Schbätzle

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 8.458 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Hallo Küchenfeen und -kobolde im Forum,


    ich hab da mal ne Frage, bzw. eine Idee.


    Bei uns - und wahrscheinlich auch wo anders gibt es dieses Jahr viele Trompetenpfifferlinge.
    Jetzt überlegte ich, wie man die verarbeiten könnte.
    Dabei kam ich auf den Gedanken, Pilzspätzle zu machen.


    Also die Trompies trocknen, zu Pilzpulver verarbeiten und anteilig - statt Mehl - in einen Spätzleteig zu geben.


    Nun meine Frage: Da frische Spätzle ja nur zwei bis drei Minuten gekocht werden - reicht das, um die Gifte zu neutralisieren? Oder erledigt das bereits das Trocknen?

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


    Schwammerl! Es heißt Schwammerl!
    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.

  • Hallo Silbergrau,


    dies reicht meiner Meinung nach nicht aber wirklich wissen tue ich es nicht. Auf der anderen Seite gibt es ja auch z.B. die Toten-Trompeten-Nudeln :/


    Nachdem ich in meinem früheren Sammelgebiet die Trompetenpfifferlinge jedes Jahr mit der Sense hätte mähen können, habe ich viel damit experimentiert und auch gekocht. Wenn es bei Dir Spätzle gibt, gibt es ja vielleicht auch Maultaschen. Und die mit einer Füllung aus Trompetenpfifferlingen ... :yumyum:


    Und die hier kann ich Dir ebenfalls wärmstens empfehlen: https://www.pilzforum.eu/board…ferlingen?highlight=Taler


    Bin einmal neugierig was andere so schreiben :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    danke für deine Anregung. Eine gute Idee!
    Trompies hätte ich heute im Kilotonnen-Bereich ernten können ;)

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


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  • Hallo Silbergrau,


    Tonnen an Trompetenpfifferlingen! Hier gestern eine Hand voll........................ und heute gar keine.


    Aber zu Deiner Frage: welche Gifte sollen bei den Trompies denn durch die Hitze abgebaut werden? Ich habe weder hier im Forum noch auf 123-Pilze Hinweise auf die Giftigkeit des rohen Pilzes gefunden.
    Ich habs in der Küche gerne so einfach als möglich, daher: warum tust Du das Pilzpulver nicht in die -zu den Spätzlen wichtige!- Soße?


    Grundsätzlich ist die Gabe eines Anteils Pilzpulvers in den Spätzlesteig sicher kein Problem. Ich würde den Teig vielleicht noch eine Stunde ziehen lassen, für den Fall, dass das Pilzpulver "nachzieht" und dann die Konsistenz des Teiges ggf. durch Zugabe von Wasser und/oder Ei nochmals anpassen.


    Wünsche guten Appetit


    Schöne Grüße


    Feinschmecker

  • Hallo Feinschmecker :)


    Rohe Pilze sind - bis auf wenige Ausnahmen - giftig.
    Die Frage ist nur, ob der Trocknungsprozess plus das kurze Erhitzen reichen könnten, um sie genießbar zu machen.


    Klar, Pilze in der Soße sind lecker, aber ich denke, dass Pilz-Spätzle noch eine Nummer leckerer wären. Ich experimentiere eben gern mit neuen Dingen - allerdings würde ich potenziell lebensgefährliche Experimente lieber lassen. :D


    Im Moment könnte ich dich mit Trompetenpfifferlingen bewerfen ... stundenlang ... ohne Witz. ;)

    Grüßle ... und so :)


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  • Hallo Silbergrau,


    darfst mich gerne mit den Trompetenpfifferlingen bewerfen, ich würde dafür sogar bis in den Rems-Murr-Kreis fahren, ist ja nicht so weit! Alternativ wäre ich -per PN!- sehr dankbar für eine genaue Fundortangabe!
    Dafür würde ich mich mit einem Selbstversuch der Trompie-Spätzle :yumyum: revanchieren! Da habe ich keine Bedenken wegen einer ungenügenden Erhitzung nach dörren und kochen. Ggf. wird eben mit 60 ° statt 50 ° gedörrt, der Spätzlesteig etwas fester gemacht und dafür die Kochzeit etwas erhöht.
    Pfifferlinge isst Du selbst roh, wie Du hier schreibst: https://www.pilzforum.eu/board…e-pilze-roh-essbar?page=2
    und der Artikel im Tintling führt -zumindest bezüglich der Hämolysine- keine Leistlinge auf. Link: http://tintling.com/inhalt/2000/haemolysine.html


    Hier sind die Wälder fast pilzleer, merkwürdigerweise war es vor dem Regen letzer Woche (Mittwoch und Donnerstag zusammen 50 Liter/qm) besser als danach!?


    Mit gespannten Grüßen


    Feinschmecker

  • Ich esse lediglich ein kleines Stückchen Pfifferling roh, weil ich den Geschmack sehr mag. Größere Mengen würde ich nicht verspeisen.


