Bestimmt: Spongipellis pachyodon / Stachelbart (Hericium) ? Und wenn ja welcher?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 3.910 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    heute habe ich ja einen interessanten Pilz gefunden.


    Fundort war in einem Mischwald mit überwiegen Rotbuche und sehr viel Eiche aber auch Fichte und vereinzelt Kiefer.
    Der Pilz war, inklusive der Stacheln weich und elastisch. An einen speziellen Geruch kann ich mich nicht erinnern.
    Welcher Baum dieses Totholz ist kann ich wieder einmal nicht sagen, aber Buche ist es ja wohl eher nicht.


    Könnte dies vielleicht sogar ein junger Igelstachelbart sein?






    Ich bin jetzt ehrlich gesagt total neugierig was dies genau ist :)


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Herincium cirrhatum; alle anderen Stachebärte wachsen nicht so Konsolenförmig. :)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Hi,


    Herincium cirrhatum; alle anderen Stachebärte wachsen nicht so Konsolenförmig. :)


    l.g.
    Stefan


    Danke Stefan


    Was ich aber jetzt nicht verstehe ist, warum man hier keine dornartigen kurzen Stacheln auf der Oberseite sieht. Oder ist dies beim Dornigen Stachelbart manchmal einfach nur nicht der Fall?


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    meine bisherigen Funde und Sichtungen von der Art hatten nie auf der Oberseite irgendwelche Dornen. 8| 8|:D Allerdings waren die allesamt noch recth jung. Kann gut sein, dass sich die Dornen oben erst später entwickeln.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Das Substrat dürfte Eiche sein (Quercus spec.), und der Pilz der Dickstachelige Schwammporling (Spongipellis pachyodon).
    Vielleicht musst du mal deine Funde von Hericium cirratum auch mal dahin überprüfen, Stefan. ;)



    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo,


    dies passt! Danke :)


    Beim ersten Recherchieren was dies für ein Pilz ist, fiel mir auf, dass anscheinend auch dieser Pilz zumindest in Bayern ziemlich selten ist. Ist dies so?


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heidi!


    Der ist - wie auch alle Stachelbärte - schon selten. Nur gebietsweise gibt es ein paar Ecken, wo er mal etwas häufiger auftritt. In meiner Ecke ist so ein begünstigtes Gebiet, glaube ich, jedenfalls habe ich ihn (Spongipellis pachyodon) hier schon ein paar Mal gefunden.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    das war bisher nur einer und den habe ich zusammen mit Toffel gemacht. :) Toffel hat bei der Bestimmung nicht interveniert, so dass ich davon ausging, dass das passt. Die anderen Sichtungen waren Bestimmungen von anderen; aber auch noch recht jung. Kann auch sein, dass ich mich täusche und die Oberseite doch iwie dornig war. Übrigens danke fürs Zeigen einer für mich neuen Art, von der ich noch nie was gehört hatte, bzw. auch noch nie gesehen habe. :D Du gräbst ja immer irgendwelches ulkiges Porlingszuegs aus.


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Pablo,


    benötigt man zur sicheren Bestimmung noch irgend etwas? Soweit ich dies jetzt auf die Schnelle recherchiert habe scheint in Bayern bisher kein einziger Fund kartiert worden zu sein.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria!


    Die sind nicht so ganz einfach zu trennen (Dorniger Stachelbart und Breitstacheliger Schwammporling). Mikroskopisch sind's unterschiedliche Basidienformen und geringfügig unterschiedliche Sporengrößen, makroskopisch eine leicht unterschiedliche Form der Fruchtkörper (Hericium ist dicker, mit größeren Einzelkonsolen), eine geringfügig andere Wuchsweise und vor allem die Hutoberflächen: Eben mit den umgebogenen, teils aber (bei alten Fruchtkörpern) nur noch spärlichen Dornen und bei Spongipellis mit radialfaseriger Struktur, gelegentlich fast mit angedrückten, radiären Haarsträhnen.
    Die Konsistenz ist auch unetschiedlich, Hericium ist frisch brüchiger und weicher, getrocknet leichter, während getrocknete Spongipellis - Fruchtkörper bickelhart werden.



