Täublinge sammeln als Anfänger?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 10.862 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

  • Hallo Pilzfreunde,


    Ich sammle nun seit ein paar Monaten Pilze und bin mir bei den Röhrlingen und den Leistlingen ziemlich sicher. Ich sammle gern Pfifferlinge, Maronen und Flockis, die Anfängersachen halt. Nun hab ich aus mehreren Ecken gehört, dass Täublinge ein hervorragender nächster Schritt seien um weiter zu machen. Ich habe mittlerweile schon viele Pilze gesehen, die ich als Täublinge bezeichnen würde, mich jedoch nie getraut einen aus der Erde zu nehmen, da ich noch keine Erfahrung dort habe. Nun sollen sie ja durch die Täublingsregel als Speisepilze recht einfach zu bestimmen sein. Daher frage ich euch, ob es empfehlenswert für mich wäre, diesen Schritt zu wagen.


    Ich hoffe, ich habe das Thema in der richtigen Kategorie geschrieben, falls nicht, seht es mir nach, bin noch ein Neuling hier im Forum :)


    Danke im Voraus.
    Liebe Grüße
    Alex

    Das letzte Wort des Besserwissers:
    "Diese Pilze sind nicht giftig!"


  • Hallo Alex
    Wichtig ist es, Täublinge sicher als Täublinge zu erkennen. Ich habe hier etwas für dich: http://ruegenpilze.de/Mit_Lame…inge_sicher_bestimmen.pdf

  • Moin Moin


    Im Vorfeld sollte man sich am besten erstmal mit der Gattung amanita beschäftigen ...
    Bevor das ganze in die Grütze geht ...
    Es gibt immer wieder Fälle von Verwechslungen mit grünen knollenblätterpilz und grünen Täublinge.


    Alex

  • Genau, das wichtigste ist erstmal einen Täubling sicher zu erkennen. Und ja es gibt da ohne genaue Kenntnis und Auseinandersetzung mit den Merkmalen(allen Merkmalen) schon echt üble Verwechslungen, die man später sicher kaum noch nachvollziehen kann.
    Aber Täublinge sind kein absoluter Anfängerpilz, an den man sich ohne schon detailliertere Auseinandersetzung mit Pilzen rantrauen sollte. Sie sind eigentlich schon markant und unverwechselbar, aber einen Täubling z.B. nur nach dem Aussehen zu erkennen, braucht schon etwas. Vorher immer alle Merkmale von Täblingen durchgehen. Mit sehr wenig Pilzerfahrung können die Merkmale auch trügerisch sein..


    Gucke Dir schon erstmal Uwes Link an. Und dann frage hier lieber zu oft als zu selten nach, bis Du das wirklich sicher! drauf hast.


    Nun zur Täublingsregel: Es gibt Leute, die bestimmte Bitterstoffe, Schärfen etc kaum oder schlecht schmecken. Deswegen habe ICH mich an Täublinge sogar erst ziemlich spät rangetraut. Und immer noch zusätzlich meine Tochter schmecken lassen.
    Heute bin ich da etwas sorgloser. Kein Täubling ist so wirklich sehr giftig. Wenn Du wirklich mal bei einem bitter oder scharf nicht schmecken solltest und ißt den trotzdem, wird bei einem Exemplar kaum überhaupt was passieren- bei vielen würde Dir maximal schlecht.....


    Ich selbst habe mich, seitdem ich da etwas sorgloser bin, trotzdem noch keinmal vergiftet. Einmal ging aber einer, den sowohl ich als auch meine Tochter als im Test mild befunden hatten , danach (nach dem Kochen) trotzdem in die Mülltonne, da bitter (aber nicht SEHR bitter).


    Einen kleinen Tipp will ich Dir noch geben, wenn Du mit Täublingen beginnst: Probiere nicht ZU viele an einem Tag (also nicht 50 oder mehr- ich schaue immer, daß ich ca.unter 20 bleibe), selbst, wenn Du danach immer gut ausspuckst. Es ist bei sehr vielen Geschmacksproben an einem Tag mit giftigen Täublingen schon zu leichten Vergiftungen gekommen - habe ich gehört (MIR noch nicht passiert) Und nach manchen schmeckst Du eh erstmal eine halbe Stunde nicht mehr ordentlich.


    Einige können , obwohl manche! die als etwas bitter bewerten (ich auch) trotzdem eßbar sein, z. B. der Ockertäubling, aber der taugt m.E. eh nichts- der schmeckt nicht, aber kann ja sein, daß andere den anders bewerten würden.

  • Hey, danke für eure schnellen und guten Antworten!
    Den Link kannte ich bereits, habe den schon in einem anderen Thread hier mal gesehen. Werde mir das mal ausdrucken und dann bei der Suche mitnehmen.


    Werde heute mit meiner Freundin (hat wie ich nur Röhrling/Leistling-Erfahrung) in den Wald gehen und dann bei Gelegenheit den ein oder anderen Täubling versuchen als solchen zu erkennen und bei 100%iger Sicherheit mal die Geschmacksprobe durchführen. Habe mich theoretisch schon länger etwas mit ihnen auseinandergesetzt. Bei grünen werde ich erstmal die Finger weg lassen.


