Letzte Woche in der Eifel

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.279 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Liebe Pilzfreunde



    Diesmal wieder mit Rainer unterwegs. Nachdem die Täublinge aus Laubwäldern in den letzten Berichten ziemlich dominiert haben, widmeten wir uns diesmal anderen Arten.


    Keine Täublinge, aber ein Bewohner ihrer Überreste Beschleierter Zwitterling (Nyctalis parasitica)


    Auf sehr magerem, flachgründigen Boden stießen wir auf einige Raritäten. Eine Art die ich erstmals fand, unterscheidet sich vom Riesen-Scheidenstreifling (Amanita ceciliae) unter anderem durch geringere Größe und die helleren Velumreste auf dem Hut.
    Hellschuppiger Scheidenstreifling (Amanita beckeri)


    Auf den ersten Blick denkt man beim nächsten Fund nicht unbedingt an einen Gürtefuss (Telamonie). Die schwarze KOH-Reaktion auf Hut, Stieloberfläche und Fleisch wies jedoch in die richtige Richtung.
    Wildschwein-Gürtelfuss (Cortinarius aprinus)


    Einer der Raslinge, der sich bei Verletzung schwarz färbt, ist schon durch seinen kräftigen Stiel sehr auffallend und in Verbindung mit rautenförmigen Sporen kaum zu verwechseln
    Derbknolliger Rasling (Lyophyllum rhopalopodium)


    Auf nacktem Erdboden stand auch der Weiße Erdwarzenpilz (Thelephora penicillata)


    Eigentlich vermeide ich ja Schlagschatten bei meinen Aufnahmen, aber diese Gruppe wurde durch eine Lücke im Blätterdach schön angestrahlt
    Herkules-Keule (Clavariadelphus pistillaris)


    In diesem Jahr ist wohl alles möglich. 4 verschiedene Saftlinge, einen der blaustieligen Rötlinge und 2 Wiesenkeulen im Wald. Leider vielfach schon nicht mehr fotogen. Sehen lassen konnte sich allerdings noch der
    Kirschrote Saftling (Hygrocybe coccinea)


    und die Wurmförmige Wiesenkeule (Clavaria fragilis)


    Das schrie geradezu nach einem Abstecher auf eine Wiese. Auf einer noch ungemähten Wiese entdeckten wir im hohen Gras zwei schöne Kollektionen. Ein Rötling ohne Zystiden und mit ungerieftem Hut war schon etwas ausgeblasst.
    Blauschwarzer Rötling (Entoloma atrocoeruleum)


    In Topzustand hingegen war der Grünlichgelbe Saftling (Hygrocybe citrinovirens)


    Zurück im Wald. Für mich ein neuer Fund in der Eifel war der tödlich giftige
    Orangefuchsige Raukopf (Cortinarius orellanus)


    Nur wenig entfernt standen graue Ritterlinge, die sich durch ihre radialfaserigen Hüte von ihren oft schuppigen Verwandten unterschieden. Spitz gebuckelte Hüte und sehr scharfer Geschmack waren weitere Merkmale.
    Brennender Ritterling (Tricholoma virgatum)


    Seinen Namen alle Ehre machte der Riesenrötling (Entoloma sinuatum)


    Ein wunderschöne Koralle mit rotvioletten Spitzen ist noch nicht sicher bestimmt. Wahrscheinlich handelt es sich um die
    Hahnenkamm-Koralle (Ramaria botrytis)


    Sehr zahlreich zeigte sich ein Stacheling im Buchenwald, der mir zum ersten Mal begegnete
    Gezonter Korkstacheling (Hydnellum concrescens)


    Der einzige Dickröhrling des Tages war der Weinrote Purpurröhrling (Rubruboletus rubrosanguineus)


    Auf dem Rückweg zum Auto fand sich unter Zitterpappeln ein schönes Grüppchen von Rauhfüßen ohne gefärbte Stielschuppchen
    Espen-Rotkappe (Leccinum albostipitatum)


