Hilfe - ein Saftling !

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.772 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo Pilzfreunde,


    Saftlinge (Hygrocybe) gehören zu den Sachen, mit denen ich eigentlich nicht rechne. Irgendwann vor 6 oder 7 Jahren hatte ich meinen bislang einzigen gefunden. Es handelte sich dabei um den eher häufigeren Vertreter H. conica.
    Am vergangenen Samstag überfiel mich völlig überraschend ein weiterer Vertreter dieser Gattung. Übrigens am gleichen Waldweg wie der seinerzeitige Erstfund. Dabei handelt es sich um einen mit Platten bestückten Waldweg mit einem hübsch breitem Grassteifen am Rand. Den Weg muss ich mir in Zukunft öfters vornehmen. Die Hauptsaison geht ja erst los.


    Kurzum - dieser Saftling sah überwiegend gelblich aus und hört definitiv nicht auf den Namen H. conica. Vernünftige Bestimmungsliteratur habe ich nicht zum Thema (außer BW Pilze Band 3), deshalb stelle ich den Pilz ausnahmsweise mal in diesem Unterforum vor:






    Ich hoffe, ihr könnt die wesentlichen Makromerkmale einigermaßen gut erkennen. Die häufigste Art mit diesem Aussehen sollte der stumpfe Saftling sein. Vielleicht ist er es ja auch. Allerdings erweckte der (leider) einzige Fruchtkörper doch den Eindruck, dass er einen ursprünglich kegeligen Hut hatte. Da auch einige Grüntöne im Bereich des Hutes und Richtung Stielbasis zu erkennen sind, könnte es aber ev. auch etwas Besseres sein. Rein von der Beschreibung in den BW Pilzen passt auch H. citrinovirens ganz gut. Geht da überhaupt etwas makroskopisch?


    Für Saftlingskenner sollte es doch bestimmt eine Tendenz geben, oder?


    Grüßlis Ingo

  • Hallo Ingo,


    Meine Saftlingshistorie ist ganz ähnlich: einmal der schwärzende, später dann ein gelber, den ich für den spitzgebuckelten zu stumpf und für den stumpfen zu kegelig fand (https://www.pilzforum.eu/board/thema-was-gegen-die-kaelte). Der ist letztlich unbestimmt geblieben, ich kann also hier nicht viel beitragen außer den Tipp von Oehrling weiterzureichen, dass man auf die Schleimigkeit von Hut und Stiel achten solle.


    LG & Glückwunsch zum Fund, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    hier wurde gestern ein Saftlingsschlüssel hochgeladen. Ich bin auch bei Hygrocybe persistens, der dort (zumindest in der zweiten Auflage) Hygrocybe acutoconica heißt. Netterweise kann man ihn im makroskopischen Schlüssel über die klebrige Huthaut und auch über einen trockenen Hut mit radialfaseriger Struktur erschlüsseln, muss sich also nicht direkt entscheiden.


    LG, Jan-Arne


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  • Hallo Ingo,



    ja die Saftlinge, meine Lieblinge. Und doch habe ich wenig Ahnung von Ihnen. Ich finde sie einfach nur hübsch.


    Gestern kam der neue Boertmann bei mir an. Juhu. 8| Aber.....er ist auf englisch. X(
    Laut der Bilder sieht Dein gefundener Saftling für mich so aus: Von der Form her sieht er eher dem H. citrinovirens ähnlich. Was die Farben angeht eher dem H. acutoconica var. konradii. Bei Boertmann Seite 167 oben......was ist das für einer? Den meine ich.
    Wie gesagt.......ich kann nur die Bilder vergleichen, nicht aber den Text.


    Vllt hilft das Mikroskop doch weiter. Hast Du eines? Mich interssiert das nämlich sehr.





    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliesl ()

  • Hallo zusammen,
    Hygrocybe persistens sollte man meiner Erfahrung nach eine Nacht liegenlassen, damit er antrocknet. Die Huthaut bekommt dann einen auffälligen seidigen Glanz.
    H. citrinovirens hat einen stets trockenen, radialfaserigen Hut und einen trockenen Stiel (ähnlich wie H. intermedia, nur halt grüngelb und nicht feuerrot) - fällt hier damit wohl raus.
    H. chlorophana lässt sich von H. persistens mikroskopisch gut durch die Sporenlänge trennen (H.cl.: 7,5 - 9 My, H. pe.: 10 - 14 My), damit kann man der schwierigen Beurteilung, ob der Hut spitzbucklig oder stumpfbucklig ist, aus dem Weg gehen. Bei letzterem würde man sich deutlich leichter tun, wenn man eine Kollektion und nicht nur ein Einzelexemplar hätte.
    FG
    Oehrling
    [hr]


    ... Was die Farben angeht eher dem H. acutoconica var. konradii.


    Hallo Heidi,
    bei den orangegelben Saftlingen kann man leider nicht nach den Farben gehen, dazu variieren sie bei den einzelnen Arten zu sehr. Viel wichtiger ist, ob Hut und Stiel schleimig, nur feucht oder trocken sind, wie die Lamellen angewachsen sind, ob der Hut Schuppen hat oder nicht, und ob die Pilze nach etwas riechen.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Grüß Dich Stephan,



    o cooool.......schon wieder was gelernt.


    Also.......wenn wir dann auf der Saftlingswiese waren, dann muß ich genau auf diese Details achten. So kann man da wohl eher eine Prognose abgeben, welcher es sein könnte. Es kommt also auf mein Fühlen und Beurteilen an. Die Farbe spielt dann wohl eine eher untergeordnete Rolle.
    Es ist zum Heulen..........da denkt frau............. "jetzt habe ich den Bogen raus"............und dann kommt gleich das Nächste, was genau diese Denke wieder zunichte macht. Aber das ist es ja dann auch wieder, was die Pilze soooo spannend macht. ;)






    Liebe Grüße






    Heidi

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    88-10 Chips für APR 2017 = 78
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    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

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  • Ich würde diesem Saftling den Namen Spitzgebuckelter Saftling, Hygrocybe persistens nahe legen. Oft heißt er auch noch Hygrocybe acutoconica.
    Ich denke, der hat in seinem Aussehen keine Konkurrenz.


    Hallo Miteinander,


    vielen Dank für die rege Unterstützung. Warum kompliziert, wenn' s auch einfach geht. W. Prüfert hatte in einem anderen Thread geschrieben, dass dieser Saftling als einer der frühesten erscheinen kann (so ab Ende August/Anf. Sept.). Zu 100% absichern kann ich das eh nicht mehr, da ich den Pilz nicht mitgenommen hatte. Ich werde diesen Weg aber im Auge behalten - auch im Spätherbst. Das könnte in der Tat ein vielversprechender Hotspot für Magerrasenarten zu sein.


    Ein Mikroskop (Hund VB 365) habe ich übrigens auch hier. Es liegt seit knapp 10 Jahren unberührt und gut verpackt im Schrank. Aber es kann dort ja nicht vergammeln. Mein Tag hat leider auch nur 24 Stunden. Nach dem Aufstehen am Morgen sogar nur noch knapp 18. ;(


    LG Ingo