Liebe Pilzfreunde
Ja, Ihr lest richtig. Diesmal war Rainer nicht dabei aber er hatte den entscheidenden Hinweis auf einen unglaublichen Wald gegeben.
Zum Auftakt ging es noch auf einen mageren Wiesenstreifen, von dem wir uns aber bald wieder losgerissen haben. Bei mehr als 50 Exemplare dieses schönen Pilzes hätte man alleine schon zwei Stunden zubringen können.
Braungrüner Zärtling (Entoloma incanum)
Nicht minder schön und ebenfalls reichlich war ein blaustieliger Vertreter der Rötlinge, der sich erst nach mikroskopischer Untersuchung zu erkennen gab. Der gebräuchliche Deutsch Name ist irreführend, da die Art auch im Flachland gefunden werden kann.
Montaner Blaustiel-Zärtling (Entoloma sodale)
Mit blauschwarzem Hut, befasertem, blaugrauen Stiel und weißen Lamellen ohne gefärbte Schneide zeigte sich eine weitre schöne Art.
Rabenshwarzer Rötling (Entoloma corvinum)
Jetzt aber ab in den Wald wo uns zunächst mal die Spucke weg blieb.
Der Ausschnitt wäre ja noch zu verkraften gewesen aber das zog sich hin soweit das Auge reichte. Um den Überfluss perfekt zu machen, standen dazwischen noch braune Milchlinge, diverse Risspilze, zahlreiche Cortinarien und diverse Kleinpilze wie z. B. Helmlinge. Was tun, um sich nicht zu verzetteln?????? Machen wir eben nur interessante Täublinge die nicht so häufig sind und Milchlinge. Der Vorsatz war jedoch schnell vergessen, da etliche Arten in verschieden Altersstufen und fast unversehrt waren.
Sicher keine seltene Art und dazu noch an seiner satt roten Farbe und dem harten Fleisch gut zu erkennen. An so einer Gruppe von frischen Exemplaren ohne Schneckenfraß kann man doch nicht vorbeigehen.
Harter Zinnober-Täubling (Russula lepida)
An seinem stark gerieften Hutrand in Verbindung mit anisartigem Geruch erkennt man den
Mandeltäubling (Russula grata)
Ein Vertreter der Kammtäublinge mit blasser Hutfarbe und scharfem Geschmack in noch nie gesehener Zahl.
Mehlstiel-Täubling (Russula farinipes)
Deutliche Schärfe und weißen Lamellen hat der Blassgelbe Täubling (Russula raoultii)
Eine Verwechselung mit ausgeblassten Exemplaren des ebenfalls scharfen Sonnentäublings wäre durchaus möglich, jedoch hat dieser ockerfarbene Lamellen.
Extrem selten jedoch bereits der zweite Fund in den letzten Wochen. Ein Weiß-Täubling mit dotterfarbenen Lamellen.
Gelbsporiger Täubling (Russula flavispora)
Ein weiterer Weiß-Täubling fiel uns wegen seiner cremefarbenen Lamellen auf. Sporenpulver 2a und derb stachelige Sporen mir wenigen dünnen Verbindungen führten zu einer Varietät des
Gemeinen Weiß-Täublings (Russula delica var. trachyspora)
Machen wir eben nur interessante Täublinge die nicht so häufig sind und Milchlinge und ignorieren so eine Gruppe. Das geht ja gar nicht.
Schuppiger Rauhkopf (Cortinarius humicola)
Der erste Milchling mit schleimigem Hut, blassen Farben und recht kompaktem Stiel ist in den Kalk-Buchenwälder der Eifel regelmäßig zu finden.
Falber oder Blasser Milchling (Lactarius pallidus)
Gleich drei Milchlinge deren Milch sich korallenrot verfärbt trafen wir an. Bei einer Art verfärbt sich die Milch innerhalb von ca. 15 Sekunden auch isoliert.
Rosaanlaufende Milchling (Lactarius acris)
Bei allen anderen Arten der Gruppe verfärbt sich die Milch nur in Verbindung mit dem Fleisch, was jedoch einige Minuten dauern kann und darauf konnten wir nicht warten. Die dunkelste Art im reinen Laubwald ist der
Dunkle Korallen-Milchling (Lactarius romagnesii)
In der Hutmitte gerunzelt ist der Flügelsporige Milchling (Lactarius pterosporus)
Beide Arten wurden zur Überprüfung mikroskopisch untersucht, da es noch weitere ähnliche Arten gibt.
Aus der Gruppe der schwierig zu erkennenden rotbraunen Milchlinge zeigt eine Art mit einem rötlichen Ring an der Stielspitze ein auffallendes Merkmal, welches jedoch nicht immer deutlich ist.
Rotgegürtelter Milchling (Lactarius rubrocinctus)
Machen wir eben nur interessante Täublinge die nicht so häufig sind und Milchlinge Das hatten wir ja schon aber doch nicht bei der Gruppe
Wald-Schneckling (Hygrophorus nemoreus)
Immer wieder verwirrend ist die Farbenvielfalt eines milden Dottersporers den ich ohne Überprüfung oft nicht sicher ansprechen kann.
Weißstieliger Leder-Täubling (Russula romellii)
Ein ebenfalls milder Dottersporer jedoch mit ungewöhnlicher Farbe stand im Übergangsbereich zu einem Fichtenbestand, wo er auch hingehört.
Brauner Ledertäubling (Russula integra)
Ein Dottersporer der jedoch recht scharf ist macht einem das Leben nicht ganz so schwer auch wenn man bei blassen Exemplaren ins Grübeln kommen kann.
Gelbblättriger Spei-Täubling (Russula rutila)
Der letzte Vertreter für Heute ist ein scharfer Dottersporer der bei Hainbuche stand und schon recht ausgeblasst war. Die Bestimmung war nur mikroskopisch möglich.
Purpurfleckiger Täubling (Russula vinosopurpurea)
Edit: Eine Nachuntersuchung aufgrund eine weiteren Fundes zeigte vereinzelte Divertikel an den Haaren der Hutdeckschicht, allerdings nur sehr spärlich und nicht annähernd so wie bei Sarnari oder Einhellinger gezeichnet. Nur an einer Dermatozystide war ein kleines Anhängsel zu sehen. Es handelt sich aber wohl doch um
Purpurbrauner Dotter-Täubling (Russula cuprea)
Wird Zeit dass ich fertig werde da es morgen wieder in die Eifel geht.
LG Karl