    Am Wegrand eine Gruppe von Pilzen, die dem bekannten Faltentintling nah stehen
    Spitzhütiger Faltentintling (Coprinopsis acuminata)


    Noch ein kurzer Abstecher in einen Fichtenwald. In den Kinderschuhen steckte ein Stacheling mit ansiartigem Geruch und blauendem Fleisch
    Wohlriechender Korkstacheling (Hydnellum suaveolens)


    Ein gewöhnlich unter Kiefern wachsender Täubling hatte sich in den Fichtenwald verirrt und wurde sicherheitshalber mikroskopiert
    Blutroter Täubling (Russula sanguinaria)


    Weiterhin fand sich ein Täubling mit scharfem Geschmack und fruchtigem Geruch
    Stachelbeer-Täubling (Russula queletii)


    Einer muss der letzte sein. Ein kleiner, milder Täubling mit bei Reife ockefarbenen Lamellen
    Geriefter Weichtäubling (Russula nauseosa)



    LG Karl

  • Moin Karl ...


    Was für eine Kollektion ... das werden andere in ihrem Leben nicht einmal finden... was du an einem Tag gefunden hast ...



    Alex 🥃

  • Hallo Karl,
    Tolle Strecke , manches habe ich in unserer kalkarmen Ecke noch nie gesehen.
    Das erinnert mich dran , dass ich die Eifel auch mal belästigen wollte.
    Gruß
    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • So ist es. Das ist eine beneidenswerte Strecke und ganz tolle Bilde!


    Vielen Dank fürs Zeigen!


    Grüße

  • Hallo Karl,


    mir bleibt auch gerade mal wieder die Spucke weg. Und das wächst alles auf unserem Planeten?


    Bei den moisten Deiner Fund wusste ich noch nicht mal von ihrer Existenz. Ganz toller Bericht. :thumbup:

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
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    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

  • Hallo Karl!
    Ach, wie immer eine saubere Sache bei Dir! Fotos, erklärende Texte wie aus einem Guss. :)
    Und da sind dann auch schon die Herkuleskeulen, die Oehrling für dieses Jahr angekündigt hat, toll! Ich hoffe, die finde ich auch einmal.
    Danke für den super Pilzausflug in Dein Revier!

  • Hallo Karl,


    das sind ja wieder prachtvolle Funde!


    Besonders gefällt mir der Spitzhütige Faltentintling (tolles Foto!).
    Aber auch den Orangefuchsigen möchte ich gerne mal finden. Hast Du den auf saurem Boden entdeckt?


    Vielen Dank für die Präsentation der außergewöhnlichen Pilze
    Gerd

  • Hallo Karl,
    einfach nur geil dieser Bericht! Was anderes kann ich nicht sagen. Wär so gerne mal mit dabei... Da sind Arten dabei die gibt's bei uns einfach nicht.
    Gruß
    Dieter

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für Eure positiven Kommentare :)




    Mein Zahnarzt wird sich freuen. Ich bekomme den Mund gar nicht mehr zu. 8|


    Hallo Matthias


    Ich behalte dann mal einige Funde in der Hinterhand und Du schickst mir vor dem nächsten Zahnarztbesuch eine PN :D




    Besonders gefällt mir der Spitzhütige Faltentintling (tolles Foto!).
    Aber auch den Orangefuchsigen möchte ich gerne mal finden. Hast Du den auf saurem Boden entdeckt?


    Hallo Gerd


    Der Spitzhütige Faltentintling in diesem jungen Zustand hat mir auch gefallen und man muss sich ja nicht immer von prächtigen Farben blenden lassen ;)
    Oft wurde er ja nur als Varietät vom gewöhnlichen Faltentintling aufgefasst denn im Alter ist der makrokopische Unterschied geringer.


    Der orangefuchsige stand auf Kalk in einem Bereich mit Riesenrötling und Korallen.


    LG Karl