Hallo, liebe Foristen,
dies ist die Fortsetzung von "HIER und ANDERSWO (Teil 1)"
Die Bilder sind per Anklicken auf 1200 Pixel in der Breite vergrößerbar (außer Nr. 63)
ANDERSWO ist zwischen Ruhr und Wupper, Kreis Mettmann, ca. 230 m Höhe.
Zumindest teilweise ist der Boden da auch kalkhaltig (ein Abbaugebiet ist in der Nähe), trotzdem scheint der Boden oberflächlich stärker versauert zu sein.
Pilze haben bei meinen Aufenthalten dort "nachgeordnete Priorität" und ich kam nicht viel herum. Doch zwei sehr große "Kreisel" um alten Schulweg, kleines Waldgebiet (fast ausschließlich Buchen), Stadtpark und Friedhof habe ich gemacht.
Zumindest kurz zuvor muss es viel geregnet haben (vorher eher nicht), denn so was kannte ich nicht:
Schlafzimmer-Jalousie hochziehen und da stehen Pilze auf der Wiese!!
Es waren zwar nur Lacktrichterlinge, Kartoffelboviste, kleine Täublinge, kleine Rotfüßchen, kleine Risspilze (den - diversen - Risspilzen spendiere ich noch einen Extra-Thread) - aber immerhin ...
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Auf einer Schulwiese und auf einem naturnahen Friedhof standen jeden Menge an Kegeligen Saftlingen, Hygrocybe conica (keine weiteren Saftlingsarten)
Im Prinzip ein - trivialer - Erstfund, ich kenne bisher nur die kleineren, schwächer schwärzenden Exemplare aus "meinem" >>Kiesbiotop, die wahrscheinlich eher Hygrocybe conicoides sind.
Überall diverse Stäublinge:
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Auf dem Friedhof, Lycoperdon umbrinum/ molle, Bräunlicher Stäubling
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Auf dem Friedhof, Lycoperdon/ Vascellum pratense, Wiesen-Staubbecher
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Wirklich überall, auf Wiesen, an Wegrändern, im Wald: Kartoffelboviste, Scleroderma spec. (nicht sehr dickschalig, nicht sehr gestielt), leider alle völlig ohne "Beifang" von Schmarotzerröhrlingen - was auch dafür spricht, dass es sich hier nicht um den Dickschalige K. handelt, sondern um eine der anderen Arten.
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Champignons ... da bin ich auch nicht sehr "bewandert" (Karbolegerlinge, Anischampignons im Wald, einmal alte Stadtschampignons und noch zweimal eine "komische" seltenere Art sind meine einzigen Funde bisher).
Hier die halte ich für (ganz normale) Wiesenchampignons (oder sehr ähnlich!), Agaricus arvensis (edit: ich meinte natürlich, siehe dt. Bezeichnung) campestris (s.l.), bin aber nicht sicher.
Die Pilze sind alle von Hunde-Pippi-Wiesen straßennah, davon habe ich nichts gegessen.
Der große Pilz roch nicht besonders gut (undefinierbar, aber nicht karbolig) und zeigte beim Ärgern keine (deutliche) Gilbung, aber auch im Schnitt keine (deutliche) Rötung.
Einen kleinen Pilz, identisch, nur jünger (hier nicht abgebildet) briet ich kurz an ... doch wunderbarer Champignongeruch/-geschmack.
Auffällig war diese faserige Hutstruktur, rosalich unterlegt (soll das so? oder ist so variabel ?), sehr rosa Lamellen, sehr flüchtiger Ring (geht sofort in Fetzen), leicht überhängender Hutrand, sehr gerader Stiel ohne Verdickung.
Die anderen kleinen Champ. stammen von einer anderen Wiese, die hielt ich für die gleiche Art. Aber die Huthaut ist bräunlicher, es gab eine sichtbare schwache Rötung im Schnitt, der Geruch war sehr neutral (nicht Karbol, nicht Anis, nicht Kulturchamp.)
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Im Wald waren einige Anis-Champignons (gilbend, Geruch eindeutig), keine Knolle, sehr wahrscheinlich der Dünnfleischige Anis-Champignon, Agaricus cf. silvicola.
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Bei Eichen und Birken ein Hangwiese (Schulgelände), Schwarzblauende Röhrlinge, Cyanoboletus/ Boletus pulverulentus (Zweitfund), extrem schnell und stark schwarzblauend (auch im Schnitt).
Waren fester als sie aussehen, das Hutfleisch ohne Röhren habe ich probiert. Vermutlich wg. Feuchtigkeit/Regen fand ich sie rel. geschmacksneutral und von der Konsistenz her etwas "glubschig" (wie alle Röhrlinge, meist Rotfußröhrling i.w.S., die ich dort fand.)
