SCHWEFELPORLING ???

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo Waldfreunde,


    seit Tagen fahre ich auf dem Weg zur Arbeit an diesem leuchtenden gelben Pilz vorbei und frage mich ob der wohl schmeckt ;)


    Heute hat mich die Neugier gepackt und Google wurde gefragt. Alles deutete auf Schwefelporling, also kurz mal angehalten und abgeschnitten. (Auch wenns schade ist, er sah recht hübsch aus am Baum)


    Zum Thema Schwefelporlinh habe ich im Forum schon reichlich gelesen. Haltbarkeit, abkochen, altert vom Stamm, genießbar solange jung.... OK, Theorie ist klar, aber...


    ...sicher bin ich noch immer nicht und deshalb frage ich euch. Ist das ein Schwefelporling und woran erkenne ich ihn und ist der noch jung genug zum Essen?


    Ich traue mich noch nicht so recht ran solange ich keine Sicherheit habe.


    Jedenfalls hier einige Fakten zum Pilz:
    - er ist kräftig gelb bis orange
    - die Schnittstelle (am Baum) hat gelb geblutet
    - er riecht nach Wald aber nicht so modderig muffelig sonder frisch und leicht säuerlich
    - am Stamm war er sehr fest (beim Schnitt)
    - die Spitzen sind weicher also jünger
    - er ist nicht so glatt wie häufig beschrieben (viele glatte gelbe Schnitzel am Baum) sonder schon sehr gewellt und recht fleischig
    - er wuchs nach unten also hängend
    - die Oberseite ist sehr trocken und rauh
    - die Unterseite ist sehr geschmeidig und samtig
    - der Querschnitt eines "Schnitzels" erinnert an einen Austernpilz nur gelb und wultztig und fleischig


    Am besten wäre natürlich wenn den jemand "face to face" begutachtet aber das ist wohl etwas schwierig, wir Trüffelschweinchen sind ja großflächig verteilt.... wer weiß, Zufälle gibt's ja doch immer mal wieder. Falls wer aus der Umgebung 22117 kommt ist er herzlich eingeladen einen Blick drauf zu werfen.


    Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir helfen könnt.


    Liebe Grüße,


    Waldelf


    P.S. ich hoffe das Hochladen der Fotos funktioniert, ich bin hier neu, verzeiht bitte Anfängerfehler

  • Hallo Waldelf,
    Ja , das isser.
    Aber eine Frage wäre : an welchem Baum gewachsen ? An Eiche könnte er herb und an Eibe giftig sein - nach Gerüchten.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Huhu,


    das ist schon ein Schwefelporling (keine Essensfreigabe von nem n00b wie mir) aber ... bevor du dir Gedanken um Frische machst, hättest du dir das Substrat näher anschauen sollen.
    Von Kirschen soll er gut schmecken, von Eichen hingegen gruselig und der am Nadelholz (das ist eine andere Art) soll generell eher was für die Tonne sein.

    Viele Grüße,
    Hessekopp


    Ich bin blutiger Pilz-Anfänger. Wer auf meine Bestimmung hin etwas isst oder auch nur in den Mund ninnt, begeht möglicherweise einen schweren Fehler.

  • Hallo,


    wie die Pilzfreunde schon gschrieben haben, kommt es sehr auf das Substrat an, ob der Schwefelporling schmackhaft ist.
    Aus eigener Erfahrung kann ich noch dazu raten, nicht zuviel davon zu essen. Ich fand ihn schwer verdaulich und mein Magen hat ziemlich gegrummelt.


    Liebe Grüße,
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Ich bestätige auch den Schwefelporling und trage noch gleich was zur Genußfähigkeit bei. 1. eigene Erfahtungen :D
    Wenn er zu alt ist, bekommst Du den eh nicht mehr gekaut, er hat dann Konsistenz von Schuhsohlen, wird aber nicht giftig., wenn er an ungiftigem Holz wächst,


    Allgemeiner Rat bei Porlingen: das Messer (selbst wenn nicht sehr scharf) sollte fast durchfllutschen können. Aber, wenn Du Dich mit der Einschätzung irren solltest: Auch nicht schlimm.


    Visuell läßt sich so etwas GAR nicht beurteilen. Ob Groß ob klein? wie das Messer flutscht, ist entscheidend.