    Ich schreib dir mal ne PN :)

    Grüßle ... und so :)


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  • Ahoi, etwas spät melde ich mich dazu auch noch mal zu Wort.


    Ich bin ja nicht aus Süddeutschland, aber kommt nicht immer außer Eiern auch noch etwas Flüssigkeit an den Teig?


    Wenn ja, mache es doch so wie in Safrans Pilzbutter-Rezept: Pilzpulver mit wenig Wasser verrühren und ausreichend lange garen. Wenn man streng nach Rezept kochen will, könnte man das ganze vor der Wasserzugabe und nach dem Durchkochen wiegen, um die Wassermenge zu ermitteln.


    Was den Trompeten-Hagel angeht, stelle ich mich gern neben Feinschmecker. Ich habe noch nie welche gefunden. Vielleicht sollten wir im Unterforum Marktplatz mal eine Tauschbörse einrichten.


    LG, Craterelle

  • Hallo,
    die Idee von Craterelle mit dem Vorgaren des Pilzpulvers in Flüssigkeit finde ich gut - daran hatte ich auch gedacht.
    Bin zwar auch nicht gebürtig aus dem Ländle, aber alle Teigrezepte (auf die Schnelle) enthalten auch Wasser, sonst kann man wohl keine homogene Teigmasse erzielen.


  • Hallo Craterelle,


    eine Tauschbörse, hmmm, ich würde (und habe das hier auch schon getan) bei reichlichen Funden etwas Getrocknetes abgeben. Aber ob ich welche annehmen würde? Das käme nun ganz auf den Sammler an! Die Cracks hier brauchen vermutlich gar keine Pilze von anderen Leuten.
    Mal ehrlich, würdest Du (und nicht nur, weil hier in letzter Zeit einige Diskussionen um die Essbarkeit von schon reichlich angegammelten Teilen stattgefunden haben etc.) von jemanden, den Du nicht kennst, getrocknete Pilze, am besten noch gemischt, haben wollen?
    Ansonsten, falls mich mal jemand mit frischen Trompetenpfifferlingen überhäufen will, bist Du meinerseits herzlich willkommen ;-))


    Silbergrau hat mir übrigens -und dafür herzlichen Dank und Respekt!- per PN angeboten, mich zu seinen Sammelgründen mitzunehmen. Aber dann haben wir doch noch im Nordschwarzlwald welche gefunden, so daß ich dies großzügige Angebot nicht annehmen musste.


    Öhrling liest möglicherweise in der Küchenecke nicht mit. Sonst wüssten wir bestimmt schon mehr über die vermutete Giftigkeit roher Trompetenpfifferlinge! Vielleicht könnte auch AlexG was dazu beitragen? Ich bin jedenfalls nicht fündig geworden.


    Schöne Grüße


    Feinschmecker


  • Ha! Das klingt doch nach einer guten Idee. Danke schön :)

    Grüßle ... und so :)


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  • Hallo Feinschmecker,


    Ich habe getrocknete Pilze sowohl schon zugeschickt bekommen als auch selbst verschickt, nicht mal selten. In einem Fall sogar als Pilzpulver, wo man also gar nichts außer evtl. Geruch noch selbst beurteilen kann. Am besten tauscht es sich wohl mit Menschen, denen man vertraut.


    Zur Rohgiftigkeit von Trompetenpfifferlingen kann ich erstmal nichts weiter beitragen.


    Silbergrau, berichte doch mal, wenn du es ausprobierst.


    LG, Craterelle

  • Hallo zusammen,


    jetzt lese ich doch noch mit, und sondere ein bisschen Senf ab.


    Über Rohgiftigkeit von Trompetenpfifferlingen habe ich noch nichts gehört - das soll aber nicht heißen, dass sie garantiert nicht besteht. Insofern würde ich selber, falls ich Pilzspätzle herstellen wollte, mich doch eher mit Steinpilzen und Champignons vergnügen. Natürlich: wenn jemand sich freiwillig für Menschenversuche hergibt, bitte immer :P , aber hinterher bitte nicht herummosern. Ich möchte aber auch noch anmerken, dass ich keinen Gewinn darin sehen kann, die Pilzmasse im Spätzlesteig selber zu haben, gegenüber der "normalen" Version mit Eierspätzle und Pilzsauce.


    Zum Vorschlag mit der Trockenpilzbörse: ich würde da nicht mitmachen, nicht weil ich ungern Pilze abgebe, sondern weil ich nicht weiß, was sich in Trockenpilzmischungen anderer Anbieter (mit unklarer Bestimmungskompetenz) so alles verbirgt. Wenn, dann kann das meiner Meinung nach nur mit artenreinen Päckchen und hinreichend großer Stückung funktionieren. Steinpilze als Trockengut würde ich erkennen, Totentrompeten, Morcheln, Hexenröhrlinge, Rotkappen und Champignons auch noch, bei anderen Arten wird es schwierig.


