobby Pilze auch ausmacht. Hartnäckigkeit. Weiter so......Du wirst das Kind schon schaukeln. Lieb anlächelt.




    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Zu dem zweiten habe ich nebenan schon etwas geschrieben. Der erste sollte ein Filzröhrling sein. Du könntest mal mit dem Samtigen Filzröhrling vergleichen.


    Der Rostrote Lärchenröhrling sollte eine schmierige Huthaut haben (mal bisschen Wasser drauf geben), ich glaube der da oben ist eher filzig, oder?
    So fand ich den letztens (zum ersten mal):



    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
    93 Chibs - APR-Gebühr 2024 = 83 Chibs

    Einmal editiert, zuletzt von Schupfnudel ()