    Kein Täubling ist so wirklich sehr giftig. Wenn Du wirklich mal bei einem bitter oder scharf nicht schmecken solltest und ißt den trotzdem, wird bei einem Exemplar kaum überhaupt was passieren- bei vielen würde Dir maximal schlecht.....


    Das klingt sehr beruhigend, danke.


    Liebe Grüße
    Alex

    Das letzte Wort des Besserwissers:
    "Diese Pilze sind nicht giftig!"

  • Hallo Alex
    Beim Probieren hüte dich vor leuchtend roten Täublingen. Die sind so scharf, danach brauchst du keine mehr probieren. Zum Ende der Pilztour kannst du mal Rote probieren, damit du auch richtig erkennst, was Schärfe ist. :D ;)


  • Hallo Alex
    Beim Probieren hüte dich vor leuchtend roten Täublingen. Die sind so scharf, danach brauchst du keine mehr probieren. Zum Ende der Pilztour kannst du mal Rote probieren, damit du auch richtig erkennst, was Schärfe ist. :D ;)


    Danke für den Tipp :)


    Dürfte dabei nur ein kleines Problem geben... Ich LIEBE scharf... Egal was, mit Chiliflocken oder Tabaskosoße schmeckts mir einfach besser :D


    Spaß beiseite. Du meinst den Kirschroten Speitäubling? Der soll ja teilweise mit dem Apfeltäubling verwechselt werden...


    Liebe Grüße
    Alex

    Das letzte Wort des Besserwissers:
    "Diese Pilze sind nicht giftig!"

  • Hallo Alex,
    von den Täublingen sind nur folgende richtig gut, die kann man durchaus einzeln auswendig lernen:
    - Grüngefelderter Täubling
    - Frauentäubling
    - Fleischroter Speisetäubling
    - Grüner Speisetäubling
    - Wieseltäubling
    - Oranger Graustieltäubling


    ... und einige sind so lala, aber eher als Füllmaterial:
    - Weißstieliger Ledertäubling
    - Brauner Ledertäubling
    - Violettstieliger Pfirsichtäubling
    - Apfeltäubling


    ... ganz wichtig sind drei Sachen:
    - Täublinge haben keinen Stielring oder irgendwo sonst irgendwelche Hautreste
    - Täublinge brechen glatt durch, fasern dabei niemals auf
    - die Lamellen splittern grundsätzlich ab


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Genau so ist es, alles was mild schmeckt muß kein Leckerbissen sein.
    Wenn man die Täublingserkennung drauf hat geht es an die Artbestimmung. Wenn man die Artbestimmung der besten Täublinge drauf hat, dann hört auch das Probieren auf.
    Nach Roten oder Gelben bücke ich mich nicht mehr zu Speisezwecken.
    Probieren ist dann nur noch bei neuen Artbestimmungen Pflicht.

  • Och, es gibt sicher auch weitere sehr gute:
    der gelbe Graustieltäubling ,
    der rotstielige Ledertäubling (soll aber von manchen nicht gut vertragen werden).


    Und ich kenne noch lange nicht alle, bzw. nicht genügend, um sie wirklich! gut bewerten zu können.
    Und naja, der Frauentäubling , der wirklich gut ist, zeichnet sich gerade durch nichtsplitternde Lamellen aus (Ausnahme unter den Täublingen)


  • Das ist natürlich regional unterschiedlich. In meinem Sammelgebiet gibt es keine Gelben Graustieltäublinge. Dafür gibt es mehrere Arten Heringstäublinge, gut bestimmbar und schmackhaft. Aber man kann sich das Probieren sparen, wenn man nicht alles essen will, was mild schmeckt.

  • Hallo Alex,


    Täublinge sind natürlich gut um mit Lamellenpilzen anzufangen, aber schaue Dir die Reizkerarten mal an. Ich finde dass Reizker von allen Lamellenpilzen am einfachsten zu bestimmen sind. Es sind Milchlinge mit karrotenfarbenen Milch und dadurch sehr leicht erkennbar. Die Lamellen sind auch karottenorange, manchmal mit grünlichen Verfärbung. Und zudem schmecken alle Reizkerarten ziemlich gut.