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Nächste Erstfund-Trivialität: Kahle Kremplinge, Paxillus cf. involutus, bei Birke, Eiche, Gesträuch auf o.g. Schulgelände. Einmal der größte Pilz (nicht riesig), gut ausgeprägter Stiel und einmal die Unterseite von einem rel. kleinen Pilz
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Noch ein "Trivi-Erstfund": Braune Wulstlinge, Amanita excelsa (Riefung überprüft), einmal direkt nach Regen, einmal bei Sonnenschein auf Friedhofsgelände bei Eichen (auf Kalk ? - oder ist das ein Anzeichen für Versauerung, am Hochrhein in meiner Nähe gibt es den nicht.)
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Schwarze Pünktchen auf welkem Ilexblatt, pers. Erstfund: Trochila ilicina Stechpalmen-Deckelbecherchen (im Wald, da gibt es Ilex)
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Unmengen an Spitzschuppigem Stachel-Schirmling, Lepiota aspera.
So einen ganz kleinen Pilz hatte ich da noch nicht, rötliche Guttationstropfen hatte er.
Ansonsten gab es im Wald und angrenzend sehr viele Rotfußröhrlinge (X. chrysenteron, engeli, rubellus), Mehlräslinge und Gilbende Erdritterlinge, auf Wiesen viele Nelkenschwindlinge, sehr große feste Büschelraslinge meist einzeln wachsend und diverse Täublinge (ich hatte aber keine Chemie dabei).
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Nach Regen im Wald, ein blasser, ockerbraun-grauer (auf vielen Vergleichsbildern oft eher dunkelgrauer), kaum zonierter Milchling, weiße Milch, sehr scharf, breit stehende gelbliche Lamellen, bei Haseln.
Das müsste der Scharfe Haselmilchling sein, Lactarius pyrogalus (Erstfund)
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Der scharfe Milchling stand nicht allein, siehe Bild 58, da war noch so was Gelbes ...
Zweitfund (erst ...) von Cantharellus cibarius, Echte Pfifferlinge, das wäre auch ein Anzeichen für Bodenversauerung (?)
Ziemlich groß waren sie ... das Trophäenbild (eine ganze Hand voll) ... spare ich mir jetzt mal - geschmacklich war der Erstfund (leicht angetrocknete kleine Pilze) deutlich intensiver.
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Ebenso im Buchenwald (auf Kalk, bachnah) ein riesiger Stäubling - ca. 10 cm - ohne erkennbare Netzstruktur auf der Haut, Stacheln fein und/oder abgefallen Lycoperdon/Calvatia excipuliformis, Beutel-Stäubling und Runzelige Korallen, Clavaria rugosa.
Ich zweifele hier ... je mehr Bilder ich anschaue ... ob der Stäubling nicht auch ein groß geratener Flaschenstäubling, Lycoperdon perlatum (es gab viele junge Flaschenstäublinge im Wald) sein kann ... die Größe wäre grenzwertig, die Form auch, meist zeigen die Bilder vom Beutelstäubling so einen "faltigen Hals" unter dem Kopfteil, so eine Einschnürung ... was meint ihr?
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Highest Highlight, Erstfund, Eselsohren im Wald (bei Buchen auf Kalk, bachnah) - leider total zerfleddert.
Seitlich eingeschnitten, mit rötlichen Punkten, Rosa-Schimmer innen meine ich zu sehen und tippe auf Otidea onotica, Gemeines Eselsohr
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Eine Menge an "zuckersüßen" kleinen Hasenpfoten, Coprinopsis/Coprinus lagopus (und einige sehr alte) konnte ich am Rand des Waldweges antreffen.
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Erstfund, der eigentlich nicht in ein Kalkgebiet passt ... so versauert?
Violettstieliger Pfirsichtäubling, Russula violeipes (nur nach Farbe und Geruch/Geschmack benannt, hellgelbes Sporenpulver, keine Chemie)
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Zweitfund Stinkmorchel, Phallus impudicus, jetzt einmal NUR die Hexeneier (nicht probiert, die erschienen mir zu weich, auch das Innere ... sonst hätte ich es "gewagt".)
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Zweitfund Wurzelnder Bitterröhrling, Boletus radicans, Friedhofsgelände bei Eichen und Birken, auf Kalk (Versauerung möglich) . Sehr helle Hüte, junger Pilz mit weißem Hut, Stielbasis blaute etwas weniger (da war ich mit dem Abschneiden sehr ungeschickt ... ich habe das mit dem kleine Pilz am Abend noch mal gemacht ... da aber nicht fotografiert).
