Hilfe! Halb Trichterling, halb Ritterling...

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.860 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von coindigger.

  • Liebe Freunde,


    heute bin ich über einen mir unklaren Großpilzfund gestolpert.
    Noch kurz vor dem Wald, am Wiesenhang, eher mit Sträuchern besetzt, vielleicht ein paar Robinien sehe ich einen großen, ockerfarbenen Pilz. Beim Näherkommen wuchsen noch 3-4 kleinere drum herum. Kein Hexenring, keine Beeinflussung des Graswachstums.


    Der große Pilz hat ca. 17cm Hutdurchmesser.
    Geruch unbedeutend, eher angenehm, Geschmack ebenso.
    Fleisch relativ fest. Stiel auffallend dick.
    Lamellen, Huthaut und Stiel alle in ähnlicher Färbung.
    Auffallend sind die kurz am Stiel herablaufenden Lamellen, die dann aber abrupt fast einen Burggraben bilden.
    Andererseits drängt der Stiel fast trichterähnlich seitlich zu den Lamellen hin, verdickt sich dort.
    Ich lasse gerade aussporen - sieht auf schwarzem Papier relativ hell aus - auch hier anscheinend ähnlich der Gesamtfarbe des Pilzes.


    Bilder dazu:






    Habt ihr eine Idee für mich?
    Vielen Dank,


    Tom

  • Hallo Ihr Lieben,



    kann der würzige Tellerling derart groß werden? Obwohl......die kleineren, die daneben liegen........sehen ihm schon ähnlich. Der Stiel.........jetzt weiß ich warum ich zweifelt. Es ist der Stiel. Der Stiel ist am Hut oben derart dick für einen Tellerling. Ich habe den Stiel an dieser Stelle dünner in Erinnerung. Ich glaube nicht an einen Tellerling. Scheuen wir doch mal, was die Experten dazu sagen werden.
    Bitte seid mir nicht böse, wenn ich da Zweifel habe.




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo
    Das Weiße am Übergang Stiel- Lamellen, ist das Schimmel oder ist der in bestimmten Entwicklungsstufen "irgendwie bereift"? Bei uns ist der Pilz so selten, da habe ich keine eigenen Erfahrungen.

    Viele Grüße aus dem Norden (Insel Rügen)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 ()


  • Bitte seid mir nicht böse, wenn ich da Zweifel habe.


    Hallo Heidi,


    Nein, böse bin ich Dir überhaupt nicht, wenn Du da Zweifel anmeldest.
    Ich bin mir ja auch nicht ganz sicher. Dafür hatte ich den würzigen Tellerling noch nicht oft genug in der Hand.
    Ich hatte ihn letztes Jahr erstmals (bestätigt) kennengelernt, habe ihn allerdings jetzt doch nicht mehr so genau in Erinnerung, dass ich mir zu 100 % sicher wäre.
    Es gibt ja da einiges, was ähnlich aussieht.


    Herzliche Grüße
    Josef


    Übrigens: Das Sporenpulver müßte fleischrosa sein. (das war bei meinen auch der Fall)

  • Liebe Mithelfende!


    Vielen Dank für die Meinungen. Ich bin mir nach dem Ansehen weiterer Fotos im Internet mit dem Würzigen Tellerling eigentlich ganz sicher. Es scheint Exemplare mit dickerer und welche mit dünnerer Bestielung zu geben. Denkt mal an den Perlpilz, da ist es auch manchmal ganz extrem: man findet kräftige, fast dicke Pilze und kleine, sehr schmale.
    Der weiße Ring zwischen Stiel und Lamellenansatz, der wie Schimmel aussieht, ist wohl eher flockige Trama. Jedenfalls gibt es Fotos im Internet, die meinem Fund sehr ähnlich sind.
    Weitere Merkmale, die mir auffielen: Geruch nach einiger Zeit durchaus sehr angenehm pilzig - leicht würzig, brüchiger - leicht faseriger Stiel, Lamellenansatz relativ gut abschiebbar. Und alles ist fleischfarben/Ocker-rosa: Lanellen, Stiel und Hut - lediglich das Fruchtfleisch ist deutlich heller.


    beste Grüße,
    Tom


  • Liebe Freunde,


    ...
    Ich lasse gerade aussporen - sieht auf schwarzem Papier relativ hell aus - auch hier anscheinend ähnlich der Gesamtfarbe des Pilzes...



    Hallo miteinander,


    ich weiss nicht, weshalb sich so viele dagegen sträuben, die Sporenpulverfarbe zu kontrollieren...



    Hallo Gabor,


    ja, schlimm dieses Sträuben bei so vielen.
    :)


    Ich hatte ja auf schwarz sporen lassen - sah nur hell braun aus.
    Auf weißem Papier in real mit leichtem rosabraun-Stich. Aber Bilder sind eben nur Bilder...




    Tom



    PS: wo bekomme ich eine Sporenpulver-Farbkarte zum Danebenlegen her?