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    Genau so ist es, alles was mild schmeckt muß kein Leckerbissen sein.
    Wenn man die Täublingserkennung drauf hat geht es an die Artbestimmung. Wenn man die Artbestimmung der besten Täublinge drauf hat, dann hört auch das Probieren auf.
    Nach Roten oder Gelben bücke ich mich nicht mehr zu Speisezwecken.
    Probieren ist dann nur noch bei neuen Artbestimmungen Pflicht.
    [/quote]


    O. in meinen Hauptwäldern bücke ich mich auch nicht mehr nach roten oder gelben (es gibt da keine ordentlichen mit der Hutfarbe), aber woanders immer noch immer, und wenn ich in einem Wald gelbe Graustieltäublinge finde, kommen die mit. In unseren Hauptwäldern gibt es die nicht.
    [hr]


    Hallo Alex,


    Täublinge sind natürlich gut um mit Lamellenpilzen anzufangen, aber schaue Dir die Reizkerarten mal an. Ich finde dass Reizker von allen Lamellenpilzen am einfachsten zu bestimmen sind. Es sind Milchlinge mit karrotenfarbenen Milch und dadurch sehr leicht erkennbar. Die Lamellen sind auch karottenorange, manchmal mit grünlichen Verfärbung. Und zudem schmecken alle Reizkerarten ziemlich gut.


    Ja , Reizker sind einfach toll und vor allem unverkennbar! Aber leider findet man nicht überall Reizker.


    In meinen normal aufgesuchten Wäldern kommen die GAR nicht vor. Ich hatte mal eine Stelle für Fichtenreizker (HATTE ! die Fichten wurden gefällt- nichts mehr) und habe eine für Edelreizker- beide in einer benachbarten Ferienanlage- und das war es/ist es.
    Reizker sind gebietsweise durchaus häufig, aber in bestimmten Gebieten kann man jahrelang erfolglos suchen.
    Wenn man sie erkennt und findet : super, aber Täublinge sind echt verbreiteter.


  • Ja , Reizker sind einfach toll und vor allem unverkennbar! Aber leider findet man nicht überall Reizker.


    In meinen normal aufgesuchten Wäldern kommen die GAR nicht vor. Ich hatte mal eine Stelle für Fichtenreizker (HATTE ! die Fichten wurden gefällt- nichts mehr) und habe eine für Edelreizker- beide in einer benachbarten Ferienanlage- und das war es/ist es.
    Reizker sind gebietsweise durchaus häufug, aber in bestimmten Gebieten kann man jahrelang erfolglos suchen.
    Wenn man sie erkennt und findet : super, aber Täublinge sind echt verbreiteter.


    Hallo Safran!


    Das stimmt leider. Aber zumindest in Baden Württemberg (wo auch der Whysoscared-Alex laut Benutzerprofil Pilze sammelt) sind sie schon ziemlich verbreitet. Ich weiß nicht ob flächendeckend, aber ich finde verschiedene Reizkerarten sowohl in der Rheinebene als auch im Odenwald und viel höher im Hochschwarzwald. Stellenweise fehlen zwar Reizker, dafür erscheinen sie an anderen Stellen in Massen. Die meisten finde ich in jungen bis mittelalten Kieferwäldern.

  • Das stimmt leider. Aber zumindest in Baden Württemberg (wo auch der Whysoscared-Alex laut Benutzerprofil Pilze sammelt) sind sie schon ziemlich verbreitet. Ich weiß nicht ob flächendeckend, aber ich finde verschiedene Reizkerarten sowohl in der Rheinebene als auch im Odenwald und viel höher im Hochschwarzwald. Stellenweise fehlen zwar Reizker, dafür erscheinen sie an anderen Stellen in Massen. Die meisten finde ich in jungen bis mittelalten Kieferwäldern.


    Tatsächlich habe ich noch keine gesehen im Schurwald..

    Das letzte Wort des Besserwissers:
    "Diese Pilze sind nicht giftig!"

  • Das ist natürlich regional unterschiedlich. In meinem Sammelgebiet gibt es keine Gelben Graustieltäublinge. Dafür gibt es mehrere Arten Heringstäublinge, gut bestimmbar und schmackhaft. Aber man kann sich das Probieren sparen, wenn man nicht alles essen will, was mild schmeckt.


    in meinen eigentlichen Sammelgebiet gibt es leider auch keine gelben Graustieltäublinge,die nehme ich woanders mit.
    Und die Heringstäublinge sind so selten, daß ich mich noch nichtmal zu einer geschmacklichen Beurteilung hinreißen lasse. Die einzigen Funde bisher: ja wieder in besagter Ferienanlage, aber schon Jahre her und vereinzelt oder im Urlaub, sprich wo ganz anders.


    Ich bin hier sicher im Forum schon als die bekannt, die einfach alles, was sie findet, und! sicher bestimmen kann und! eßbar (Pilze, die noch nie getestet wurden, probiere ich tatsächlich NICHT! (außer Täublinge :shy: , aber ich kann langsam schon einige bestimmen) tatsächlich probiert (oft beschränke ich mich aber auf einmal)- ich bin stets einfach zu neugierig. Und 2 meiner absoluten Lieblingspilze hätte ich nie entdeckt, wenn ich nicht so experimentierfreudig wäre: den schuppigen Porling und den großen Scheidling (für den ersteren habe ich ein gutes Sammelgebiet, beim 2. kann ich mich in der entsprechenden Jahreszeit kaum noch aufs Autofahren konzentrieren ;) , so sehr schaue ich nebenbei auf mögliche Fundstellen. :shy: )