Ein Netz war eigentlich nicht sichtbar, der bittere Geschmack war nur schwach ausgeprägt.
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Highlight (denke ich): nicht weit vom Bitterröhrling, Friedhofsgelände bei Birken und Eichen, moosiger scheinbar feuchterer (versauerter ?) Untergrund, zwei wunderschöne scharfe Milchlinge mit weißer Milch (Verfärbung keine festgestellt, keine chem. Proben).
Metallisch erscheinende Hutfarbe, gleiche Farben am Stiel, sehr gelbe Lamellen, sehr fester Pilz, Stiel sehr kompakt, unten gelblich - trotzdem hatte der größere Pilze eine 1 cm Höhlung darin.
Ich komme wg. der Farben und Lamellen in Richtung L. pyrogalus (der weiter oben sieht aber komplett anders aus) oder L. vietus (der soll aber schnell "welk" sein und rel. klein sein) oder Lactarius trivialis (mein Favorit), Nordischer Milchling, Birke würde passen.
Allerdings zeigen die Vergleichsbilder meist einen dunkleren eher violetten Pilz (mit Flecken) und einen grubigeren Stiel. Ich könnte mir vorstellen, dass hier der Pilz ausgeblichen ist, mit etwas Fantasie sehe ich Pünktchen und Gruben (es war zum Fundzeitpunkt warm und trocken, am gleichen Tag fand ich völlig unschleimige, unfleckige Lactarius blennius im Buchenwald.)
--> Die Lamellenfarbe wäre für Lactarius trivialis sehr ungewöhnlich, die sonstige Färbung (auch ohne deutliche Flecken und in dieser Helligkeit ) ist möglich. Die Bestimmung ist so also nicht gesichert.
Und dann geht es wieder HIER weiter, am Hochrhein:
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Im Balkonkasten-Biotop 14 x Cyathus stercoreus, Dungteuerling, wieder gekommen zum ersten Mal nach dem Erstfund von 2014.
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Auch wieder da: "Hasi", Hasenröhrlinge, Gyroporus castaneus bei Roteichen am Wegesrand.
Und schon ist SEPTEMBER:
Neben einigen Semmelstoppelpilzen und Krausen Kraterellen (neuer "Fleck", an den alten Stellen war nichts zu sehen) und ein paar Wolligen Milchlingen (da experimentiere ich auch mit herum, mit den ganz kleinen davon) und den interessanten Faserlingen,
>> Typhrasa gossypina
kann man wieder meilenweit für ein paar Pilze laufen (egal welche) - der Regen letztes Wochenende hat fast nur Schwefelköpfchen hervor gebracht ... und allersüßeste Risspilzchen (die kommen noch) - aber diese hier kann ich noch zeigen:
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Auch ein Wiederfund (und sehr unscheinbar), auf morschem Buchentotholz, Schwarzgezähnelte Rettich-Helmlinge, Mycena pelianthina (Lamellenschneiden sieht die Kamera besser als das bloße Auge), Oberfläche feucht gräulich-grau-violett leicht gestreift.
(Gestern noch mehr davon, trocken völlig unscheinbar und mit hellgrauem Hut)
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Nicht mehr schön, trotzdem ein pers. Erstfund, auf morschem Nadelholzstumpf, Fleischroter Gallerttrichter, Tremiscus helvelloides, einseitig eingeschnitten, einige Zentimeter hoch.
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Endlich!
Oh... was bejubele ich hier?
Champagnerfarbene, seidig-glänzende Oberfläche ...
Ich will es nicht so spannend machen - giftig sind sie - und schön sind sie auch nicht mehr, dafür schön eindeutig, schon jede Menge Sporenpulver war zu sehen: Riesenrötlinge, Entoloma sinuatum.
Trotz des Alters fühlte sich der keulige Stiel fest an (von außen), innen war er schon etwas wattig, mit gelblicher Färbung innen und außen (das muss wohl nicht so sein) - auch der Hut darf weniger gelblich sein, wichtig wären die schon im ganz jungen Stadium gelblichen Lamellen, die ich leider nicht zeigen kann.
Der Geruch nach Mehl bzw. Gurke war deutlich wahrnehmbar. Im Vergleich zum Maipilz weniger "grün" á la Salatgurke, im Vergleich zum Mehlräsling weniger "ranzig-käsig" gurkig, sondern mit einer leicht parfümierten süßlichen Spitzennote.
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So, jetzt kann der Herbst kommen (meinen jedenfalls die Nacktschnecken... )
Hier geht es noch zum >>Teil 3, allersüßeste Risspilzchen.