nochmal Saftlinge und so...

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 891 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo Pilzfreunde,


    heute bin ich mal mutig und stelle meine Funde nicht ins Bestimmungsforum rein. Nachdem ich an einem ziemlich breiten (befahrbaren) Waldweg am vergangenen WE eine gelbe Hygrocybe fand, musste ich da unbedingt nochmal hin. Und siehe da - es waren alte Bekannte erschienen.



    Das sollten ziemlich eindeutig Schwärzende Saftlinge sein (H. conica). Ich hatte mal einen an diesem Weg vor glatt sieben Jahren!
    Eine weitere Kollektion erschien weitaus schmächtiger - und heller.



    Auch bei diesen Saftlingen kann man das Schwärzen erkennen. Ich kenne mich mit dem aktuellen Artkonzept nicht so gut aus, aber die Art soll ja ziemlich variabel sein. Was meint ihr dazu?


    In unmittelbarer Nachbarschaft gab es ein Massenaufkommen von Erdsternen. Ich hatte ja vergangene Woche schon einen von denen gezeigt.




    Nach Abgleich mit der gesamten Literatur in meinem Schrank bleibe ich beim Rötenden Erdstern (Geastrum rufescens) hängen. Sollte ich mir besser eine aktuelle Monographie besorgen oder langt meine Literatur für solche Funde? Allzu oft finde ich so etwas nicht.


    GR Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Nach Boertmann ist Hygrocybe conica (= Hygrocybe nigrescens) tatsächlich sehr variabel. Aber man muss da wohl ein "s.l." dran setzen, weil es doch mehr eine Artengruppe ist. Nur funktioniert bei den meisten aus diesem Komplex beschriebenen Arten (und Varietäten) die morphologische Abgrenzung nicht. Also zB Fruchtkörpergröße, Intensität des Schwärzens (und wo die Bcarpien zuerst schwarz werden) und Farbverläufe lassen alleine keine sichere trennung irgendwelcher Varietäten zu.
    Die "var. conicoides" ist in der Summe ihrer Trennmerkmale (Ökologie, Farbverläufe, Habitus, Sporen) noch einigermaßen solide abtrennbar, aber sonst gibt's kaum Möglichkeiten. Auch rein gelbe Fruchtkörper sind nichts Eigenes: Bei mindestens einigen mir bekannten Mycelien werden sowohl gelbe als auch bunte Fruchtkörper gebildet, und dazwischen alle denkbaren Übergänge...


    Beim Erdstern hätte ich keine Einwände gegen deine Bestimmung.
    Auch wenn da ein paar (verwegenere) Arten fehlen: Der Winterhoff - Schlüssel in den Großpilzen BaWüs zu der Gattung ist ziemlich gut. Mit dem kann man arbeiten.
    Stammt halt auch aus einer der markantesten Erdstern - Gegenden Deutschlands.



    LG; Pablo.


  • Hallo Ingo,


    bevor ich mir weitergehende Literatur angeschaut habe, bin ich mal die online verfügbaren Quellen durchgegangen. Da gibt es eine Menge, z.B. hier eine Auswahl:


    Hallo Dieter,


    vielen Dank für die ganze Arbeit mit den Links. Hab' sie mir abgespeichert.


    GR Ingo
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    Auch wenn da ein paar (verwegenere) Arten fehlen: Der Winterhoff - Schlüssel in den Großpilzen BaWüs zu der Gattung ist ziemlich gut. Mit dem kann man arbeiten. Stammt halt auch aus einer der markantesten Erdstern - Gegenden Deutschlands.
    LG; Pablo.
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    Hi Pablo,


    ich schaue da meistens auch zuerst rein. Sich in eine bestimmte Gattung einzuarbeiten ist ganz schön aufwändig. Es ist ja auch ganz toll, viele aktuelle Schlüssel und Veröffentlichungen parat zu haben. Wird Zeit, dass es auch zum Thema Tricholoma etwas mehr zu lesen gibt.


    LG back