Riesenschirmling/Parasol

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marta.

  • Liebe Pilzforum-Gemeinde,



    zuerstmal möchte ich mich für die lehrreichen/interessanten und auch unterhaltende Beiträge bedanken.


    Durch die vielen "Pilzmeldungen" bin ich heute nochmal nach 19:00 in den Wald gegangen. Nun ja, das was ich finden wollte, habe ich nicht gefunden, aber ein Waldspaziergang ist immer schön. Und dann habe ich 3 unterschiedlichen Stellen die folgenden Pilze gefunden. Ich vermute, dass das Parasole sind, bin mir aber nicht sicher. Bisher habe ich Parasole nicht gesammelt und habe da dementsprechend keine/wenig Erfahrung. Aber da könnt Ihr mir ja evtl. helfen (natürlich keine Verzehrfreigabe).
    Nach meiner Meining sind die Stiele genattert und der Ring ist auch bei allen 3 Pilzen verschiebbar (Nebenbei: Wie macht der Pilz das eigentlich, dass der wächst und nicht austrocknet???). Der Stiel (einen habe ich oben aufgeschnitten) ist wohl auch etwas hohl. Geruch: schwierig für mich hier Einzelheiten wiederzugeben.


    Hier nun einige Bilder (entschuldigt die schlechte Qualität).
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    Könnt Ihr mir bei der Bestimmung helfen?


    Michael & Marta

  • Hallo Michael & Marta,


    aufgrund des genatterten Stiels sind das für mich eindeutig Parasole.


    VG
    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

    Einmal editiert, zuletzt von lupus ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich würde das auch als >Parasol< bezeichnen. Die Natterung ist deutlich erkennbar, die Hutschuppung typisch und der Ring eindeutig doppelt. Was wichtiger ist als die Verschiebbarkeit, denn der Ring kann auch am Stiel festkleben und ist dann eben nicht mehr "verschiebbar".
    Der gesamte Pilzfruchtkörüer besteht aus Hyphen, also langen, dünnen Zellen, die vom Mycel mit Nährstoffen versorgt werden. Der Ring ist anfangs mit dem Hutrand verbunden, die Zellen des Ringes werden also von dort mit Nährstoffen (und Wasser) versorgt. Theoretisch können die Zellen aber auch Flüssigkeit aus der Umgebungsluft "aufsaugen". Wenn der Pilz aufschirmt und der Hutrand sich vom Ring löst, wird die Nährstoffzufuhr der Zellen des Ringes eingestellt. Die leben aber dennoch ziemlich lange weiter, so daß der Ring etliche Tage "frisch" bleiben kann.
    Fun-fact am Rande: Den Parasol - Ring kann man im Wald einfach mal roh wegputzen. Zuviele sollte man nicht essen, weil das nicht so bekömmlich wäre, aber zwei oder drei solche Ringe am Tag sind unbedenklich. Das ist der krasseste, genialste Pilzgeschmack, den man überhaupt im Mund haben kann. Der Ring muss natürlich frisch sein, so wie der bei eurem Fund wäre er ideal. Ich könnte da nicht wiederstehen, selbst wenn ich unetrwegs bin ohne daß ich Pilze zum essen sammle, zupfe ich jeden frischen Parasolring ab und futtere den auf der Stelle weg. :P


    Bei manchen Arten lösen sich die kompletten Fruchtkörper irgendwann vom Mycel, werden also nicht mehr versorgt. Und überdauern dennoch mehrere Tage bis Monate in einem ziemlich passablen Zustand. Erdsterne sind so ein beispiel, aber auch bei vielen Röhrlingen zeiht sich das Mycel ab einem gewissen Reifegrad vom Fruchtkörper zurück.



    LG, Pablo.

  • Hallo Wolfgang, hallo Pablo,


    danke für die schnellen und ausführlichen Antworten. Auch der Link ist sehr gut.


    ...Roh habe ich bisher nur junge Steinpilze, in Scheiben geschnitten mit Olivenöl, Zitronensaft und ganz wenig Pfeffer gegessen.


    ... Ja, vielleicht probiere ich mal den Ring, aber erst wenn ich mir hier sicherer bin. Wobei das bei den Pilzen doch einigermassen eindeutig ist.


    Liebe Grüße
    Michael