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Natürlich würde ich normalerweise auch die Pilze in die Soße packen. Mir schwebt allerdings ein Rezept für Pilz-Käse-Spätzle vor.
    Da müssten die Pilze dann schon in die Spätzle. :)

    Grüßle ... und so :)


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  • Hallo Silbergrau!
    Mal ganz anders gedacht: mach doch eine Art Tortellini oder Ravioli mit gegarter Pilzfülle, dann die Käsesoße drauf. Ich vermute, dass dann der Pilzgeschmack besser bewahrt bleibt.

  • Hallo Tuppie,
    das was du vorschlägst ist aber was ganz anderes als Käsespätzle. Da du nördlich des Weißwurscht-Äquators wohnst, kannst du das nicht wissen ;)
    silbergrau
    Gerade da hätte ich gedacht, dass die Pilze besser zur Geltung kommen, wenn du die Käsespätzle ganz normal zubereitest und als Schmälze obendrauf statt Zwiebeln die Pilze gibst. Da es sich um ein deftiges Gericht handelt, sollten die Pilze sehr aromastark sein, also z. B. getrocknete und im Einweichwasser gedünstete Steinpilze oder geschmorte Parasole. Packst du die Pilze in den Spätzleteig, fällt unter der Käsemasse gar nicht auf, dass es sich um ganz besondere Spätzle handelt, und die Leute denken, es wären einfach Vollkornspätzle.
    Da die Spätzle nach dem Kochen noch in den Ofen kommen, gibt es zumindest kein Problem wegen zu geringer Garzeit, falls du die Pilze doch in den Teig mischen wolltest.
    FG
    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling!
    Doch, doch, ich weiß schon was Kässpätzle sind. War ich doch auch schon südlich des Weißwurscht-Äquators zu Besuch und habe dort auch gerne regionale Schbezialitäde zu mir genommen. ;)
    Aber ich kann mir eben vorstellen, dass der Pilzgeschmack im Spätzlesteig nicht so zur Geltung kommt, wie Silbergrau sich das wünscht. Außer vielleicht mit Craterelles Idee.
    Und als Gschmälz obendrauf kann ich mir sehr gut Reizker-Gröschtel vorstellen.


    Mensch, ich hab noch nicht gefrühstückt, jetzt tropft mir der Zahn!

  • Aaaaaalso ...


    Ich habs jetzt probiert.


    Je ein Händchen voll getrockneter Pfifferlinge und Totentrompeten in einem hohen Becher mit etwas Wasser, mit dem Pürierstab (fein!!) zerkleinert.


    Masse 15 Minuten lang erhitzt. Abkühlen lassen und dann den Spätzleteig gefertigt. Dabei habe ich das Wasser durch meine "Brühe" ersetzt.
    Spätzle gekocht.


    Schmeckt superlecker. (!!)

    Grüßle ... und so :)


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  • Hallo Silbergrau,


    Finde ich gut, dass du nicht beirren lassen und deine ursprüngliche Idee umgesetzt hast. Ich glaube dir aufs Wort, dass es lecker war. Würde ich zu gern mal ausprobieren, ich bin nämlich außerschwäbischer Spätzle-Fan.


    LG, Craterelle


  • Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass ich die Pilzbrühe leicht mit Salz uns Pfeffer gewürzt habe. Das Salz zieht den Geschmack aus den Pilzen ins Wasser.

    Grüßle ... und so :)


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  • Hallo Silbergrau,


    prima Idee ! Hier wird auch noch vom Vesperbrett geschabt :D:P


    Ich werde mal dein Rezept umsetzen, allerdings Trockenpilze mahlen und so in den Teig mit einarbeiten. Der Geschmack erhöht sich dadurch und die Garzeit reduziert sich, so dass die normale Zeit bis die Schbätzle durch sind ausreichen müsste.


    Oehrlings durchaus optisch und kulinarisch relevanten Vorschlag (das Auge isst ja auch mit :thumbup: ) werde ich insofern auch mit einfließen lassen, dass ich paar gefrorene Fruchtkörper in der Pfanne gare und auf die Schbatzen oben drauf lege, mit paar Kräutern.


    Macht mich jetzt richtig an, das nachzukochen....


    LG,
    Markus


  • Hallo Markus,


    ich denke, dass man das bei Kässpätzle so machen kann, da die Garzeit im Ofen ausreichen müsste. Ich wollte halt auf Nummer sicher gehen.
    Du solltest halt den Teig ausreichend nachziehen lassen, damit er die während der Produktion nicht plötzlich zu fest wird.

    Grüßle ... und so :)


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  • Ich hatte gerade, nicht zuletzt durch diesen Thread inspiriert, eine Unterweisung im Spätzle-vom-Brett-Schaben. Die waren zwar pilzfrei, aber jetzt weiß ich ja wie es geht und dass es gar nicht sooo schwierig und sogar für Außerschwäbische erlernbar ist.


    Danke dafür!


    LG, Craterelle