    LG, Pablo.


  • Danke Pablo


    Wenn ich nun einmal davon ausgehe, was ich als Laie anhand der Fotos tue, dass es der Breitstachlige Schwammporling ist, dann sollte dieser Fund kartiert werden - ist jedenfalls meine Meinung. Dazu wäre aber, ebenfalls meiner Meinung nach, eine sichere Bestimmung notwendig. Was kann man/ich nun tun, um diese zu erhalten?


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Trocknen und einem Experten schicken, Pablo oder Tomentella-Frank z.B. In Anbetracht der Tatsache, dass Frank gerade einiges um die Ohren haben wird, würde ich Pablo vorschlagen. :) Da ich ja keine Ahnung von dem Zeug habe, komme ich glücklicherweise nicht in Frage. *tralalala* :giggle: :saint:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,
    und ich komme auch (immer noch nicht! ;) ) infrage, ich belasse es immer bei cf.-Bestimmungen ... nur so zum Vergleich s.u.


    Mein Pilz war übrigens ziemlich ausdauernd, den habe ich mehrfach wiedergesehen - im Moment weiß ich allerdings nicht, ob das Holz noch da liegt.
    https://www.pilzforum.eu/board…tacheliger-schwammporling?


  • Trocknen und einem Experten schicken, Pablo oder Tomentella-Frank z.B. In Anbetracht der Tatsache, dass Frank gerade einiges um die Ohren haben wird, würde ich Pablo vorschlagen. :) Da ich ja keine Ahnung von dem Zeug habe, komme ich glücklicherweise nicht in Frage. *tralalala* :giggle: :saint:


    l.g.
    Stefan


    Naja, also wenn dies jemand machen würde ... Ich fände es in diesem Falle irgendwie schon wichtig :)

  • Hallo Ihr Lieben,


    gerade eben war ich noch einmal am Fundort und habe ein wenig dieses Pilzes zum Trocknen geholt.


    Und auf dem Rückweg zum Auto entdeckte ich dann ein Stück vom ersten Fund entfernt einen weiteren Pilz. Dieser war um einiges kleiner als der erste aber dennoch wunderschön. Hier noch einmal zwei Bilder dieses heutigen Fundes weil er gar so schön ist :)




    Ganz ehrlich - ich freu mich grad wie Bolle ==13


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    die neuen könnten auch Irpex lacteus sein. Ich habe den, wie auch S. pachyodon, noch nicht gefunden und kann sie daher auch nicht sicher mit deinen Bildern trennen. Aber die Hüte sind wohl zu groß für Irpex. Die ersteren werden wohl Spongipelllis sein, wegen der langen Zähne.
    Hericium ist jedenfalls auf keinem der Bilder zu sehen. H. cirrhatum ist zudem viel dickfleischiger.


    Viele Grüße
    Steffen


  • Hallo Steffen,


    Pablo hat mir per PN auch einen diesbezüglichen Link geschickt :) Ich bin total gespannt was Pablo zu den beiden Pilzen herausfinden wird.
    Pilze sind doch irgendwie so richtig, richtig spannend :)


    Liebe Grüße und Danke


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Wen es interessiert, hier noch die endgültige Auflösung:
    Beide Aufsammlungen von Maria sind Spongipellis pachyodon. Makroskopisch unterscheiden sich die beiden Exsikate schon von Irpex lacteus durch die langen, ziemlich rundlichen Stacheln (Achtung: Auch S. pachyodon kann sinuos - zahnförmige Platten bilden, vor allem bei jüngeren Fruchtkörpern).
    Stachelbärte hätten eine etwas andere Konsistenz (auch als Exsikat) und die einzige in Frage kommende Art (in dem Fall Hericium cirrhatum) müsste dicker und kräftiger sein.
    Mikroskopisch hätte Irpex lacteus ein dimitisches Hyphensystem und inkrustierte Pseudozystiden, Hericium cirratum noch kleinere, mehr elliptische und amyloide Sporen.





    LG, Pablo.