  • Hallo Tom,
    sry, da habe ich wohl etwas geschnarcht beim lesen :shy:
    In einigen Pilzbüchern ist meines Wissens eine grobe Farbskala zur Orientierung drin, eine präzise Karte kenne ich lediglich von der Gattung Russula.
    Und ansonsten scheint mir mit der gezeigten Spp-Farbe zumindest Clitocybe nicht mehr unter den Kandidaten zu sein ;)
    LG, Gábor
    [hr]
    ich meinte natürlich Leucopaxillus

  • [quote pid='374628' dateline='1503941347']
    Auf weißem Papier in real mit leichtem rosabraun-Stich. Aber Bilder sind eben nur Bilder...
    [/quote]


    Hallo Tom,


    auch ohne das Sporenpulver gesehen zu haben, sind das für mich ganz typische "Würzige Tellerlinge" - Rhodocybe gemina. Keine Ahnung, warum auch viele erfahrene Pilzsammler damit Probleme haben. Die Art ist eigentlich unverwechselbar, wenn man sie einmal für sich entdeckt hat.
    Die Gattung steht genealogisch nahe bei den Rötelritterlingen, sozusagen als Bindeglied zwischen Ritterlingen und Rötlingen. Die Sporenfarbe ist letztendlich die finale Bestätigung.
    Ich finde die Art regelmäßig, wenn es im Hochsommer feucht genug ist, in parkähnlichen Umgebungen. Auch unter Robinien.
    Allerdings handelt es sich um einen Folgezersetzer, der nicht an bestimmte Bäume gebunden ist. Die Größe der Pilze kann ziemlich variabel sein. Exemplare mit mehr als 10 cm Hutdurchmesser sind da keine Seltenheit. Meiner Meinung nach erinnern die Pilze vom Habitus her etwas an an zu groß geratene Pfifferlinge.
    Der Geruch ist würzig aromatisch - mit deutlich fruchtiger Note. Tendenz Aprikose - Nuss. Leider schmecken die gerne mal etwas bitter im Abgang. Ich hatte vor zwei Wochen eine Handvoll mit Restkartoffeln, Salami und Eiern gebrutzelt. Das war lecker.


    Womit ich dich nicht überreden möchte, die Pilze kulinarisch zu verwerten. Das läge dann ganz in deiner eigenen Verantwortung. You know? :evil:


    Grüßlis Ingo


  • [quote pid='374628' dateline='1503941347']
    Auf weißem Papier in real mit leichtem rosabraun-Stich. Aber Bilder sind eben nur Bilder...


    Hallo Tom,


    auch ohne das Sporenpulver gesehen zu haben, sind das für mich ganz typische "Würzige Tellerlinge" - Rhodocybe gemina. Keine Ahnung, warum auch viele erfahrene Pilzsammler damit Probleme haben. Die Art ist eigentlich unverwechselbar, wenn man sie einmal für sich entdeckt hat.
    Die Gattung steht genealogisch nahe bei den Rötelritterlingen, sozusagen als Bindeglied zwischen Ritterlingen und Rötlingen. Die Sporenfarbe ist letztendlich die finale Bestätigung.
    Ich finde die Art regelmäßig, wenn es im Hochsommer feucht genug ist, in parkähnlichen Umgebungen. Auch unter Robinien.
    Allerdings handelt es sich um einen Folgezersetzer, der nicht an bestimmte Bäume gebunden ist. Die Größe der Pilze kann ziemlich variabel sein. Exemplare mit mehr als 10 cm Hutdurchmesser sind da keine Seltenheit. Meiner Meinung nach erinnern die Pilze vom Habitus her etwas an an zu groß geratene Pfifferlinge.
    Der Geruch ist würzig aromatisch - mit deutlich fruchtiger Note. Tendenz Aprikose - Nuss. Leider schmecken die gerne mal etwas bitter im Abgang. Ich hatte vor zwei Wochen eine Handvoll mit Restkartoffeln, Salami und Eiern gebrutzelt. Das war lecker.


    Womit ich dich nicht überreden möchte, die Pilze kulinarisch zu verwerten. Das läge dann ganz in deiner eigenen Verantwortung. You know? :evil:


    Grüßlis Ingo
    [/quote]


    Guten Morgen Ingo,


    vielen Dank auch für Dein Feedback!
    Die Gründe meiner Verunsicherung waren der für mich der noch unbekannte aber erfreuliche Erstfund und die fehlende Deckungsgleichheit mit den Bildern meiner Bücher.
    Du kennst das sicherlich: man geht durch Wald und Wiese und entdeckt etwas, was einem seit Jahren bekannt vorkommt. Einfach, weil der Fungus zu 95% so aussieht, wie ein Bild im Lieblingsbuch und man dieses Bild seit Jahren beim Durchblättern immer wieder in sein Gehirn eingebrannt hat: Volltreffer innerhalb von Sekunden.
    Beim Tellerling traf das eben gar nicht zu. Naja, wie Perlpilz eben: von der Statur sehr variabel. Aber Bilder aus dem Internet haben dann Gewissheit gebracht.
    Ja, in der Maronenpfanne (auch ich hatte am WE "null" Cantharellen) sind die jungen Exemplare dann auch gelandet. Das mit dem bitter im Hut hatte ich auch gelesen; geprüft; und bei meinen Exemplaren für nicht wirklich erkennbar befunden.
    Erst recht nicht mit einem Bier zur Pilzpfanne...
    :)


    beste Grüße,
    Tom