    Wir selbst(Zimtsternchen und ich) haben erst diesen Sommer unseren ersten Fund eines Schwefelporlings gehabt (vorher nur andere Porlinge wie schuppiger Porling, Skletotienstielporoling (schuppiger Porling übrigens KLASSE).
    Er war zwar winzig klein, ließ sich dennoch kaum absäbeln und dann noch an Eiche. Eigentlich kulinarisch ein Fund für die Tonne.
    Aber wenn man einem Pilz so lange nachgejagt ist, dan kann man den doch nicht stehen lassen ;) . :D


    Wir haben also Stückchen abgesäbelt- das Messer kam an seine Grenzen ;) und getestet- auf Deubel komm raus.


    Ja, UNSER Schwefelporling hatte ERWARTUNSGEMÄSS ! eine Konsistenz von Schuhsohlen, war auch etwas bitterlich (Eiche), aber die hielt sich echt im Rahmen. Mein Töchterchen fand den nicht mal bitterer als junge Semmelstoppler(Ich! durchaus), aber dennoch hat der Schwefelporling sein Potential erkennen lassen, trotz Schuhsohlenkonsistenz und leichter Bitterkeit (Eiche) . Wir haben uns die Konsistenz weggedacht, die leichte Bitterkeit auch- und fanden ihn dann fantastisch- j ehrlich.Meine Tochter würde für den auch junge Semmelstoppler links liegen lassen (IMMER). Ich auch :rolleyes: (obwohl ich die Bitterkeit von jungen Semmelstopplern nur WENIG merke.


    Was ich damit sagen will: er wird weder durch Alter noch durch falschen Baum (klar: keine Eibe oder so) giftig.ö Bei sicherer Bestimmung schadet ein Test von unverdorbenen Fruchtkörpern NICHT.
    Wir erkannten geschmacklich etc, einfach das Potential, welches dieser Pilz hat und waren dennoch begeistert.(obwohl UNSER Fund echt Schuihsohlernkonistenz hatte )Aber der nächste! mitgenommene wird schön weich sein..... .
    Was ich damit sagen will.: Solltest Du Dich echt punkto Alter und Konsistenz täuschen: Auch nicht schlimm, er wird nicht giftig- das nächste Mal nimmst Du dann halt jüngere.


    Beim schuppigern Porling haben wir es voll raus und er ist echt einer unserer Lieblingspilze geworden (bei den besten 10, (maximal besten 20) besten Speisepilzen. Der Schwefelporling hat unseres Erachtens sogar noch mehr Potential und könnte durchaus ein neuer Lieblingspilz werden, wenn in entsprechendem Zustand gefunden.

  • Hallo Waldfreunde,


    danke für die tollen Beiträge.


    Norbert & Hessekopp: Der Schwefelporling wuchs an einer Zerreiche. Die Zerreiche hat länglichere Blätter als die gemeine deutsche Eiche und die Fruchtkörper tragen einen haarigen Hut. Ob der Pilz schmackhaft ist werde ich am Sonntagnachmittag testen und gerne berichten ob es ein Genuss oder Grauen war.


    Rotfuß: Vielen Dank für den Rat, ich werde ihn zubereiten und erstmal gediegen essen. Sollte er denn gut schmecken und sollte ich Beschwerdefrei bleiben, dann gönne ich mir am Montag zum Mittag den Rest. Vorausgesetzt es bleibt genug über, denn meine eltern sind auch schon ganz heiß drauf;)


    Safran: danke für die den Rat mit dem Messer-flutch-Test, das werde ich als erstes mal testen, dann sehe ich schon ob mich hinterher eine Schuhsohle erwartet oder ein butterweicher Pilzgenuss.


    Ich werde berichten.


    Danke und Pilz-ahoi


    euer Waldelf

  • Hallo Waldelf,
    optisch ist Dein Schwefelporling der Hammer. Aber ob er das kulinarisch auch ist, wenn er an einer Eiche wächst... Sie nehmen gern mal den (Gerbsäure)Geschmack der Wirtsbäume an, habe ich gelesen. Berichte mal über das Ergebnis. Ich habe selbst leider keine Erfahrungen machen können ;(


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.