Hallo,
mit Raufüßen habe ich - außer den L. crocipodium-Winzlingen - noch gar keine Erfahrung, die wachsen hier "irgendwie" nicht (oder selten). Ein paar Kilometer weiter fand ich gestern doch mal 2 ältere Exemplare, die Verfärbung kann ich aber nicht gut einordnen.
Fundort:
Hochrhein/Dinkelberg bei Rheinfelden/Baden ca. 400 m, Übergang Wald zum Feld, feuchtes Gras, Begleitbäume Eiche, Weide am Waldrand, im Waldinneren überwiegend Buchen, einzelne Fichten über 20 m weit weg, keine Birken.
Boden (Dinkelberg) kalkhaltig, aber oberflächliche Versauerung möglich.
Nur 2 ältere Exemplare, nur 6 cm Hut (schon weich) , Stiel aber endlos lang.
Huthaut überstehend, relativ schmierig und sehr dunkelbraun
Fleisch und Poren weiß, Poren leicht grauend-gilbend
Stielbekleidung ziemlich dunkel, aber nicht schwarz, eher dunkel-braun mit rot-gelben Anteilen
Im Schnitt zuerst sehr lange weiß bleibend, in der Stielbasis diese gelb-braunen Flecken schon vorhanden
10-15 min später (da war ich woanders - und habe das nicht fotografiert) leichte Rosafärbung, später leichte Grauung, die zu Hause dann doch eher wieder gelb-bräunlich erschien.
Mit Eisensulfat keine temperamentvolle RK. , leicht grauend, ev. mit blau-grün Anteil.
Stückchen gekocht: nicht schwärzend.
Neu angeschnitten und über Nacht gelagert:
der alte Schnitt (mit Schnittfläche nach oben) schwärzlich-bräunlich, die dunkelste Stelle ist die mit dem Eisensulfat.
neuer Schnitt fast ohne Verfärbung,
der alte Schnitt (mit Fläche auf Glasplatte, also mit wenig Sauerstoff) seltsam rot-braun-leuchtend verfärbend.
Die Eichen-Rotkappe, Leccinum quercinum (Pilat) sieht m. M. so aus, Verfärbungsbeschreibung ist nicht so ganz einheitlich, dieses seltsame Rotbraun im Fleisch wird nicht erwähnt ... die Art wird aber z.Zt. mit der Espen-Rotkappe unter Leccinum aurantiacum zusammengefasst, als Laubwald-Rotkappe (das gefällt mir irgendwie nicht... )
Bei Mycobank ist L. quercinum Pil. eine gute Art,
bei Index fungorum nicht,
bei boletales.com auch nicht - mit dem Hinweis auf die Bearbeitung von Noordeloos 2005 .
Welchen Namen darf ich hier vergeben? Leccinum aurantiacum?
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Nach Lagerung über Nacht, gelb-orange-braun mit wenig Sauerstoff, helle Flächen sind die frischen Schnitte vom Vorabend, dunklere Flächen sind die Schnitte vom späten Nachmittag in der Natur, dunkelste Stelle ist mit Eisensulfat (war kurzzeitig leicht bläulich-grünlich-grau-undefinierbar)