Amanita - reinweißer Pilz

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  • Gestern im sandigen Kiefernwald nahe von Berlin. Es gibt hier sehr viele Amanita citrina. Aber an einer Stelle wuchsen die unten gezeigten vollkommen weißen Exemplare. Im ersten Moment habe ich sie für Amanita verna gehalten, aber die Knolle sieht ganz anders aus. Da fehlt m.E. die aufgerissene Scheide.


    Dann dachte ich an eine Albino-Form von Amanita citrina, aber die Knolle passt auch hier nicht, und der weiße Pilz ist viel schlanker. Die Lamellen scheinen leicht rosa durch.


    Zur Sporenfarbe kann ich nichts sagen. Wir hatten kleine Kinder dabei, und deshalb wollte ich ihn nicht mitnehmen. Nicht dass die noch irgendwie auf die Idee kommen, dass der essbar wäre...


    Ich habe schon meine Pilzbücher gewälzt und das Internet befragt, bin aber nicht wirklich schlau geworden, was das sein könnte.

  • Hallo Tonky, für mich sieht das ganz nach dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz aus.

    Viele Grüße, Lars


    Meine Angaben sind immer ohne Gewähr und können keinesfalls die Bestimmung eines erfahrenen Pilzsachverständigen ersetzen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tonky!


    Das ist ein ziemlcih interessanter Fund, den du zeigst. :thumbup:
    An Amanita virosa (Kegelhütiger Knolli) glaube ich hier nicht, den dazu passt weder die Hutform, noch die Stieloberfläche, die dann grob wollig - schuppig sein müsste.


    Die Stielbasis ist interessant: manchmal liegt bei den Wulstlingen mit häutiger Scheide diese auch straff an der Stielbasis an oder ist vergänglich. Das könnte hier der Fall sein. Zu einem regulären gelben Knolli (Amanita citrina) passt die Form der Knolle jedenfalls nicht, zu einer weißen Form zB vom Grauen Wulstling (Amanita excelsa) passt der offensichtlich komplett ungeriefte Ring nicht.


    Im Grunde sehe ich nur zwei Optionen: Eine weiße Form des >Narzissengelben Wulstlings< oder eine weiße Form des Grünen Knollenblätterpilzes; Bilder der weißen Form und von einem fruchtkörper mit anliegender statt abstehender Scheide >in diesem Beitrag<.



    LG, Pablo.

  • Hm, die Bilder sind leider überstrahlt, so dass man nicht genug erkennen kann, für virosa hätte ich den Stiel ein wenig "strubbeliger" erwartet und der Hut ist auch zu flach.
    Amanita verna soll ein mediterrane Art sein, die im Frühjahr wächst (Name!). A. citrina erkennt man am Kartoffelkeller-Geruch.
    Ich denke, das wird auf A. phalloides var. alba hinauslaufen. Manchmal soll der Grüne Knolli (hier in weiß) ja auch bei Nadelbäumen vorkommen.


    Beste Grüße
    Harald


  • Das ist ein ziemlcih interessanter Fund, den du zeigst. :thumbup:


    Ja, das dachte ich mir schon. Ich war selbst etwas ratlos...


    Da stand recht viel anderes noch drum herum. Gelbe Knollenblätterpilze in Massen, ein einsamer Pantherpilz, ein stattliche Anzahl Riesenschirmlinge und viele diverse Röhrlinge (Maronen, Rotfußröhrlingen, Sandröhrlinge und Butterpilze).


    Amanita virosa hatte ich auch schon ausgeschlossen. Eine Bestätigung ist immer gut. Dass Amanita verna hier nicht wächst, war mir neu. Aber der Sommer war bei uns sehr feucht und auch warm.


    Ganz vielleicht steckt die Scheide noch im Waldboden. Der Gedanke kommt mir erst jetzt...


    An Amanita gemmata hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber dafür scheint mir der Stiel etwas zu dünn zu sein. Die Pilze wirkten eher zierlich neben den gelben Knollis.


    Hm, die Bilder sind leider überstrahlt, so dass man nicht genug erkennen kann, für virosa hätte ich den Stiel ein wenig "strubbeliger" erwartet und der Hut ist auch zu flach.


    Ja, leider, habe ich auch erst zu Hause gemerkt. Der Hut war einfach zu hell. Ich kann versuchen, ein wenig zu photoshoppen, wenn Interesse besteht. Der Stiel war auf jeden Fall recht glatt.


    Amanita phalliodes var. alba mit angelegter Scheide scheint mir zumindst eine plausible Erklärung zu sein. Es gab zwischen den Kiefern auch immer wieder ein paar Laubbäume. Welcher Baum direkt daneben stand, weiß ich leider nicht mehr.

  • Hallo Tonky,
    ich vermute bei diesen Pilzen die Sektion "LEUCO AGARICUS" d.h. die Lamellen müssten mit der Zeit leicht rosa (wie das Sporenpulver) werden. Der gelbe Knolli riecht übrigens immer nach "Altem Kartoffelkeller!